Langkamp: "Mehrmals täglich ans Kopfballpendel"

Langkamp: Es war als B-Jugendlicher im ersten A-Jugend-Jahr sehr schwierig. Die körperlichen Voraussetzungen waren auf einmal ganz andere. Aber es war eine sehr lehrreiche Zeit, da ich mich teilweise gegen drei bis vier Jahre ältere Spieler durchsetzen musste.

DFB.de: Gleich zweimal standen Sie mit dem FCB im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, mussten sich aber dem FC Schalke 04 und Bayer 04 Leverkusen jeweils knapp geschlagen geben. Schmerzen die verpassten Titel heute noch ein wenig?

Langkamp: Die Niederlage gegen Leverkusen schon, weil wir die bessere Mannschaft waren. Im Finale gegen Schalke hatten wir keine Chance und haben verdient verloren.

DFB.de: Welche Trainer waren im Laufe Ihrer Karriere für Ihre persönliche Entwicklung besonders wichtig? Welche wertvollen Ratschläge haben Sie von ihnen bekommen?

Langkamp: Jeder Trainer hat bis jetzt zu meiner persönlichen Entwicklung beigetragen. Bei Bayern hatte ich Kurt Niedermayer viel zu verdanken. Er hat mich frühzeitig hochgezogen und mir die Chance in der A-Jugend gegeben. Er hat mir auch viele Tipps und Ratschläge geben können, weil er früher die gleiche Position gespielt hatte. Im Profibereich hat mich Jos Luhukay in Augsburg und jetzt auch in Berlin besonders gefördert.

DFB.de: Trotz Ihrer Position in der Hintermannschaft waren Sie als A-Jugendlicher, aber auch noch später vergleichsweise häufig auch als Torschütze erfolgreich. Welche Stärken konnten und können Sie dabei besonders ausspielen?

Langkamp: Ich habe in meiner Jugendzeit viel an meinem Kopfballspiel gearbeitet. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als Hermann Gerland mich bei den Bayern-Amateuren täglich mehrmals ans Kopfballpendel geschickt hat (lacht). Ich bin froh, dass davon etwas hängen geblieben ist.

DFB.de: Ihr erster Bundesliga-Treffer für den Karlsruher SC war besonders spektakulär. Aus mehr als 46 Metern trafen Sie gegen Bayer 04 Leverkusen!



Seit mehr als zehn Jahren gibt es die A-Junioren-Bundesliga. Schnell hat sie sich als Sprungbrett etabliert - für heutige Nationalspieler wie Sami Khedira ebenso wie für Fußball-Lehrer, die mittlerweile Bundesligaprofis trainieren, zum Beispiel Christian Streich. Zum Jubiläum beleuchtet DFB.de die wichtigste Junioren-Spielklasse aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Heute: Sebastian Langkamp, Rekordspieler der Staffel Süd/Südwest.

Beim Bundesligisten Hertha BSC hat sich Sebastian Langkamp in dieser Saison als feste Größe etabliert. Nur vier Partien verpasste der 26-jährige Abwehrspieler verletzungsbedingt, sonst gehörte er immer zur Startformation der Hauptstädter.

Nahezu unverzichtbar war Langkamp, dessen drei Jahre älterer Bruder Matthias es einst ebenfalls zum Bundesligaprofi gebracht hatte (Arminia Bielefeld, VfL Wolfsburg), seine Karriere inzwischen aber beenden musste, auch zu seiner Jugendzeit beim FC Bayern München. Gleich drei Jahre lang kickte der kopfballstarke Innenverteidiger für die U 19 des deutschen Rekordmeisters in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga und erreichte zweimal das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Im DFB.de-Interview spricht Sebastian Langkamp über die beiden knapp verpassten Titel, seine spektakuläre Torpremiere in der Bundesliga, das Training unter "Tiger" Hermann Gerland sowie seine größten Förderer Kurt Niedermayer und Jos Luhukay.

DFB.de: Mit 72 Einsätzen in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga und in der Endrunde um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft gehören Sie zu den Rekordspielern. Was bedeutet Ihnen diese Bestmarke?

Sebastian Langkamp: Um ganz ehrlich zu sein: Das wusste ich bisher gar nicht... Aber 'ne schöne Sache.

DFB.de: Sie stammen, genau wie Ihr älterer Bruder Matthias, aus dem Nachwuchs des SC Preußen Münster, spielten dort bis zur U 17. Was war Ihr erster Gedanke, als sich 2004 der FC Bayern München meldete? Mussten Sie und Ihre Familie lange überlegen?

Langkamp: Ich konnte es im ersten Moment gar nicht glauben. Ich dachte, meine Eltern wollten mich veräppeln. Als sie mir dann die Flugdaten vorgelegt haben, habe ich mich riesig darauf gefreut.

DFB.de: Schon im B-Junioren-Alter gelang Ihnen in München der Sprung zum Stammspieler der U 19. Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Anfangszeit bei den Bayern?

