Lars Ricken: "Den Rucksack nicht noch schwerer machen"

Als Profi war Lars Ricken mit Borussia Dortmund Deutscher Meister, Champions League- und Weltpokalsieger. Mit der DFB-Auswahl wurde er U 17-Europameister und Vize-Weltmeister 2002. "Seinem" BVB blieb der gebürtige Dortmunder auch nach seiner Profikarriere immer treu, arbeitet bereits seit 2008 als Nachwuchskoordinator - und das mit durchschlagendem Erfolg. Auch in diesem Jahr haben sich die U 19 und die U 17 wieder für das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert, die B-Junioren stehen am Sonntag (ab 13 Uhr, live bei Sport1) zum insgesamt 13. Mal im Endspiel, treten zum Klassiker bei Titelverteidiger FC Bayern München an.

Im DFB.de-Interview spricht Lars Ricken mit Mitarbeiter Ralf Debat über die Erfolgsbilanz des BVB, Youssoufa Moukoko und seine wichtigste Aufgabe.

DFB.de: Die U 17 von Borussia Dortmund hat zum fünften Mal hintereinander die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft erreicht, steht in dieser Zeit zum vierten Mal im Endspiel. Die U 19 erreichte nach zuvor zwei Titelgewinnen auch schon zum dritten Mal in Serie das Halbfinale, scheiterte erst am späteren Meister Hertha BSC. Was sagt diese Erfolgsserie über die Nachwuchsarbeit bei Borussia Dortmund aus, Herr Ricken?

Lars Ricken: Es ist ohne Zweifel eine herausragende Bilanz, die zeigt, dass wir nicht nur einzelne starke Jahrgänge haben, sondern auch sehr nachhaltig arbeiten. Das ist der Verdienst unserer Trainer und Teams, aber auch aller anderen Mitarbeiter, die herausragende Arbeit leisten.

DFB.de: Wie wichtig sind dem Verein sportliche Erfolge und wie sehr helfen sie bei der Ausbildung?

Ricken: Es ist ein fester Bestandteil unserer Ausbildungsphilosophie, möglichst Jahr für Jahr um die Spitzenplätze in der Junioren-Bundesliga und im besten Fall auch um die Deutsche Meisterschaft mitzuspielen. So wollen wir Siegermentalität entwickeln, die notwendig ist, um sich später auch im Profifußball durchzusetzen. Wenn beispielsweise wie vor einem Jahr das Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft vor mehr als 34.000 Zuschauern stattfindet, dann kann es keine bessere Vorbereitung auf die weitere Karriere geben. Außerdem haben wir die Erfahrung gemacht, dass sich Talente in starken Mannschaften auch persönlich noch besser weiterentwickeln, weil sie beispielsweise schon im Training deutlich mehr gefordert werden.

DFB.de: Der FC Bayern tritt im Endspiel als Titelverteidiger an, schon bei der U 19 hieß das Finale vor einem Jahr - Sie haben es gerade angesprochen - BVB gegen Bayern. Sind beide Vereine den meisten Konkurrenten auch im Juniorenbereich ein Stück weit enteilt?

Ricken: Mit solchen Aussagen sollte man sehr vorsichtig sein. Auch andere Vereine leisten hervorragende Arbeit. In diesem Jahr haben sich im A- und B-Junioren-Bereich sechs von acht Endrundenteilnehmern jeweils erst am letzten Spieltag überhaupt für das Halbfinale qualifiziert. Sogar drei Teams - darunter der jetzige U 19-Meister Hertha BSC - waren dabei, die es vor dem Saisonfinale gar nicht mehr in der eigenen Hand hatten. Das zeigt schon, wie hoch das Niveau insgesamt ist und wie eng es zugeht. Da sind viele Vereine auf Augenhöhe.

DFB.de: Gerade in München und Dortmund ist der Sprung aus dem eigenen Nachwuchs in den Profikader besonders groß. Sehen Sie im aktuellen U 17-Team einige Talente, die das Zeug mitbringen, eines Tages in der Bundesliga für den BVB aufzulaufen?

