Lars Bender: "In unserer Mannschaft steckt Leben"

Bender: Das haben wir uns schon gegen Charkow gefragt. Wenn wir gegen Gladbach das Tor nicht fressen und in Führung gehen, läuft es vielleicht noch mal ganz anders. Vor dem Tor ist noch mehr Abgeklärtheit notwendig. Aber wenn irgendwann der Knoten platzt, hauen wir die Dinger auch wieder rein. Wichtig ist, dass wir die Chancen überhaupt haben.

DFB.de: André Schürrle hat den Elfmeter in der 70. Minute an den Pfosten gesetzt. Geben Sie dem Kollegen da einen aufmunternden Klapps oder ärgern Sie sich innerlich und denken: "Hätte ich mal lieber selbst geschossen?"

Bender: Um Gottes Willen. Wir hatten noch genug andere Chancen - auch danach noch. Natürlich ist es im Eins-gegen-Eins oder bei Elfmetern immer eine Riesenchance. André hatte ihn halt schon verladen, schießt aber an den Pfosten. Mit ein bisschen Glück springt der Ball ins Zentrum zurück, und es steht einer von uns da.

DFB.de: Vier Zähler nach vier Spieltagen - wurmt Sie die bisherige Punktausbeute?

Bender: Natürlich. Wir hatten uns gerade zum Start viel vorgenommen. Dann wurden wir in Frankfurt gleich kalt erwischt, haben eine Reaktion gegen Freiburg gezeigt, aber in Dortmund auch gleich wieder eine schlechte Leistung. Wichtig ist, dass wir nicht immer dieses Auf und Ab haben, sondern Konstanz reinbekommen.

DFB.de: Müssen Sie es dafür beim Tabellenletzten Augsburg ähnlich angehen wie gegen Gladbach?

Bender: Wir müssen auf jeden Fall alles abrufen. Für das Spiel heute bin ich absolut zuversichtlich. Wenn wir so eine Leistung wie gegen Gladbach öfter auf den Platz bringen, werden wir auch wieder die Punkte holen.

DFB.de: Wie beurteilen Sie den bisherigen Saisonstart des FC Bayern?



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In Leverkusen hat Lars Bender den nächsten Schritt gemacht: Zuletzt führte der defensive Mittelfeldspieler die Werkself als Kapitän aufs Feld, und auch heute (ab 20 Uhr, live bei LIGA total! und Sky) beim Gastspiel beim FC Augsburg ist der 22-Jährige als Führungsspieler gefragt.

In der deutschen Nationalmannschaft hat sich Bender seit seinem Debüt am 6. September 2011 gegen Polen in Danzig (2:2) ebenfalls etabliert. Neun Begegnungen stehen für den gebürtigen Rosenheimer seitdem im A-Team zu Buche - darunter der Startelf-Einsatz im letzten EM-Gruppenspiel 2012, als er gegen Dänemark prompt den 2:1-Siegtreffer markierte.

Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn spricht Lars Bender über den bescheidenen Saisonstart mit Bayer Leverkusen, den verschossenen Elfmeter seines Klub- und Nationalteamkollegen André Schürrle, gemeinsame Spiele mit Zwillingsbruder Sven und die Hoffnung auf weitere Bewährungschancen durch Bundestrainer Joachim Löw.

DFB.de: Herr Bender, hat Ihre Mannschaft beim 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach den Sieg verschenkt?

Lars Bender: Wir haben definitiv zwei Punkte verloren. Im Vergleich zum Spiel in Dortmund haben wir eine gute Reaktion gezeigt. Wir waren nach dem 1:1 bis zur 90. Minuten spielbestimmend und waren in fast jeder Offensivaktion gefährlich. Leider hat es nicht für den Sieg gereicht.

DFB.de: Woran hapert es zurzeit?

Bender: Vielleicht müssen wir uns unsere Punkte noch härter erarbeiten. Aber nach dem Spiel in Dortmund haben wir gezeigt, dass Leben in unserer Truppe steckt und dass wir Charakter haben. Wenn wir so weiterspielen, können wir diese Woche noch einige Punkte holen.

DFB.de: Ihre Mannschaft hat fast 30 Torschüsse abgegeben. Warum gehen die Bälle momentan so selten rein?

Bender: Das haben wir uns schon gegen Charkow gefragt. Wenn wir gegen Gladbach das Tor nicht fressen und in Führung gehen, läuft es vielleicht noch mal ganz anders. Vor dem Tor ist noch mehr Abgeklärtheit notwendig. Aber wenn irgendwann der Knoten platzt, hauen wir die Dinger auch wieder rein. Wichtig ist, dass wir die Chancen überhaupt haben.

