Im aktuellen Interview spricht Joachim Löw über die Leistung seines Teams beim 3:3 in Finnland und über die daraus resultierende Ausgangslage für den weiteren Verlauf der WM-Qualifikation. Der Bundestrainer lobt dabei vor allem die Moral des Teams, das in Helsinki dreimal einem Rückstand hinterhergelaufen war.
Frage: Joachim Löw, den angepeilten Sechs-Punkte-Start in die
WM-Qualifikation hat die deutsche Nationalmannschaft verpasst,
dennoch hat ihre Mannschaft beim 3:3 in Finnland Moral bewiesen
und dreimal einen Rückstand aufgeholt. Wie bewerten Sie das Spiel
gegen die Finnen?
Löw: Dass die Finnen zu Hause mit Wucht spielen können, haben
wir gewusst. Ich denke, wir haben absolut dagegen gehalten, beide
Mannschaften haben ihr Heil in der Offensive gesucht. Deshalb sind
beiden Teams bei den Gegentoren auch immer wieder Fehler passiert.
Wir haben aber immer Moral gezeigt und uns nie von den Rückstand
aus dem Rhythmus bringen lassen. Unser Druck nach den Gegentoren
war enorm groß. Probleme hatten wir allerdings, wenn sich die
Finnen mit langen Bällen befreien konnten. Ich finde, dass Ergebnis
geht in Ordnung, ich bin absolut zufrieden.
Frage: Wie beurteilen Sie die Abwehrleistung. Kann man die
Situation in der Innenverteidigung mit Serdar Tasci und Heiko
Westermann in Zukunft sorgenfrei angehen?
Löw: Wir haben in der Defensive Fehler gemacht. Die Zuordnung
bei Flanken und die Abstimmung in manchen Situationen war sicher
nicht ideal, weil die Finnen immer wieder frei zum Abschluss kamen.
Aber beide Spieler sind noch jung, Tasci hat erst drei, Westermann
erst sechs Länderspiele. Wir vertrauen in die Qualitäten der beiden
auch im Spiel nach vorne. Ich sehe für beide Innenverteidiger sehr
gute Perspektiven.
Frage: Miroslav Klose hat mit seinem Dreierpack die
Diskussionen um seine Person beendet. Sind sie glücklich, dass er
das von Ihnen entgegengebrachte Vertrauen gegen Finnland
zurückgezahlt hat?
Löw: Ich hatte immer Vertrauen zu Miroslav Klose, die
Qualitäten sind uns allen bekannt. Ich habe die letzten Wochen
schon mehrfach gesagt, dass ich das Gefühl habe, dass er körperlich
entscheidend besser geworden ist. Es wirkt dynamisch, wie er an
seinen Gegenspielern vorbeikommt. Dass er drei Tore erzielt hat,
darüber freuen wir uns natürlich. Vertrauen zahlt sich im Leben
eben häufig aus.
Frage: Sie hatten vor den Finnen gewarnt, dennoch wirkte ihre
Mannschaft in den ersten Halbzeit oftmals überrumpelt. Hatten Sie
die Finnen nicht doch etwas defensiver erwartet?
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Im aktuellen Interview spricht Joachim Löw über die Leistung seines Teams beim 3:3 in Finnland und über die daraus resultierende Ausgangslage für den weiteren Verlauf der WM-Qualifikation. Der Bundestrainer lobt dabei vor allem die Moral des Teams, das in Helsinki dreimal einem Rückstand hinterhergelaufen war.
Frage: Joachim Löw, den angepeilten Sechs-Punkte-Start in die
WM-Qualifikation hat die deutsche Nationalmannschaft verpasst,
dennoch hat ihre Mannschaft beim 3:3 in Finnland Moral bewiesen
und dreimal einen Rückstand aufgeholt. Wie bewerten Sie das Spiel
gegen die Finnen?
Löw: Dass die Finnen zu Hause mit Wucht spielen können, haben
wir gewusst. Ich denke, wir haben absolut dagegen gehalten, beide
Mannschaften haben ihr Heil in der Offensive gesucht. Deshalb sind
beiden Teams bei den Gegentoren auch immer wieder Fehler passiert.
