Leverkusens Leno: "Wollen Qualifikation aus dem Weg gehen"

DFB.de: Durch das Remis ist Bayer sicher Vierter. Die Mannschaft will aber Dritter werden. Durch das Unentschieden könnte das eng werden mit den Bayern und Gladbach vor der Brust?!

Leno: Wir haben noch vier Spiele und da müssen wir das Maximum herausholen. Wir müssen zunächst abwarten, was Gladbach gegen Wolfsburg macht. Ich hoffe aber, dass das gegen Köln nur ein Ausrutscher war.

DFB.de: Bayer wäre in der Champions-League-Qualifikation gesetzt. Ist das zumindest etwas beruhigend im Kampf um Platz drei?

Leno: Damit beschäftigen wir uns jetzt nicht. Wir wollen den dritten Platz und spielen noch in Gladbach. Das wird ein entscheidendes Spiel. Wir wollen uns jetzt nicht mit dem vierten Platz begnügen, sondern wir versuchen, der Qualifikation aus dem Weg zu gehen.

DFB.de: Jetzt geht es gegen die Bayern. Was rechnen Sie sich aus?

Leno: Im DFB-Pokal waren wir mindestens gleichwertig. So wollen wir auch am Samstag auftreten. Wir wollen gegen die Bayern auf jeden Fall gewinnen. Bayern wird die Konter definitiv besser ausspielen als die Kölner. Deswegen dürfen wir ihnen nicht so viele Räume lassen. Sie spielen aber auch anders, stehen nicht so tief und schauen nur auf Konter. Sie werden versuchen, selbst das Spiel zu machen.

DFB.de: Wie viel Mut macht die Leistung im DFB-Pokal, als Bayer erst im Elfmeterschießen ausschied?

Leno: Sehr viel. Da haben wir gegen eine Top-Mannschaft gut mitgehalten, waren mindestens gleichwertig und hätten das Spiel auch gewinnen können. Wir sind dann mit ein wenig Pech ausgeschieden. Deshalb müssen wir uns auch nicht verstecken.



Bernd Leno war die Enttäuschung deutlich anzumerken. Nach sieben Siegen in Folge reichte es für Bayer Leverkusen im Derby beim 1. FC Köln am 30. Spieltag nur zu einem 1:1 (0:0). Im Kampf um Platz drei und die damit verbundene direkte Qualifikation für die Champions League kann Borussia Mönchengladbach heute (ab 17.30 Uhr, live auf Sky) mit einem Sieg gegen den VfL Wolfsburg an Leverkusen vorbeiziehen.

U 21-Nationaltorhüter Leno spricht im Interview auf DFB.de über das Remis beim FC, Bayers Probleme mit Elfmetern und das anstehende Heimspiel gegen den FC Bayern München.

DFB.de: Bernd Leno, 1:1 im Derby beim 1. FC Köln: Ist es ein gerechtes Unentschieden?

Bernd Leno: Am Ende hat sich Köln leider diesen Punkt verdient, so bitter das für uns auch ist. Zum größten Teil haben wir es defensiv sehr gut gemacht. Wir hätten vielleicht unsere Konter besser ausspielen müssen. Dann wäre es gar nicht erst zum Ausgleich gekommen. So kam Köln immer besser ins Spiel. Am Ende war das Remis gerecht.

DFB.de: Die Siegesserie ist jetzt geplatzt. War das Spiel das schlechteste von Bayer in den vergangenen Wochen?

Leno: Wenn man in den vergangenen Wochen oft gewinnt, dann ist klar, dass wir nicht unser bestes Spiel gemacht haben. Es war aber nicht alles schlecht. Wir hatten sieben Spiele in Folge gewonnen. Aber es geht nicht nur um unseren Lauf. Wir wollten unbedingt die drei Punkte haben, um den Vorsprung auf Gladbach zumindest bis Sonntag auf drei Punkte auszubauen. Deswegen ist das schon bitter.

DFB.de: Waren Sie überrascht, dass der FC immer wieder angegriffen hat?

Leno: Das lag daran, dass wir zu große Abstände hatten. Wir haben die zweiten Bälle nicht gewonnen, so wie wir es in den vergangenen Wochen immer gemacht haben. Und Köln war bei Kontern immer gefährlich, ob durch Yuya Osako oder auch Anthony Ujah, der sich vorne immer in jeden Ball reingehauen hat. Die haben es vorne gut gemacht und uns immer wieder vor Probleme gestellt.

DFB.de: Hakan Calhanoglu hat einen Foulelfmeter verschossen. Die Elfmeter sind in dieser Saison bei Bayer ein kleines Drama, oder?

