Lottners erfolgreicher Start ins Abenteuer Rostock

Der Start in das neue Abenteuer ist geglückt. Dirk Lottner ist bei seinem Einstand als Trainer des Drittligisten F.C. Hansa Rostock ein 1:0 bei Wacker Burghausen gelungen. "Der Sieg war für die Mannschaft und das Umfeld verdammt wichtig", sagte Lottner hinterher. "Die erste Halbzeit hat mir sehr gut gefallen. Nach dem Wechsel hat Burghausen Druck gemacht und uns in Bedrängnis gebracht. Aber wir hatten auch das nötige Glück in der Schlussphase."

Für den 42-Jährigen war es der krönende Abschluss einer aufregenden Woche. Am Dienstag gab es die erste Kontaktaufnahme mit den Hansa-Verantwortlichen. Danach ging alles ganz schnell. "Es ist eine sehr, sehr interessante Herausforderung. Ich freue mich, jetzt endlich wieder dabei sein zu können", sagt Lottner, der zuvor ein Jahr arbeitslos war: "Es war nicht angenehm, plötzlich außen vor zu sein und nicht mehr auf dem Platz stehen zu können. Ich habe meiner Frau jetzt lang genug auf der Pelle gehangen." Lottner hat bis zum Saisonende Zeit, um sich für eine Weiterverpflichtung zu empfehlen.

Aber natürlich blickt der langjährige Profi des 1. FC Köln im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen auch auf das Spiel der Kölner heute Abend gegen den VfL Bochum und den möglichen Bundesliga-Aufstieg seines Ex-Vereins: "Es wird eine riesige Euphorie herrschen. Die Fans freuen sich auf die Bundesliga. Das muss der Anspruch dieses Vereins sein. Die FC-Anhänger lechzen wieder nach Erstliga-Fußball in Köln."

DFB.de: Herr Lottner, fast genau ein Jahr nach der Entlassung beim 1. FC Köln haben Sie nun bis zum Saisonende bei Hansa Rostock übernommen. Wie gehen Sie die neue Aufgabe an?

Dirk Lottner: Es ist eine sehr, sehr interessante Herausforderung. Ich freue mich, jetzt endlich wieder dabei sein zu können. Das macht mich glücklich. Ich sage es Ihnen ganz ehrlich: Die vergangenen Monate waren nicht gerade einfach. Zwischendurch habe ich neun Wochen lang die vertragslosen Fußballer bei der VDV trainiert. Aber ansonsten war es nicht sehr angenehm, plötzlich außen vor zu sein und nicht mehr auf dem Platz stehen zu können.

DFB.de: Wie haben Sie dieses Jahr genau erlebt?

Lottner: Ich liebe meinen Beruf und mache ihn wirklich leidenschaftlich gerne. Umso komplizierter war die ganze Situation für mich persönlich. Ich kannte das vorher überhaupt nicht, weil ich immer irgendwo im Einsatz war. Das fängt schon mit dem Weg zum Arbeitsamt an. Das ist keine tolle Sache, das können Sie mir glauben. Ich konnte ein Jahr lang nur Fußball gucken und nicht aktiv eingreifen, so wie ich es eigentlich immer gewohnt war. Das war wirklich eine Herausforderung. Für mich persönlich, aber auch für die Familie. Dementsprechend bin ich froh, dass das jetzt zum Glück vorbei ist.

DFB.de: Wie haben Sie dieses Jahr überbrückt? Haben Sie eher Abstand gesucht oder waren Sie möglichst oft überall präsent?

Lottner: Ich habe mich gezeigt, so oft es ging. Man darf nicht in Vergessenheit geraten. Ich habe mir viele, viele Spiele angeschaut, schließlich muss man ja auf dem Laufenden bleiben. Es ist wichtig, an gewissen Stellen präsent zu sein. Ich war insgesamt also schon viel unterwegs. Aber eben eher in passiver Rolle.

DFB.de: Was ist möglich mit Rostock? Sehen Sie mehr Potenzial als ausschließlich 3. Liga?

Lottner: Zunächst geht es in erster Linie darum, die Mannschaft zu stabilisieren. Wir wollen keinesfalls noch unten reinrutschen. Ganz im Gegenteil: Wir wollen die kurze Zeit nutzen, um gute Signale nach außen zu senden. Wir müssen einen positiven Trend hinbekommen, um mit einem optimistischen Gefühl aus der Saison zu gehen. Das ist auch perspektivisch wichtig.