DFB.de: André Schürrle hat den Elfmeter in der 70. Minute an den Pfosten gesetzt. Geben Sie dem Kollegen da einen aufmunternden Klapps oder ärgern Sie sich innerlich und denken: "Hätte ich mal lieber selbst geschossen?"

Bender: Um Gottes Willen. Wir hatten noch genug andere Chancen - auch danach noch. Natürlich ist es im Eins-gegen-Eins oder bei Elfmetern immer eine Riesenchance. André hatte ihn halt schon verladen, schießt aber an den Pfosten. Mit ein bisschen Glück springt der Ball ins Zentrum zurück, und es steht einer von uns da.

DFB.de: Vier Zähler nach vier Spieltagen - wurmt Sie die bisherige Punktausbeute?

Bender: Natürlich. Wir hatten uns gerade zum Start viel vorgenommen. Dann wurden wir in Frankfurt gleich kalt erwischt, haben eine Reaktion gegen Freiburg gezeigt, aber in Dortmund auch gleich wieder eine schlechte Leistung. Wichtig ist, dass wir nicht immer dieses Auf und Ab haben, sondern Konstanz reinbekommen.

DFB.de: Müssen Sie es dafür beim Tabellenletzten Augsburg ähnlich angehen wie gegen Gladbach?

Bender: Wir müssen auf jeden Fall alles abrufen. Für das Spiel heute bin ich absolut zuversichtlich. Wenn wir so eine Leistung wie gegen Gladbach öfter auf den Platz bringen, werden wir auch wieder die Punkte holen.

DFB.de: Wie beurteilen Sie den bisherigen Saisonstart des FC Bayern?

Bender: Die Bayern haben nicht umsonst vor der Saison angekündigt, dass in diesem Jahr wieder mit ihnen zu rechnen sein wird. Sie haben einen richtig guten Lauf und sind schwer zu schlagen. Das hat man auch auf Schalke gesehen, wo es nicht so einfach ist zu gewinnen. Ich glaube, in diesem Jahr geht es nur über die Bayern. Sie sind ganz klarer Favorit auf den Meistertitel. Aber dahinter wird es wahrscheinlich spannender als im verganenen Jahr.

DFB.de: Auf welchem Platz kann Leverkusen da landen?

Bender: Unser Ziel ist wieder das internationale Geschäft. Wir müssen abwarten, wo es im Laufe der Saison hingeht und ob wir irgendwann in Richtung Champions League schauen können. Im Moment brauchen wir darüber nicht zu reden.

DFB.de: Im Oktober stehen die WM-Qualifikationsspiele in Irland und gegen Schweden an. Hoffen Sie, bald wieder gemeinsam mit Ihrem Zwillingsbruder Sven für die Nationalmannschaft aufzulaufen?

Bender: Ich spiele grundsätzlich gerne mit Sven zusammen - egal, wo das ist. Natürlich ist es schwierig für ihn. Er hat jetzt wieder eine kleine Verletzung überstanden, aber von seiner Fitness nichts verloren. Er war enttäuscht, dass er gegen Hamburg nicht zum Einsatz kam. Er ist jung und ehrgeizig und wird sich wieder rankämpfen. Ich hoffe, dass wir in naher Zukunft wieder den einen oder anderen Einsatz beim DFB zusammen bekommen.

DFB.de: Hoffen Sie - trotz des großen Konkurrenzkampfes -, im Team von Joachim Löw wieder einmal in der Startelf zu stehen?

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Bender: Ich kann nur versuchen, meine Chancen zu nutzen. Wenn ich zum Einsatz komme, versuche ich alles abzurufen und mich anzubieten. Im Endeffekt sind beim DFB viele gute Spieler vorhanden, gerade auf der Position im defensiven Mittelfeld. Das macht es natürlich schwierig. Aber ich bin noch jung und setze mich da nicht unnötig unter Druck.

DFB.de: Bei Bayer haben Sie zuletzt die Kapitänsbinde getragen, weil Simon Rolfes nur auf der Bank saß. Wie gehen Sie mit diesem Amt um?

Bender: Nachdem ich letztes Jahr zum Stammspieler gereift bin und eine gute Runde gespielt habe, hatte ich vor dieser Saison den Anspruch an mich selbst, noch mal mehr Verantwortung zu übernehmen. Das zeigt auch das Vertrauen des Trainerteams, mir in so einem Spiel die Binde zu geben. Ich versuche, das mit Leistung und dem Führen der Mannschaft zu rechtfertigen.