Langeneke: "Habe die Aufgabe, die anderen Spieler besser zu machen"

Zweimal war Jens Langeneke einer der Aufstiegshelden bei Fortuna Düsseldorf. Erst 2009, als der Sprung in die 2. Bundesliga gelang. Dann 2011, als sich die Fortuna in zwei dramatischen Relegationsspielen gegen Hertha BSC durchsetzte. Düsseldorf war wieder erstklassig, Langeneke war erstmals erstklassig. Der Klassenverbleib jedoch misslang trotz einer starken Hinrunde.

Für den 36-Jährigen hat vor der Saison ein neues Abenteuer begonnen. Der Abwehrspieler ist einer der beiden Routiniers der Düsseldorfer U 23 in der Regionalliga West. Langeneke füllt diese Rolle mit Herzblut aus. Er hat jetzt andere Herausforderungen.

"Es macht großen Spaß, mit den vielen jungen und hoch talentierten Jungs zu spielen", sagt der Defensivspezialist im DFB.de-Interview mit Sven Winterschladen: "Meine Hauptaufgabe ist es, die anderen Spieler besser zu machen. Das macht Spaß. Es geht gar nicht mehr so sehr um mich. Es geht um die anderen."

Am Sonntag (ab 14 Uhr) steht auch für Langeneke noch einmal ein ganz besonderes Duell auf dem Programm: Alemannia Aachen ist zu Gast. Vor zwei Jahren hat er gegen diesen Gegner noch in der 2. Bundesliga gespielt. Nun gibt es ein Wiedersehen in der vierten Liga.

DFB.de: Herr Langeneke, am Sonntag erwarten Sie mit der U 23 von Fortuna Düsseldorf in der Regionalliga Alemannia Aachen. Vor zwei Jahren haben Sie gegen diesen Gegner noch in der 2. Bundesliga gespielt. Ist es also eine Reise in Ihre Vergangenheit?

Jens Langeneke: Nein, das wäre vielleicht etwas übertrieben. Aber natürlich freue ich mich auf die Begegnung. Sicher werden einige Zuschauer aus Aachen mitkommen. Das wird eine tolle Atmosphäre. Mit der U 23 stehen wir ja zurecht im Schatten der Profis. Da ist es doch für alle schön, wenn auch wir wieder etwas in den Blickpunkt rücken. Allerdings ist die Regionalliga West ja so interessant, dass das dann doch häufiger mal der Fall ist. Zuletzt haben wir gegen Rot-Weiss Essen gespielt. Da war ebenfalls viel los. Gegen die habe ich auch mit der ersten Mannschaft einige Male gespielt. Aber wir haben nie gewonnen. Das habe ich jetzt in der Regionalliga nachgeholt.

DFB.de: Ist es schwierig, plötzlich nicht mehr im Rampenlicht zu stehen?

Langeneke: Nein, das ist völlig in Ordnung. Da habe ich überhaupt kein Problem mit. Sportlich ist das Thema erste Mannschaft für mich abgehakt. Das ist auch ganz klar so besprochen. Eine Rückkehr wird es nicht geben.



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Zweimal war Jens Langeneke einer der Aufstiegshelden bei Fortuna Düsseldorf. Erst 2009, als der Sprung in die 2. Bundesliga gelang. Dann 2011, als sich die Fortuna in zwei dramatischen Relegationsspielen gegen Hertha BSC durchsetzte. Düsseldorf war wieder erstklassig, Langeneke war erstmals erstklassig. Der Klassenverbleib jedoch misslang trotz einer starken Hinrunde.

Für den 36-Jährigen hat vor der Saison ein neues Abenteuer begonnen. Der Abwehrspieler ist einer der beiden Routiniers der Düsseldorfer U 23 in der Regionalliga West. Langeneke füllt diese Rolle mit Herzblut aus. Er hat jetzt andere Herausforderungen.

"Es macht großen Spaß, mit den vielen jungen und hoch talentierten Jungs zu spielen", sagt der Defensivspezialist im DFB.de-Interview mit Sven Winterschladen: "Meine Hauptaufgabe ist es, die anderen Spieler besser zu machen. Das macht Spaß. Es geht gar nicht mehr so sehr um mich. Es geht um die anderen."

Am Sonntag (ab 14 Uhr) steht auch für Langeneke noch einmal ein ganz besonderes Duell auf dem Programm: Alemannia Aachen ist zu Gast. Vor zwei Jahren hat er gegen diesen Gegner noch in der 2. Bundesliga gespielt. Nun gibt es ein Wiedersehen in der vierten Liga.

DFB.de: Herr Langeneke, am Sonntag erwarten Sie mit der U 23 von Fortuna Düsseldorf in der Regionalliga Alemannia Aachen. Vor zwei Jahren haben Sie gegen diesen Gegner noch in der 2. Bundesliga gespielt. Ist es also eine Reise in Ihre Vergangenheit?

Jens Langeneke: Nein, das wäre vielleicht etwas übertrieben. Aber natürlich freue ich mich auf die Begegnung. Sicher werden einige Zuschauer aus Aachen mitkommen. Das wird eine tolle Atmosphäre. Mit der U 23 stehen wir ja zurecht im Schatten der Profis. Da ist es doch für alle schön, wenn auch wir wieder etwas in den Blickpunkt rücken. Allerdings ist die Regionalliga West ja so interessant, dass das dann doch häufiger mal der Fall ist. Zuletzt haben wir gegen Rot-Weiss Essen gespielt. Da war ebenfalls viel los. Gegen die habe ich auch mit der ersten Mannschaft einige Male gespielt. Aber wir haben nie gewonnen. Das habe ich jetzt in der Regionalliga nachgeholt.

