Lokalmatador Oliver Neuville: "Alle sind beeindruckt"

Als die deutsche Nationalmannschaft am Dienstagmittag im schweizerischen Ascona ihr EM-Quartier "Il Giardino" bezog, wurde sie herzlich von Lokalmatador Oliver Neuville empfangen. Der 35-Jährige hatte nach zwei Tagen Kurzurlaub bei seiner Familie in seiner Heimat am Lago Maggiore als erster eingecheckt und seinen Mitspielern vom Balkon aus zugewinkt.

"Wir haben hervorragende Bedingungen vorgefunden. Die Zimmer sind toll, alle sind beeindruckt", berichtete Neuville, der beim 2:1 gegen Serbien am vergangenen Samstag mit dem 1:1 kurz nach seiner Einwechslung seine Nominierung gerechtfertigt hatte.

"Bereits vor der WM war ich als Stürmer Nummer vier oder fünf gehandelt worden, bin dann immer als Erster eingewechselt worden. Warum soll das dieses Mal nicht so sein?," meinte der Kapitän von Bundesliga-Aufsteiger Borussia Mönchengladbach, der dem ersten deutschen Gruppenspiel am Sonntag (20.45 Uhr/live im ZDF) gegen Polen besonders entgegenfiebert.

Erinnerungen an die WM

Denn in Klagenfurt werden für Neuville Erinnerungen an die WM 2006 wach, als er in Dortmund gegen Polen in der Nachspielzeit zum 1:0-Endstand traf und damit ein wichtiges Kapitel im deutschen Sommermärchen schrieb. "Das war das emotionalste Spiel meiner Karriere", erklärte der 68-malige Nationalspieler, der aber frühzeitig warnte: "Die Polen sind heute besser als vor zwei Jahren. Wir sollten das Tor diesmal früher machen." Bundestrainer Joachim Löw äußerte sich derweil beeindruckt von Neuvilles Qualitäten: "Oliver kommt rein und ist sofort auf Touren."

Bis zum Abflug der DFB-Auswahl am Freitag nach Österreich muss sich Neuville aber auch als ortskundiger Fremdenführer für seine Kollegen betätigen. In Locarno, fünf Kilometer vom DFB-Hotel entfernt, wurde der ehemalige Leverkusener und Rostocker Profi geboren. In Gambarogno und Ascona wuchs er auf, verbrachte seine ersten 18 Jahre zwischen Bergpanorama und Seeidylle. "Meine Mutter und meine Schwester leben noch in Ascona. Mein elfjähriger Sohn geht dort zur Schule", erzählte Neuville, der in dieser herrlichen Gegend noch ein Haus besitzt, über seine besondere Beziehung zum Tessin.

"Wir sind hier nicht im Urlaub"

Neuville stellte aber klar: "Wir sind hier nicht im Urlaub, sondern wollen uns konzentriert auf die EM vorbereiten. Wenn wir mal einen Nachmittag frei haben, zeige ich den Jungs Ascona." Auch das Trainingsgelände in Tenero ist ihm wohlbekannt. "Dort habe ich mein erstes Trainingslager mit dem FC Locarno absolviert", erinnerte sich Neuville, der trotz seiner langen Profizeit in der Bundesliga immer noch nicht perfekt deutsch spricht.

Sein verstorbener Vater Jupp, der ihn zu Jugendzeiten trainierte, stammte aus Aachen, seine Mutter Carmen, von der er sich am Sonntag und Montag verwöhnen ließ, ist Italienerin. Seine Muttersprache ist daher Italienisch. Zudem spricht er französisch, englisch und spanisch, das er in seiner Profizeit bei CD Teneriffa lernte.

Die EM ist Neuvilles drittes Turnier. In der Vergangenheit hat er bereits seine Joker-Qualitäten unter Beweis gestellt. Bei der WM 2002 in Japan und Südkorea gelang Neuville im Achtelfinale gegen Paraguay kurz vor Schluss der 1:0-Siegtreffer - vier Jahre später dann das 1:0 gegen Polen.

