Laura Benkarth: "Wir werden versuchen, Wolfsburg anzugreifen"

Am Freitag (ab 19.15 Uhr) startet die FLYERALAM Frauen-Bundesliga mit der Partie des aktuellen Meisters VfL Wolfsburg gegen die SGS Essen in ihre neue Saison. Bevor der Ball wieder rollt, fand die Pressekonferenz zum Saisonauftakt in diesem Jahr erstmals virtuell statt. Mit Nationalspielerin Laura Benkarth, Torhüterin des FC Bayern München, Siegfried Dietrich, Vorsitzender des DFB-Ausschusses der Frauen-Bundesligen und Sportdirektor Frauen von Eintracht Frankfurt, Ralf Kellermann, sportlicher Leiter des VfL Wolfsburg, Markus Högner, Trainer der SGS und Manuel Hartmann, DFB-Abteilungsleiter Spielbetrieb Ligen und Wettbewerbe stellten sich gleich fünf hochkarätige Gäste den Fragen der Journalistinnen und Journalisten.

Dietrich gratulierte zunächst dem VfL Wolfsburg zum Erreichen des Champions-League-Finales und resümierte die abgelaufene Saison: "Dass wir als es als einzige in Europa geschafft haben, die FLYERALARM Frauen-Bundesliga und den DFB-Pokal der Frauen zu Ende zu spielen, ist ein starkes Signal. Die Welt hat auf uns geschaut, das verbessert unsere Wahrnehmung als Profiliga. Toll, dass bei der Umsetzung alle an einem Strang gezogen haben. Diesen Schwung gilt es mit in die neue Saison zu nehmen, auch wenn die Situation schwierig bleibt." Angesprochen auf die Fusion des 1. FFC mit Eintracht Frankfurt antwortete der langjährige Funktionär: "Wir haben ein gutes Umfeld, um Mehrwert für alle zu erzeugen. Die Liga ist spannend wie nie, gerade im Hinblick auf den dritten Champions-League-Platz. Es wird über das ganze Jahr packende Begegnungen geben. Das ist unser Trumpf. Insgesamt muss die Professionalisierung weiter vorangetrieben werden, um auch international wettbewerbsfähig zu sein. Ich könnte mir eine Aufstockung der FLYERALARM Frauen-Bundesliga auf 14, 16 langfristig auch 18 Teams gut vorstellen.“

Einführung von drei "Pandemie-Leveln"

Dietrichs lobende Wort konnte Hartmann mit konkreten Zahlen zur abgelaufenen Spielzeit untermauern: "Bis zum Lockdown kamen gut 20 Prozent mehr Zuschauer in die Stadien als im Vorjahr. Die Sendedauer und Reichweite im Fernsehen konnte jeweils fast verdreifacht werden. Wir danken unseren Partnern Magenta-Sport, Eurosport und der ARD für ihr Engagement und hoffen, auf eine weitere positive Entwicklung in der Zukunft." Für das vom DFB und den Vereinen entwickelte Hygienekonzept gibt es in der neuen Saison 2020/2021 einige Anpassungen. Die mitunter sehr harten Maßnahmen könne man nicht über eine ganze Spielzeit aufrechterhalten, deshalb habe man sich mit Politik und Verwaltung auf Lockerungen verständigt, ohne den Gesundheitsschutz zu vernachlässigen.

"Die wichtigste Neuerung ist die Einführung von drei 'Pandemie-Leveln'. Je nach dem aktuellen, regionalen Infektionsgeschehen können die Maßnahmen flexibel angepasst werden. Bei positiver Entwicklung ist in die Stadien beispielweise wieder mehr direkte Berichterstattung möglich", führte Hartmann aus. Für das Eröffnungsspiel hatte er zudem noch eine gute Nachricht parat: "Bei der Partie des VfL gegen die SGS dürfen 500 Zuschauer ins Stadion. Das ist eine tolle Sache, um die Geisterspiel-Atmosphäre ein wenig rauszukriegen und wieder ein bisschen Trubel auf den Rängen erleben zu dürfen."