Wir haben aber immer Moral gezeigt und uns nie von den Rückstand
aus dem Rhythmus bringen lassen. Unser Druck nach den Gegentoren
war enorm groß. Probleme hatten wir allerdings, wenn sich die
Finnen mit langen Bällen befreien konnten. Ich finde, dass Ergebnis
geht in Ordnung, ich bin absolut zufrieden.
Frage: Wie beurteilen Sie die Abwehrleistung. Kann man die
Situation in der Innenverteidigung mit Serdar Tasci und Heiko
Westermann in Zukunft sorgenfrei angehen?
Löw: Wir haben in der Defensive Fehler gemacht. Die Zuordnung
bei Flanken und die Abstimmung in manchen Situationen war sicher
nicht ideal, weil die Finnen immer wieder frei zum Abschluss kamen.
Aber beide Spieler sind noch jung, Tasci hat erst drei, Westermann
erst sechs Länderspiele. Wir vertrauen in die Qualitäten der beiden
auch im Spiel nach vorne. Ich sehe für beide Innenverteidiger sehr
gute Perspektiven.
Frage: Miroslav Klose hat mit seinem Dreierpack die
Diskussionen um seine Person beendet. Sind sie glücklich, dass er
das von Ihnen entgegengebrachte Vertrauen gegen Finnland
zurückgezahlt hat?
Löw: Ich hatte immer Vertrauen zu Miroslav Klose, die
Qualitäten sind uns allen bekannt. Ich habe die letzten Wochen
schon mehrfach gesagt, dass ich das Gefühl habe, dass er körperlich
entscheidend besser geworden ist. Es wirkt dynamisch, wie er an
seinen Gegenspielern vorbeikommt. Dass er drei Tore erzielt hat,
darüber freuen wir uns natürlich. Vertrauen zahlt sich im Leben
eben häufig aus.
Frage: Sie hatten vor den Finnen gewarnt, dennoch wirkte ihre
Mannschaft in den ersten Halbzeit oftmals überrumpelt. Hatten Sie
die Finnen nicht doch etwas defensiver erwartet?
Löw: Ich habe ja nicht ohne Grund vor den Finnen gewarnt.
Ihre Stärke ist ja kein Geheimnis, wenn man sieht, dass zuletzt
Portugal und Polen hier nicht gewonnen haben. Das sind alles
Spieler, die im Ausland spielen, in der Premier League, in Holland
und so weiter. So wie das Spiel gelaufen ist, bin ich froh, dass wir
am Ende einen Punkt geholt haben.
Frage: Sie haben zum Ende der Partie mutig und risikoreich
gewechselt. Danach waren sie kurz aufgeregt und aufgebracht. Hat
irgendwas nicht funktioniert?
Löw: Natürlich haben wir alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um
offensiv zu spielen und mehrere Stürmer gebracht. Allerdings hätte
die Mannschaft wissen müssen, dass sie trotz offensiver
Einwechslungen auch mal zurückweichen muss, wenn die langen Bälle
der Finnen Richtung unserer Abwehr fliegen. Da kann sich die
Mannschaft taktisch noch besser verhalten, darauf habe ich sie
aufmerksam gemacht.
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Frage: Wie wichtig ist nach den ersten vier Punkten aus zwei
Spielen ein Sieg gegen Russland im ersten Heimspiel im Oktober?
Löw: Ich denke, mit vier Punkten sind wir gut gestartet,
auch, weil wir in Finnland auswärts gespielt haben. Natürlich sind
die Russen der große Mitfavorit, aber auch die Finnen sind so stark
einzuschätzen, dass sie im Kampf um die WM 2010 ein gewisses Wort
mitsprechen. Logisch streben wir gegen Russland einen Sieg an, wir
können uns auf dieses Heimspiel freuen. Wir gehen aus einer
Position der Stärke in die Partie und hoffe, dass uns dann alle
Spieler zur Verfügung stehen, weil wir sie für das schwere Spiel
gegen Russland brauchen.
Frage: Robert Enke hat die Hoffnung, die neue Nummer eins im
deutschen Tor zu werden. Haben sich seine Karten durch die drei
Gegentore gegen Finnland verschlechtert?
Löw: Er hat zwar heute drei Gegentore kassiert, an denen war
er eigentlich aber schuldlos. Man kann ihm keinen Vorwurf machen.
Gegen Liechtenstein hat er zu Null gespielt, auch gegen Finnland
zwei-, dreimal gut gehalten. Das, was er zu erledigen hatte, hat er
erledigt.