Lust auf Fußball - so bleibt die Motivation der Kinder

Worte so wählen, dass jeweils eine bestimmte Leistung gelobt wird!
Falsch: „Du wirst ein immer besserer Fußballer!“
Richtig: „Dein Pass war super und hat zum Tor geführt!“

Die Leistungen eines Kindes nicht mit den Leistungen anderer Kinder vergleichen.
Falsch: „Heute hast du viel besser gedribbelt als alle anderen Kinder!“
Richtig: „Heute hast du viel besser gedribbelt als beim letzten Training!“!“

Auch soziale Leistungen verdienen Lob!
„Ich finde es toll, dass du heute beim Aufbauen geholfen hast!“

[ftjunior]


Welcher Trainer kennt sie nicht? Kinder, die lachend, wissbegierig und motiviert ins Training kommen. Der eine, weil er davon träumt, Profifußballer zu werden, der andere, weil seine Kumpels auch mitspielen. Motive gibt es also viele! Doch was können wir dafür tun, dass die Lust am Fußball dauerhaft bleibt?

Leistungsmotivation im Fußballsport

Leistungsmotivation beschreibt das Verhältnis zwischen „Leistung“, also dem sportlichen Können, und „Motivation“, der positiven Bewertung der Leistung, die dann wieder im konkreten Streben der Kinder, besser zu werden, mündet. Um im Training ihre Motivation zu erhalten und zu fördern, ist es also notwendig, auf zwei Ebenen zu agieren. Zum einen brauchen Kinder ein abwechslungsreiches und richtig dosiertes Training, das sie weder unter- noch überfordert. Zum anderen geht es um die Unterstützung der emotionalen Voraussetzungen für Motivation: das Schaffen einer wertschätzenden und respektvollen Atmosphäre und den richtigen Umgang mit Lob als bestätigende Rückmeldung an die jungen Fußballer und Fußballerinnen.

Respektvoller Umgang
Kinder entwickeln sich am besten in einer freundlichen und positiven Atmosphäre. Eine ihnen zugewandte Haltung, die Wertschätzung gegenüber jedem Kind und eine vertrauensvolle Trainer-Spieler-Beziehung wirken sich positiv auf die Motivation und Lust am Fußballtraining aus.

Ein Beispiel aus der Praxis:
Trainer Markus wunderte sich, dass die Kinder seiner Mannschaft ihm gegenüber sehr distanziert und ruhig waren. Als er sein Verhalten reflektierte, stellte er fest, dass er selbst sehr einsilbig und „nüchtern“ war. seine Mitteilungen auf das Nötigste beschränkte und nur fußballspezifische Anweisungen gab. Diese Art übertrug sich auch auf die Gruppe. Nachdem Markus einige Vorschläge zum respektvollen Umgang umsetzte, wurde auch seine Beziehung zu den Kindern vertrauter und ausgelassener.

Richtig Loben
Kinder brauchen Lob als Rückmeldung auf ihr Verhalten. So wird erreicht, dass sie ihre Anstrengungen als Ursache der Leistung empfinden und so eine gute Selbstwirksamkeitsüberzeugung („Ich schaffe das, wenn ich mich anstrenge!“) entwickeln. Richtig dosiertes und formuliertes Lob fördert außerdem ihre realistische Selbsteinschätzung.

Ein Beispiel aus der Praxis:
Trainer Jochen wunderte sich, dass seine Mannschaft trotz ausgeweiteter Trainingszeiten nicht besser wurde. Er überprüfte die Trainingsinhalte und sein eigenes Verhalten. Ihm fiel auf, dass er durch Leistungsvergleiche innerhalb der Mannschaft eine große Konkurrenz unter den Kindern geschaffen hatte, so dass die Atmosphäre sehr angespannt war. Dies blockierte die Weiterentwicklung seiner Spieler, da sie ängstlich waren. Jochen achtete von da an sehr genau darauf, die einzelnen Kinder für ihre eigenen Leistungsfortschritte zu loben und vermied Leistungsvergleiche innerhalb der Gruppe. Die Trainingsatmosphäre verbesserte sich fortan sehr schnell, die Kids machten wieder Fortschritte.

Geheimrezept Motivation?
Menschen können grundsätzlich nicht dauerhaft von außen motiviert werden. Eine kontinuierliche Motivation kommt letztlich nur von innen und kann am besten dadurch unterstützt werden, dass sich Trainer mehr als Begleiter denn als Anleiter verstehen und durch ihren Umgang mit den Kindern eine entspannte, fördernde und fordernde Atmosphäre schaffen.

Praxistipp

Respektvoller Umgang mit Kids

  • Die Namen aller Kinder kennen und sie persönlich begrüßen
  • Nach dem Training Rückmeldungen einholen
  • Nonverbale Aufmerksamkeit (beobachten, zu lächeln etc.) schenken
  • Humorvoller Umgang mit sich selbst
  • Offen für die Mitteilungsbedürfnisse der Kinder sein
  • Zeit haben für Einzel- und Gruppengespräche

So loben Sie Ihre Spieler richtig

Worte so wählen, dass jeweils eine bestimmte Leistung gelobt wird!
Falsch: „Du wirst ein immer besserer Fußballer!“
Richtig: „Dein Pass war super und hat zum Tor geführt!“

Die Leistungen eines Kindes nicht mit den Leistungen anderer Kinder vergleichen.
Falsch: „Heute hast du viel besser gedribbelt als alle anderen Kinder!“
Richtig: „Heute hast du viel besser gedribbelt als beim letzten Training!“!“

Auch soziale Leistungen verdienen Lob!
„Ich finde es toll, dass du heute beim Aufbauen geholfen hast!“