Leupolz: "Eine meiner großen Schwächen ist meine Ungeduld"

DFB.de: In der Allianz Frauen-Bundesliga haben Sie nach vier Begegnungen neun Punkte. Wie bewerten Sie den Start?

Leupolz: Ich würde ihn als ordentlich bezeichnen. Richtig gut war er nicht. Das Spiel gegen den SC Freiburg war etwas enttäuschend. Allerdings war an diesem Tag Freiburg die bessere Mannschaft. Deshalb haben wir verdient verloren. So ehrlich muss man sein. Wir haben jedoch unsere Schlüsse daraus gezogen. Danach haben wir wieder gute Leistungen gezeigt. Aus dieser Niederlage haben wir gelernt. Für den weiteren Saisonverlauf war es vielleicht sogar hilfreich.

DFB.de: Wie sehen Sie die Situation an der Tabellenspitze?

Leupolz: Es ist noch sehr früh in der Saison. Ohne Zweifel ist der VfL Wolfsburg sehr gut gestartet. Sie haben noch keinen Treffer kassiert und gleichzeitig schon viele Tore geschossen. Das war überzeugend bis jetzt. Ich zähle auch Freiburg zu den absoluten Topteams und gehe davon aus, dass sie bis zum Ende oben dabei bleiben werden. Turbine Potsdam hat zuletzt einige Punkte liegen gelassen, dennoch haben sie eine super Mannschaft zusammen. Vielleicht erleben wir in diesem Jahr einen Vier- oder Fünfkampf um den Titel.

DFB.de: Am kommenden Wochenende geht es für Sie gegen den SC Sand weiter. Danach müssen Sie beim FF USV Jena antreten. Sind da sechs Punkte Pflicht?

Leupolz: Unser Anspruch ist, dass wir jedes Spiel gewinnen, ganz unabhängig davon, gegen wen wir spielen. Mittlerweile ist es in Deutschland aber so, dass es keine leichten Aufgaben mehr gibt. Wir müssen Woche für Woche an unsere Leistungsgrenze gehen, wenn wir oben dranbleiben wollen.

DFB.de: Wie geht es Ihnen persönlich? Sie haben wegen einer Knieverletzung unter anderem zuletzt die Europameisterschaft verpasst.

Leupolz: Persönlich geht es mir sehr gut, das Knie macht mir keinerlei Probleme mehr. Natürlich musste ich etwas Geduld mitbringen, aber jetzt freue ich mich, wieder voll dabei zu sein.

DFB.de: War es schwer, Geduld aufzubringen?

Leupolz: Ja, sehr schwer. Eine meiner großen Schwächen ist meine Ungeduld. Und wenn es um den Fußball geht, bin ich besonders ungeduldig. Jetzt bin ich einfach wieder glücklich, spielen zu können.

[sw]


Die Ausgangslage ist kompliziert. Aber sie ist nicht aussichtslos. Die Fußballerinnen des FC Bayern München müssen im Rückspiel der ersten Runde der Champions League gegen den FC Chelsea ein 0:1 aufholen (Mittwoch, ab 19 Uhr, live auf Sport 1). Im DFB.de-Interview erklärt die deutsche Nationalspielerin, die nach mehr als einem Jahr erstmals wieder für zwei Länderspiele nominiert wurde, Melanie Leupolz, warum sie noch immer vom Weiterkommen überzeugt ist. Außerdem spricht die 23-Jährige über die Situation in der Allianz Frauen-Bundesliga und ihre Knieverletzung, wegen der sie unter anderem die Europameisterschaft in den Niederlanden verpasst hat.

DFB.de: Frau Leupolz, wie sehen Sie die Situation vor dem Rückspiel gegen den FC Chelsea?

Melanie Leupolz: Es ist noch alles möglich. Wir haben im Hinspiel kein gutes Ergebnis erzielt. Aber wir haben weiterhin die Hoffnung, dass wir weiterkommen werden. Ich glaube an unsere Chance.

DFB.de: Was macht Sie so optimistisch?

Leupolz: Unsere Leistung in der vergangenen Woche. Die erste Halbzeit war noch recht ausgeglichen. Beide Mannschaften haben sich etwas abgetastet. Es war natürlich bitter, dass wir schon so früh in Rückstand geraten sind. Aber nach dem Wechsel waren wir deutlich überlegen. Ich hatte den Eindruck, dass Chelsea dann auch körperlich Probleme bekomme hat. Wir waren fitter. Leider haben wir es trotz Überlegenheit nicht geschafft, ein Tor zu erzielen und uns für unseren Aufwand zu belohnen. Das wollen wir im Rückspiel auf jeden Fall nachholen.

DFB.de: Was macht Ihnen konkret Hoffnung?

