"Made in Germany": Comppers italienischer Traum

Darüber hinaus war er zum Beispiel mit der U 20-Nationalmannschaft bei der WM 2005 in den Niederlanden dabei. Nicht von ungefähr sieht er also die Spiele gegen Pacos Ferreira, Dnjpr Dnjpropetrosk und Pandurii Targo Jiu er als wertvolle Erfahrung an. "Die internationalen Einsätze bringen mich weiter", sagt er.

Deutsch-Franzose parliert auf Italienisch

Mit dem Rückspiel gegen die Rumänen geht es am Donnerstag weiter. Natürlich hofft Marvin Compper auf einen Einsatz. Spielzeit ist der Schlüssel zum kompletten Glück. Denn an sich fühlt sich der 28-Jährige sehr wohl in Italien. Er hat sich eingelebt, ein Haus gefunden, Frau und Sohn sind mit vor Ort. Die Verständigung klappt. Die Nestwärme ist spürbar. "Es ist sehr positiv aufgenommen worden, dass ich ziemlich schnell Italienisch gesprochen habe", sagt er. Die Sprachbegabung ist ihm in die Wiege gelegt worden. Neben der deutschen besitzt er die französische Staatsbürgerschaft, sein Vater stammt aus Guadeloupe.

Auch wenn er selbst seine Art, Fußball zu spielen, nicht als typisch deutsch ansieht - seine Ausbildung ist zu 100 Prozent "Made in Germany". Ein wenig darf er sich daher als deutscher Markenbotschafter fühlen. Was nicht verkehrt ist. Denn, so seine Erfahrung, der deutsche Fußball erfährt in Italien derzeit große Wertschätzung. "Deutschland wird in mancherlei Hinsicht als Vorbild gesehen", sagt er. "Mit der jungen Nationalmannschaft und den vielen Talenten in der Bundesliga, die schon in jungen Jahren das Vertrauen erhalten. Daran will man sich in Italien orientieren."

Und will gleichzeitig den Beweis antreten, dass man auch als Deutscher, der dem Jugendalter deutlich entwachsen ist, Leistungen auf Topniveau bringen kann.

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Die Champions League und die Europa League haben in dieser Saison eine deutsche Note. Dazu tragen nicht nur die sechs Bundesligklubs bei, die in den beiden Wettbewerben noch aktiv sind. Einige deutsche Profis sind auch mit ihren ausländischen Vereinen in den internationalen Wettbewerben vertreten. DFB.de stellt sie in der Serie "Made in Germany" vor. Heute: Marvin Compper vom AC Florenz.

Wer an den AC Florenz denkt und deutsche Spieler meint, hat wahrscheinlich Mario Gomez im Sinn. Was wenig verwundert, schließlich ging der Millionentransfer des Torjägers im vergangenen Sommer mit reichlich Tamtam über die Bühne. Darüber kann in Vergessenheit geraten, dass bei "La Viola" bereits ein deutscher Nationalspieler unter Vertrag steht. Marvin Compper trägt seit Beginn dieses Jahres das Trikot mit der Lilie.

Beim Klub aus der Toskana ist der 28-Jährige ausgestattet mit einem Vertrag bis 2016. Die Laufzeit des Arbeitspapiers ist mit Sicherheit ein Beleg für das Vertrauen in die Fähigkeiten des Innenverteidigers. Allerdings ist es kein Freibrief. Ganz im Gegenteil. Denn die Qualität im Kader der Fiorentina ist groß. Enorm groß.

168 Millionen Euro teurer Kader

Das Internetportal transfermarkt.de taxiert den Wert des Kaders des AC Florenz auf über 168 Millionen Euro. Dieser Betrag verteilt sich auf 30 Spieler. Unter anderem auf die Verteidiger Stefan Savic (10 Millionen Euro), Gonzalo Rodriguez (7 Millionen Euro), Facundo Roncaglia (5,5 Millionen Euro) und Nenad Tomovic (4,5 Milionen Euro). Marvin Compper attestieren die Experten einen Marktwert von 2,8 Millionen Euro - damit steht er im Ranking von den sechs Manndeckern im Aufgebot auf Platz fünf.

