Lahm: "Endlich wurden wir mal belohnt"

Es hat geklappt. Der Lohn harter Arbeit ist eingefahren. Bayern München gewinnt im dritten Anlauf innerhalb von vier Jahren endlich die Champions League. Im Interview auf DFB.de spricht Bayern- und Nationalmannschaftskapitän Philipp Lahm über den Triumph von Wembley.

Frage: Herr Lahm, sind Sie nun gefühlt endlich im Fußball-Olymp angekommen?

Philipp Lahm: Das weiß ich nicht. Aber wenn man das Ganze sieht, unsere Vergangenheit der letzten Jahre, das verlorene Finale im Vorjahr, dann muss man sagen, dass die Mannschaft das absolut verdient hat. Sie hat immer hart gearbeitet. Man hat gesehen, vor allem am Anfang, dass der Druck enorm groß war, bei jedem einzelnen Spieler.

Frage: War das in Ihrem dritten Finale in vier Jahren nun eine Befreiung?

Lahm: Die Konstellation war ja dieses Jahr ein bisschen anders. 2010 sind wir ein bisschen glücklich ins Finale gekommen, letztes Jahr absolut verdient, haben ein gutes Finale gespielt, aber verloren. Und jetzt kommen wir hierher als der leichte Favorit. Da hat man schon gemerkt, welcher enorme Druck auf der Mannschaft gelastet hat. Wir wissen ja auch, dass wir zum dritten Mal im Finale waren und unbedingt das Ding gewinnen wollten. Endlich wurden wir mal belohnt.

Frage: Inwieweit ist das auch ein Titel für Präsident Uli Hoeneß und Trainer Jupp Heynckes?

Lahm: Nicht nur für die Zwei, sondern für alle, die hier mitarbeiten. Das geht beim Zeugwart los bis zu den Fans, bei jedem Einzelnen. Nicht nur hier, sondern auch in Deutschland, auf der ganzen Welt. Jeder hat seinen Anteil daran, dass wir jetzt schon das Double sicher haben und hoffentlich nächstes Wochenende nachlegen können.

Frage: Wie war das genau mit dem Druck, von dem Sie sprachen?

Lahm: Enorm war das, auf jedem Spieler, vor allem weil man zwei Finals schon verloren hat und dann auch noch gegen eine deutsche Mannschaft spielt. Das hat man in den ersten 20 Minuten deutlich gesehen. Insgesamt glaube ich dennoch, dass wir als verdienter Sieger vom Platz gegangen sind, weil wir über 90 Minuten die klareren Chancen hatten als Dortmund.

Frage: Was haben Sie beim Gegentor zum 1:1 gedacht?

Lahm: Was denkt man da, wenn man das 1:1 bekommt? Auf gut Deutsch: Scheiße. Ist ja klar. Man muss aber sagen, dass die Mannschaft sehr, sehr gut darauf reagiert hat.

Frage: Wie fühlt sich dieser große Silberpokal jetzt an?

Lahm: Sensationell natürlich, gerade wegen unserer Vorgeschichte. Jetzt hat sich die Mannschaft das in dieser Saison erarbeitet, auch die Reife bekommen. Die Spielertypen und Charaktere stimmen in dieser Mannschaft, das hat man wieder gesehen. Man hat sich diesen Erfolg einfach hart erarbeitet.

Frage: Jupp Heynckes hat gesagt, jetzt haben Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm endlich den großen Titel, den man braucht, um ein ganz Großer zu sein...

Lahm: Was heißt großer Titel? Ich sehe die Deutsche Meisterschaft und den Pokal genauso als große Titel an. Die hatten wir schon, dann will man natürlich auch einen internationalen Titel gewinnen. Wie ich immer gesagt habe: Wenn man eine goldene Generation werden will, dann muss unbedingt ein internationaler Titel her – und den haben wir jetzt in der Tasche.

Frage: Vom Verein heißt es, es werde an diesem Sonntag keine große Feier in München geben. Wie geht man damit um als Spieler?

Lahm: Ganz einfach, indem man jetzt richtig feiert. Wir haben nächste Woche noch das Pokalfinale, wir wollen unbedingt das Triple holen. Dann können wir schön und richtig feiern.

Frage: Wie war die Stimmung in der Kabine?

Lahm: Relativ ruhig eigentlich. Weil wir ja noch lange nach Schlusspfiff auf dem Spielfeld waren.

Frage: Was war Ihr erster Gedanke, als der Schlusspfiff ertönte?

Lahm: Endlich! Das war mein Gedanke. Ich bin jetzt lang beim FC Bayern dabei, die Mannschaft hat Vieles erlebt. Jetzt wurde sie endlich mal dafür belohnt, was sie geleistet hat.

