Löw: "Beide Teams wollten unbedingt gewinnen"

Nach dem 1:1 im Prestigeduell mit Italien in Dortmund zieht Bundestrainer Joachim Löw im aktuellen Interview Bilanz. Mit dem Unentschieden kann sich Löw anfreunden, stellt aber klar: "Wir haben es versäumt, mehr zu investieren."

Frage: Joachim Löw, Italien bleibt offenbar der Angstgegner der deutschen Nationalmannschaft. Trotz einer 1:0-Führung konnte ihr Team erneut nicht gegen die Squadra Azzurra gewinnen. Wie bewerten Sie das Remis zum Jahresauftakt?

Joachim Löw: Es war insgesamt ein sehr unterhaltsames Testspiel. Das Remis geht in Ordnung. Beide Mannschaften wollten unbedingt gewinnen. Phasenweise waren wir gut, phasenweise waren die Italiener stark. Das Tor haben wir hervorragend rausgespielt, in der zweiten Halbzeit haben wir es dann versäumt, mehr zu investieren, um das 2:0 noch zu erzielen. Deshalb mussten wir am Ende leider das Gegentor hinnehmen.

Frage: Probleme bereitete den Spielern vor allem der schlechte Zustand des Rasens. Nach dem Spiel wird dieser nun ausgewechselt. Haben die widrigen Platzverhältnisse dazu beigetragen, dass die DFB-Auswahl nicht gewinnen konnte?

Löw: Der Platz war uneben, holprig, der Rasen war nicht dicht. Das ist natürlich schade. Für uns war es deshalb sehr schwer, flüssig zu kombinieren. Es wäre mir lieber gewesen, wenn er rechtzeitig vorher ausgetauscht worden wäre. Aus diesem Grund haben wir ja auch extra auf das Abschlusstraining im Stadion verzichtet, um den Rasen nicht noch mehr zu ramponieren. Für unser Spiel ist es immer besser, wenn wir auf einem gepflegten Rasen spielen.

Frage: Was hat Ihnen gegen die Italiener außer dem Rasen noch nicht gefallen?

Löw: Die gesamte Defensivleistung war nicht so, wie das in den ganz guten Spielen der Fall war und wir uns das vorgestellt haben. Wir hatten schon einige Schwierigkeiten, die Räume im Mittelfeld zu schließen. Wir mussten lange Wege gehen, das war nicht so gut.

Frage: Man hatte Mitte der zweiten Halbzeit den Eindruck, dass die vielen Wechsel zu Lasten der Stabilität der Mannschaft gingen. Wie sehen Sie das?

Löw: Ich wollte dieses Spiel nutzen, um den ein oder anderen jungen Spieler zu bringen und einige Dinge auszuprobieren. Das ist immer ein Spagat. Entweder man versucht, das Ergebnis zu halten oder man wechselt und der Rhythmus geht ein wenig verloren. Gegen die kompakten Italiener war unser Spiel nach vorne in der zweiten Halbzeit deshalb ein bisschen zu wenig.

Frage: Mesut Özil hat auf seine geniale Art das 1:0 durch Miroslav Klose glänzend vorbereitet. Wie bewerten Sie seinen Auftritt?

Löw: Ich glaube, dass er sein Spiel seit der WM insgesamt sehr verändert hat. Sein Spiel ohne Ball ist viel besser geworden. Das macht Mesut so stark. Wie er das Tor eingeleitet hat, wie er die zweite Chance von Klose eingeleitet hat, das waren schon geniale Momente.

Frage: Einmal mehr stark war auch Keeper Manuel Neuer. An seinem Status als Nummer eins der Nationalmannschaft ist offenbar nicht mehr zu rütteln...

Löw: Sein Selbstbewusstsein wird immer größer. Wenn man sieht, wie klasse er am vergangenen Freitag mit Schalke in Dortmund und jetzt auch gegen Italien gehalten hat - das ist schon sehr beeindruckend. Man hat bei ihm nie das Gefühl, dass er in irgendeiner Situation zögert. Und dass er so eine starke WM gespielt hat, trägt natürlich dazu bei, dass er nun diese großartige Ausstrahlung hat.

Frage: Auch Miroslav Klose strahlte großes Selbstvertrauen aus. Wie kann ein Bankdrücker von Bayern München in der Nationalmannschaft derart aufblühen?

Löw: Der Miro hat seine eigene Form betreffend ein wahnsinnig gutes Gespür. Er weiß, wenn er bei den Bayern nicht spielt, dass er zusätzlich an seinen körperlichen Fähigkeiten arbeiten muss und macht das auch vermehrt. Und wenn die Fitness stimmt, kann er auch mit weniger Spielpraxis brandgefährlich sein und seine Leistung bringen. Er hat einen sehr guten Eindruck gemacht.

