Lahm: "Jetzt wollen wir das Maximum herausholen"

Lange hatte sich der FC Bayern mit ausgelassener Partystimmung zurückhalten müssen, weil die nächsten großen Aufgaben schon anstanden. Am Samstag, nach dem 3:0 im letzten Heimspiel der Saison gegen den FC Augsburg, durfte die Mannschaft nachholen, was nach dem Gewinn des 23. deutschen Meistertitels am 6. April so nicht möglich war. Philipp Lahm, Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, nahm die Schale erstmals als Kapitän des Rekordmeisters in Empfang und sprach danach über diesen Moment, den bisherigen Erfolg und die noch ausstehenden Ziele.

Frage: Herr Lahm, wie war das, die Schale erstmals als Kapitän hochzuheben?

Philipp Lahm: Das ist etwas Besonderes, eine große Ehre natürlich, wenn man sieht, welche Persönlichkeiten die Meisterschale als Erste hochheben durften. So war dieser Moment für mich natürlich auch etwas Besonderes.

Frage: Inwieweit ist dieser Moment auch eine Genugtuung nach den zwei titellosen Jahren zuvor?

Lahm: Beim FC Bayern ist es immer das Ziel, deutscher Meister zu werden. Diese Saison war sicher beeindruckend, wir haben etliche Rekorde gebrochen. Vor allem muss man sehen, welche Mannschaften diese Rekorde gehalten haben. Das ist etwas Besonderes in 50 Jahren Bundesliga, und so geht man auch damit um. Aber natürlich sind wir noch nicht am Ende. Wir wollen unsere Saison in zwei und drei Wochen krönen.

Frage: Wie lässt sich der Moment beschreiben, wenn man oben auf dem Rathausbalkon steht?

Lahm: Das ist immer etwas Besonderes, vor so vielen Fans die Meisterschale präsentieren zu dürfen. Auch schon beim Autokorso, dann auf dem Marienplatz. Das ist immer ein besonderes Erlebnis, vor allem für diejenigen, die zum ersten Mal dabei sind.

Frage: Benötigen diejenigen Kollegen, die zum ersten Mal Meister geworden sind wie Manuel Neuer und Dante, ein bisschen Nachhilfe in Sachen Meisterfeier?

Lahm: Die Zwei sicher nicht, die können sehr, sehr gut alleine feiern. Deswegen mache ich mir um die Zwei überhaupt keine Sorgen.

Frage: Kann man überhaupt zurückhaltend feiern?

Lahm: Das glaube ich diesmal nicht. Die Mannschaft hat wochenlang zurückgesteckt, weil sie wusste, um was es geht. Aber jetzt hat man zwei Wochen Pause. Deswegen kann die Mannschaft mal so ausgelassen feiern, wie es sein muss. In zwei Wochen kann man locker regenerieren. Wenn wir uns nicht regenerieren bis zum Finale der Champions League am 25. Mai, als junge Menschen, dann haben wir irgendetwas im Leben falsch gemacht.

Frage: Was bedeutet dieser Titel für den FC Bayern nach zwei Jahren, in denen Borussia Dortmund jeweils oben stand?

Lahm: Deutscher Meister zu werden ist immer etwas Besonderes, weil es der verdienteste Titel ist, weil man 34 Spieltage hat. Und wenn man da am Ende oben ist, hat man den Titel auch verdient. Besonders ist auch diese Souveränität, das ist außergewöhnlich. Das hat es in 50 Jahren Bundesliga noch nicht gegeben.

Frage: Wem ist diese Dominanz zuzuschreiben?

Lahm: Jedem Einzelnen, der mit dem FC Bayern München zu tun hat. Es liegt nicht immer nur an den Spielern, sondern das geht vom Trainerteam bis zu den Fans. Jeder Einzelne ist sehr, sehr wichtig.

Frage: Wie zuversichtlich macht Sie die Schale in der Hand, dass auch die Champions League gewonnen wird?

Lahm: Wir haben in dieser Saison sehr hart gearbeitet und wollen uns jetzt dafür belohnen. Wir werden im Finale wieder eine Topleistung abrufen müssen, um den Pokal zu gewinnen, und das gilt auch im DFB-Pokal. Das ist alles nicht so leicht, aber wir werden alles daran setzen.

Frage: Die Mannschaft hat gegen Augsburg mit der voraussichtlichen Finalelf gespielt, allenfalls Jérôme Boateng könnte in London für Daniel Van Buyten auflaufen. Wie groß wird dennoch der Unterschied zwischen diesem Spiel und dem in Wembley sein?

