Löw: "Die Bundesliga wird immer stärker"

Die Bundesliga-Sommerpause tat gut, noch besser ist, dass sie bald vorüber ist - findet auch der Bundestrainer. Wer wird Meister, wer überrascht die Fans, die Gegner, sich selbst? Wer profitiert von seinem Wechsel zu einem neuen Verein? Im DFB.de-Interview spricht Joachim Löw mit Nationalteamreporter Steffen Lüdeke über seine Erwartungen an die Saison 2015/2016, die am Freitag (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und bei Sky) mit dem Eröffnungsspiel FC Bayern München gegen Hamburger SV beginnt. Und der 55-Jährige sagt, was er von den Wechseln der Legionäre um Nationalmannschaftkapitän Bastian Schweinsteiger hält.

DFB.de: Herr Löw, der Urlaub ist vorbei, am Wochenende beginnt die neue Spielzeit der Bundesliga. Mit welchen Gedanken blicken Sie auf die kommende Saison?

Joachim Löw: Die Bundesliga ist für mich neben der englischen Premier League und der spanischen Primera Division die stärkste Liga der Welt, und sie wird immer stärker. Jedes Jahr kommen interessante Spieler aus dem Ausland nach Deutschland, Fußballer und Typen, auf die wir uns alle freuen können. Dazu schaffen immer wieder vielversprechende Talente den Sprung in die Profikader, auch durch das gute Ausbildungssystem in Deutschland wird die Liga immer attraktiver. Deswegen geht es mir wie wohl allen Fans: Ich freue mich sehr, dass es endlich losgeht.

DFB.de: Welche Gesichtspunkte sind für die Nationalmannschaft in der kommenden Saison besonders wichtig?

Löw: Für die Nationalspieler war es ganz wichtig, dass sie diesmal eine lange Sommerpause hatten und sich erholen konnten. Die Belastung für die Topspieler ist an der Grenze, umso mehr hoffe ich, dass meine Spieler von Verletzungen verschont bleiben. Es gibt außerdem neben den Etablierten einige junge Spieler, die wir im Blickfeld haben. Von ihnen erwarte ich, dass sie noch mehr auf sich aufmerksam machen und mir damit neue Optionen bieten. Für uns stehen schon im September gegen Polen und Schottland wichtige Spiele im Rahmen der EM-Qualifikation an, auch deswegen ist es gut, dass die Liga startet - unsere Spieler können Rhythmus aufnehmen.

DFB.de: In den vergangenen drei Jahren hat die Spannung ganz oben gefehlt, die Bayern standen jeweils früh als Meister fest. Erwarten Sie in diesem Jahr ein engeres Rennen?

Löw: Die Bundesliga bezieht ihre Spannung nicht nur aus dem Titelkampf, und alle Entscheidungen dahinter waren eng und teilweise dramatisch. Was die Bayern angeht: Durch die Zugänge Arturo Vidal und Douglas Costa sind sie noch flexibler geworden, Pep Guardiola verfügt über einen Kader mit fast beispielloser Qualität. Das heißt aber nicht, dass der Titel bereits vergeben ist. Die Entwicklung in Wolfsburg ist beeindruckend, ich traue Dieter Hecking und seiner Mannschaft viel zu. Der VfL hat seinen Kader zusammengehalten und mit Max Kruse einen Topspieler hinzubekommen. Auch andere Mannschaften haben das Potenzial, die Meisterschaft ausgeglichener zu gestalten. Es ist nicht gesagt, dass Wolfsburg das einzige Team ist, das die Bayern herausfordern kann.



Die Bundesliga-Sommerpause tat gut, noch besser ist, dass sie bald vorüber ist - findet auch der Bundestrainer. Wer wird Meister, wer überrascht die Fans, die Gegner, sich selbst? Wer profitiert von seinem Wechsel zu einem neuen Verein? Im DFB.de-Interview spricht Joachim Löw mit Nationalteamreporter Steffen Lüdeke über seine Erwartungen an die Saison 2015/2016, die am Freitag (ab 20.30 Uhr, live in der ARD und bei Sky) mit dem Eröffnungsspiel FC Bayern München gegen Hamburger SV beginnt. Und der 55-Jährige sagt, was er von den Wechseln der Legionäre um Nationalmannschaftkapitän Bastian Schweinsteiger hält.

DFB.de: Herr Löw, der Urlaub ist vorbei, am Wochenende beginnt die neue Spielzeit der Bundesliga. Mit welchen Gedanken blicken Sie auf die kommende Saison?

