Lizarazu: "Es klappt mit der Qualifikation"

Bixente Lizarazu wurde mit Frankreich Welt- und Europameister. 97 Länderspiele absolvierte der heute 39-Jährige für die L'Equipe Tricolore. Heute kommentiert er für den französischen TV-Sender TF1 Champions-League-Spiele und spricht als Experte über die die französische Auswahl. Im Interview mit FUSSBALL.DE spricht Lizarazu über die Chancen Frankreichs, die Probleme mit Trainer Raymond Domenech und das Fehlen von Superstar Franck Ribéry.

Frage: Frankreich steht vor den wichtigen Entscheidungsspielen um eine WM-Teilnahme. Glauben Sie an die Qualifikation?

Bixente Lizarazu: Die Mannschaft kann froh sein, zuerst auswärts spielen zu können. Das ist ein Vorteil. Gegen eine Mannschaft wie Irland im entscheidenden zweiten Duell in Dublin spielen zu müssen, wäre eine richtig harte Nuss. So glaube ich, es klappt mit der Qualifikation.

Frage: Was macht Sie so zuversichtlich?

Lizarazu: In der Offensive ist die Mannschaft ja ganz gut besetzt. Spieler wie Ribéry, Anelka, Benzema und Henry sind einzigartig. Auch Gourcuff hat sich super entwickelt. Kaum ein Nationalteam der Welt ist da besser besetzt.

Frage: Und warum hat Frankreich solche Probleme?

Lizarazu: Hinten wirkt die Mannschaft verunsichert und hat nicht mehr die Qualität früherer Jahre. Die Mischung ist insgesamt noch nicht ideal.

Frage: Um Trainer Raymond Domenech gab es viele Gerüchte und Diskussionen. Kritik üben nicht nur die Medien, sondern auch die Spieler. Sollte er auch im Falle der Qualifikation abgelöst werden?

Lizarazu: Nein, das wäre nicht der richtige Zeitpunkt, um einen Neuanfang zu machen. Das hätte nach der verkorksten EM 2008 und dem Vorrunden-Aus passieren müssen. Alle Verbände, die bei der EM nicht das geschafft haben, was man erwarten konnte, haben neue Trainer bekommen. Nur in Frankreich passierte nichts. Damals hätte man sich von Domenech trennen müssen – nicht heute.

Frage: Sie würden ihn also auch die WM absolvieren lassen, auch auf die Gefahr hin, dass es wieder ein Desaster wie bei der EM 2008 gibt.

Lizarazu: Ja, denn im Moment bringt eine Trainerdiskussion gar nichts. Man sollte jetzt gemeinsam alles dafür tun, dass Frankreich wieder erfolgreich ist. Und vielleicht wächst durch erfolgreiche Play-Off-Spiele ein neuer Teamgeist heran. Deutschland ist doch nach den entscheidenden Duellen mit der Ukraine 2001 ein Jahr später in Japan Vize-Weltmeister geworden. So etwas ist vielleicht auch in Frankreich möglich.

Frage: Dafür braucht Frankreich aber Franck Ribéry.

Lizarazu: Absolut. Er war in den letzten Jahren der beste Spieler Frankreichs, er macht den Unterschied. Ribéry war der Mann für die entscheidenden Aktionen, hat wichtige Tore geschossen und Vorlagen gegeben. Einen Mann seiner Klasse kann man nicht ersetzen.

Frage: Ausgerechnet jetzt in beiden Spielen gegen Irland fehlt Ribéry.

Lizarazu: Das ist wirklich hart. Deshalb wird es auch wahnsinnig schwer, die Qualifikation zu schaffen. Die Mannschaft muss als Einheit auftreten, dann klappt es mit dem Sieg.

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Bixente Lizarazu wurde mit Frankreich Welt- und Europameister. 97 Länderspiele absolvierte der heute 39-Jährige für die L'Equipe Tricolore. Heute kommentiert er für den französischen TV-Sender TF1 Champions-League-Spiele und spricht als Experte über die die französische Auswahl. Im Interview mit FUSSBALL.DE spricht Lizarazu über die Chancen Frankreichs, die Probleme mit Trainer Raymond Domenech und das Fehlen von Superstar Franck Ribéry.

Frage: Frankreich steht vor den wichtigen Entscheidungsspielen um eine WM-Teilnahme. Glauben Sie an die Qualifikation?

Bixente Lizarazu: Die Mannschaft kann froh sein, zuerst auswärts spielen zu können. Das ist ein Vorteil. Gegen eine Mannschaft wie Irland im entscheidenden zweiten Duell in Dublin spielen zu müssen, wäre eine richtig harte Nuss. So glaube ich, es klappt mit der Qualifikation.

Frage: Was macht Sie so zuversichtlich?

Lizarazu: In der Offensive ist die Mannschaft ja ganz gut besetzt. Spieler wie Ribéry, Anelka, Benzema und Henry sind einzigartig. Auch Gourcuff hat sich super entwickelt. Kaum ein Nationalteam der Welt ist da besser besetzt.

Frage: Und warum hat Frankreich solche Probleme?

Lizarazu: Hinten wirkt die Mannschaft verunsichert und hat nicht mehr die Qualität früherer Jahre. Die Mischung ist insgesamt noch nicht ideal.

Frage: Um Trainer Raymond Domenech gab es viele Gerüchte und Diskussionen. Kritik üben nicht nur die Medien, sondern auch die Spieler. Sollte er auch im Falle der Qualifikation abgelöst werden?

Lizarazu: Nein, das wäre nicht der richtige Zeitpunkt, um einen Neuanfang zu machen. Das hätte nach der verkorksten EM 2008 und dem Vorrunden-Aus passieren müssen. Alle Verbände, die bei der EM nicht das geschafft haben, was man erwarten konnte, haben neue Trainer bekommen. Nur in Frankreich passierte nichts. Damals hätte man sich von Domenech trennen müssen – nicht heute.

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Frage: Sie würden ihn also auch die WM absolvieren lassen, auch auf die Gefahr hin, dass es wieder ein Desaster wie bei der EM 2008 gibt.

Lizarazu: Ja, denn im Moment bringt eine Trainerdiskussion gar nichts. Man sollte jetzt gemeinsam alles dafür tun, dass Frankreich wieder erfolgreich ist. Und vielleicht wächst durch erfolgreiche Play-Off-Spiele ein neuer Teamgeist heran. Deutschland ist doch nach den entscheidenden Duellen mit der Ukraine 2001 ein Jahr später in Japan Vize-Weltmeister geworden. So etwas ist vielleicht auch in Frankreich möglich.

Frage: Dafür braucht Frankreich aber Franck Ribéry.

Lizarazu: Absolut. Er war in den letzten Jahren der beste Spieler Frankreichs, er macht den Unterschied. Ribéry war der Mann für die entscheidenden Aktionen, hat wichtige Tore geschossen und Vorlagen gegeben. Einen Mann seiner Klasse kann man nicht ersetzen.

Frage: Ausgerechnet jetzt in beiden Spielen gegen Irland fehlt Ribéry.

Lizarazu: Das ist wirklich hart. Deshalb wird es auch wahnsinnig schwer, die Qualifikation zu schaffen. Die Mannschaft muss als Einheit auftreten, dann klappt es mit dem Sieg.