DFB.de: Ist es schwierig, plötzlich nicht mehr im Rampenlicht zu stehen?

Langeneke: Nein, das ist völlig in Ordnung. Da habe ich überhaupt kein Problem mit. Sportlich ist das Thema erste Mannschaft für mich abgehakt. Das ist auch ganz klar so besprochen. Eine Rückkehr wird es nicht geben.

DFB.de: Was reizt Sie an der vierten Liga?

Langeneke: Einige Dinge. Ich spiele einfach unheimlich gerne Fußball. Wahrscheinlich gibt es nicht viele Berufe, die mehr Spaß machen. Außerdem ist die Klasse wie gesagt sehr interessant. In der Regionalliga tummeln sich viele Traditionsvereine. Das Niveau ist gut. Wahrscheinlich stärker, als alle anderen Staffeln. Einige Vereine gehören dort sicher nicht hin und haben höhere Ansprüche. Zudem bin ich zusammen mit Christian Weber der mit Abstand erfahrenste Spieler in diesem Kader. Wir können den Takt und die Marschroute vorgeben. Es macht großen Spaß, mit den vielen jungen und hochtalentierten Jungs zu spielen. Unsere Hauptaufgabe ist es, die anderen Spieler besser zu machen. Wir wollen sie auf ihrem Weg begleiten und ihre Entwicklung vorantreiben. Es geht gar nicht mehr so sehr um uns. Es geht um die anderen.

DFB.de: Was zeichnet die jungen Spieler aus?

Langeneke: Sie sind sehr lernwillig und haben großen Spaß am Fußball. Wir haben nach Lotte und Fortuna Köln die drittmeisten Tore erzielt. Unsere Offensive ist für jeden Gegner gefährlich. Besonders, weil jeder einen Treffer erzielen kann. Allerdings sind wir noch lange nicht am Ende. Teilweise brauchen die Jungs noch zu viele Chancen. Daran müssen wir arbeiten. Das ist eine Sache der Erfahrung. Auch dafür bin ich da.

DFB.de: Seit 2006 sind Sie inzwischen bei der Fortuna. Damals war Düsseldorf Drittligist. War diese positive Entwicklung des Klubs abzusehen?

Langeneke: Nein, auf keinen Fall. Erst mit der Verpflichtung von Norbert Meier ging es fast nur noch bergauf. Und das in rasantem Tempo. Erst der Aufstieg in die 2. Bundesliga, dann vor zwei Jahren der Sprung in Deutschlands höchste Spielklasse. Das war schon sehr steil und in dieser Form sicher nicht zu erwarten. Dass in der Stadt und im Verein großes Potenzial ist, lag auf der Hand. Aber das muss man erst mal abrufen. Da sind wir ja wieder beim Thema. In der Regionalliga tummeln sich viele Vereine mit ähnlichen Voraussetzungen. Aber der Schritt nach oben ist nicht so einfach und vor allem nicht planbar.

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DFB.de: Wie denken Sie über Ihre beiden Aufstiege – 2009 in die 2. Bundesliga, 2011 in die Bundesliga?

Langeneke: Sportlich ist natürlich der Erstliga-Aufstieg höher anzusiedeln. Rein emotional war der Aufstieg in die 2. Bundesliga viel größer. Das Nachspiel nach den Relegationsspielen gegen Hertha BSC hat uns schon belastet. Wir waren so lange im Ungewissen. Es konnte keine richtige Aufstiegseuphorie entstehen.

DFB.de: Wieso hat es rückblickend trotz eines sehr guten Starts nicht mit dem Klassenverbleib in der Bundesliga geklappt?

Langeneke: Es wäre ganz bestimmt mehr möglich gewesen. Wir haben vor allem in der Rückrunde zu viele Fehler gemacht. Wir hatten nach der Hinserie 21 Punkte. Dann sind leider nur noch neun Zähler dazu gekommen. Da muss etwas falsch gelaufen sein. Aber es bringt nichts mehr, sich darüber jetzt noch zu ärgern. Das macht keinen Sinn mehr. Es ist vorbei. Dem Verein hat das Jahr Bundesliga dennoch viel gebracht. Er ist noch besser aufgestellt als vorher. Es wird keinen totalen Absturz geben – weder in finanzieller, noch in sportlicher Hinsicht. Fortuna steht auf viel breiteren Füßen. Für die Zukunft müssen wir uns keine Sorgen machen, denke ich.

DFB.de: Wie sieht Ihre persönliche Zukunft aus?

Langeneke: Ich bin mit den Verantwortlichen ständig in Kontakt. Es gibt noch keine endgültige Entscheidung.

DFB.de: Könnten Sie sich auch ein weiteres Jahr als Spieler vorstellen?

Langeneke: Das muss man abwarten. Ab einem gewissen Alter meldet sich auch der Körper zu Wort. Sie können mir glauben, die Tage nach einem intensiven Meisterschaftsspiel sind nicht immer angenehm. Mir tut das eine oder andere schon etwas mehr weh, als noch vor zehn Jahren. In der Regionalliga geht es ordentlich zur Sache. Ich entscheide das spontan nach der Saison. Dann schaue ich, wie es mir geht. Und wir müssen sehen, ob ich als Spieler überhaupt noch weiterhelfen kann.

DFB.de: Können Sie sich überhaupt ein Leben ohne Fußball vorstellen?

Langeneke: Ja, sehr gut sogar. Der Großteil meiner Karriere ist vorbei. Damit muss man sich abfinden. Und das kann ich auch. Ich hatte eine wunderschöne Zeit, es ist ein wunderschöner Job. Aber wenn es nicht mehr geht, muss man auch einen Schlussstrich ziehen können. Auch damit habe ich kein Problem.