Lena Goeßling: "Ein Champions-League-Platz ist drin"

Am Wochenende wird die Saison in der Frauen-Bundesliga fortgesetzt. Gleich zum Start ins neue Jahr kommt es am Sonntag (ab 14 Uhr) für Lena Goeßling zu einem besonderen Spiel. Mit dem VfL Wolfsburg gastiert die Nationalspielerin am 13. Spieltag bei ihrem ehemaligen Klub, dem SC 07 Bad Neuenahr.

Nicht nur, dass die Mittelfeldspielerin dort einen guten Eindruck hinterlassen will. Es geht ihr auch darum, die gute Ausgangsposition des VfL Wolfsburg in der Meisterschaft beizubehalten. Auf Rang vier liegen die "Wölfinnen" nur einen Punkt hinter den zweitplatzierten Duisburgerinnen.

Im DFB-Interview mit Redakteur Niels Barnhofer spricht die 25-jährige Goeßling über den Auftakt nach der Winterpause und die Ambitionen des Klubs.

DFB.de: Lena Goeßling, wissen Sie, wann der VfL Wolfsburg das letzte Bundesligaspiel in dieser Saison bestritten hat?

Lena Goeßling: Das ist schon eine Weile her. Das war vor Weihnachten, muss Anfang Dezember gewesen sein.

DFB.de: Genau, am 11. Dezember haben Sie gegen Essen-Schönebeck 2:0 gewonnen. Wie froh sind Sie, dass es wieder losgeht?

Goeßling: Ich glaube, es freuen sich alle darauf, dass es weitergeht. Die Vorbereitung ist abgeschlossen, jetzt warten alle, dass es endlich wieder los geht. Der Wettkampf fehlt einfach. Darauf haben wir ja hingearbeitet, auf das erste Spiel.

DFB.de: Wie lief die Vorbereitung?

Goeßling: Gut, unter anderem waren wir zehn Tage lang im Trainingslager in Portugal. Da hatten wir super Bedingungen. Wir konnten so trainieren, wie es in Deutschland auf Grund der Witterungsverhältnisse gar nicht möglich gewesen wäre. Insgesamt haben wir sehr intensiv gearbeitet. Wir sind alle super motiviert.

DFB.de: Was für ein Gefühl haben Sie, wie ist das Team in Form?

Goeßling: Ich denke, wir sind fit. Alle brennen darauf, wieder auf dem Platz zu stehen. Wir wollen an die Leistungen anknüpfen, die wir zum Ende des vergangenen Jahres gezeigt haben.

DFB.de: Sie liegen auf Rang vier punktgleich mit dem 1. FFC Frankfurt und haben ein Spiel weniger als der Rekordmeister, ein Punkt weniger als Duisburg auf Platz zwei und sechs Punkte weniger als Potsdam. Mit welchen Ambitionen gehen Sie in den zweiten Teil der Saison?

Goeßling: Unser Ziel ist es, so lange wie möglich oben dran zu bleiben. Wir wollen auf keinen Fall, gleich zum Start des neuen Jahres patzen. Es ist immer noch alles möglich - in beide Richtungen.

DFB.de: Welche Chance sehen Sie, noch ins Titelrennen eingreifen zu können?

Goeßling: Ich denke, dass Potsdam recht konstant spielt. Man wird sehen, ob sie noch einmal patzen. Wenn das passieren sollte, müssen wir eben da sein - so wie jetzt nach dem 1:1 von Turbine in Hamburg.

DFB.de: Wie wäre es mit einem Platz in der Champions League?

Goeßling: Das wäre natürlich schön. Ich denke, das ist auch drin. Man sieht ja, dass wir nur einen Punkt hinter Duisburg liegen. Wir glauben alle fest daran, dass wir das schaffen können.

DFB.de: Worauf wird es besonders ankommen?

Goeßling: Dass wir jetzt erst mal gut in die Rückrunde starten - und dass wir gegen unsere Mitkonkurrenten die Punkte holen.

DFB.de: Woran hat es in der Hinrunde noch gemangelt?

Goeßling: Ich glaube, dass wir hintenraus stärker geworden sind. Ich denke allgemein, dass die Mannschaft mit Dauer der Saison immer besser harmoniert hat. Aber was man immer verbessern kann, ist die Chancenverwertung.

DFB.de: Am Sonntag geht es zu Ihrem ehemaligen Klub Bad Neuenahr. Ist das eine besondere Motivation?

Goeßling: Ja, natürlich freue ich mich, wieder nach Bad Neuenahr zu kommen. Es hat schon etwas Besonderes, wenn man fünf Jahre bei einem Verein gespielt hat und dann zurückkehrt. Ich freue mich darauf.

DFB.de: Aber Sie hätten auch keine Hemmungen, dort drei Punkte mitzunehmen?

Goeßling: Nein, geschenkt wird da natürlich nichts. Freunde gibt's auch keine, zumindest für die 90 Minuten. (lacht)

DFB.de: Wie intensiv sind die Kontakte noch nach Bad Neuenahr?

Goeßling: Die sind noch rege und intensiv. Ich habe noch viel Kontakt mit den Spielerinnen. Am vergangenen Wochenende war ich erst dort zu Besuch.