Weitere Informationen zur Europameisterschaft finden Sie hier.

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Als die deutsche Nationalmannschaft am Dienstagmittag im schweizerischen Ascona ihr EM-Quartier "Il Giardino" bezog, wurde sie herzlich von Lokalmatador Oliver Neuville empfangen. Der 35-Jährige hatte nach zwei Tagen Kurzurlaub bei seiner Familie in seiner Heimat am Lago Maggiore als erster eingecheckt und seinen Mitspielern vom Balkon aus zugewinkt.

"Wir haben hervorragende Bedingungen vorgefunden. Die Zimmer sind toll, alle sind beeindruckt", berichtete Neuville, der beim 2:1 gegen Serbien am vergangenen Samstag mit dem 1:1 kurz nach seiner Einwechslung seine Nominierung gerechtfertigt hatte.

"Bereits vor der WM war ich als Stürmer Nummer vier oder fünf gehandelt worden, bin dann immer als Erster eingewechselt worden. Warum soll das dieses Mal nicht so sein?," meinte der Kapitän von Bundesliga-Aufsteiger Borussia Mönchengladbach, der dem ersten deutschen Gruppenspiel am Sonntag (20.45 Uhr/live im ZDF) gegen Polen besonders entgegenfiebert.

Erinnerungen an die WM

Denn in Klagenfurt werden für Neuville Erinnerungen an die WM 2006 wach, als er in Dortmund gegen Polen in der Nachspielzeit zum 1:0-Endstand traf und damit ein wichtiges Kapitel im deutschen Sommermärchen schrieb. "Das war das emotionalste Spiel meiner Karriere", erklärte der 68-malige Nationalspieler, der aber frühzeitig warnte: "Die Polen sind heute besser als vor zwei Jahren. Wir sollten das Tor diesmal früher machen." Bundestrainer Joachim Löw äußerte sich derweil beeindruckt von Neuvilles Qualitäten: "Oliver kommt rein und ist sofort auf Touren."

Bis zum Abflug der DFB-Auswahl am Freitag nach Österreich muss sich Neuville aber auch als ortskundiger Fremdenführer für seine Kollegen betätigen. In Locarno, fünf Kilometer vom DFB-Hotel entfernt, wurde der ehemalige Leverkusener und Rostocker Profi geboren. In Gambarogno und Ascona wuchs er auf, verbrachte seine ersten 18 Jahre zwischen Bergpanorama und Seeidylle. "Meine Mutter und meine Schwester leben noch in Ascona. Mein elfjähriger Sohn geht dort zur Schule", erzählte Neuville, der in dieser herrlichen Gegend noch ein Haus besitzt, über seine besondere Beziehung zum Tessin.

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"Wir sind hier nicht im Urlaub"

Neuville stellte aber klar: "Wir sind hier nicht im Urlaub, sondern wollen uns konzentriert auf die EM vorbereiten. Wenn wir mal einen Nachmittag frei haben, zeige ich den Jungs Ascona." Auch das Trainingsgelände in Tenero ist ihm wohlbekannt. "Dort habe ich mein erstes Trainingslager mit dem FC Locarno absolviert", erinnerte sich Neuville, der trotz seiner langen Profizeit in der Bundesliga immer noch nicht perfekt deutsch spricht.

Sein verstorbener Vater Jupp, der ihn zu Jugendzeiten trainierte, stammte aus Aachen, seine Mutter Carmen, von der er sich am Sonntag und Montag verwöhnen ließ, ist Italienerin. Seine Muttersprache ist daher Italienisch. Zudem spricht er französisch, englisch und spanisch, das er in seiner Profizeit bei CD Teneriffa lernte.

Die EM ist Neuvilles drittes Turnier. In der Vergangenheit hat er bereits seine Joker-Qualitäten unter Beweis gestellt. Bei der WM 2002 in Japan und Südkorea gelang Neuville im Achtelfinale gegen Paraguay kurz vor Schluss der 1:0-Siegtreffer - vier Jahre später dann das 1:0 gegen Polen.

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