Lasse Sobiech: "Der Druck wird auf Dortmunder Seite sehr hoch sein"

DFB.de: Sie wirft also nichts mehr so schnell aus der Bahn?

Sobiech: Weiß nicht. Ich bin jedenfalls so gesettled, dass ich mir, egal, was kommt, immer sage: Alles wird gut. Ich will einfach immer das Beste draus machen.

DFB.de: Was wäre für Sie persönlich gegen Dortmund das Beste, wer sollte da auf Sie zukommen? Der schnelle Pierre-Emerick Aubameyang? Der robuste Ciro Immobile? Der quirlige Marco Reus?

Sobiech: Mir liegen vielleicht eher groß gewachsene, robuste Spieler, mit denen ich permanent Körperkontakt habe, als ein Spieler, der in den Zwischenräumen rumwuselt. Aber das kann ich mir nicht aussuchen. Der BVB spielt so variabel, dass man über 90 Minuten sowieso nie nur gegen einen Einzelnen spielt und den die ganze Zeit bearbeitet. Diese Zeiten sind vorbei. Auch Marco Reus und Henrikh Mkhitaryan ziehen beispielsweise immer wieder in die Mitte.

DFB.de: Wie wichtig ist gegen solche Ausnahmespieler die Unterstützung von den Rängen? Der eigentlich für September geplante Abriss der Nordtribüne des Millerntor-Stadions ist extra verschoben worden, damit zum Pokalspiel noch einmal die gesamte Kapazität zur Verfügung steht.

Sobiech: Super wichtig, um eine richtig geile Stimmung zu haben. Für uns alle ist das ein Highlight-Spiel, das ist doch klar.

DFB.de: Wie groß ist die WhatsApp-Gruppe, in der Sie gen Dortmund sticheln? Sie sind ja nicht der einzige mit schwarzgelber Vergangenheit, auch Florian Kringe, Christopher Nöthe und Marcel Halstenberg haben für den BVB gespielt.

Lasse Sobiech: Bisher war's da ruhig. Das KSC-Spiel war so wichtig, dass wir uns nur darauf fokussiert hatten. Den Dortmundern ist es vor der Begegnung mit Hannover 96 offensichtlich genau so gegangen. Aber kurz vor dem Spiel werden da schon noch ein paar Zeilen hin- und herfliegen.

[nh]


"Für uns ist das ein Highlight-Spiel!" Sagt Lasse Sobiech (23). Der ehemalige U 21-Nationalspieler spielt nach der Saison 2011/12 zum zweiten Mal für den Zweitligisten FC St. Pauli. In der 2. Runde des DFB-Pokals trifft er am Dienstagabend (Anstoß 20.30 Uhr, live in der ARD) im Millerntor-Stadion auf seinen Ausbildungsverein Borussia Dortmund. Als Zwölfjähriger ist der gebürtige Schwerter 2003 zum BVB gekommen – und acht Jahre geblieben. Seitdem war er jede Saison woanders: Auf St. Pauli, in Fürth, beim Hamburger SV und wieder auf St. Pauli. Ein Gespräch über Erfahrungen - bittere und wertvolle.

DFB.de: Herr Sobiech, in der Liga haben Sie gerade 0:4 gegen den Karlsruher SC verloren. Wie gelegen kommt Ihnen da das DFB-Pokalspiel gegen Borussia Dortmund?

Lasse Sobiech: Schwierig zu sagen. Der Stachel sitzt natürlich tief. Der Verlauf des KSC-Spiels war für uns extrem ärgerlich. Nichtsdestotrotz ist es ganz gut, dass wir jetzt relativ schnell das nächste Spiel haben. Wir haben dort nichts zu verlieren, können dementsprechend relativ befreit reingehen. Trotz allem ist Borussia Dortmund eine der absoluten Topmannschaften in Europa.

DFB.de: Trotz allem – Sie deuten die skurrile Situation beim BVB an. Unter der Woche, wenn das Flutlicht an ist, glänzt Schwarz-Gelb, eilt in der Champions League von Sieg zu Sieg. In der Liga aber stehen mittlerweile vier Niederlagen in Folge und fünf in den letzten sechs Punktspielen zu Buche. Das hat es in der Ära Klopp nie zuvor gegeben. Ist das für den FC St. Pauli nun Vor- oder Nachteil?

