Lingor: "Kann Olympia-Programm voll mitmachen"

Der Schock war groß für Renate Lingor, als sie nach dem Finale um den DFB-Pokal am 19. April die Diagnose Schultereckgelenksprengung hörte. Plötzlich war für die Mittelfeldspielerin der deutschen Nationalmannschaft die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Gefahr.

Doch mit großer Motivation hat sich die 32-Jährige zurückgekämpft. Zum Abschluss ihrer Karriere will sie unbedingt in China dabei sein. Im DFB.de-Interview mit DFB-Redakteur Niels Barnhofer schildert Renate Lingor, wie ihre Chancen stehen.

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Frage: Wenn Michael Ballack während der EURO 2008 die Wade der Nation hatte, haben Sie dann jetzt die Schulter der Nation?

Renate Lingor: Nein, ich will nicht die Schulter der Nation haben. Mir geht es auch sehr gut. Ich bin von der Bewegung zwar noch ein bisschen eingeschränkt, habe aber seit Beginn der Olympia-Vorbereitung das volle Programm mitmachen können.

Frage: Die Verletzung haben Sie sich im Finale um den DFB-Pokal am 19. April zugezogen. Seither konnten Sie kein Spiel mehr bestreiten. Wie gut sind Sie in Form?

Renate Lingor: Ich habe das Gefühl, dass ich konditionell sogar auf einem sehr guten Stand bin. Ich denke, das liegt daran, dass ich nach der Operation so schnell wie möglich mit der Reha begonnen habe. Im PROREHA-Therapiezentrum des Maingau-Krankenhauses in Frankfurt habe ich mich in guten Händen gefühlt. Dort hat mich Ralf Arlinghaus betreut. Jeden Tag sechs bis acht Stunden. Und abends ist er mit mir sogar noch auf den Platz gegangen, um fußballspezifische Dinge zu trainieren. Das hat mir natürlich sehr geholfen.

Frage: Das klingt fast so, als müsste man Sie eher bremsen?

Renate Lingor: Nein, das glaube ich nicht. Ich versuche vernünftig mit der Sache umzugehen. Ich kann ganz gut auf meinen Körper hören. Ich vermute, das bringt die Erfahrung so mit sich. Außerdem bin ich ja weiterhin permanent in Behandlung. Ich habe volles Vertrauen in das medizinische Team der Frauen-Nationalmannschaft mit den Mannschaftsärzten Dr. Bernd Lasarzewski und Ulrich Schmieden sowie den Physiotherapeutinnen Christel Arbini und Shyrin Spreitzer. Und die würden mich schon bremsen, wenn ich zu viel machen würde. Außerdem wird das Training von unserem Trainer-Team schon gut abgestimmt und dosiert. Das man da ein gewisses Pensum leisten muss, gerade vor so einem wichtigen Turnier, ist auch klar.

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Frage: Wie ist Ihnen der Wiedereinstieg in den Trainingsalltag gelungen – hatten Sie keine Bedenken?

Renate Lingor: Sagen wir es mal so: Ich bin auf jeden Fall erleichtert, dass es so gut läuft. Dennoch muss man sich an manche Dinge erst wieder herantasten. Vor Eins-gegen-Eins-Situationen war mir schon etwas mulmig zu Mute. Aber das klappt alles. Ich bin sehr zufrieden.

Frage: Die Vorbereitung für die Olympischen Spiele fällt kürzer aus, als die für die WM im vergangenen Jahr. Wie würden Sie die Vorbereitung bisher beschreiben?

Renate Lingor: Wir machen sicherlich sehr viel, aber das ist auch absolut notwendig. Wir legen damit den Grundstein für eine gute Leistung bei den Olympischen Spielen. Dabei wird hier bei weitem kein reines Athletik-Programm absolviert. Jeder Lehrgang hat einen anderen Schwerpunkt.

Frage: Wie gehen Sie das Olympia-Projekt an?

Renate Lingor: Derzeit denke ich nur von Training zu Training. Jede Einheit ist wichtig für mich.

Frage: Rührt diese Vorsicht daher, dass die Olympischen Spiele in Peking eine große Bedeutung für Sie haben?

Renate Lingor: Das spielt da mit rein. Natürlich will ich unbedingt mit, weil es das letzte Turnier in meiner Karriere wäre. Durch die Verletzung konnte ich meine Laufbahn im Verein schon nicht richtig beenden. Daher wäre es für mich ein Traum, wenn ich zum Ende meiner Karriere noch einmal ein gutes Turnier spielen könnte.

Frage: Welche Rolle spielt dabei das England-Spiel am kommenden Donnerstag?

Renate Lingor: Ehrlich gesagt, denke ich da noch gar nicht dran. Ich versuche, in jedem Training Gas zu geben, zu zeigen, dass ich mich für einen Platz im Olympia-Kader anbiete. Wenn mir das nicht gelingt, könnte mein Traum platzen.

Frage: Trotzdem wäre die Partie in Unterhaching eine besondere für Sie.

Renate Lingor: Ja, das stimmt schon. Es wäre mein letztes Spiel vor heimischen Publikum. Dennoch liegt es jetzt in einiger Ferne. Aber fragen sie mich noch einmal kurz vor dem Spiel. Wahrscheinlich wird nach dem Spiel schon ein bisschen Platz für Sentimentalitäten sein.

