Lahm: "Das war ein fantastisches Jahr"

Frage: Können Sie in Ihrem Urlaub vom Fußball loslassen?

Lahm: Ich kann definitiv vom Fußball loslassen. Damit habe ich überhaupt keine Probleme. Und ich werde mir in dieser Zeit wahrscheinlich kaum ein Spiel anschauen.

Frage: Haben Sie trotz fünf Titelgewinnen noch Titelhunger?

Lahm: Es macht so viel Spaß, am Ende da oben zu stehen – wegen uns kann es so weitergehen. Wie gesagt: Ich glaube, das zeichnet die Mannschaft aus, nicht nachzulassen, sondern weiter Gas zu geben. Jetzt hier war es natürlich schwierig, wenn man nach einer halben Stunde 2:0 führt gegen so einen Gegner. Das war nicht so einfach. Man weiß, was passiert, wenn die ein Gegentor schießen, dann kommt das Publikum wieder, und die Chancen dazu waren ja auch durchaus da. Das darf eigentlich nicht passieren. Da müssen wir in Zukunft drauf aufpassen, vor allem in der Champions League.

Frage: Ist es ein Ziel, kommendes Jahr hier wieder anzutreten, nach dem erneuten Gewinn der Champions League?

Lahm: Schön wär’s, und wir werden alles daran setzen. Aber wir wissen, wie schwierig es ist die Champions League zu gewinnen. Wir haben ein schwieriges Los im Achtelfinale gegen Arsenal. Wir müssen, wie sonst auch, Runde für Runde annehmen und so gut spielen, wie wir können.

Frage: Fühlen Sie sich nach diesem Titel nun wirklich als Nummer eins in der Welt?

Lahm: Wenn man die Champions League gewinnt und dann die Klub-WM, dann ist man die Nummer eins der Welt. Ich glaube, das darf man aber nicht auf diesem Moment beziehen, sondern man muss das gesamte Jahr 2013 sehen, den Triplegewinn, den europäischen Supercup, jetzt auch noch die Klub-WM. Das war ein fantastisches Jahr mit sehr, sehr viel Erfolg. Es ist schwierig und wahrscheinlich nicht machbar, diesen Erfolg zu wiederholen.



Durch das 2:0 im Finale der Klub-WM gegen Raja Casablanca hat Bayern München seine herausragende Saison gekrönt. Im Endspiel gegen die Gastgeber machten die Münchner um Nationalmannschaftskapitän Philipp Lahm schon früh alles klar.

Nach dem Gewinn des fünften Titels spricht Lahm über die Partie gegen die Gastgeber, seine Eindrücke von Marokko und über das starke Jahr der Bayern.

Frage: Herr Lahm, Weltmeister im Vereinsfußball, kann man daraus jetzt Schlüsse ziehen für die WM 2014 in Brasilien mit der Nationalmannschaft?

Philipp Lahm: Nee, eigentlich gar nicht. Es waren jetzt ja nur zwei Spiele, ein Halbfinale und ein Finale. Bei der WM in Brasilien haben wir eine Gruppenphase, dann geht es mit dem Achtelfinale weiter. Außerdem warten dann andere Kaliber als hier.

Frage: Schmälert die fehlende Stärke des Finalgegners die Freude über den Titel?

Lahm: Mir ist das vollkommen wurscht, und ich glaube, so geht es allen. Das Spiel war gelaufen nach einer halben Stunde, nach dem 2:0. Nur schade, dass wir dann ein bisschen nachgelassen haben. Wir hätten locker das 3:0 machen können. So lässt man den Gegner im Spiel. Insgesamt muss man aber definitiv zufrieden sein. Wir haben im Halbfinale souverän agiert und das Finale souverän gewonnen. Wir haben den Titel gewonnen, den fünften in diesem Jahr, mehr geht eigentlich nicht.

Frage: Ist das nun ein anderes Glücksgefühl als bei den anderen Titelgewinnen?

Lahm: Die Champions League war natürlich etwas Besonderes. Die anderen haben wir alle schon gewonnen, bis auf den jetzt. Dass man hier dabei sein darf, ist quasi die Folge der Champions League. Das war mit Sicherheit das Wichtigste, aber so eine Klub-WM spielt man auch nicht alle Jahre, deswegen ist das etwas Besonderes. Und das hat die Mannschaft auch in beiden Spielen gezeigt.

Frage: Wie war das eigentlich, dem König die Mannschaft vor dem Spiel vorzustellen?

Lahm: Das war das erste Mal. Es hat alles ein bisschen lang gedauert. Ich kann mich kaum daran erinnern, dass man mal eine halbe Stunde vor dem Spiel in der Kabine war. Das Warmmachen hätte man sich auch sparen können.

Frage: Was sagen Sie zu den Bundesligaergebnissen, war das schon die Titelentscheidung?

