Maccabi und Bayern-All-Stars weihten "Landauer-Platz" ein

Multinational und multikulturell engagiert sich der Verein seit mehreren Jahren gegen Antisemitismus, Fremdenhass und Diskriminierung. Für DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch, der bei den Feierlichkeiten zudem ein DFB-Mini-Spielfeld eröffnete, ist der TSV Maccabi von der Vereinslandkarte Bayerns und aus der Landeshauptstadt Münchens nicht mehr wegzudenken. "Fußball öffnet die Herzen. Ich wünsche mir viele spannende und faire Spiele", sagte Dr. Koch. Vereinspräsident Rajber freute sich, dass die Maccabi-Familie eine Fußballheimat bekommen hat: "Wir sind keine Gäste mehr."

Mit Landauer sind frühe Bayern-Erfolge verbunden

Der jüdische Kaufmann Kurt Landauer hat die Münchner Fußballgeschichte geprägt. Insgesamt 19 Jahre stand Kurt Landauer an der Spitze des FC Bayern München. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg leitete er als Präsident den Verein.

Durch sein weltweites Netzwerk und Investitionen in die Mannschaft ermöglichte Kurt Landauer dem FC Bayern den sportlichen Aufstieg. 1932 feierte der Klub die erste Deutsche Meisterschaft. Im Jahr darauf, bei der Machtergreifung der Nationalsozialisten, verlor Landauer, weil er Jude war, seinen Arbeitsplatz und musste auch sein Amt als Bayern-Präsident abgeben.

Nach seiner Internierung in das Konzentrationslager Dachau konnte Landauer in die Schweiz fliehen, wo er als Zuschauer ein Freundschaftsspiel seines FC Bayern mitverfolgen konnte. Die Spieler hatten ihn nicht vergessen und eilten an die Tribüne, um ihrem Präsidenten die Ehre zu erweisen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Landauer nach München zurück und übernahm erneut das Amt des Bayern-Präsidenten. Durch seinen Verdienst fand der FC Bayern an der Säbener Straße seine Heimat.

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Für den TSV Maccabi München war der Sonntag ein ganz besonderer Tag - mit der Einweihung des Kurt-Landauer-Platzes ging für den jüdischen Verein ein lange gehegter Traum in Erfüllung. Der TSV Maccabi ist nun der erste jüdische Sportverein in Deutschland, der auch über einen eigenen ligatauglichen Fußballplatz verfügt.

Im Eröffnungsspiel gewannen die Bayern-All-Stars gegen eine Prominenten-Auswahl des TSV Maccabi vor 2500 Zuschauern 9:1. Stars wie Lothar Matthäus, Paul Breitner, Giovane Elber, Christian Nerlinger und Carsten Jancker gaben sich bei bestem Fußballwetter in der von FIFA-Schiedsrichter Dr. Felix Brych geleiteten Partie ein Stelldichein. Marcel Reif moderierte die Veranstaltung, Günther Koch kommentierte die Partie in seiner unnachahmlichen Weise.

"Kurt Landauer verbindet alle Menschen hier. Die Roten und die Blauen feiern heute zusammen. Ohne den FC Bayern gäbe es diesen Platz nicht. Das ist die Erfüllung unseres Traums", freute sich Maccabi-Vereinspräsident Robby Rajber.

Bekannt geworden ist Maccabi München als ausgezeichneter "Botschafter für Demokratie und Toleranz". Die integrative Kraft des Fußballs wurde hier früh erkannt und gezielt dafür genutzt, jüdische wie nichtjüdische Sportbegeisterte zusammenzubringen.

Schirmherrschaft von Knobloch, Ude und Hoeneß

Mit der Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, dem Münchner Oberbürgermeister Christian Ude und Uli Hoeneß, dem Präsidenten des FC Bayern München, teilen sich drei prominente Persönlichkeiten die Schirmherrschaft der Veranstaltung.

Charlotte Knobloch, zeitgleich auch die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde in München und Oberbayern, dankte DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger: "Mit der ehrlichen und intensiven Aufarbeitung der NS-Vergangenheit beim DFB, der Initiative des Julius Hirsch Preises und des vielfältigen Engagements gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit, wurden wichtige Dinge auf den Weg gebracht."

Für Münchens OB Ude sind die Feierlichkeiten "nicht nur für den TSV Maccabi München, sondern auch für die Sport- und Fußballhochburg München ein Meilenstein". Und Uli Hoeneß freute sich sehr über die aus tiefer Überzeugung getroffene Entscheidung, den ersten Fußballplatz eines jüdischen Vereins nach Kurt Landauer zu benennen, der "in beispielhafter Weise Münchner Fußballtradition, Loyalität und Toleranz repräsentiert. Ohne Kurt Landauer wäre der FC Bayern nicht das, was er heute ist. Wir freuen uns mit Maccabi."

Multinational und multikulturell engagiert sich der Verein seit mehreren Jahren gegen Antisemitismus, Fremdenhass und Diskriminierung. Für DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch, der bei den Feierlichkeiten zudem ein DFB-Mini-Spielfeld eröffnete, ist der TSV Maccabi von der Vereinslandkarte Bayerns und aus der Landeshauptstadt Münchens nicht mehr wegzudenken. "Fußball öffnet die Herzen. Ich wünsche mir viele spannende und faire Spiele", sagte Dr. Koch. Vereinspräsident Rajber freute sich, dass die Maccabi-Familie eine Fußballheimat bekommen hat: "Wir sind keine Gäste mehr."

Mit Landauer sind frühe Bayern-Erfolge verbunden

Der jüdische Kaufmann Kurt Landauer hat die Münchner Fußballgeschichte geprägt. Insgesamt 19 Jahre stand Kurt Landauer an der Spitze des FC Bayern München. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg leitete er als Präsident den Verein.

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Durch sein weltweites Netzwerk und Investitionen in die Mannschaft ermöglichte Kurt Landauer dem FC Bayern den sportlichen Aufstieg. 1932 feierte der Klub die erste Deutsche Meisterschaft. Im Jahr darauf, bei der Machtergreifung der Nationalsozialisten, verlor Landauer, weil er Jude war, seinen Arbeitsplatz und musste auch sein Amt als Bayern-Präsident abgeben.

Nach seiner Internierung in das Konzentrationslager Dachau konnte Landauer in die Schweiz fliehen, wo er als Zuschauer ein Freundschaftsspiel seines FC Bayern mitverfolgen konnte. Die Spieler hatten ihn nicht vergessen und eilten an die Tribüne, um ihrem Präsidenten die Ehre zu erweisen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Landauer nach München zurück und übernahm erneut das Amt des Bayern-Präsidenten. Durch seinen Verdienst fand der FC Bayern an der Säbener Straße seine Heimat.