Leno: Das ist immer Glückssache. In der vergangenen Saison habe ich gefühlt jeden Elfmeter gehalten. In diesem Jahr habe ich das Gefühl, dass jeder Elfmeter drin ist. Wir haben einfach nicht das Glück. Es wird deshalb niemand Hakan einen Vorwurf machen. Das haben wir in der Halbzeit auch so gesagt. Man darf auch nicht vergessen, dass er erst 21 ist. Wir werden ihn jetzt wieder aufbauen.

DFB.de: Es gab einige strittige Szenen, wie zum Beispiel das Foul von Karim Bellarabi oder den Foulelfmeter. Was sagen Sie zu der Leistung des Schiedsrichters?

Leno: Das ist schwer zu sagen, vor allem wenn ich 100 Meter weit weg stehe. Die Szene mit Karim sah aus meiner Sicht nicht nach einem Foul aus. Dann hat es sich vielleicht gerächt, wenn es für uns kein Foulelfmeter war. Wir sollten aber nicht die Fehler beim Schiedsrichter suchen sondern bei uns.

DFB.de: Joachim Löws Assistenztrainer Thomas Schneider hat das Spiel auf der Tribüne verfolgt…

Leno: Ich denke, er hat ein schönes Spiel gesehen. Mir ist es letztendlich egal, wer auf der Tribüne sitzt. Deswegen habe ich mein Spiel ganz normal gemacht.

DFB.de: War das Derby denn ein ganz spezielles Spiel für Sie?

Leno: Von der Atmosphäre her war es ähnlich wie im Hinspiel. Sehr hitzig, das hat man schon gemerkt. Irgendwann ist man aber in seinem Tunnel drin und nimmt das gar nicht mehr so richtig wahr. Es war aber auch speziell, weil es für uns um sehr viel ging.

DFB.de: Durch das Remis ist Bayer sicher Vierter. Die Mannschaft will aber Dritter werden. Durch das Unentschieden könnte das eng werden mit den Bayern und Gladbach vor der Brust?!

Leno: Wir haben noch vier Spiele und da müssen wir das Maximum herausholen. Wir müssen zunächst abwarten, was Gladbach gegen Wolfsburg macht. Ich hoffe aber, dass das gegen Köln nur ein Ausrutscher war.

DFB.de: Bayer wäre in der Champions-League-Qualifikation gesetzt. Ist das zumindest etwas beruhigend im Kampf um Platz drei?

Leno: Damit beschäftigen wir uns jetzt nicht. Wir wollen den dritten Platz und spielen noch in Gladbach. Das wird ein entscheidendes Spiel. Wir wollen uns jetzt nicht mit dem vierten Platz begnügen, sondern wir versuchen, der Qualifikation aus dem Weg zu gehen.

DFB.de: Jetzt geht es gegen die Bayern. Was rechnen Sie sich aus?

Leno: Im DFB-Pokal waren wir mindestens gleichwertig. So wollen wir auch am Samstag auftreten. Wir wollen gegen die Bayern auf jeden Fall gewinnen. Bayern wird die Konter definitiv besser ausspielen als die Kölner. Deswegen dürfen wir ihnen nicht so viele Räume lassen. Sie spielen aber auch anders, stehen nicht so tief und schauen nur auf Konter. Sie werden versuchen, selbst das Spiel zu machen.

DFB.de: Wie viel Mut macht die Leistung im DFB-Pokal, als Bayer erst im Elfmeterschießen ausschied?

Leno: Sehr viel. Da haben wir gegen eine Top-Mannschaft gut mitgehalten, waren mindestens gleichwertig und hätten das Spiel auch gewinnen können. Wir sind dann mit ein wenig Pech ausgeschieden. Deshalb müssen wir uns auch nicht verstecken.

DFB.de: Glauben Sie, dass es das Spiel beeinflusst, dass die Bayern die Meisterschaft praktisch sicher haben?

Leno: Ich glaube nicht. Die Bayern haben noch das Pokal-Halbfinale und das Halbfinale in der Champions League. Man hat auch im vergangenen Jahr gesehen, dass sie unglücklich gegen Real Madrid ausgeschieden sind, als sie die Spannung ein bisschen verloren haben. Deswegen werden sie das nicht nochmal machen. Die Bayern haben aber auch ein paar Verletzungssorgen, deswegen können sie sowieso nicht so viel rotieren. Das Spiel wird ein heißer Tanz werden, denn sie wollen bei uns nicht verlieren und dann mit einem schlechten Gefühl in das Spiel beim FC Barcelona gehen. Und selbst wenn sie einige vermeintliche Ersatzspieler bringen werden, werden die auch brennen. Bayern hat nicht nur zwölf, 13 Weltklassespieler, sondern über 20.