Lena Goeßling: "Auf unsere Stärken besinnen"

Goeßling: Noch nicht so wirklich. In Frankfurt sind wir mal mit dem Fahrrad in die Nähe der Fanmeile gefahren. Ansonsten sehe ich das meiste im Fernsehen.

DFB.de: Gibt es Momente, in denen man sich eher wünscht, Fan zu sein?

Goeßling: Auf gar keinen Fall. Ich bin lieber Spielerin und begeistere die Leute.

DFB.de: Haben Sie mit einem dermaßen großen Trubel gerechnet?

Goeßling: Die Medienpräsenz ist unglaublich, man steht quasi pausenlos in der Öffentlichkeit. Das kannten wir so vorher nicht. Und damit konnte man so, glaube ich, auch nicht rechnen.

DFB.de: Wie ist Ihr Eindruck von den anderen WM-Teams?

Goeßling: Von den anderen Spielen habe ich, ehrlich gesagt, noch nicht so viel mitbekommen. Ich habe es noch nicht geschafft, mir ein ganzes Spiel anzuschauen. Dazu fehlte bislang die Zeit. Aber Überraschungen gab es bisher ja auch noch nicht.

DFB.de: Sie haben die Spiele bisher von der Bank verfolgt. Was überwiegt während der Spiele: die Freude, überhaupt dabei zu sein oder der Drang, unbedingt spielen zu wollen?



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Pures Gänsehaut-Gefühl: Defensivspielerin Lena Goeßling (25) spricht im DFB.de-Interview über die besondere Atmosphäre bei einer Heim-WM. Und sie erklärt, warum sie sich ziemlich sicher ist, dass das deutsche Team heute Abend gegen Frankreich (20.45 Uhr, live im ZDF) den Sieg in der Gruppe A unter Dach und Fach bringen wird.

DFB.de: Frau Goeßling, wie fühlt es sich an, eine WM im eigenen Land zu spielen?

Lena Goeßling: Eine WM zu spielen, ist ein super Gefühl. Und dann auch noch im eigenen Land, das ist die Krönung: die Zuschauer, die Atmosphäre im ganzen Land. Wie man unterstützt wird, das ist das pure Gänsehaut-Gefühl. Wir haben natürlich gewusst, dass die Stadien voll sein würden. Aber das zu wissen oder das zu erleben, das ist noch mal ein Unterschied.

DFB.de: Wie fällt Ihre Zwischenbilanz nach zwei Spielen aus?

Goeßling: Es ist schön, dass wir ins Viertelfinale eingezogen sind. Zwei Siege – das ist auf jeden Fall positiv. Auch die Eindrücke aus den Stadien in Berlin und Frankfurt bleiben hängen.

DFB.de: Trotzdem gab es Kritik.

Goeßling: Ich glaube, es wird manchmal zu viel verlangt, nämlich, dass wir perfekten Fußball spielen. Aber das geht einfach nicht. Die Leistungsdichte ist viel größer geworden. Die anderen Nationen haben aufgeholt, der gesamte Frauenfußball hat sich weiterentwickelt. Es gibt fast nur noch knappe Spiele. Was nicht heißt, dass wir nicht besser spielen können.

DFB.de: Bekommen Sie viel vom Drumherum des Turniers mit?

Goeßling: Noch nicht so wirklich. In Frankfurt sind wir mal mit dem Fahrrad in die Nähe der Fanmeile gefahren. Ansonsten sehe ich das meiste im Fernsehen.

DFB.de: Gibt es Momente, in denen man sich eher wünscht, Fan zu sein?

Goeßling: Auf gar keinen Fall. Ich bin lieber Spielerin und begeistere die Leute.

DFB.de: Haben Sie mit einem dermaßen großen Trubel gerechnet?

Goeßling: Die Medienpräsenz ist unglaublich, man steht quasi pausenlos in der Öffentlichkeit. Das kannten wir so vorher nicht. Und damit konnte man so, glaube ich, auch nicht rechnen.

DFB.de: Wie ist Ihr Eindruck von den anderen WM-Teams?

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Goeßling: Von den anderen Spielen habe ich, ehrlich gesagt, noch nicht so viel mitbekommen. Ich habe es noch nicht geschafft, mir ein ganzes Spiel anzuschauen. Dazu fehlte bislang die Zeit. Aber Überraschungen gab es bisher ja auch noch nicht.

DFB.de: Sie haben die Spiele bisher von der Bank verfolgt. Was überwiegt während der Spiele: die Freude, überhaupt dabei zu sein oder der Drang, unbedingt spielen zu wollen?

Goeßling: Also, zunächst mal bin ich froh, dem WM-Kader anzugehören. Das war mein großes Ziel, und das habe ich erreicht. Aber natürlich will jede Spielerin bei so einem Turnier auch spielen vor so einer Kulisse, das muss grandios sein. Deshalb hoffe ich natürlich, sobald wie möglich zum Einsatz zu kommen. Solange werde ich weiter die Mannschaft anfeuern und unterstützen, so gut ich es kann. Wir sind ein Team. Und außerdem bringt es ja jede Spielerin weiter, wenn sie Konkurrenz verspürt.

DFB.de: Was macht Sie optimistisch, das Spiel gegen Frankreich zu gewinnen?

Goeßling: Wir sind gut eingestellt auf Frankreich, haben Spielerinnen, die den spielstarken Französinnen das Leben schwer machen können. Und vor allem wissen wir um unsere Stärken. Wenn wir uns darauf besinnen, werden wir das Spiel auch gewinnen.