Lahm: Entscheidung ist zu früh, aber natürlich ist das ein schönes Wochenende für uns. Wir konnten das aus der Ferne locker mit ansehen. Dass die Hauptkonkurrenten um die Meisterschaft wieder Punkte liegen lassen, ist natürlich gut für uns. Wir müssen natürlich erstmal noch das Nachholspiel in Stuttgart gewinnen. Deswegen hat sich eigentlich nichts getan. Aber es war schon ein absolut schöner Samstag.

Frage: Es könnte doch jetzt schwieriger werden, sich zu motivieren, bei diesem deutlichen Abstand, oder?

Lahm: Nee, das hat die Mannschaft vergangene Saison schon gezeigt und in dieser bis jetzt auch: Wir nehmen keinen Gegner auf die leichte Schulter, wir versuchen, von Anfang an Gas zu geben. Das hat man in diesem Finale gesehen und im Halbfinale auch, dass wir nicht locker reingehen und sagen, wie spielen gegen den Asienmeister oder Casablanca und dann schauen wir mal, was geht. Sondern die Mannschaft geht immer aufs Feld und gibt Gas. Das zeichnet die Mannschaft aus, das ist sehr wichtig und ihr Charakter.

Frage: Wie sehr haben Sie dennoch diesmal den Schlusspfiff und damit den Urlaub herbeigesehnt?

Lahm: Sehr. Klar, ist man froh, wenn der Schlusspfiff kommt und man weiß, man hat diesen Titel und es stehen ein paar ruhige Tage an.

Frage: Können Sie in Ihrem Urlaub vom Fußball loslassen?

Lahm: Ich kann definitiv vom Fußball loslassen. Damit habe ich überhaupt keine Probleme. Und ich werde mir in dieser Zeit wahrscheinlich kaum ein Spiel anschauen.

Frage: Haben Sie trotz fünf Titelgewinnen noch Titelhunger?

Lahm: Es macht so viel Spaß, am Ende da oben zu stehen – wegen uns kann es so weitergehen. Wie gesagt: Ich glaube, das zeichnet die Mannschaft aus, nicht nachzulassen, sondern weiter Gas zu geben. Jetzt hier war es natürlich schwierig, wenn man nach einer halben Stunde 2:0 führt gegen so einen Gegner. Das war nicht so einfach. Man weiß, was passiert, wenn die ein Gegentor schießen, dann kommt das Publikum wieder, und die Chancen dazu waren ja auch durchaus da. Das darf eigentlich nicht passieren. Da müssen wir in Zukunft drauf aufpassen, vor allem in der Champions League.

Frage: Ist es ein Ziel, kommendes Jahr hier wieder anzutreten, nach dem erneuten Gewinn der Champions League?

Lahm: Schön wär’s, und wir werden alles daran setzen. Aber wir wissen, wie schwierig es ist die Champions League zu gewinnen. Wir haben ein schwieriges Los im Achtelfinale gegen Arsenal. Wir müssen, wie sonst auch, Runde für Runde annehmen und so gut spielen, wie wir können.

Frage: Fühlen Sie sich nach diesem Titel nun wirklich als Nummer eins in der Welt?

Lahm: Wenn man die Champions League gewinnt und dann die Klub-WM, dann ist man die Nummer eins der Welt. Ich glaube, das darf man aber nicht auf diesem Moment beziehen, sondern man muss das gesamte Jahr 2013 sehen, den Triplegewinn, den europäischen Supercup, jetzt auch noch die Klub-WM. Das war ein fantastisches Jahr mit sehr, sehr viel Erfolg. Es ist schwierig und wahrscheinlich nicht machbar, diesen Erfolg zu wiederholen.

Frage: Was haben Sie eigentlich gedacht, als Sie vier Mal zu den diversen Ehrungen aufs Podium mussten?

Lahm: Teilweise muss man schmunzeln, weil man das ein oder andere doch zusammenlegen hätte können. Die Personen auf der Bühne haben auch schon schmunzeln müssen, als ich zum dritten oder vierten Mal vorbeigekommen bin. Da ging es nicht nur mir so, sondern allen, denen ich die Hand geschüttelt habe.

Frage: Finden Sie es eigentlich schade, dass 2013 nun vorbei ist?

Lahm: Überhaupt nicht. Mit dem Ende können wir defintiv leben. Jetzt gehen wir in den Urlaub. Es ist nicht so, dass die Spieler sagen: Wegen uns könnte es direkt weitergehen. Ich bin schon froh über ein paar ruhige Tage und darüber, sich entspannen zu können. Ich glaube, das haben wir uns alle verdient.

Frage: Was gibt es bei Ihnen als Weihnachtsessen?

Lahm: Bei uns gibt es einen Hirschrücken, so viel kann ich verraten. Ansonsten geht es ruhig und familiär zu, so wie es sein muss an Weihnachten.

Aufgezeichnet von DFB.de