DFB.de: Sie haben noch drei Partien zur Verfügung, damit Sie sich persönlich in Rostock beweisen können. Wie gehen Sie mit dieser Situation um?

Lottner: Im Fußball geht es doch fast immer nur darum, das nächste Spiel zu gewinnen. Das ist auch mein Anspruch. Ob das jetzt die letzten drei oder vier Begegnungen betrifft oder ob das zu Beginn der Saison der Fall ist, ist egal. Der einzige Unterschied in der aktuellen Situation liegt darin, dass ich praktisch keine Zeit habe, um mich auf die Mannschaft einzustellen. Genauso wenig andersherum: Die Spieler haben nur wenige Möglichkeiten, mich wirklich kennen zu lernen. Das macht es etwas außergewöhnlich. Aber ich kann Signale an die Jungs geben, genauso Tendenzen und Vorgaben. Die müssen dann eingehalten werden. Das soll dazu beitragen, dass wir mit einem guten Gefühl in die Spiele gehen und sie auch so beenden. Ich will die kurze Zeit hier nutzen, um meine Visitenkarte abzugeben. Alles Weitere wird sich zeigen. Genauso haben wir es besprochen. Und genauso machen wir es auch.

DFB.de: Wie ist eigentlich der Kontakt zu Hansa zustande gekommen?

Lottner: Anfang vergangener Woche hat mich Rostocks Sportdirektor Uwe Vester angerufen und gefragt, ob ich mir vorstellen könne, diese Aufgabe zu übernehmen. Ich war natürlich sehr interessiert. Deshalb ging alles letztlich sehr schnell über die Bühne.

DFB.de: In ein neues Abenteuer?

Lottner: Ja. Aber ein sehr positives und spannendes Abenteuer. Es ging so los, dass ich auf dem Weg nach Rostock auf der A2 in eine Vollsperrung geraten bin und teilweise über Land fahren musste. Aber das nehme ich alles gerne in Kauf. Ich habe fast ein Jahr meiner Frau zu Hause auf der Pelle gehangen. Das war lang genug. Jetzt zählt bis zum Saisonende nur noch Hansa Rostock und alles was damit zusammenhängt.

DFB.de: Köln und Rostock trennen ja doch ein paar Kilometer. Wie gut kennen Sie die Mannschaft bereits?

Lottner: Es ist tatsächlich so, dass ich über einzelne Spieler nicht viel sagen kann. Aber den Verein und die Strukturen des Klubs habe ich natürlich immer im Blick gehabt. Genauso den Verlauf in dieser Saison. Das verfolgt man als Fußballtrainer ganz automatisch. Ich habe sehr viel gelesen in den vergangenen Monaten. Deshalb weiß ich ganz genau, was mich grundsätzlich erwartet.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an Rostock aus Ihrer aktiven Zeit?

Lottner: Grundsätzlich nur gute. Ich habe ein paar Mal hier gespielt und dabei einige Tore erzielt. Ich bin immer freundlich empfangen worden. Es gab nie Theater. Rostock ist eine tolle Stadt. Der F.C. Hansa ist ein Traditionsverein mit leidenschaftlichen Fans. Den wollen wir etwas zurückgeben.

DFB.de: Diese Voraussetzungen müssten Ihnen aus Köln doch bestens bekannt sein...

Lottner: Ja, in gewisser Weise gibt es schon Parallelen. Der 1. FC Köln liegt mir natürlich weiterhin sehr am Herzen. Eigentlich war es geplant, dass ich am Montag beim Heimspiel gegen den VfL Bochum im Stadion sein sollte und an den Aufstiegsfeierlichkeiten teilnehmen sollte. Das war der Plan. Andererseits wird es so sein, dass der FC auch ohne mich die Rückkehr in die Bundesliga schaffen wird. Ich werde es aus der Ferne am Fernseher verfolgen.

DFB.de: Was glauben Sie, was ab Montagabend in Köln los sein wird?

Lottner: Ich habe es ja selbst erlebt als Spieler damals noch. Es wird eine riesige Euphorie herrschen. Und das zurecht. Die Fans freuen sich auf die Bundesliga. Dann geht es wieder gegen Bayern München oder Borussia Dortmund. Das muss der Anspruch dieses Vereins sein. Die Fans lechzen wieder nach Erstliga-Fußball in Köln.