Leupolz: Ich gehe tatsächlich mit einem positiven Gefühl ins Rückspiel. Wir haben in Chelsea erkannt, dass wir sie schlagen können. Wir haben nicht mehr viel zu verlieren. Stand jetzt sind wir ausgeschieden. Dennoch werden wir nun alles in die Waagschale werfen, was noch in unserer Macht steht. Vor heimischer Kulisse können wir die Partie noch drehen. Ein frühes Tor wäre in diesem Zusammenhang natürlich Gold wert, weil Chelsea dann unter Druck gerät und nervös werden könnte. Und wir bekommen gleichzeitig die nötige Sicherheit. Es wird auf jeden Fall ein sehr spannendes Spiel. Ich freue mich riesig darauf. Solche Begegnungen zeichnen diesen Wettbewerb doch aus.

DFB.de: Sie haben vor einiger Zeit gesagt, dass es einer ihrer großen Träume sei, die Champions League mal zu gewinnen. Vielleicht schon dieses Jahr?

Leupolz: So weit nach vorne schauen möchte ich noch gar nicht. Klar träume ich davon. Aber wir müssen nun zunächst mal zusehen, das Aufeinandertreffen mit Chelsea noch zu unseren Gunsten zu entscheiden. Das wird schwer genug. Was danach kommt, werden wir dann sehen.

DFB.de: In der vergangenen Saison sind Sie mit dem FC Bayern recht deutlich im Viertelfinale gegen Paris St. Germain gescheitert. Damals waren Sie ziemlich deutlich unterlegen. Zeigt das erste Spiel gegen Chelsea auch, dass Sie jetzt schon einen Schritt weiter sind?

Leupolz: Ich hoffe es. Aber man muss es etwas relativieren. Chelsea hat ohne Zweifel eine starke Mannschaft und große Qualität im Kader. Sie stehen nicht ohne Grund in England ganz oben. Aber sie sind gerade erst in die Saison eingestiegen. Wir sind da schon einen Schritt weiter, weil wir schon deutlich mehr Begegnungen hinter uns haben. Vielleicht ist Paris spielerisch ein Tick stärker als Chelsea. Nichtsdestotrotz ist Chelsea sehr gefährlich. Sie spielen einen sehr robusten Fußball und sind sicher eines der besten Teams in Europa. Aber wir können es trotzdem schaffen. Davon sind wir alle überzeugt.

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DFB.de: In der Allianz Frauen-Bundesliga haben Sie nach vier Begegnungen neun Punkte. Wie bewerten Sie den Start?

Leupolz: Ich würde ihn als ordentlich bezeichnen. Richtig gut war er nicht. Das Spiel gegen den SC Freiburg war etwas enttäuschend. Allerdings war an diesem Tag Freiburg die bessere Mannschaft. Deshalb haben wir verdient verloren. So ehrlich muss man sein. Wir haben jedoch unsere Schlüsse daraus gezogen. Danach haben wir wieder gute Leistungen gezeigt. Aus dieser Niederlage haben wir gelernt. Für den weiteren Saisonverlauf war es vielleicht sogar hilfreich.

DFB.de: Wie sehen Sie die Situation an der Tabellenspitze?

Leupolz: Es ist noch sehr früh in der Saison. Ohne Zweifel ist der VfL Wolfsburg sehr gut gestartet. Sie haben noch keinen Treffer kassiert und gleichzeitig schon viele Tore geschossen. Das war überzeugend bis jetzt. Ich zähle auch Freiburg zu den absoluten Topteams und gehe davon aus, dass sie bis zum Ende oben dabei bleiben werden. Turbine Potsdam hat zuletzt einige Punkte liegen gelassen, dennoch haben sie eine super Mannschaft zusammen. Vielleicht erleben wir in diesem Jahr einen Vier- oder Fünfkampf um den Titel.

DFB.de: Am kommenden Wochenende geht es für Sie gegen den SC Sand weiter. Danach müssen Sie beim FF USV Jena antreten. Sind da sechs Punkte Pflicht?

Leupolz: Unser Anspruch ist, dass wir jedes Spiel gewinnen, ganz unabhängig davon, gegen wen wir spielen. Mittlerweile ist es in Deutschland aber so, dass es keine leichten Aufgaben mehr gibt. Wir müssen Woche für Woche an unsere Leistungsgrenze gehen, wenn wir oben dranbleiben wollen.

DFB.de: Wie geht es Ihnen persönlich? Sie haben wegen einer Knieverletzung unter anderem zuletzt die Europameisterschaft verpasst.

Leupolz: Persönlich geht es mir sehr gut, das Knie macht mir keinerlei Probleme mehr. Natürlich musste ich etwas Geduld mitbringen, aber jetzt freue ich mich, wieder voll dabei zu sein.

DFB.de: War es schwer, Geduld aufzubringen?

Leupolz: Ja, sehr schwer. Eine meiner großen Schwächen ist meine Ungeduld. Und wenn es um den Fußball geht, bin ich besonders ungeduldig. Jetzt bin ich einfach wieder glücklich, spielen zu können.

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