Lachen mit "Tusche": Mattuschka in Cottbus gleich der Leader

Man merkt: In Cottbus hat Mattuschka den Spaß am Fußball wiedergefunden. Einen nicht unerheblichen Anteil daran hat Trainer Stefan Krämer, den Mattuschka scherzhaft "Curly Sue" oder einen "positiv Bekloppten" nennt. "Es macht einfach Bock, wenn man zum Training kommt und der Trainer immer ein Lächeln und einen guten Spruch auf den Lippen hat." Lockere Sprüche zwischen Torsten Mattuschka und Stefan Krämer? Könnte auch ein Youtube-Hit werden.

Selbstverständlich ist "Tusche" nicht als Pausenclown nach Cottbus gekommen. "Am wichtigsten ist, dass ich mich im Training anbiete und versuche, der Mannschaft auf dem Platz zu helfen", sagt er. Und das läuft gar nicht so schlecht. Mattuschka: "Klar, ich hätte das eine oder andere Tor mehr machen können. Aber es ist ja nicht so wichtig was ich mache, sondern dass wir als Mannschaft Erfolg haben. Jeder ordnet sich hier der Mannschaft unter. Ich bin froh, dass ich ein Teil davon sein darf, und ich hoffe, dass wir in der 3. Liga eine richtig gute Rolle spielen. Was dann dabei herausspringt, werden wir am Ende der Saison sehen." Vielleicht sogar die Rückkehr in die 2. Bundesliga, die der Verein nach der letzten Spielzeit ziemlich abgeschlagen und Mattuschka persönlich Ende August ziemlich niedergeschlagen verlassen haben.

Krämer: "Dass wir Tusche haben, freut die Fans, Mitspieler und mich"

Es ist ihm nicht leicht gefallen, den 1. FC Union in letzter Sekunde der Sommer-Transferperiode zu verlassen. "Tusche" ist verwurzelt in Berlin-Köpenick, wurde von den Fans vergöttert und von der Mannschaft als Leader respektiert. Neun Jahre verbrachte er beim FCU, stieg mit dem Verein von der Oberliga bis in die 2. Bundesliga auf und war 2011 Siegtorschütze beim legendären Derby gegen Hertha BSC im Berliner Olympiastadion. Aus dem sportlichen Umbruch vor der Saison unter dem neuen Trainer Norbert Düwel ging er jedoch als Verlierer hervor. Er verlor seine Kapitänsbinde und wurde zum Reservisten degradiert. Mattuschka zog die Notbremse. "Jeder will Fußball spielen, aber das können eben immer nur elf Mann", sagt er. "Gerade in meinem Alter hatte ich aber keine Lust, immer auf der Bank zu sitzen."

Also kehrte er zurück zu seinem Heimatverein FC Energie Cottbus, wo er 2002 seine Profikarriere startete und bis 2005 blieb. Und nun: zurück in die Zukunft. Energie-Trainer Krämer ist froh, dass seinem Klub die Last-Minute-Verpflichtung geglückt ist: "Das ist nur deshalb möglich, weil Tusche Ur-Cottbuser ist. Es wäre wohl keinem anderen Verein - abgesehen von seinem Heimatklub - gelungen, ihn aus Berlin wegzuholen. Dass wir ihn jetzt haben, ist toll. Das freut die Fans, die Mitspieler und auch mich als Trainer."



Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Torsten Mattuschka, Identifikationsfigur und Führungsspieler beim FC Energie Cottbus.

Torsten Mattuschka ist Gold wert für den FC Energie Cottbus. Auf dem Platz, als Topscorer der vergangenen Zweitligasaison mit dem feinen Fuß bei Standardsituationen. Neben dem Platz, als Spaßkanone in der Kabine und Identifikationsfigur für die Fans. Und neuerdings auch im Internet, als Verkaufsmotor für den vereinseigenen Fanshop. "Homeshopping 66 - Lachen mit Tusche und Sven" heißt die Sendung auf FCEnergieTV, in der Mattuschka und sein kongenialer Partner Sven Michel Produkte aus dem Fanshop anpreisen: den Adventskalender mit "Blockschokolade und einem nussigen Abgang", das Mannschaftsjahrbuch, "bei dem man auch die Seite mit der Nummer 11 rausreißen kann (die gehört Sven Michel, Anm. d. Red.), damit eure Kinder sich nicht erschrecken" oder das aktuelle Energie-Trikot. Oder "Nicki", wie Mattuschka es ostdeutsch nennt - "natürlich mit der Nummer 34".

