Löwen-Keeper Hiller: "Meine Position in jedem Training verteidigen"

Marco Hiller ist mit seinen 22 Jahren der starke Rückhalt des TSV 1860 München in der 3. Liga. Seit dem 6. Spieltag steht der 1,88 Meter große Schlussmann zwischen den Pfosten. Für die "Löwen" spielt er bereits seit elf Jahren. Im DFB.de-Interview spricht Marco Hiller mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seine Rolle als Torwart.

DFB.de: Beim 1:2 gegen Hansa Rostock einen Elfmeter gehalten, unter dem Strich aber doch verloren. Wie groß war der Ärger, Herr Hiller?

Marco Hiller: Wenn man das gesamte Spiel betrachtet, war definitiv mehr für uns drin. Wir waren auch am Drücker, konnten im Abschluss aber nicht überzeugen. Die Mannschaft hat alles probiert und eine gute Leistung gezeigt.

DFB.de: Als Torhüter sind Sie, was die Offensive angeht, weitgehend machtlos, oder?

Hiller: Als Torhüter und Teil der Defensive kann ich den Angriff in erster Linie damit unterstützen, hinten kein Gegentor zuzulassen. Gegen Rostock haben wir das nicht geschafft und lagen 0:2 zurück. Das hat mich geärgert. Wie wir dann als Mannschaft auf diesen Rückstand reagiert haben, war aber positiv.

DFB.de: Sie haben einmal gesagt, Sie coachen die Abwehrreihe. Wie haben Sie das genau gemeint?

Hiller: Wenn die gegnerischen Stürmer anlaufen, rufe ich den beiden Innenverteidigern zu, in welche Richtung sie verschieben müssen. Das klappt gut. Die Anweisungen müssen dann Reihe um Reihe nach vorne weitergegeben werden. Viel weiter als bis zu den Innenverteidigern kommst du als Torhüter in einem vollen Stadion selbst mit einem lauten Organ nicht. (lacht)

DFB.de: Sie sind mit 22 Jahren noch ein sehr junger Schlussmann. In welchen Bereichen können Sie sich noch steigern?

Hiller: Bei Flanken und Ecken will ich künftig noch mehr Präsenz zeigen. Ich denke, das kommt mit steigender Erfahrung automatisch. Auch beim Coaching und im fußballerischen Bereich gibt es ständig Dinge, die man noch weiter verbessern kann.

DFB.de: Sind Sie mit Ihren bisherigen Leistungen in Ihrer ersten Drittliga-Saison zufrieden?

Hiller: Im Großen und Ganzen schon. An einen richtig groben Schnitzer kann ich mich nicht erinnern. Vollkommen zufrieden bin ich jedoch nie. Selbst bei kleinen Fehlern geht es für mich darum, daraus zu lernen und sie abzustellen.

DFB.de: Die ersten fünf Saisonspiele hatte Hendrik Bonmann die Nase vorn. Hatten Sie die Faust in der Tasche?

Hiller: Es ergibt in solchen Situationen keinen Sinn, den Kopf in den Sand zu stecken. Der Trainer hat für diese Entscheidungen seine Gründe und es gilt, diese zu akzeptieren. Im Training war es wichtig, dass ich mich voll reinhänge. Ich wollte dem Trainer keine Gründe geben, mich nicht aufzustellen. Außerdem wollte ich stets für den Fall der Fälle bereit sein.

DFB.de: Am 6. Spieltag hatte sich Bonmann verletzt und seitdem sind Sie Stammtorhüter. Wie ist Ihr Verhältnis?

Hiller: Wir sind Mannschaftskollegen und Konkurrenten. Ich finde nicht, dass sich das gegenseitig ausschließt. Zwar kann immer nur einer spielen. Dennoch gehen wir immer fair miteinander um und versuchen, uns gegenseitig zu pushen.

DFB.de: Wie sehr spüren Sie den Atem Ihrer Konkurrenten im Training?

Hiller: Wenn man die Position im Tor einmal erobert hat, darf man nie denken, dass es normal ist, wenn man Wochenende für Wochenende aufgestellt wird. Es gilt, die Position in jeder Trainingseinheit zu verteidigen. Mit dieser Einstellung gehe ich in jede Trainingswoche.