Aufgezeichnet von Maik Rosner

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Es hat geklappt. Der Lohn harter Arbeit ist eingefahren. Bayern München gewinnt im dritten Anlauf innerhalb von vier Jahren endlich die Champions League. Im Interview auf DFB.de spricht Bayern- und Nationalmannschaftskapitän Philipp Lahm über den Triumph von Wembley.

Frage: Herr Lahm, sind Sie nun gefühlt endlich im Fußball-Olymp angekommen?

Philipp Lahm: Das weiß ich nicht. Aber wenn man das Ganze sieht, unsere Vergangenheit der letzten Jahre, das verlorene Finale im Vorjahr, dann muss man sagen, dass die Mannschaft das absolut verdient hat. Sie hat immer hart gearbeitet. Man hat gesehen, vor allem am Anfang, dass der Druck enorm groß war, bei jedem einzelnen Spieler.

Frage: War das in Ihrem dritten Finale in vier Jahren nun eine Befreiung?

Lahm: Die Konstellation war ja dieses Jahr ein bisschen anders. 2010 sind wir ein bisschen glücklich ins Finale gekommen, letztes Jahr absolut verdient, haben ein gutes Finale gespielt, aber verloren. Und jetzt kommen wir hierher als der leichte Favorit. Da hat man schon gemerkt, welcher enorme Druck auf der Mannschaft gelastet hat. Wir wissen ja auch, dass wir zum dritten Mal im Finale waren und unbedingt das Ding gewinnen wollten. Endlich wurden wir mal belohnt.

Frage: Inwieweit ist das auch ein Titel für Präsident Uli Hoeneß und Trainer Jupp Heynckes?

Lahm: Nicht nur für die Zwei, sondern für alle, die hier mitarbeiten. Das geht beim Zeugwart los bis zu den Fans, bei jedem Einzelnen. Nicht nur hier, sondern auch in Deutschland, auf der ganzen Welt. Jeder hat seinen Anteil daran, dass wir jetzt schon das Double sicher haben und hoffentlich nächstes Wochenende nachlegen können.

Frage: Wie war das genau mit dem Druck, von dem Sie sprachen?

Lahm: Enorm war das, auf jedem Spieler, vor allem weil man zwei Finals schon verloren hat und dann auch noch gegen eine deutsche Mannschaft spielt. Das hat man in den ersten 20 Minuten deutlich gesehen. Insgesamt glaube ich dennoch, dass wir als verdienter Sieger vom Platz gegangen sind, weil wir über 90 Minuten die klareren Chancen hatten als Dortmund.

Frage: Was haben Sie beim Gegentor zum 1:1 gedacht?

Lahm: Was denkt man da, wenn man das 1:1 bekommt? Auf gut Deutsch: Scheiße. Ist ja klar. Man muss aber sagen, dass die Mannschaft sehr, sehr gut darauf reagiert hat.

Frage: Wie fühlt sich dieser große Silberpokal jetzt an?

Lahm: Sensationell natürlich, gerade wegen unserer Vorgeschichte. Jetzt hat sich die Mannschaft das in dieser Saison erarbeitet, auch die Reife bekommen. Die Spielertypen und Charaktere stimmen in dieser Mannschaft, das hat man wieder gesehen. Man hat sich diesen Erfolg einfach hart erarbeitet.

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Frage: Jupp Heynckes hat gesagt, jetzt haben Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm endlich den großen Titel, den man braucht, um ein ganz Großer zu sein...

Lahm: Was heißt großer Titel? Ich sehe die Deutsche Meisterschaft und den Pokal genauso als große Titel an. Die hatten wir schon, dann will man natürlich auch einen internationalen Titel gewinnen. Wie ich immer gesagt habe: Wenn man eine goldene Generation werden will, dann muss unbedingt ein internationaler Titel her – und den haben wir jetzt in der Tasche.

Frage: Vom Verein heißt es, es werde an diesem Sonntag keine große Feier in München geben. Wie geht man damit um als Spieler?

Lahm: Ganz einfach, indem man jetzt richtig feiert. Wir haben nächste Woche noch das Pokalfinale, wir wollen unbedingt das Triple holen. Dann können wir schön und richtig feiern.

Frage: Wie war die Stimmung in der Kabine?

Lahm: Relativ ruhig eigentlich. Weil wir ja noch lange nach Schlusspfiff auf dem Spielfeld waren.

Frage: Was war Ihr erster Gedanke, als der Schlusspfiff ertönte?

Lahm: Endlich! Das war mein Gedanke. Ich bin jetzt lang beim FC Bayern dabei, die Mannschaft hat Vieles erlebt. Jetzt wurde sie endlich mal dafür belohnt, was sie geleistet hat.

Aufgezeichnet von Maik Rosner