Kellermann: "Bayern auf Augenhöhe mit uns"

Sportlich betrachtet ist das Auftaktspiel die Neuauflage des DFB-Pokalfinales, bei dem sich die Wölfinnen Anfang Juli nach einem packenden Spiel 4:2 im Elfmeterschießen durchsetzten. Damals standen mit Marina Hegering, Lena Oberdorf, Turid Knaak und Lea Schüller gleich vier Nationalspielerinnen für die SGS auf dem Platz, die den Verein mittlerweile verlassen haben. Der Neuaufbau der Mannschaft ist für Trainer Högner keine leichte Aufgabe: "Unser Ziel war und ist es, Spielerinnen stets Schritt für Schritt zu entwickeln. Hier in Essen können sie sich in der Bundesliga etablieren und wenn es gut läuft, zur Nationalspielerin reifen. Irgendwann erfolgt dann logischerweise der nächste Step zu den nationalen und internationalen Top-Teams. Gleich vier Nationalspielerinnen auf einen Schlag zu verlieren, stellt uns natürlich vor eine riesige Herausforderung. Wir werden daher kein Saisonziel ausgeben und die Situation nach vier, fünf Spieltagen analysieren. Dann weiß man, wohin die Reise in etwa gehen wird."

Von großem Interesse war die Frage, ob es dem FC Bayern München in diesem Jahr gelingen wird, den VfL Wolfsburg vom Meister- und oder dem Pokalthron zu stoßen, schließlich gingen in den letzten vier Jahren alle acht möglichen nationalen Titel nach Niedersachsen. Kellermann gab sich in diesem Zusammenhang zurückhaltend: "Wir haben in den letzten Jahren eine beeindruckende Konstanz an den Tag gelegt, das war schon außergewöhnlich. Nichtsdestotrotz habe ich den FC Bayern in der kompletten Zeit absolut auf Augenhöhe mit uns empfunden. Es wird auch in dieser Saison wieder sehr spannend sein zu sehen, wer sich am Ende die Titel holt." Bayern-Torfrau Benkarth zeigte sich insbesondere durch die jüngsten personellen Entwicklungen beim VfL optimistisch: "Ich finde es jetzt nicht so schlimm, dass Pernille Harder wechselt. Sie hat ja auch schon das ein oder andere Tor gegen mich gemacht. (lacht) Für die Liga ist es natürlich ein Verlust. Unabhängig davon werden wir auch in diesem Jahr wieder versuchen, um die Meisterschaft mitzuspielen und Wolfsburg anzugreifen. Am Ende wird man sehen, was dabei herauskommt. Ich freue mich darauf."

[ma]

Am Freitag (ab 19.15 Uhr) startet die FLYERALAM Frauen-Bundesliga mit der Partie des aktuellen Meisters VfL Wolfsburg gegen die SGS Essen in ihre neue Saison. Bevor der Ball wieder rollt, fand die Pressekonferenz zum Saisonauftakt in diesem Jahr erstmals virtuell statt. Mit Nationalspielerin Laura Benkarth, Torhüterin des FC Bayern München, Siegfried Dietrich, Vorsitzender des DFB-Ausschusses der Frauen-Bundesligen und Sportdirektor Frauen von Eintracht Frankfurt, Ralf Kellermann, sportlicher Leiter des VfL Wolfsburg, Markus Högner, Trainer der SGS und Manuel Hartmann, DFB-Abteilungsleiter Spielbetrieb Ligen und Wettbewerbe stellten sich gleich fünf hochkarätige Gäste den Fragen der Journalistinnen und Journalisten.

Dietrich gratulierte zunächst dem VfL Wolfsburg zum Erreichen des Champions-League-Finales und resümierte die abgelaufene Saison: "Dass wir als es als einzige in Europa geschafft haben, die FLYERALARM Frauen-Bundesliga und den DFB-Pokal der Frauen zu Ende zu spielen, ist ein starkes Signal. Die Welt hat auf uns geschaut, das verbessert unsere Wahrnehmung als Profiliga. Toll, dass bei der Umsetzung alle an einem Strang gezogen haben. Diesen Schwung gilt es mit in die neue Saison zu nehmen, auch wenn die Situation schwierig bleibt." Angesprochen auf die Fusion des 1. FFC mit Eintracht Frankfurt antwortete der langjährige Funktionär: "Wir haben ein gutes Umfeld, um Mehrwert für alle zu erzeugen. Die Liga ist spannend wie nie, gerade im Hinblick auf den dritten Champions-League-Platz. Es wird über das ganze Jahr packende Begegnungen geben. Das ist unser Trumpf. Insgesamt muss die Professionalisierung weiter vorangetrieben werden, um auch international wettbewerbsfähig zu sein. Ich könnte mir eine Aufstockung der FLYERALARM Frauen-Bundesliga auf 14, 16 langfristig auch 18 Teams gut vorstellen.“