DFB.de: Wie gehen Sie mit Fehlern um?

Hiller: Während eines Spiels muss ich so etwas so schnell wie möglich abhaken und mich konzentrieren. Im Nachhinein mache ich mir selbstverständlich Gedanken. Man muss sich darauf besinnen, dass man es ja eigentlich kann.

DFB.de: Torhüter gelten als besondere Typen. Wie macht sich das bei Ihnen bemerkbar?

Hiller: Ich zähle mich zu den normal tickenden Torhütern, nicht zu den durchgeknallten. (lacht)

DFB.de: Sie spielen schon seit 2008 für 1860 München. Wollten Sie nie wechseln?

Hiller: Ich habe bei 1860 nahezu alle Nachwuchsmannschaften durchlaufen und mich immer wohlgefühlt. Deshalb gab es für mich keinen Grund, an einen Wechsel zu denken. Und ich habe mit dem Verein ja auch noch einiges vor.

DFB.de: Zunächst steht der Klassenverbleib an erster Stelle. Sieben Punkte hat 1860 aktuell Vorsprung auf die Abstiegszone. Ein trügerisches Polster?

Hiller: Wir alle wissen, dass es schnell gehen kann. Das ist uns bewusst. Auf Rechenspiele wollen wir uns nicht einlassen. Unser Ziel ist es, so viele Punkte wie möglich zu holen.

DFB.de: Am Samstag geht es zum SV Wehen Wiesbaden. Was müssen die "Löwen" dort zeigen?

Hiller: Eine ähnliche Leistung wie gegen Rostock - allerdings kaltschnäuziger vor dem Tor. Zunächst wird es entscheidend sein, hinten die Null zu halten.

DFB.de: Könnten Sie denn auch mit einem 4:3 leben?

Hiller: Auch mit einem 5:4 könnte ich mich anfreunden, solange wir die drei Punkte holen. Schöner für die Defensive ist es selbstverständlich, wenn wir kein Gegentor zulassen.

[mspw]

Marco Hiller ist mit seinen 22 Jahren der starke Rückhalt des TSV 1860 München in der 3. Liga. Seit dem 6. Spieltag steht der 1,88 Meter große Schlussmann zwischen den Pfosten. Für die "Löwen" spielt er bereits seit elf Jahren. Im DFB.de-Interview spricht Marco Hiller mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seine Rolle als Torwart.

DFB.de: Beim 1:2 gegen Hansa Rostock einen Elfmeter gehalten, unter dem Strich aber doch verloren. Wie groß war der Ärger, Herr Hiller?

Marco Hiller: Wenn man das gesamte Spiel betrachtet, war definitiv mehr für uns drin. Wir waren auch am Drücker, konnten im Abschluss aber nicht überzeugen. Die Mannschaft hat alles probiert und eine gute Leistung gezeigt.

DFB.de: Als Torhüter sind Sie, was die Offensive angeht, weitgehend machtlos, oder?

Hiller: Als Torhüter und Teil der Defensive kann ich den Angriff in erster Linie damit unterstützen, hinten kein Gegentor zuzulassen. Gegen Rostock haben wir das nicht geschafft und lagen 0:2 zurück. Das hat mich geärgert. Wie wir dann als Mannschaft auf diesen Rückstand reagiert haben, war aber positiv.

DFB.de: Sie haben einmal gesagt, Sie coachen die Abwehrreihe. Wie haben Sie das genau gemeint?

Hiller: Wenn die gegnerischen Stürmer anlaufen, rufe ich den beiden Innenverteidigern zu, in welche Richtung sie verschieben müssen. Das klappt gut. Die Anweisungen müssen dann Reihe um Reihe nach vorne weitergegeben werden. Viel weiter als bis zu den Innenverteidigern kommst du als Torhüter in einem vollen Stadion selbst mit einem lauten Organ nicht. (lacht)

DFB.de: Sie sind mit 22 Jahren noch ein sehr junger Schlussmann. In welchen Bereichen können Sie sich noch steigern?