Ein lockerer Spruch jagt den nächsten, zehn Minuten beste Fußballer-Unterhaltung. Das Video kurbelt nicht nur den Cottbuser Fanartikelumsatz an, es zeigt auch, dass die Chemie in der Mannschaft stimmt. Und dass Torsten Mattuschka ein entscheidender Faktor dafür ist. "Die Jungs haben mich sehr gut aufgenommen und es mir sehr einfach gemacht", sagt der 34-Jährige. "Ich bin in eine funktionierende Mannschaft gekommen und zum Glück auch selbst ein offener Typ, der auf die Spieler zugeht."

Cottbus mit dem größten Umbruch im deutschen Profifußball

Mattuschka ist ein Glücksfall für den FC Energie. Vor der Saison vollzog der Klub den größten personellen Umbruch im deutschen Profifußball. 25 Spieler haben den Verein verlassen, 22 kamen dazu. Umso erstaunlicher, dass die Mannschaft charakterlich so schnell zusammengefunden hat. Wer Mattuschka kennt und in dem Homeshopping-Video sieht, kann sich vorstellen, welchen Anteil er daran hat. Mattuschka ist ein Führungsspieler. Er bringt der Mannschaft Erfahrung und Qualität auf dem Platz, Lockerheit und Teamgeist daneben. "Ich war schon immer der Typ, der vorneweg geht", sagt der Mittelfeldspieler. Da spielt es keine Rolle, dass er erst seit zweieinhalb Monaten im Verein ist.

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Man merkt: In Cottbus hat Mattuschka den Spaß am Fußball wiedergefunden. Einen nicht unerheblichen Anteil daran hat Trainer Stefan Krämer, den Mattuschka scherzhaft "Curly Sue" oder einen "positiv Bekloppten" nennt. "Es macht einfach Bock, wenn man zum Training kommt und der Trainer immer ein Lächeln und einen guten Spruch auf den Lippen hat." Lockere Sprüche zwischen Torsten Mattuschka und Stefan Krämer? Könnte auch ein Youtube-Hit werden.

Selbstverständlich ist "Tusche" nicht als Pausenclown nach Cottbus gekommen. "Am wichtigsten ist, dass ich mich im Training anbiete und versuche, der Mannschaft auf dem Platz zu helfen", sagt er. Und das läuft gar nicht so schlecht. Mattuschka: "Klar, ich hätte das eine oder andere Tor mehr machen können. Aber es ist ja nicht so wichtig was ich mache, sondern dass wir als Mannschaft Erfolg haben. Jeder ordnet sich hier der Mannschaft unter. Ich bin froh, dass ich ein Teil davon sein darf, und ich hoffe, dass wir in der 3. Liga eine richtig gute Rolle spielen. Was dann dabei herausspringt, werden wir am Ende der Saison sehen." Vielleicht sogar die Rückkehr in die 2. Bundesliga, die der Verein nach der letzten Spielzeit ziemlich abgeschlagen und Mattuschka persönlich Ende August ziemlich niedergeschlagen verlassen haben.

Krämer: "Dass wir Tusche haben, freut die Fans, Mitspieler und mich"

Es ist ihm nicht leicht gefallen, den 1. FC Union in letzter Sekunde der Sommer-Transferperiode zu verlassen. "Tusche" ist verwurzelt in Berlin-Köpenick, wurde von den Fans vergöttert und von der Mannschaft als Leader respektiert. Neun Jahre verbrachte er beim FCU, stieg mit dem Verein von der Oberliga bis in die 2. Bundesliga auf und war 2011 Siegtorschütze beim legendären Derby gegen Hertha BSC im Berliner Olympiastadion. Aus dem sportlichen Umbruch vor der Saison unter dem neuen Trainer Norbert Düwel ging er jedoch als Verlierer hervor. Er verlor seine Kapitänsbinde und wurde zum Reservisten degradiert. Mattuschka zog die Notbremse. "Jeder will Fußball spielen, aber das können eben immer nur elf Mann", sagt er. "Gerade in meinem Alter hatte ich aber keine Lust, immer auf der Bank zu sitzen."

Also kehrte er zurück zu seinem Heimatverein FC Energie Cottbus, wo er 2002 seine Profikarriere startete und bis 2005 blieb. Und nun: zurück in die Zukunft. Energie-Trainer Krämer ist froh, dass seinem Klub die Last-Minute-Verpflichtung geglückt ist: "Das ist nur deshalb möglich, weil Tusche Ur-Cottbuser ist. Es wäre wohl keinem anderen Verein - abgesehen von seinem Heimatklub - gelungen, ihn aus Berlin wegzuholen. Dass wir ihn jetzt haben, ist toll. Das freut die Fans, die Mitspieler und auch mich als Trainer."

