Leben gerettet, Spiel verpasst: Thomas Bachmanns selbstloser Einsatz

Bei manchen Geschichten dauert es, bis sie sich herumsprechen. Dennoch lohnt es sich, sie auch später noch zu erzählen. So wie die von Thomas Bachmann. Das Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola verpasste nämlich das WM-Qualifikation gegen Schweden in Solna im vergangenen Oktober. Aus gutem Grund: Er rettete ein Leben.

Am 13. Oktober stieg Thomas Bachmann vormittags am Frankfurter Hauptbahnhof in die S-Bahn. Mit seinem Freund Heiko Seifert war er auf dem Weg zum Flughafen. In der Tasche Tickets für den Flug nach Stockholm und Eintrittskarten für das letzte WM-Qualifikationsspiel der DFB-Auswahl. Die Vorfreude war groß, weil der Länderspiel-Besuch auch der Anlass für einen dreitägigen Urlaub in der schwedischen Hauptstadt war.

Älterer Mann bricht in der S-Bahn zusammen

Doch die Reise dauerte nicht lange. Die S-Bahn erreichte gerade die nächste Haltestelle nach dem Hauptbahnhof, als beim Aussteigen ein älterer Herr direkt vor den Füßen von Thomas Bachmann zusammenbricht. Sofort sprangen er und sein Freund aus dem Zug und leisteten Erste Hilfe. "Das war ein Reflex. Ich habe gleich Mund-zu-Mund-Beatmung und eine Herz-Massage gemacht", erzählt Thomas Bachmann. Da der 45-Jährige für einen Sicherheitsdienst arbeitet, erhält er regelmäßig Schulungen in diesem Bereich.

Die beiden Fans aus Frankfurt am Main betreuen den Mann bis der Rettungsdienst eintrifft. Erst danach setzen sie ihre Reise fort. Weiter als bis zum Flughafen kommen sie jedoch nicht. "Wir hatten uns extra beeilt. Aber wir sind zehn Minuten zu spät fürs Boarding gekommen", sagt Thomas Bachmann, der regelmäßig an den Reisen von den Fan Club-Betreuern Ansgar Marx und Heiko Florschütz teilnimmt. Aber die Türen sind und bleiben zu. Keine Chance für die beiden deutschen Fans - sie müssen Zuhause bleiben.

Der Schock weicht der Erkenntnis

Den Flug umzubuchen, ging nicht, da die Tickets zum Spartarif bereits ein Jahr zuvor erworben wurden. Zumindest nicht kostenlos. Die Umbuchung hätte beinahe so viel wie das Ticket selbst gekostet. Deswegen blieben Thomas Bachmann und Heiko Seifert zu Hause. Von der Airline erhielten sie nur die Mehrwertsteuer zurückerstattet. Das Hotel, das sie gebucht hatten, konnten sie stornieren, mussten nur die erste Übernachtung zahlen. So blieben sie wenigstens nicht auf den kompletten Kosten sitzen. Ärgerlich war es aber trotzdem.

"Es hat einen Moment gedauert, bis wir realisiert hatten, dass wir nun nicht nach Schweden reisen würden", erzählt Thomas Bachmann, der als Anerkennung vom Fan Club Eintrittskarten für das Chile-Länderspiel in Stuttgart und von der Nationalmannschaft ein Trikot mit Originalunterschriften erhielt. Der Schock wich aber schnell der Erkenntnis, etwas Gutes getan zu haben. Thomas Bachmann spricht aus Erfahrung: "Ich hatte vor 20 Jahren einen Motorrad-Unfall, wenn in diesem Moment nicht ein Mann Erste Hilfe bei mir geleistet hätte, wäre ich jetzt vielleicht tot."

[nb]

Bei manchen Geschichten dauert es, bis sie sich herumsprechen. Dennoch lohnt es sich, sie auch später noch zu erzählen. So wie die von Thomas Bachmann. Das Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola verpasste nämlich das WM-Qualifikation gegen Schweden in Solna im vergangenen Oktober. Aus gutem Grund: Er rettete ein Leben.

Am 13. Oktober stieg Thomas Bachmann vormittags am Frankfurter Hauptbahnhof in die S-Bahn. Mit seinem Freund Heiko Seifert war er auf dem Weg zum Flughafen. In der Tasche Tickets für den Flug nach Stockholm und Eintrittskarten für das letzte WM-Qualifikationsspiel der DFB-Auswahl. Die Vorfreude war groß, weil der Länderspiel-Besuch auch der Anlass für einen dreitägigen Urlaub in der schwedischen Hauptstadt war.

Älterer Mann bricht in der S-Bahn zusammen

Doch die Reise dauerte nicht lange. Die S-Bahn erreichte gerade die nächste Haltestelle nach dem Hauptbahnhof, als beim Aussteigen ein älterer Herr direkt vor den Füßen von Thomas Bachmann zusammenbricht. Sofort sprangen er und sein Freund aus dem Zug und leisteten Erste Hilfe. "Das war ein Reflex. Ich habe gleich Mund-zu-Mund-Beatmung und eine Herz-Massage gemacht", erzählt Thomas Bachmann. Da der 45-Jährige für einen Sicherheitsdienst arbeitet, erhält er regelmäßig Schulungen in diesem Bereich.

Die beiden Fans aus Frankfurt am Main betreuen den Mann bis der Rettungsdienst eintrifft. Erst danach setzen sie ihre Reise fort. Weiter als bis zum Flughafen kommen sie jedoch nicht. "Wir hatten uns extra beeilt. Aber wir sind zehn Minuten zu spät fürs Boarding gekommen", sagt Thomas Bachmann, der regelmäßig an den Reisen von den Fan Club-Betreuern Ansgar Marx und Heiko Florschütz teilnimmt. Aber die Türen sind und bleiben zu. Keine Chance für die beiden deutschen Fans - sie müssen Zuhause bleiben.

Der Schock weicht der Erkenntnis

Den Flug umzubuchen, ging nicht, da die Tickets zum Spartarif bereits ein Jahr zuvor erworben wurden. Zumindest nicht kostenlos. Die Umbuchung hätte beinahe so viel wie das Ticket selbst gekostet. Deswegen blieben Thomas Bachmann und Heiko Seifert zu Hause. Von der Airline erhielten sie nur die Mehrwertsteuer zurückerstattet. Das Hotel, das sie gebucht hatten, konnten sie stornieren, mussten nur die erste Übernachtung zahlen. So blieben sie wenigstens nicht auf den kompletten Kosten sitzen. Ärgerlich war es aber trotzdem.

"Es hat einen Moment gedauert, bis wir realisiert hatten, dass wir nun nicht nach Schweden reisen würden", erzählt Thomas Bachmann, der als Anerkennung vom Fan Club Eintrittskarten für das Chile-Länderspiel in Stuttgart und von der Nationalmannschaft ein Trikot mit Originalunterschriften erhielt. Der Schock wich aber schnell der Erkenntnis, etwas Gutes getan zu haben. Thomas Bachmann spricht aus Erfahrung: "Ich hatte vor 20 Jahren einen Motorrad-Unfall, wenn in diesem Moment nicht ein Mann Erste Hilfe bei mir geleistet hätte, wäre ich jetzt vielleicht tot."