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Der Start in das neue Abenteuer ist geglückt. Dirk Lottner ist bei seinem Einstand als Trainer des Drittligisten F.C. Hansa Rostock ein 1:0 bei Wacker Burghausen gelungen. "Der Sieg war für die Mannschaft und das Umfeld verdammt wichtig", sagte Lottner hinterher. "Die erste Halbzeit hat mir sehr gut gefallen. Nach dem Wechsel hat Burghausen Druck gemacht und uns in Bedrängnis gebracht. Aber wir hatten auch das nötige Glück in der Schlussphase."

Für den 42-Jährigen war es der krönende Abschluss einer aufregenden Woche. Am Dienstag gab es die erste Kontaktaufnahme mit den Hansa-Verantwortlichen. Danach ging alles ganz schnell. "Es ist eine sehr, sehr interessante Herausforderung. Ich freue mich, jetzt endlich wieder dabei sein zu können", sagt Lottner, der zuvor ein Jahr arbeitslos war: "Es war nicht angenehm, plötzlich außen vor zu sein und nicht mehr auf dem Platz stehen zu können. Ich habe meiner Frau jetzt lang genug auf der Pelle gehangen." Lottner hat bis zum Saisonende Zeit, um sich für eine Weiterverpflichtung zu empfehlen.

Aber natürlich blickt der langjährige Profi des 1. FC Köln im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen auch auf das Spiel der Kölner heute Abend gegen den VfL Bochum und den möglichen Bundesliga-Aufstieg seines Ex-Vereins: "Es wird eine riesige Euphorie herrschen. Die Fans freuen sich auf die Bundesliga. Das muss der Anspruch dieses Vereins sein. Die FC-Anhänger lechzen wieder nach Erstliga-Fußball in Köln."

DFB.de: Herr Lottner, fast genau ein Jahr nach der Entlassung beim 1. FC Köln haben Sie nun bis zum Saisonende bei Hansa Rostock übernommen. Wie gehen Sie die neue Aufgabe an?

Dirk Lottner: Es ist eine sehr, sehr interessante Herausforderung. Ich freue mich, jetzt endlich wieder dabei sein zu können. Das macht mich glücklich. Ich sage es Ihnen ganz ehrlich: Die vergangenen Monate waren nicht gerade einfach. Zwischendurch habe ich neun Wochen lang die vertragslosen Fußballer bei der VDV trainiert. Aber ansonsten war es nicht sehr angenehm, plötzlich außen vor zu sein und nicht mehr auf dem Platz stehen zu können.

DFB.de: Wie haben Sie dieses Jahr genau erlebt?

Lottner: Ich liebe meinen Beruf und mache ihn wirklich leidenschaftlich gerne. Umso komplizierter war die ganze Situation für mich persönlich. Ich kannte das vorher überhaupt nicht, weil ich immer irgendwo im Einsatz war. Das fängt schon mit dem Weg zum Arbeitsamt an. Das ist keine tolle Sache, das können Sie mir glauben. Ich konnte ein Jahr lang nur Fußball gucken und nicht aktiv eingreifen, so wie ich es eigentlich immer gewohnt war. Das war wirklich eine Herausforderung. Für mich persönlich, aber auch für die Familie. Dementsprechend bin ich froh, dass das jetzt zum Glück vorbei ist.

DFB.de: Wie haben Sie dieses Jahr überbrückt? Haben Sie eher Abstand gesucht oder waren Sie möglichst oft überall präsent?

Lottner: Ich habe mich gezeigt, so oft es ging. Man darf nicht in Vergessenheit geraten. Ich habe mir viele, viele Spiele angeschaut, schließlich muss man ja auf dem Laufenden bleiben. Es ist wichtig, an gewissen Stellen präsent zu sein. Ich war insgesamt also schon viel unterwegs. Aber eben eher in passiver Rolle.

DFB.de: Was ist möglich mit Rostock? Sehen Sie mehr Potenzial als ausschließlich 3. Liga?

Lottner: Zunächst geht es in erster Linie darum, die Mannschaft zu stabilisieren. Wir wollen keinesfalls noch unten reinrutschen. Ganz im Gegenteil: Wir wollen die kurze Zeit nutzen, um gute Signale nach außen zu senden. Wir müssen einen positiven Trend hinbekommen, um mit einem optimistischen Gefühl aus der Saison zu gehen. Das ist auch perspektivisch wichtig.

