Lira Bajramaj: "Ich bin in Potsdam angekommen"

Nur die Familienbilder fehlen noch

Dennoch brauchte Lira Bajramaj einige Einheiten, um sich an das Schrödersche Training zu gewöhnen. „ Es ist schon hart, wir machen sehr viel im konditionellen Bereich. Aber jetzt geht es einigermaßen.“ Für sie die größte Umstellung: „Dass wir unsere erste Trainingseinheit schon morgens um 8.30 Uhr haben. Das ist wirklich sehr, sehr früh.“

Doch auch diese Neuerung hat Lira Bajramaj mittlerweile akzeptiert. Ist angekommen. So wie in ihrer neuen Wohnung. Die ist dann auch fast schon perfekt - bis auf ein paar entscheidende Details: „Es fehlen nur noch die Familienbilder an der Wand, damit es richtig gemütlich wird“, erzählt Lira Bajramaj. Und sollte es bei der Anbringung derselben Probleme geben, gibt es ja noch diese netten Nachbarinnen. Die helfen sicher gerne.

[as]


[bild1]

Es ist schon äußerst praktisch, wenn Mannschaftskolleginnen in unmittelbarer Nachbarschaft wohnen. Lira Bajramaj kann das uneingeschränkt bestätigen. „Wenn ich mal was vergessen habe einzukaufen, Zucker brauche oder so, dann klingel ich einfach bei Anja, Jenny oder Nadine“, erzählt die 34-malige Nationalspielerin, die zur neuen Bundesliga-Saison vom FCR 2001 Duisburg zum Deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam wechselte.

Dass Lira Bajramaj Tür an Tür mit Anja Mittag, Jennifer Zietz oder Nadine Keßler wohnt, ist allerdings nicht nur in Sachen Ergänzung der Lebensmittelvorräte von Vorteil. „Es ist natürlich auch wichtig für die Eingewöhnung in fremder Umgebung“, erzählt die 21-Jährige. „Wir machen viel zusammen, gehen ins Kino oder besuchen uns einfach und quatschen.“

Eingewöhnungsphase kürzer als gedacht

Lira Bajramaj fühlt sich wohl. Das ist auch auf dem Platz zu spüren. Am Sonntag holte die Angreiferin mit Potsdam den zweiten Sieg im zweiten Spiel. Beim 5:0 gegen den SC Freiburg gelangen ihr sogar zwei Treffer. Der erste zum 1:0 ein herrlicher Heber der Extraklasse. „Es läuft ganz gut“, bestätigt Lira Bajramaj. „Aber es macht auch riesigen Spaß mit dem Team. Wir verstehen uns alle sehr gut. Ich bin angekommen.“

In Teilen fehlt zwar noch die Abstimmung. Dass mit Anja Mittag, Jennifer Zietz, Babett Peter und Bianca Schmidt gleich vier Spielerinnen aus der Nationalmannschaft in Potsdam unter Vertrag stehen, erleichterte die Eingewöhnungsphase allerdings nicht nur neben, sondern auch auf dem Platz. Vor allem mit Anja Mittag klappt das Zusammenspiel nach vorne schon gut. Lira Bajramaj wechselt sich mit Nadine Keßler im offensiven Zentrum ab, mal verteilt sie die Bälle aus der Tiefe, mal stürmt sie neben Anja Mittag. „Das passt schon ganz gut“, sagt sie. „Obwohl als Mannschaft noch ein paar Prozent fehlen bis zu unserer vollen Leistungsfähigkeit.“

Bajramaj und Schröder: Vielschichtigkeit auf beiden Seiten

Die Umstellung von Duisburg nach Potsdam, sie ist schneller geglückt, als es Lira Bajramaj selbst vermutet hätte. Fünf Jahre spielte sie beim FCR 2001 Duisburg, reifte dort zur Nationalspielerin, wurde Welt- und Europameisterin. Als sie im März bekannt gab, nach Potsdam zu wechseln, war das für viele eine Überraschung. Lira Bajramaj, die Personifizierung der Leichtigkeit des Seins und Bernd Schröder, der härteste Trainer der Frauen-Bundesliga? Das geht nie gut, so die vorschnell gefasste Meinung.

Ein Vorurteil. Denn verkannt wurde dabei, dass Lira Bajramaj, die vermeintlich Flatterhafte, in ihrer bisherigen Laufbahn äußerst zielgerichtet arbeitete. Die dribbelstarke Technikerin, die im Kosovo geboren wurde und mit vier Jahren mit ihrer Familie vor dem Bürgerkrieg nach Deutschland floh, durchlief die U 15-, U 17- und U 19-Auswahlen des DFB, bis sie schließlich 2005 ihr erstes Länderspiel für die Frauen-Nationalmannschaft bestritt. Gleichwohl ist Bernd Schröder zwar für sein hartes Training bekannt, gilt aber ebenso als einfühlsam und für viele Spielerinnen als Vaterfigur und Vertrauensperson. Vielschichtigkeit auf beiden Seiten.

[bild2]

Nur die Familienbilder fehlen noch

Dennoch brauchte Lira Bajramaj einige Einheiten, um sich an das Schrödersche Training zu gewöhnen. „ Es ist schon hart, wir machen sehr viel im konditionellen Bereich. Aber jetzt geht es einigermaßen.“ Für sie die größte Umstellung: „Dass wir unsere erste Trainingseinheit schon morgens um 8.30 Uhr haben. Das ist wirklich sehr, sehr früh.“

Doch auch diese Neuerung hat Lira Bajramaj mittlerweile akzeptiert. Ist angekommen. So wie in ihrer neuen Wohnung. Die ist dann auch fast schon perfekt - bis auf ein paar entscheidende Details: „Es fehlen nur noch die Familienbilder an der Wand, damit es richtig gemütlich wird“, erzählt Lira Bajramaj. Und sollte es bei der Anbringung derselben Probleme geben, gibt es ja noch diese netten Nachbarinnen. Die helfen sicher gerne.