Natürlich lassen sich die Preise nicht immer mit Leistung gleichsetzen. Und Marvin Compper ist bei weitem nicht das fünfte Rad am Wagen. In der Europa League kam er bisher in allen drei Begegnungen über 90 Minuten zum Einsatz. Und leistete so seinen Beitrag dazu, dass der AC Florenz mit neun Punkten und 8:1 Toren sauber da steht.

Auch in der Serie A kam der gebürtige Tübinger auf drei Einsätze über 90 Minuten. Allerdings entsprechen die nicht einer 100 Prozentquote - am vergangenen Wochenende wurde der elfte Spieltag absolviert.

Wertvolle Erfahrung in der Europa League sammeln

Insofern macht Marvin Compper auch keinen Hehl daraus, dass er "gerne noch häufiger spielen" will. Er sagt es nicht trotzig. Es klingt differenziert. Denn er weiß zum einen um die "große Qualität" im Kader, zum anderen um die Leistungen, die er gezeigt hat. In den sechs Spielen, in denen er mitwirkte, sammelte der AC Florenz fünf Siege bei einer Niederlage, die Abwehr stand und ließ nur sechs Tore zu.

Speziell die Europa League sieht Marvin Compper für sich als Möglichkeit an, sich anzubieten und weiterzuentwickeln. Es ist das erste Mal, dass er auf Vereinsebene international aktiv ist. Zuvor kam er nur im DFB-Trikot zu diesen Ehren. Mit der deutschen Nationalmannschaft bestritt er ein Länderspiel, am 19. November 2008 in Berlin beim 1:2 gegen England.

Darüber hinaus war er zum Beispiel mit der U 20-Nationalmannschaft bei der WM 2005 in den Niederlanden dabei. Nicht von ungefähr sieht er also die Spiele gegen Pacos Ferreira, Dnjpr Dnjpropetrosk und Pandurii Targo Jiu er als wertvolle Erfahrung an. "Die internationalen Einsätze bringen mich weiter", sagt er.

Deutsch-Franzose parliert auf Italienisch

Mit dem Rückspiel gegen die Rumänen geht es am Donnerstag weiter. Natürlich hofft Marvin Compper auf einen Einsatz. Spielzeit ist der Schlüssel zum kompletten Glück. Denn an sich fühlt sich der 28-Jährige sehr wohl in Italien. Er hat sich eingelebt, ein Haus gefunden, Frau und Sohn sind mit vor Ort. Die Verständigung klappt. Die Nestwärme ist spürbar. "Es ist sehr positiv aufgenommen worden, dass ich ziemlich schnell Italienisch gesprochen habe", sagt er. Die Sprachbegabung ist ihm in die Wiege gelegt worden. Neben der deutschen besitzt er die französische Staatsbürgerschaft, sein Vater stammt aus Guadeloupe.

Auch wenn er selbst seine Art, Fußball zu spielen, nicht als typisch deutsch ansieht - seine Ausbildung ist zu 100 Prozent "Made in Germany". Ein wenig darf er sich daher als deutscher Markenbotschafter fühlen. Was nicht verkehrt ist. Denn, so seine Erfahrung, der deutsche Fußball erfährt in Italien derzeit große Wertschätzung. "Deutschland wird in mancherlei Hinsicht als Vorbild gesehen", sagt er. "Mit der jungen Nationalmannschaft und den vielen Talenten in der Bundesliga, die schon in jungen Jahren das Vertrauen erhalten. Daran will man sich in Italien orientieren."

Und will gleichzeitig den Beweis antreten, dass man auch als Deutscher, der dem Jugendalter deutlich entwachsen ist, Leistungen auf Topniveau bringen kann.