DFB.de: Sie haben noch drei Partien zur Verfügung, damit Sie sich persönlich in Rostock beweisen können. Wie gehen Sie mit dieser Situation um?

Lottner: Im Fußball geht es doch fast immer nur darum, das nächste Spiel zu gewinnen. Das ist auch mein Anspruch. Ob das jetzt die letzten drei oder vier Begegnungen betrifft oder ob das zu Beginn der Saison der Fall ist, ist egal. Der einzige Unterschied in der aktuellen Situation liegt darin, dass ich praktisch keine Zeit habe, um mich auf die Mannschaft einzustellen. Genauso wenig andersherum: Die Spieler haben nur wenige Möglichkeiten, mich wirklich kennen zu lernen. Das macht es etwas außergewöhnlich. Aber ich kann Signale an die Jungs geben, genauso Tendenzen und Vorgaben. Die müssen dann eingehalten werden. Das soll dazu beitragen, dass wir mit einem guten Gefühl in die Spiele gehen und sie auch so beenden. Ich will die kurze Zeit hier nutzen, um meine Visitenkarte abzugeben. Alles Weitere wird sich zeigen. Genauso haben wir es besprochen. Und genauso machen wir es auch.

DFB.de: Wie ist eigentlich der Kontakt zu Hansa zustande gekommen?

Lottner: Anfang vergangener Woche hat mich Rostocks Sportdirektor Uwe Vester angerufen und gefragt, ob ich mir vorstellen könne, diese Aufgabe zu übernehmen. Ich war natürlich sehr interessiert. Deshalb ging alles letztlich sehr schnell über die Bühne.

DFB.de: In ein neues Abenteuer?

Lottner: Ja. Aber ein sehr positives und spannendes Abenteuer. Es ging so los, dass ich auf dem Weg nach Rostock auf der A2 in eine Vollsperrung geraten bin und teilweise über Land fahren musste. Aber das nehme ich alles gerne in Kauf. Ich habe fast ein Jahr meiner Frau zu Hause auf der Pelle gehangen. Das war lang genug. Jetzt zählt bis zum Saisonende nur noch Hansa Rostock und alles was damit zusammenhängt.

DFB.de: Köln und Rostock trennen ja doch ein paar Kilometer. Wie gut kennen Sie die Mannschaft bereits?

Lottner: Es ist tatsächlich so, dass ich über einzelne Spieler nicht viel sagen kann. Aber den Verein und die Strukturen des Klubs habe ich natürlich immer im Blick gehabt. Genauso den Verlauf in dieser Saison. Das verfolgt man als Fußballtrainer ganz automatisch. Ich habe sehr viel gelesen in den vergangenen Monaten. Deshalb weiß ich ganz genau, was mich grundsätzlich erwartet.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an Rostock aus Ihrer aktiven Zeit?

Lottner: Grundsätzlich nur gute. Ich habe ein paar Mal hier gespielt und dabei einige Tore erzielt. Ich bin immer freundlich empfangen worden. Es gab nie Theater. Rostock ist eine tolle Stadt. Der F.C. Hansa ist ein Traditionsverein mit leidenschaftlichen Fans. Den wollen wir etwas zurückgeben.

DFB.de: Diese Voraussetzungen müssten Ihnen aus Köln doch bestens bekannt sein...

Lottner: Ja, in gewisser Weise gibt es schon Parallelen. Der 1. FC Köln liegt mir natürlich weiterhin sehr am Herzen. Eigentlich war es geplant, dass ich am Montag beim Heimspiel gegen den VfL Bochum im Stadion sein sollte und an den Aufstiegsfeierlichkeiten teilnehmen sollte. Das war der Plan. Andererseits wird es so sein, dass der FC auch ohne mich die Rückkehr in die Bundesliga schaffen wird. Ich werde es aus der Ferne am Fernseher verfolgen.

DFB.de: Was glauben Sie, was ab Montagabend in Köln los sein wird?

Lottner: Ich habe es ja selbst erlebt als Spieler damals noch. Es wird eine riesige Euphorie herrschen. Und das zurecht. Die Fans freuen sich auf die Bundesliga. Dann geht es wieder gegen Bayern München oder Borussia Dortmund. Das muss der Anspruch dieses Vereins sein. Die Fans lechzen wieder nach Erstliga-Fußball in Köln.