Einführung von drei "Pandemie-Leveln"

Dietrichs lobende Wort konnte Hartmann mit konkreten Zahlen zur abgelaufenen Spielzeit untermauern: "Bis zum Lockdown kamen gut 20 Prozent mehr Zuschauer in die Stadien als im Vorjahr. Die Sendedauer und Reichweite im Fernsehen konnte jeweils fast verdreifacht werden. Wir danken unseren Partnern Magenta-Sport, Eurosport und der ARD für ihr Engagement und hoffen, auf eine weitere positive Entwicklung in der Zukunft." Für das vom DFB und den Vereinen entwickelte Hygienekonzept gibt es in der neuen Saison 2020/2021 einige Anpassungen. Die mitunter sehr harten Maßnahmen könne man nicht über eine ganze Spielzeit aufrechterhalten, deshalb habe man sich mit Politik und Verwaltung auf Lockerungen verständigt, ohne den Gesundheitsschutz zu vernachlässigen.

"Die wichtigste Neuerung ist die Einführung von drei 'Pandemie-Leveln'. Je nach dem aktuellen, regionalen Infektionsgeschehen können die Maßnahmen flexibel angepasst werden. Bei positiver Entwicklung ist in die Stadien beispielweise wieder mehr direkte Berichterstattung möglich", führte Hartmann aus. Für das Eröffnungsspiel hatte er zudem noch eine gute Nachricht parat: "Bei der Partie des VfL gegen die SGS dürfen 500 Zuschauer ins Stadion. Das ist eine tolle Sache, um die Geisterspiel-Atmosphäre ein wenig rauszukriegen und wieder ein bisschen Trubel auf den Rängen erleben zu dürfen."

Kellermann: "Bayern auf Augenhöhe mit uns"

Sportlich betrachtet ist das Auftaktspiel die Neuauflage des DFB-Pokalfinales, bei dem sich die Wölfinnen Anfang Juli nach einem packenden Spiel 4:2 im Elfmeterschießen durchsetzten. Damals standen mit Marina Hegering, Lena Oberdorf, Turid Knaak und Lea Schüller gleich vier Nationalspielerinnen für die SGS auf dem Platz, die den Verein mittlerweile verlassen haben. Der Neuaufbau der Mannschaft ist für Trainer Högner keine leichte Aufgabe: "Unser Ziel war und ist es, Spielerinnen stets Schritt für Schritt zu entwickeln. Hier in Essen können sie sich in der Bundesliga etablieren und wenn es gut läuft, zur Nationalspielerin reifen. Irgendwann erfolgt dann logischerweise der nächste Step zu den nationalen und internationalen Top-Teams. Gleich vier Nationalspielerinnen auf einen Schlag zu verlieren, stellt uns natürlich vor eine riesige Herausforderung. Wir werden daher kein Saisonziel ausgeben und die Situation nach vier, fünf Spieltagen analysieren. Dann weiß man, wohin die Reise in etwa gehen wird."

Von großem Interesse war die Frage, ob es dem FC Bayern München in diesem Jahr gelingen wird, den VfL Wolfsburg vom Meister- und oder dem Pokalthron zu stoßen, schließlich gingen in den letzten vier Jahren alle acht möglichen nationalen Titel nach Niedersachsen. Kellermann gab sich in diesem Zusammenhang zurückhaltend: "Wir haben in den letzten Jahren eine beeindruckende Konstanz an den Tag gelegt, das war schon außergewöhnlich. Nichtsdestotrotz habe ich den FC Bayern in der kompletten Zeit absolut auf Augenhöhe mit uns empfunden. Es wird auch in dieser Saison wieder sehr spannend sein zu sehen, wer sich am Ende die Titel holt." Bayern-Torfrau Benkarth zeigte sich insbesondere durch die jüngsten personellen Entwicklungen beim VfL optimistisch: "Ich finde es jetzt nicht so schlimm, dass Pernille Harder wechselt. Sie hat ja auch schon das ein oder andere Tor gegen mich gemacht. (lacht) Für die Liga ist es natürlich ein Verlust. Unabhängig davon werden wir auch in diesem Jahr wieder versuchen, um die Meisterschaft mitzuspielen und Wolfsburg anzugreifen. Am Ende wird man sehen, was dabei herauskommt. Ich freue mich darauf."

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