Lahm: Erstmal weiß man nicht, ob das wirklich die Mannschaft ist, die im Finale auflaufen wird. Man hat gegen Augsburg gesehen, dass der Rhythmus ein bisschen gefehlt hat. Viele Spieler, die auf dem Platz waren, haben seit zehn Tagen kein Spiel gehabt. Jetzt müssen wir wieder in den Rhythmus kommen. Dafür haben wir noch zwei Wochen Zeit und ein Spiel dazwischen bei Borussia Mönchengladbach, das wir natürlich auch gewinnen wollen. Und dann werden wir top vorbereitet ins Champions-League-Finale gehen.

Frage: Wie schwer wird der Druck dann auf der Mannschaft lasten, nach den Finalniederlagen 2010 und 2012?

Lahm: Der FC Bayern hat immer Druck. Wir wollen jetzt ganz klar das Maximum herausholen, das heißt: alle drei Titel gewinnen. Dass das nicht leicht ist, wissen wir alle.

Frage: Sind diese beiden Endspiele in diesem Moment überhaupt in Ihren Gedanken?

Lahm: Irgendwie schon, weil man ja auch von den Fans darauf angesprochen wird. Aber an diesem Abend kann die Mannschaft wirklich mal feiern. Wir haben wirklich lange zurückgesteckt, sind schon vor mehr als einem Monat Meister geworden, die Mannschaft hat sich aber immer wieder konzentriert, auf Juventus Turin, auf Barcelona. Jetzt darf sie mal die Sau rauslassen. Die Mannschaft ist sich bewusst, um was es geht. Aber bis dahin sind es noch zwei Wochen, deswegen sehe ich gar keine Probleme.

Frage: Ist in zwei Wochen die völlige Ekstase der Mannschaft zu erwarten?

Lahm: Das werden wir sehen. Klar ist es unser Ziel, das Maximum herauszuholen, das heißt: noch zwei Pokale zu holen. Aber das ist keine leichte Aufgabe. Wir werden uns top vorbereiten und dann hoffentlich mit dem Triple nach Hause kommen.

Das meinen DFB.de-User:

Obwohl ich Borussia-Unterstützerin bin, bewundere ich Philipp Lahm. (Chiekh Beniaiche)

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Lange hatte sich der FC Bayern mit ausgelassener Partystimmung zurückhalten müssen, weil die nächsten großen Aufgaben schon anstanden. Am Samstag, nach dem 3:0 im letzten Heimspiel der Saison gegen den FC Augsburg, durfte die Mannschaft nachholen, was nach dem Gewinn des 23. deutschen Meistertitels am 6. April so nicht möglich war. Philipp Lahm, Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, nahm die Schale erstmals als Kapitän des Rekordmeisters in Empfang und sprach danach über diesen Moment, den bisherigen Erfolg und die noch ausstehenden Ziele.

Frage: Herr Lahm, wie war das, die Schale erstmals als Kapitän hochzuheben?

Philipp Lahm: Das ist etwas Besonderes, eine große Ehre natürlich, wenn man sieht, welche Persönlichkeiten die Meisterschale als Erste hochheben durften. So war dieser Moment für mich natürlich auch etwas Besonderes.

Frage: Inwieweit ist dieser Moment auch eine Genugtuung nach den zwei titellosen Jahren zuvor?

Lahm: Beim FC Bayern ist es immer das Ziel, deutscher Meister zu werden. Diese Saison war sicher beeindruckend, wir haben etliche Rekorde gebrochen. Vor allem muss man sehen, welche Mannschaften diese Rekorde gehalten haben. Das ist etwas Besonderes in 50 Jahren Bundesliga, und so geht man auch damit um. Aber natürlich sind wir noch nicht am Ende. Wir wollen unsere Saison in zwei und drei Wochen krönen.

Frage: Wie lässt sich der Moment beschreiben, wenn man oben auf dem Rathausbalkon steht?

Lahm: Das ist immer etwas Besonderes, vor so vielen Fans die Meisterschale präsentieren zu dürfen. Auch schon beim Autokorso, dann auf dem Marienplatz. Das ist immer ein besonderes Erlebnis, vor allem für diejenigen, die zum ersten Mal dabei sind.

Frage: Benötigen diejenigen Kollegen, die zum ersten Mal Meister geworden sind wie Manuel Neuer und Dante, ein bisschen Nachhilfe in Sachen Meisterfeier?