Hiller: Bei Flanken und Ecken will ich künftig noch mehr Präsenz zeigen. Ich denke, das kommt mit steigender Erfahrung automatisch. Auch beim Coaching und im fußballerischen Bereich gibt es ständig Dinge, die man noch weiter verbessern kann.

DFB.de: Sind Sie mit Ihren bisherigen Leistungen in Ihrer ersten Drittliga-Saison zufrieden?

Hiller: Im Großen und Ganzen schon. An einen richtig groben Schnitzer kann ich mich nicht erinnern. Vollkommen zufrieden bin ich jedoch nie. Selbst bei kleinen Fehlern geht es für mich darum, daraus zu lernen und sie abzustellen.

DFB.de: Die ersten fünf Saisonspiele hatte Hendrik Bonmann die Nase vorn. Hatten Sie die Faust in der Tasche?

Hiller: Es ergibt in solchen Situationen keinen Sinn, den Kopf in den Sand zu stecken. Der Trainer hat für diese Entscheidungen seine Gründe und es gilt, diese zu akzeptieren. Im Training war es wichtig, dass ich mich voll reinhänge. Ich wollte dem Trainer keine Gründe geben, mich nicht aufzustellen. Außerdem wollte ich stets für den Fall der Fälle bereit sein.

DFB.de: Am 6. Spieltag hatte sich Bonmann verletzt und seitdem sind Sie Stammtorhüter. Wie ist Ihr Verhältnis?

Hiller: Wir sind Mannschaftskollegen und Konkurrenten. Ich finde nicht, dass sich das gegenseitig ausschließt. Zwar kann immer nur einer spielen. Dennoch gehen wir immer fair miteinander um und versuchen, uns gegenseitig zu pushen.

DFB.de: Wie sehr spüren Sie den Atem Ihrer Konkurrenten im Training?

Hiller: Wenn man die Position im Tor einmal erobert hat, darf man nie denken, dass es normal ist, wenn man Wochenende für Wochenende aufgestellt wird. Es gilt, die Position in jeder Trainingseinheit zu verteidigen. Mit dieser Einstellung gehe ich in jede Trainingswoche.

DFB.de: Wie gehen Sie mit Fehlern um?

Hiller: Während eines Spiels muss ich so etwas so schnell wie möglich abhaken und mich konzentrieren. Im Nachhinein mache ich mir selbstverständlich Gedanken. Man muss sich darauf besinnen, dass man es ja eigentlich kann.

DFB.de: Torhüter gelten als besondere Typen. Wie macht sich das bei Ihnen bemerkbar?

Hiller: Ich zähle mich zu den normal tickenden Torhütern, nicht zu den durchgeknallten. (lacht)

DFB.de: Sie spielen schon seit 2008 für 1860 München. Wollten Sie nie wechseln?

Hiller: Ich habe bei 1860 nahezu alle Nachwuchsmannschaften durchlaufen und mich immer wohlgefühlt. Deshalb gab es für mich keinen Grund, an einen Wechsel zu denken. Und ich habe mit dem Verein ja auch noch einiges vor.

DFB.de: Zunächst steht der Klassenverbleib an erster Stelle. Sieben Punkte hat 1860 aktuell Vorsprung auf die Abstiegszone. Ein trügerisches Polster?

Hiller: Wir alle wissen, dass es schnell gehen kann. Das ist uns bewusst. Auf Rechenspiele wollen wir uns nicht einlassen. Unser Ziel ist es, so viele Punkte wie möglich zu holen.

DFB.de: Am Samstag geht es zum SV Wehen Wiesbaden. Was müssen die "Löwen" dort zeigen?

Hiller: Eine ähnliche Leistung wie gegen Rostock - allerdings kaltschnäuziger vor dem Tor. Zunächst wird es entscheidend sein, hinten die Null zu halten.

DFB.de: Könnten Sie denn auch mit einem 4:3 leben?

Hiller: Auch mit einem 5:4 könnte ich mich anfreunden, solange wir die drei Punkte holen. Schöner für die Defensive ist es selbstverständlich, wenn wir kein Gegentor zulassen.

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