Sobiech: Das hängt vom Verlauf des Spiels ab. Ich glaube, dass es ein kleiner Vorteil für uns sein kann, wenn wir gut reinkommen. Denn ich weiß natürlich, dass der Druck auf Dortmunder Seite sehr hoch sein wird. Wenn es dann nach 20 Minuten immer noch 0:0 steht, dann wird die Anspannung beim BVB weiter steigen. Darin sehe ich schon eine kleine Chance für uns. Andererseits sind die Dortmunder Jungs so abgeklärt, dass sie nicht mehr aus ihrer Situation machen, als da tatsächlich ist.

DFB.de: Elf Punkte nach elf Spieltagen, Relegationsplatz 16 – die Situation beim FC St. Pauli ist gerade ebenfalls ziemlich mau.

Sobiech: Das stimmt. Dabei haben wir schon in Düsseldorf und nun auch am Samstag gegen Karlsruhe eigentlich richtig gut gespielt. Nach 20 Minuten hat sicher niemand gedacht, dass das Spiel gegen den KSC so ausgehen würde. Aber wir haben es gegen den KSC nicht geschafft, nach einem Rückschlag auf unserer Linie zu bleiben. Die Linie, die wir grundsätzlich verfolgen, ist eigentlich gut. Wir müssen da nur mehr Konstanz reinkriegen, wie wir sie auch in den ersten Minuten des KSC-Spiels hatten. Dann bin ich mir sicher, dass wir da auch schnell wieder rauskommen.

DFB.de: Stichwort Rückschläge. Darin sind Sie gewissermaßen Experte. Sie spielen im fünften Jahr beim fünften Verein, sind mit der SpVgg Greuther Fürth abgestiegen, haben mit dem Hamburger SV dieses Horrorjahr erlebt. Was haben Ihnen diese Jahre persönlich gebracht?

Sobiech: Für mich war es eine interessante Zeit. Ich habe in der Tat bei vielen Vereinen gespielt, mit vielen verschiedenen Trainern, leider. Dass es beim HSV so laufen würde, hat man ja nicht ahnen können, bei so einer Mannschaft mit solchen Spielern. Das war schon ein deftiges Jahr. Aber ich habe dabei auch so meine Erfahrungen machen können. Und weil ich jetzt relativ viele davon habe, haben mich diese Jahre als Spieler auch sehr stark weiterentwickelt.

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DFB.de: Sie wirft also nichts mehr so schnell aus der Bahn?

Sobiech: Weiß nicht. Ich bin jedenfalls so gesettled, dass ich mir, egal, was kommt, immer sage: Alles wird gut. Ich will einfach immer das Beste draus machen.

DFB.de: Was wäre für Sie persönlich gegen Dortmund das Beste, wer sollte da auf Sie zukommen? Der schnelle Pierre-Emerick Aubameyang? Der robuste Ciro Immobile? Der quirlige Marco Reus?

Sobiech: Mir liegen vielleicht eher groß gewachsene, robuste Spieler, mit denen ich permanent Körperkontakt habe, als ein Spieler, der in den Zwischenräumen rumwuselt. Aber das kann ich mir nicht aussuchen. Der BVB spielt so variabel, dass man über 90 Minuten sowieso nie nur gegen einen Einzelnen spielt und den die ganze Zeit bearbeitet. Diese Zeiten sind vorbei. Auch Marco Reus und Henrikh Mkhitaryan ziehen beispielsweise immer wieder in die Mitte.

DFB.de: Wie wichtig ist gegen solche Ausnahmespieler die Unterstützung von den Rängen? Der eigentlich für September geplante Abriss der Nordtribüne des Millerntor-Stadions ist extra verschoben worden, damit zum Pokalspiel noch einmal die gesamte Kapazität zur Verfügung steht.

Sobiech: Super wichtig, um eine richtig geile Stimmung zu haben. Für uns alle ist das ein Highlight-Spiel, das ist doch klar.

DFB.de: Wie groß ist die WhatsApp-Gruppe, in der Sie gen Dortmund sticheln? Sie sind ja nicht der einzige mit schwarzgelber Vergangenheit, auch Florian Kringe, Christopher Nöthe und Marcel Halstenberg haben für den BVB gespielt.

Lasse Sobiech: Bisher war's da ruhig. Das KSC-Spiel war so wichtig, dass wir uns nur darauf fokussiert hatten. Den Dortmundern ist es vor der Begegnung mit Hannover 96 offensichtlich genau so gegangen. Aber kurz vor dem Spiel werden da schon noch ein paar Zeilen hin- und herfliegen.