Ricken: Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass sich die Zuschauer im Stadion oder am TV auf einige Spieler freuen können, die den Sprung in den Profifußball schaffen können. Allerdings bitte ich um Verständnis, hier keine Namen zu nennen. Wir wollen den Rucksack, den diese Jungs ohnehin schon mit sich herumschleppen, nicht noch schwerer machen.

DFB.de: Wie bewerten Sie mit Blick auf die vergangenen Jahre insgesamt die Durchlässigkeit zum Profikader?

Ricken: Wir hatten in der Bundesliga in der vergangenen Saison die meisten Einsätze von selbst ausgebildeten Spielern - etwa durch Mario Götze, Nuri Sahin, Marcel Schmelzer oder Christian Pulisic. Das kann sich schon sehen lassen, auch wenn gerade beim BVB ganz besondere Anforderungen gestellt werden. Vor einem Jahr hatten mit Pulisic sowie den aktuell ausgeliehenen Felix Passlack, Dzenis Burnic und Jacob Bruun Larsen vier Spieler den Sprung aus der U 19 in den Profikader geschafft. Das ist eine starke Quote.

DFB.de: Nicht nur wegen seiner 39 Saisontreffer steht aktuell der erst 13-jährige U 16-Nationalspieler Youssoufa Moukoko besonders im Fokus, gilt als Ausnahmetalent. Mal Hand aufs Herz: Haben Sie während Ihrer Karriere schon einmal einen Spieler gesehen, der in diesem Alter schon zu solchen Leistungen in der Lage war?

Ricken: In solchen Kategorien denke ich nicht. Ausnahmetalente gab es früher auch. Nuri Sahin hat schon mit 16 Jahren in der Bundesliga gespielt, was nach den heutigen Regularien gar nicht mehr möglich wäre. Grundsätzlich freuen wir uns sehr über Youssoufas Leistungen, vor allem aber über seine Spielfreude und positive Entwicklung. Keine Frage: Was er leistet, ist außergewöhnlich.

DFB.de: Moukoko ist drei Jahre jünger als die meisten seiner Mit- und Gegenspieler. Warum spielt er dennoch bereits für die U 17?

Ricken: Gemessen an seinen fußballerischen und körperlichen Fähigkeiten ist es leistungsmäßig aus unserer Sicht die beste Altersklasse für ihn. Hier können ihn die Trainer und Betreuer am besten fördern. Er wird auch in der nächsten Saison in der U 17 bleiben, zumal er für die U 19 noch gar nicht spielen dürfte.

DFB.de: Benötigt er aufgrund des Alters eine besondere Ansprache oder besondere Maßnahmen?

Ricken: Er wird grundsätzlich behandelt wie jeder andere Spieler im Team auch. Dafür sorgen unsere Mitarbeiter um Trainer Sebastian Geppert, der am nähesten dran ist. Die schulische und pädagogische Betreuung ist sicher eine etwas andere als bei den weiteren U 17-Spielern. Statt in eine neunte oder zehnte geht Youssoufa in die siebte Klasse. Das ist selbstverständlich ein erheblicher Unterschied.

DFB.de: Wie gehen alle Beteiligten mit der Situation um?

Ricken: Dass er wegen seiner Torquote und seines Alters medial besonders im Fokus steht, macht es nicht leichter. Aber wir müssen damit umgehen, begleiten den Spieler und auch seine Eltern, so gut es eben geht.

DFB.de: Sie selbst standen zwar nicht mit 13, aber immerhin auch schon mit 17 Jahren als Bundesligaprofi und wenig später als Deutscher Meister und Champions League-Sieger im Scheinwerferlicht. Wie haben Sie es geschafft, nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren?

Ricken: Da hat mein soziales Umfeld mit der Familie und den Freunden in Dortmund sicherlich eine große Rolle gespielt. Sie haben mich in guten wie in schlechten Phasen immer unterstützt. Das kann ich nur jedem jungen Spieler wünschen.