Joachim Löw: Die Bundesliga ist für mich neben der englischen Premier League und der spanischen Primera Division die stärkste Liga der Welt, und sie wird immer stärker. Jedes Jahr kommen interessante Spieler aus dem Ausland nach Deutschland, Fußballer und Typen, auf die wir uns alle freuen können. Dazu schaffen immer wieder vielversprechende Talente den Sprung in die Profikader, auch durch das gute Ausbildungssystem in Deutschland wird die Liga immer attraktiver. Deswegen geht es mir wie wohl allen Fans: Ich freue mich sehr, dass es endlich losgeht.

DFB.de: Welche Gesichtspunkte sind für die Nationalmannschaft in der kommenden Saison besonders wichtig?

Löw: Für die Nationalspieler war es ganz wichtig, dass sie diesmal eine lange Sommerpause hatten und sich erholen konnten. Die Belastung für die Topspieler ist an der Grenze, umso mehr hoffe ich, dass meine Spieler von Verletzungen verschont bleiben. Es gibt außerdem neben den Etablierten einige junge Spieler, die wir im Blickfeld haben. Von ihnen erwarte ich, dass sie noch mehr auf sich aufmerksam machen und mir damit neue Optionen bieten. Für uns stehen schon im September gegen Polen und Schottland wichtige Spiele im Rahmen der EM-Qualifikation an, auch deswegen ist es gut, dass die Liga startet - unsere Spieler können Rhythmus aufnehmen.

DFB.de: In den vergangenen drei Jahren hat die Spannung ganz oben gefehlt, die Bayern standen jeweils früh als Meister fest. Erwarten Sie in diesem Jahr ein engeres Rennen?

Löw: Die Bundesliga bezieht ihre Spannung nicht nur aus dem Titelkampf, und alle Entscheidungen dahinter waren eng und teilweise dramatisch. Was die Bayern angeht: Durch die Zugänge Arturo Vidal und Douglas Costa sind sie noch flexibler geworden, Pep Guardiola verfügt über einen Kader mit fast beispielloser Qualität. Das heißt aber nicht, dass der Titel bereits vergeben ist. Die Entwicklung in Wolfsburg ist beeindruckend, ich traue Dieter Hecking und seiner Mannschaft viel zu. Der VfL hat seinen Kader zusammengehalten und mit Max Kruse einen Topspieler hinzubekommen. Auch andere Mannschaften haben das Potenzial, die Meisterschaft ausgeglichener zu gestalten. Es ist nicht gesagt, dass Wolfsburg das einzige Team ist, das die Bayern herausfordern kann.

###more###

DFB.de: Welcher Mannschaft trauen Sie eine Überraschung zu?

Löw: Da will ich mich nicht festlegen. Gespannt bin ich darauf, wie sich Darmstadt präsentieren wird. Die Darmstädter sind ein gutes Beispiel dafür, dass man auch mit kleinen Mitteln Großes erreichen kann. Auch was in Ingolstadt entstanden ist, ist bemerkenswert. Überhaupt gibt es einige neue Konstellationen, die interessant sind. Ich schätze die Arbeit von Thomas Tuchel sehr und bin gespannt, wie schnell seine Ideen beim BVB aufgehen. Ähnlich gilt dies für André Breitenreiter und Schalke 04.

DFB.de: Einige Spieler aus Ihrem Kader haben den Verein und die Liga gewechselt, zuletzt Kapitän Bastian Schweinsteiger, der vom FC Bayern zu Manchester United gegangen ist. Wie bewerten Sie diese Entwicklung?

Löw: Es spricht für seinen Ehrgeiz und seinen Charakter, dass Bastian diesen auch unbequemen Weg gewählt hat. Es gibt weltweit kaum Fußballer, die das Spiel einer Mannschaft so sehr ordnen können, wie er. Auch die anderen Wechsel sehe ich positiv. Lukas Podolski (neu bei Galatasaray Istanbul; Anm. d. Red.) benötigt wie wenig andere Spielpraxis und Rhythmus, bei Arsenal London war das nicht mehr garantiert. Ich kenne den türkischen Fußball, auch die Begeisterung der Fans, ihm wird der Zuspruch dort guttun. Auch Mario Gomez (vom AC Florenz nach Istanbul; Anm. d. Red.) hat in der Türkei eine neue Chance. Er ist ein internationaler Topstürmer, ich hoffe, dass er dies bei Besiktas wieder zeigen kann. Für Sami Khedira (von Real Madrid zu Juventus Turin; Anm. d. Red.) ist die neuerliche Verletzung natürlich ein Rückschlag, er hat aber schon schlimmere Situationen gemeistert und oft bewiesen, dass er ein Kämpfer ist. Wenn er fit und in Topform ist, gibt es keine Mannschaft der Welt, der er nicht helfen kann.