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Der Schock war groß für Renate Lingor, als sie nach dem Finale um den DFB-Pokal am 19. April die Diagnose Schultereckgelenksprengung hörte. Plötzlich war für die Mittelfeldspielerin der deutschen Nationalmannschaft die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Gefahr.

Doch mit großer Motivation hat sich die 32-Jährige zurückgekämpft. Zum Abschluss ihrer Karriere will sie unbedingt in China dabei sein. Im DFB.de-Interview mit DFB-Redakteur Niels Barnhofer schildert Renate Lingor, wie ihre Chancen stehen.

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Frage: Wenn Michael Ballack während der EURO 2008 die Wade der Nation hatte, haben Sie dann jetzt die Schulter der Nation?

Renate Lingor: Nein, ich will nicht die Schulter der Nation haben. Mir geht es auch sehr gut. Ich bin von der Bewegung zwar noch ein bisschen eingeschränkt, habe aber seit Beginn der Olympia-Vorbereitung das volle Programm mitmachen können.

Frage: Die Verletzung haben Sie sich im Finale um den DFB-Pokal am 19. April zugezogen. Seither konnten Sie kein Spiel mehr bestreiten. Wie gut sind Sie in Form?

Renate Lingor: Ich habe das Gefühl, dass ich konditionell sogar auf einem sehr guten Stand bin. Ich denke, das liegt daran, dass ich nach der Operation so schnell wie möglich mit der Reha begonnen habe. Im PROREHA-Therapiezentrum des Maingau-Krankenhauses in Frankfurt habe ich mich in guten Händen gefühlt. Dort hat mich Ralf Arlinghaus betreut. Jeden Tag sechs bis acht Stunden. Und abends ist er mit mir sogar noch auf den Platz gegangen, um fußballspezifische Dinge zu trainieren. Das hat mir natürlich sehr geholfen.

Frage: Das klingt fast so, als müsste man Sie eher bremsen?

Renate Lingor: Nein, das glaube ich nicht. Ich versuche vernünftig mit der Sache umzugehen. Ich kann ganz gut auf meinen Körper hören. Ich vermute, das bringt die Erfahrung so mit sich. Außerdem bin ich ja weiterhin permanent in Behandlung. Ich habe volles Vertrauen in das medizinische Team der Frauen-Nationalmannschaft mit den Mannschaftsärzten Dr. Bernd Lasarzewski und Ulrich Schmieden sowie den Physiotherapeutinnen Christel Arbini und Shyrin Spreitzer. Und die würden mich schon bremsen, wenn ich zu viel machen würde. Außerdem wird das Training von unserem Trainer-Team schon gut abgestimmt und dosiert. Das man da ein gewisses Pensum leisten muss, gerade vor so einem wichtigen Turnier, ist auch klar.

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Frage: Wie ist Ihnen der Wiedereinstieg in den Trainingsalltag gelungen – hatten Sie keine Bedenken?

Renate Lingor: Sagen wir es mal so: Ich bin auf jeden Fall erleichtert, dass es so gut läuft. Dennoch muss man sich an manche Dinge erst wieder herantasten. Vor Eins-gegen-Eins-Situationen war mir schon etwas mulmig zu Mute. Aber das klappt alles. Ich bin sehr zufrieden.

Frage: Die Vorbereitung für die Olympischen Spiele fällt kürzer aus, als die für die WM im vergangenen Jahr. Wie würden Sie die Vorbereitung bisher beschreiben?

Renate Lingor: Wir machen sicherlich sehr viel, aber das ist auch absolut notwendig. Wir legen damit den Grundstein für eine gute Leistung bei den Olympischen Spielen. Dabei wird hier bei weitem kein reines Athletik-Programm absolviert. Jeder Lehrgang hat einen anderen Schwerpunkt.

Frage: Wie gehen Sie das Olympia-Projekt an?

Renate Lingor: Derzeit denke ich nur von Training zu Training. Jede Einheit ist wichtig für mich.

Frage: Rührt diese Vorsicht daher, dass die Olympischen Spiele in Peking eine große Bedeutung für Sie haben?

Renate Lingor: Das spielt da mit rein. Natürlich will ich unbedingt mit, weil es das letzte Turnier in meiner Karriere wäre. Durch die Verletzung konnte ich meine Laufbahn im Verein schon nicht richtig beenden. Daher wäre es für mich ein Traum, wenn ich zum Ende meiner Karriere noch einmal ein gutes Turnier spielen könnte.

Frage: Welche Rolle spielt dabei das England-Spiel am kommenden Donnerstag?

Renate Lingor: Ehrlich gesagt, denke ich da noch gar nicht dran. Ich versuche, in jedem Training Gas zu geben, zu zeigen, dass ich mich für einen Platz im Olympia-Kader anbiete. Wenn mir das nicht gelingt, könnte mein Traum platzen.

Frage: Trotzdem wäre die Partie in Unterhaching eine besondere für Sie.

Renate Lingor: Ja, das stimmt schon. Es wäre mein letztes Spiel vor heimischen Publikum. Dennoch liegt es jetzt in einiger Ferne. Aber fragen sie mich noch einmal kurz vor dem Spiel. Wahrscheinlich wird nach dem Spiel schon ein bisschen Platz für Sentimentalitäten sein.