Als Profi war Lars Ricken mit Borussia Dortmund Deutscher Meister, Champions League- und Weltpokalsieger. Mit der DFB-Auswahl wurde er U 17-Europameister und Vize-Weltmeister 2002. "Seinem" BVB blieb der gebürtige Dortmunder auch nach seiner Profikarriere immer treu, arbeitet bereits seit 2008 als Nachwuchskoordinator - und das mit durchschlagendem Erfolg. Auch in diesem Jahr haben sich die U 19 und die U 17 wieder für das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert, die B-Junioren stehen am Sonntag (ab 13 Uhr, live bei Sport1) zum insgesamt 13. Mal im Endspiel, treten zum Klassiker bei Titelverteidiger FC Bayern München an.

Im DFB.de-Interview spricht Lars Ricken mit Mitarbeiter Ralf Debat über die Erfolgsbilanz des BVB, Youssoufa Moukoko und seine wichtigste Aufgabe.

DFB.de: Die U 17 von Borussia Dortmund hat zum fünften Mal hintereinander die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft erreicht, steht in dieser Zeit zum vierten Mal im Endspiel. Die U 19 erreichte nach zuvor zwei Titelgewinnen auch schon zum dritten Mal in Serie das Halbfinale, scheiterte erst am späteren Meister Hertha BSC. Was sagt diese Erfolgsserie über die Nachwuchsarbeit bei Borussia Dortmund aus, Herr Ricken?

Lars Ricken: Es ist ohne Zweifel eine herausragende Bilanz, die zeigt, dass wir nicht nur einzelne starke Jahrgänge haben, sondern auch sehr nachhaltig arbeiten. Das ist der Verdienst unserer Trainer und Teams, aber auch aller anderen Mitarbeiter, die herausragende Arbeit leisten.

DFB.de: Wie wichtig sind dem Verein sportliche Erfolge und wie sehr helfen sie bei der Ausbildung?

Ricken: Es ist ein fester Bestandteil unserer Ausbildungsphilosophie, möglichst Jahr für Jahr um die Spitzenplätze in der Junioren-Bundesliga und im besten Fall auch um die Deutsche Meisterschaft mitzuspielen. So wollen wir Siegermentalität entwickeln, die notwendig ist, um sich später auch im Profifußball durchzusetzen. Wenn beispielsweise wie vor einem Jahr das Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft vor mehr als 34.000 Zuschauern stattfindet, dann kann es keine bessere Vorbereitung auf die weitere Karriere geben. Außerdem haben wir die Erfahrung gemacht, dass sich Talente in starken Mannschaften auch persönlich noch besser weiterentwickeln, weil sie beispielsweise schon im Training deutlich mehr gefordert werden.

DFB.de: Der FC Bayern tritt im Endspiel als Titelverteidiger an, schon bei der U 19 hieß das Finale vor einem Jahr - Sie haben es gerade angesprochen - BVB gegen Bayern. Sind beide Vereine den meisten Konkurrenten auch im Juniorenbereich ein Stück weit enteilt?

Ricken: Mit solchen Aussagen sollte man sehr vorsichtig sein. Auch andere Vereine leisten hervorragende Arbeit. In diesem Jahr haben sich im A- und B-Junioren-Bereich sechs von acht Endrundenteilnehmern jeweils erst am letzten Spieltag überhaupt für das Halbfinale qualifiziert. Sogar drei Teams - darunter der jetzige U 19-Meister Hertha BSC - waren dabei, die es vor dem Saisonfinale gar nicht mehr in der eigenen Hand hatten. Das zeigt schon, wie hoch das Niveau insgesamt ist und wie eng es zugeht. Da sind viele Vereine auf Augenhöhe.

DFB.de: Gerade in München und Dortmund ist der Sprung aus dem eigenen Nachwuchs in den Profikader besonders groß. Sehen Sie im aktuellen U 17-Team einige Talente, die das Zeug mitbringen, eines Tages in der Bundesliga für den BVB aufzulaufen?