Langkamp: Es war als B-Jugendlicher im ersten A-Jugend-Jahr sehr schwierig. Die körperlichen Voraussetzungen waren auf einmal ganz andere. Aber es war eine sehr lehrreiche Zeit, da ich mich teilweise gegen drei bis vier Jahre ältere Spieler durchsetzen musste.

DFB.de: Gleich zweimal standen Sie mit dem FCB im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, mussten sich aber dem FC Schalke 04 und Bayer 04 Leverkusen jeweils knapp geschlagen geben. Schmerzen die verpassten Titel heute noch ein wenig?

Langkamp: Die Niederlage gegen Leverkusen schon, weil wir die bessere Mannschaft waren. Im Finale gegen Schalke hatten wir keine Chance und haben verdient verloren.

DFB.de: Welche Trainer waren im Laufe Ihrer Karriere für Ihre persönliche Entwicklung besonders wichtig? Welche wertvollen Ratschläge haben Sie von ihnen bekommen?

Langkamp: Jeder Trainer hat bis jetzt zu meiner persönlichen Entwicklung beigetragen. Bei Bayern hatte ich Kurt Niedermayer viel zu verdanken. Er hat mich frühzeitig hochgezogen und mir die Chance in der A-Jugend gegeben. Er hat mir auch viele Tipps und Ratschläge geben können, weil er früher die gleiche Position gespielt hatte. Im Profibereich hat mich Jos Luhukay in Augsburg und jetzt auch in Berlin besonders gefördert.

DFB.de: Trotz Ihrer Position in der Hintermannschaft waren Sie als A-Jugendlicher, aber auch noch später vergleichsweise häufig auch als Torschütze erfolgreich. Welche Stärken konnten und können Sie dabei besonders ausspielen?

Langkamp: Ich habe in meiner Jugendzeit viel an meinem Kopfballspiel gearbeitet. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als Hermann Gerland mich bei den Bayern-Amateuren täglich mehrmals ans Kopfballpendel geschickt hat (lacht). Ich bin froh, dass davon etwas hängen geblieben ist.

DFB.de: Ihr erster Bundesliga-Treffer für den Karlsruher SC war besonders spektakulär. Aus mehr als 46 Metern trafen Sie gegen Bayer 04 Leverkusen!

Langkamp: Das stimmt (lacht). Ich wollte den Ball weggrätschen und habe mich schon fast umgedreht. Als ich gesehen habe, dass der Ball in Richtung Tor fliegt, habe ich doch hingeguckt. Im ersten Moment habe ich das gar nicht realisiert.

DFB.de: Seit fast sieben Jahren sind Sie Profi. Wie sehr hat sich aus Ihrer Sicht seitdem die Nachwuchsausbildung verändert?

Langkamp: Immer mehr Vereine legen großen Wert auf die eigene Nachwuchsausbildung. So auch hier bei Hertha BSC. Die Jugendakademie ist direkt auf dem Gelände, viele Spieler haben bereits den Weg zu den Profis geschafft. Alle Bundesligavereine investieren viel Geld, auch in gut ausgebildete Trainer. Das Bild der guten Ausbildung spiegelt sich letztlich auch in der deutschen Nationalmannschaft wider.

DFB.de: Worauf kommt es in erster Linie an, um den Sprung vom talentierten Jugendkicker zum Bundesligaspieler zu schaffen?

Langkamp: Talent ist nicht alles. Ich habe viele talentierte Mitspieler in meiner Jugendzeit erlebt, die sich zu sehr darauf verlassen haben. Der Sprung aus dem Jugend- in den Profibereich ist größer, als man denkt. Man muss lernen, mit dem Konkurrenzkampf umzugehen, und die jugendliche Unbekümmertheit ablegen.

DFB.de: Seit Saisonbeginn stehen Sie bei Hertha BSC unter Vertrag, trafen dort auf ihren ehemaligen Augsburger Trainer Jos Luhukay. Wie gefällt Ihnen das Leben in der Hauptstadt?

Langkamp: Gut. Das Leben in Berlin ist abwechslungsreich und die Stadt hat viele Facetten. Ich habe mich gut eingelebt.

DFB.de: Als Aufsteiger hat Hertha eine bemerkenswerte Hinserie gespielt. Was haben Sie sich für den weiteren Saisonverlauf vorgenommen?

Langkamp: Wir wollen natürlich so erfolgreich wie möglich spielen und den Klassenverbleib möglichst schnell erreichen. Danach sehen wir weiter.

DFB.de: Als Juniorenfußballer liefen Sie für mehrere deutsche U-Nationalmannschaften auf, in der Bundesliga sind Sie in dieser Saison auf dem Weg zur festen Größe. Ist es erlaubt, vom A-Team zu träumen?

Langkamp: Nein. Ich konzentriere mich voll und ganz auf Hertha BSC. Die deutsche Nationalmannschaft ist bestens besetzt und kann in Brasilien eine gute Rolle spielen.