Lahm: Die Zwei sicher nicht, die können sehr, sehr gut alleine feiern. Deswegen mache ich mir um die Zwei überhaupt keine Sorgen.

Frage: Kann man überhaupt zurückhaltend feiern?

Lahm: Das glaube ich diesmal nicht. Die Mannschaft hat wochenlang zurückgesteckt, weil sie wusste, um was es geht. Aber jetzt hat man zwei Wochen Pause. Deswegen kann die Mannschaft mal so ausgelassen feiern, wie es sein muss. In zwei Wochen kann man locker regenerieren. Wenn wir uns nicht regenerieren bis zum Finale der Champions League am 25. Mai, als junge Menschen, dann haben wir irgendetwas im Leben falsch gemacht.

Frage: Was bedeutet dieser Titel für den FC Bayern nach zwei Jahren, in denen Borussia Dortmund jeweils oben stand?

Lahm: Deutscher Meister zu werden ist immer etwas Besonderes, weil es der verdienteste Titel ist, weil man 34 Spieltage hat. Und wenn man da am Ende oben ist, hat man den Titel auch verdient. Besonders ist auch diese Souveränität, das ist außergewöhnlich. Das hat es in 50 Jahren Bundesliga noch nicht gegeben.

Frage: Wem ist diese Dominanz zuzuschreiben?

Lahm: Jedem Einzelnen, der mit dem FC Bayern München zu tun hat. Es liegt nicht immer nur an den Spielern, sondern das geht vom Trainerteam bis zu den Fans. Jeder Einzelne ist sehr, sehr wichtig.

Frage: Wie zuversichtlich macht Sie die Schale in der Hand, dass auch die Champions League gewonnen wird?

Lahm: Wir haben in dieser Saison sehr hart gearbeitet und wollen uns jetzt dafür belohnen. Wir werden im Finale wieder eine Topleistung abrufen müssen, um den Pokal zu gewinnen, und das gilt auch im DFB-Pokal. Das ist alles nicht so leicht, aber wir werden alles daran setzen.

Frage: Die Mannschaft hat gegen Augsburg mit der voraussichtlichen Finalelf gespielt, allenfalls Jérôme Boateng könnte in London für Daniel Van Buyten auflaufen. Wie groß wird dennoch der Unterschied zwischen diesem Spiel und dem in Wembley sein?

Lahm: Erstmal weiß man nicht, ob das wirklich die Mannschaft ist, die im Finale auflaufen wird. Man hat gegen Augsburg gesehen, dass der Rhythmus ein bisschen gefehlt hat. Viele Spieler, die auf dem Platz waren, haben seit zehn Tagen kein Spiel gehabt. Jetzt müssen wir wieder in den Rhythmus kommen. Dafür haben wir noch zwei Wochen Zeit und ein Spiel dazwischen bei Borussia Mönchengladbach, das wir natürlich auch gewinnen wollen. Und dann werden wir top vorbereitet ins Champions-League-Finale gehen.

Frage: Wie schwer wird der Druck dann auf der Mannschaft lasten, nach den Finalniederlagen 2010 und 2012?

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Lahm: Der FC Bayern hat immer Druck. Wir wollen jetzt ganz klar das Maximum herausholen, das heißt: alle drei Titel gewinnen. Dass das nicht leicht ist, wissen wir alle.

Frage: Sind diese beiden Endspiele in diesem Moment überhaupt in Ihren Gedanken?

Lahm: Irgendwie schon, weil man ja auch von den Fans darauf angesprochen wird. Aber an diesem Abend kann die Mannschaft wirklich mal feiern. Wir haben wirklich lange zurückgesteckt, sind schon vor mehr als einem Monat Meister geworden, die Mannschaft hat sich aber immer wieder konzentriert, auf Juventus Turin, auf Barcelona. Jetzt darf sie mal die Sau rauslassen. Die Mannschaft ist sich bewusst, um was es geht. Aber bis dahin sind es noch zwei Wochen, deswegen sehe ich gar keine Probleme.

Frage: Ist in zwei Wochen die völlige Ekstase der Mannschaft zu erwarten?

Lahm: Das werden wir sehen. Klar ist es unser Ziel, das Maximum herauszuholen, das heißt: noch zwei Pokale zu holen. Aber das ist keine leichte Aufgabe. Wir werden uns top vorbereiten und dann hoffentlich mit dem Triple nach Hause kommen.

Das meinen DFB.de-User:

Obwohl ich Borussia-Unterstützerin bin, bewundere ich Philipp Lahm. (Chiekh Beniaiche)