Ricken: Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass sich die Zuschauer im Stadion oder am TV auf einige Spieler freuen können, die den Sprung in den Profifußball schaffen können. Allerdings bitte ich um Verständnis, hier keine Namen zu nennen. Wir wollen den Rucksack, den diese Jungs ohnehin schon mit sich herumschleppen, nicht noch schwerer machen.

DFB.de: Wie bewerten Sie mit Blick auf die vergangenen Jahre insgesamt die Durchlässigkeit zum Profikader?

Ricken: Wir hatten in der Bundesliga in der vergangenen Saison die meisten Einsätze von selbst ausgebildeten Spielern - etwa durch Mario Götze, Nuri Sahin, Marcel Schmelzer oder Christian Pulisic. Das kann sich schon sehen lassen, auch wenn gerade beim BVB ganz besondere Anforderungen gestellt werden. Vor einem Jahr hatten mit Pulisic sowie den aktuell ausgeliehenen Felix Passlack, Dzenis Burnic und Jacob Bruun Larsen vier Spieler den Sprung aus der U 19 in den Profikader geschafft. Das ist eine starke Quote.

DFB.de: Nicht nur wegen seiner 39 Saisontreffer steht aktuell der erst 13-jährige U 16-Nationalspieler Youssoufa Moukoko besonders im Fokus, gilt als Ausnahmetalent. Mal Hand aufs Herz: Haben Sie während Ihrer Karriere schon einmal einen Spieler gesehen, der in diesem Alter schon zu solchen Leistungen in der Lage war?

Ricken: In solchen Kategorien denke ich nicht. Ausnahmetalente gab es früher auch. Nuri Sahin hat schon mit 16 Jahren in der Bundesliga gespielt, was nach den heutigen Regularien gar nicht mehr möglich wäre. Grundsätzlich freuen wir uns sehr über Youssoufas Leistungen, vor allem aber über seine Spielfreude und positive Entwicklung. Keine Frage: Was er leistet, ist außergewöhnlich.

DFB.de: Moukoko ist drei Jahre jünger als die meisten seiner Mit- und Gegenspieler. Warum spielt er dennoch bereits für die U 17?

Ricken: Gemessen an seinen fußballerischen und körperlichen Fähigkeiten ist es leistungsmäßig aus unserer Sicht die beste Altersklasse für ihn. Hier können ihn die Trainer und Betreuer am besten fördern. Er wird auch in der nächsten Saison in der U 17 bleiben, zumal er für die U 19 noch gar nicht spielen dürfte.

DFB.de: Benötigt er aufgrund des Alters eine besondere Ansprache oder besondere Maßnahmen?

Ricken: Er wird grundsätzlich behandelt wie jeder andere Spieler im Team auch. Dafür sorgen unsere Mitarbeiter um Trainer Sebastian Geppert, der am nähesten dran ist. Die schulische und pädagogische Betreuung ist sicher eine etwas andere als bei den weiteren U 17-Spielern. Statt in eine neunte oder zehnte geht Youssoufa in die siebte Klasse. Das ist selbstverständlich ein erheblicher Unterschied.

DFB.de: Wie gehen alle Beteiligten mit der Situation um?

Ricken: Dass er wegen seiner Torquote und seines Alters medial besonders im Fokus steht, macht es nicht leichter. Aber wir müssen damit umgehen, begleiten den Spieler und auch seine Eltern, so gut es eben geht.

DFB.de: Sie selbst standen zwar nicht mit 13, aber immerhin auch schon mit 17 Jahren als Bundesligaprofi und wenig später als Deutscher Meister und Champions League-Sieger im Scheinwerferlicht. Wie haben Sie es geschafft, nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren?

Ricken: Da hat mein soziales Umfeld mit der Familie und den Freunden in Dortmund sicherlich eine große Rolle gespielt. Sie haben mich in guten wie in schlechten Phasen immer unterstützt. Das kann ich nur jedem jungen Spieler wünschen.

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DFB.de: Wie sehr helfen Ihnen Ihre eigenen Erfahrungen bei der jetzigen Tätigkeit?