[sid]

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Nach dem 1:1 im Prestigeduell mit Italien in Dortmund zieht Bundestrainer Joachim Löw im aktuellen Interview Bilanz. Mit dem Unentschieden kann sich Löw anfreunden, stellt aber klar: "Wir haben es versäumt, mehr zu investieren."

Frage: Joachim Löw, Italien bleibt offenbar der Angstgegner der deutschen Nationalmannschaft. Trotz einer 1:0-Führung konnte ihr Team erneut nicht gegen die Squadra Azzurra gewinnen. Wie bewerten Sie das Remis zum Jahresauftakt?

Joachim Löw: Es war insgesamt ein sehr unterhaltsames Testspiel. Das Remis geht in Ordnung. Beide Mannschaften wollten unbedingt gewinnen. Phasenweise waren wir gut, phasenweise waren die Italiener stark. Das Tor haben wir hervorragend rausgespielt, in der zweiten Halbzeit haben wir es dann versäumt, mehr zu investieren, um das 2:0 noch zu erzielen. Deshalb mussten wir am Ende leider das Gegentor hinnehmen.

Frage: Probleme bereitete den Spielern vor allem der schlechte Zustand des Rasens. Nach dem Spiel wird dieser nun ausgewechselt. Haben die widrigen Platzverhältnisse dazu beigetragen, dass die DFB-Auswahl nicht gewinnen konnte?

Löw: Der Platz war uneben, holprig, der Rasen war nicht dicht. Das ist natürlich schade. Für uns war es deshalb sehr schwer, flüssig zu kombinieren. Es wäre mir lieber gewesen, wenn er rechtzeitig vorher ausgetauscht worden wäre. Aus diesem Grund haben wir ja auch extra auf das Abschlusstraining im Stadion verzichtet, um den Rasen nicht noch mehr zu ramponieren. Für unser Spiel ist es immer besser, wenn wir auf einem gepflegten Rasen spielen.

Frage: Was hat Ihnen gegen die Italiener außer dem Rasen noch nicht gefallen?

Löw: Die gesamte Defensivleistung war nicht so, wie das in den ganz guten Spielen der Fall war und wir uns das vorgestellt haben. Wir hatten schon einige Schwierigkeiten, die Räume im Mittelfeld zu schließen. Wir mussten lange Wege gehen, das war nicht so gut.

Frage: Man hatte Mitte der zweiten Halbzeit den Eindruck, dass die vielen Wechsel zu Lasten der Stabilität der Mannschaft gingen. Wie sehen Sie das?

Löw: Ich wollte dieses Spiel nutzen, um den ein oder anderen jungen Spieler zu bringen und einige Dinge auszuprobieren. Das ist immer ein Spagat. Entweder man versucht, das Ergebnis zu halten oder man wechselt und der Rhythmus geht ein wenig verloren. Gegen die kompakten Italiener war unser Spiel nach vorne in der zweiten Halbzeit deshalb ein bisschen zu wenig.

Frage: Mesut Özil hat auf seine geniale Art das 1:0 durch Miroslav Klose glänzend vorbereitet. Wie bewerten Sie seinen Auftritt?

Löw: Ich glaube, dass er sein Spiel seit der WM insgesamt sehr verändert hat. Sein Spiel ohne Ball ist viel besser geworden. Das macht Mesut so stark. Wie er das Tor eingeleitet hat, wie er die zweite Chance von Klose eingeleitet hat, das waren schon geniale Momente.

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Frage: Einmal mehr stark war auch Keeper Manuel Neuer. An seinem Status als Nummer eins der Nationalmannschaft ist offenbar nicht mehr zu rütteln...

Löw: Sein Selbstbewusstsein wird immer größer. Wenn man sieht, wie klasse er am vergangenen Freitag mit Schalke in Dortmund und jetzt auch gegen Italien gehalten hat - das ist schon sehr beeindruckend. Man hat bei ihm nie das Gefühl, dass er in irgendeiner Situation zögert. Und dass er so eine starke WM gespielt hat, trägt natürlich dazu bei, dass er nun diese großartige Ausstrahlung hat.

Frage: Auch Miroslav Klose strahlte großes Selbstvertrauen aus. Wie kann ein Bankdrücker von Bayern München in der Nationalmannschaft derart aufblühen?

Löw: Der Miro hat seine eigene Form betreffend ein wahnsinnig gutes Gespür. Er weiß, wenn er bei den Bayern nicht spielt, dass er zusätzlich an seinen körperlichen Fähigkeiten arbeiten muss und macht das auch vermehrt. Und wenn die Fitness stimmt, kann er auch mit weniger Spielpraxis brandgefährlich sein und seine Leistung bringen. Er hat einen sehr guten Eindruck gemacht.