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Mattuschka: "Die 3. Liga ist so ausgeglichen"

Für Energie Cottbus ist Torsten Mattuschka auch sportlich eine große Bereicherung. In der vergangenen Saison war er mit zwölf Toren und zwölf Vorlagen für Union noch Topscorer der 2. Bundesliga, jetzt soll er mit seiner Torgefahr eine Spielklasse tiefer zum entscheidenden Faktor werden. "Die 3. Liga ist so ausgeglichen, das sieht man ja an der Tabelle - wenn man einen schlechten Tag hat, kann man gegen jede Mannschaft auch mal 0:3 verlieren", sagt Mattuschka und spielt auf die jüngste Niederlage bei Borussia Dortmund II vor der Länderspielpause an: "Es gibt viele enge Spiele, und gerade in diesen entscheiden oft die Standards - das ist in der ersten, zweiten und dritten Liga so."

Für seine Stärke bei ruhenden Bällen ist Mattuschka berühmt, beim 1. FC Union brachte ihm das sogar einen eigenen Fangesang ein. "Ich versuche, mich bei jedem Standard zu konzentrieren und die Bälle gut reinzubringen", sagt er. "Und ich hoffe, dass in der Mitte Mitspieler sind, die sie verwerten. Das hat schon ein paar Mal geklappt, aber ich denke, wir können noch das eine oder andere Tor mehr nach Standards machen."

Bisher hat Torsten Mattuschka für Cottbus in neun Spielen ein Tor erzielt und drei vorbereitet. Am vergangenen Wochenende setzte er wegen eines Hexenschusses aus, ist aber mittlerweile wieder ins Teamtraining eingestiegen. Ohne ihn gewannen die Cottbuser im Brandenburger Landespokal bei Grün-Weiß Brieselang mit 1:0 und qualifizierten sich für das Halbfinale.

"Ostderbys elektrisieren die Fans und die Mannschaft"

Ein besonderer Reiz der 3. Liga sind für den Cottbuser die zahlreichen Ost-Derbys. "Ob das nun gegen Halle, Dresden oder Chemnitz ist - dafür spielt man Fußball, dass man solche Spiele miterleben kann." Am Samstag (ab 14 Uhr, live im RBB-Fernsehen und in einer Konferenzschaltung beim MDR) gastiert Hansa Rostock im Stadion der Freundschaft. Ein Hauch von Bundesliga. Von 2000 bis 2003 spielten beide Vereine im Oberhaus, viermal lief damals auch Torsten Mattuschka für den FC Energie in der Bundesliga auf. Seine Vorfreude ist groß: "Die Atmosphäre ist schon geil. So ein Spiel elektrisiert die Zuschauer und natürlich auch uns als Mannschaft. Ich hoffe, dass gegen Rostock 12.000 Leute ins Stadion kommen. Es wird eine gute Stimmung auf den Tribünen und auch auf dem Platz herrschen."

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Torsten Mattuschka und die Fans - das ist eine besondere Beziehung. Das war bei Union so, das ist auch bei Cottbus so. "Keine Ahnung, warum das so ist", gibt sich der Fanliebling bescheiden. "Vielleicht, weil ich einfach bin wie ich bin: offen und locker zu den Leuten, immer ehrlich, manchmal vielleicht zu ehrlich. Und auf dem Platz versuche ich immer, meine Leistung zu bringen. Manchmal gelingt mir das besser, manchmal schlechter. Aber laufen und kämpfen kann man immer. Damit können sich viele identifizieren."

Auf Facebook hat sich übrigens unmittelbar nach seiner Verpflichtung eine Gruppe mit dem Namen "Ich kaufe ein Tusche-Trikot, weil…" gegründet. Ziel ist es, 1000 Cottbus-Trikots mit der Rückennummer 34 zu kaufen, um die Merchandisingeinnahmen des Vereins zu steigern. Ein Ziel, das sich spätestens seit dem Homeshopping-Auftritt auch Torsten Mattuschka gesetzt hat. Warum die Fans sich ein Trikot mit seinem Namen kaufen sollen, erklärt er mit einem Augenzwinkern: "Na, weil ich von jedem verkauften Trikot 50 Prozent abbekomme", sagt er und lacht. Lachen mit Tusche, bei Energie Cottbus ein Erfolgsrezept.