Ricken: Da ich selbst Jugendspieler und dann Profi beim BVB war, komme ich bei den Jungs schon glaubwürdig rüber. Allerdings muss ich auch sagen, dass sich seit meiner eigenen Zeit im Nachwuchsbereich schon sehr viel verändert hat. Heute sind die Talente schon in jungen Jahren relativ erwachsen, haben durch die Schule und den Fußball teilweise einen 14- oder sogar 15-Stunden-Tag. Ein Zuckerschlecken ist das nicht.

DFB.de: Der BVB hat ein großes Team, das sich um die Nachwuchsarbeit kümmert. Wie würden Sie Ihre wichtigsten Aufgaben beschreiben?

Ricken: Auf Platz eins steht, die richtigen Mitarbeiter zu finden, auszusuchen und auch zu fördern. Nur wer die besten Trainer, Scouts, Betreuer oder auch Lehrer hat, kann sich auf Dauer an der Spitze halten. Dabei legen wir gerade beim BVB neben der fachlichen Komponente auch großen Wert auf die menschlichen und pädagogischen Qualitäten sowie die Leidenschaft und die Identifikation mit dem Verein. Einen großen Raum meiner Tätigkeit nehmen außerdem Gespräche mit Spielern, Eltern und Beratern sowie die Kaderplanungen für die nächste Saison oder Transferverhandlungen mit anderen Vereinen ein.

DFB.de: Wenn Ihr Vertrag 2021 ausläuft, wären Sie mehr als 30 Jahre im Verein, noch dazu als gebürtiger Dortmunder. Das hat im heutigen Profifußball Seltenheitswert. Was bedeutet Ihnen der Verein und die langjährige Zusammenarbeit?

Ricken: Dass ich nach meiner Profikarriere weiterhin für den Verein arbeiten darf, ist ganz sicher etwas Besonderes. Über viele Jahre ist gerade zur Vereinsführung mit Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc ein extremes Vertrauensverhältnis gewachsen. Die Identifikation mit dem BVB ist in all den Jahren fast noch größer geworden. Ich freue mich heute innerlich über Erfolge unserer Junioren-Mannschaften mindestens genau so sehr wie früher als Profi über den Gewinn der Deutschen Meisterschaft.

DFB.de: Sehen Sie sich auch langfristig in der Rolle als Nachwuchskoordinator?

Ricken: Es ist für mich eine tolle Aufgabe, junge Spieler, aber auch Trainer auf ihrem Weg zu begleiten und zu unterstützen. Nicht jeder kann Bundesligaprofi oder gar Nationalspieler werden. Aber jeder soll der Beste werden, der er sein kann.

DFB.de: Zurück zum Finale um die Deutsche Meisterschaft: Wie stehen aus Ihrer Sicht die Chancen, dem FC Bayern die Meisterschaft abzujagen?

Ricken: Erst einmal ist es eine super Konstellation. Beide Teams haben während der regulären Saison sehr viele Tore erzielt und in etwa gleich viele Treffer kassiert. Es wird mit Sicherheit ein sehr enges und spannendes Spiel.

DFB.de: Worauf wird es besonders ankommen?

Ricken: Eine entscheidende Rolle wird die Tagesform spielen. Auch die besonderen Rahmenbedingungen und die mögliche Nervosität vor einem Endspiel haben Einfluss. Hinzu können noch viele Faktoren wie Verletzungen oder Platzverweise kommen. Dass der FC Bayern zu Hause spielt, kann ein Vorteil, aber durchaus auch ein Nachteil sein.

DFB.de: Wenige Stunden nach dem Abpfiff startet die deutsche A-Nationalmannschaft in Russland ins WM-Turnier. Was trauen Sie dem Team von Bundestrainer Joachim Löw zu?

Ricken: Ich traue der Mannschaft grundsätzlich alles zu. Auf dem Papier ist der Kader fast noch besser besetzt als 2014. Zahlreiche Nationen haben sich allerdings deutlich gesteigert, es warten viele starke Gegner. Es wird mit Sicherheit kein einfacher, sondern ein sehr steiniger Weg. Aber es ist alles drin.

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