Kurth: "Herausragende" Bedingungen in Magdeburg

DFB.de: Die erste Mannschaft steht in der Regionalliga Nordost auf Rang eins, die U 19 spielt um den Bundesliga-Aufstieg. Die Stimmung im Verein dürfte hervorragend sein, oder?

Kurth: Im Verein herrscht eine Aufbruchsstimmung. Dafür sorgen in erster Linie die Erfolge. Das Gefühl ist aktuell sehr gut. Meine Jungs bekommen das selbstverständlich mit und ich denke, dass sie ein Stück davon auch mitnehmen.

DFB.de: Welche Rolle spielt das Nachwuchsleistungszentrum für den 1. FC Magdeburg?

Kurth: Die Bedingungen in Magdeburg sind herausragend. Es kommt für uns jetzt darauf an, uns als Verein zu positionieren. Wir wollen Spielern bei uns ermöglichen, den Sprung in den Seniorenbereich zu schaffen. Sollte die erste Mannschaft in die 3. Liga aufsteigen, hätten wir das optimale Sprungbrett, damit Spieler vielleicht sogar noch weiter nach oben kommen. Unser Ziel ist es, die Durchlässigkeit kontinuierlich zu erhöhen.

DFB.de: Wie bewerten Sie das Restprogramm mit den beiden Partien bei Werder Bremen und gegen den feststehenden Absteiger Holstein Kiel?

Kurth: Unser Fokus muss auf dem Bremen-Spiel bleiben. Wir wollen alles in die Waagschale werfen, um etwas Zählbares mitzunehmen. Für uns ist es eine weitere Gelegenheit, gegen einen der etablieren Bundesligisten einen Sieg einzufahren. Wir dürfen nicht den Fehler machen und denken, dass wir den Klassenverbleib gegen Kiel schon irgendwie einfahren werden.

DFB.de: Hilft Ihnen Ihre eigene Profi-Erfahrung in der aktuellen Situation?

Kurth: Es ging für mich als Spieler schon einige Male um den Ligaverbleib. Als Trainer ist es schon ein wenig anders. Ich versuche, den Spielern vor allem eines mit auf den Weg zu geben: Das größte Talent nützt nichts, wenn man nicht hart daran arbeitet, seine Ziele zu erreichen.

DFB.de: Was macht die Arbeit als U 17-Trainer für Sie aus?

Kurth: Die Arbeit mit jungen Spielern hat mir schon zu meiner aktiven Zeit viel Freude gemacht. Sie hören sehr genau zu und ihre Entwicklung mit zu verfolgen und zu beeinflussen, macht großen Spaß.

DFB.de: Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Trainertätigkeit gesteckt?

Kurth: Das kurzfristige Ziel ist ganz klar der Klassenverbleib. Danach geht es darum, kontinuierlich etwas aufzubauen. Ich bin dabei, eine Idee auszuarbeiten, wie meine Mannschaft Fußball spielen soll. Man muss sich als Trainer immer auch an der Qualität innerhalb des Kaders orientieren und sein System anpassen. Einige grundsätzliche Merkmale sollen aber permanent zu sehen sein. Der nächste Schritt wäre für mich die Teilnahme an der Ausbildung zum Fußball-Lehrer. Zusammen mit Cheftrainer Jens Härtel und U 19-Trainer Thomas Hoßmang hätten wir dann drei Fußball-Lehrer im Verein.

[mspw]


Marco Kurth, Trainer des 1. FC Magdeburg in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga, kann ein Stück Magdeburger Vereinsgeschichte schreiben. Sollte dem 36-jährigen Ex-Profi mit seiner Mannschaft der Klassenverbleib gelingen, wäre es im vierten Anlauf das erste Mal, dass ein Juniorenteam des FCM in die höchste Spielklasse für U 17- und U 19-Mannschaften aufsteigt und sich dann auch dort behauptet.

Bei seiner Arbeit kann Kurth auf jede Menge Erfahrung zurückgreifen: 189 Zweitliga-, mehr als 100 Regionalliga- sowie acht Bundesliga-Einsätze für Erzgebirge Aue, Energie Cottbus und Magdeburg stehen in seiner Vita.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Marco Kurth mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Situation in der Liga, den Entwicklungsstand seiner Mannschaft und die Umsetzung seiner Ideen.

DFB.de: Nach zwei Niederlagen in Folge beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsregion nur noch zwei Zähler. Warum ging die Partie in Hamburg 0:1 verloren?

Marco Kurth: Die Qualität und die Konsequenz in der letzten Zone waren auf Seiten des HSV höher. Wir wollten von Beginn an eine Pokalmentalität entwickeln. Das ist uns nicht gelungen. Die Reaktion in der zweiten Halbzeit war ordentlich. Unter dem Strich ging das Ergebnis aber in Ordnung. Positiv stimmt mich die Art und Weise unseres Auftretens.

DFB.de: Wie beurteilen Sie die aktuelle Tabellensituation?

Kurth: Es wird nicht einfach, unser Saisonziel zu erreichen. Mit Carl Zeiss Jena und Energie Cottbus sitzen uns zwei Konkurrenten direkt im Nacken. Unser Fokus liegt ganz klar auf unseren Hausaufgaben, die wir erledigen wollen, so gut es eben geht. Wir haben den Ligaverbleib in der eigenen Hand. Das war nach der Hälfte der Saison noch nicht so. Dank einer exzellenten Rückrunde konnten wir die Ausgangsposition verbessern.

DFB.de:Seit fünf Begegnungen wartet Ihre Mannschaft auf einen Sieg. Was muss besser werden, um wieder einen Dreier zu holen?

Kurth: Mehr Mut entwickeln und noch gieriger sein. Wir sind in der Lage, gegen jeden Gegner etwas mitzunehmen. Bei Duellen mit Vereinen aus dem oberen Tabellendrittel muss dafür freilich schon viel zusammenkommen. Es ist zusätzlich wichtig, unsere Mängel beim Toreverhindern abzustellen. 41 Gegentreffer nach 17 Spielen sind nicht das, was wir uns vorstellen.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Entwicklung?

Kurth: Dass wir auch gegen die großen Mannschaften in unserer Liga etwas holen können, haben wir zum Beispiel beim 1:1 gegen den Hamburger SV unter Beweis gestellt. Jetzt geht es darum, gegen diese Mannschaften noch häufiger zu punkten. Unsere Saison verlief recht wechselhaft. Das 0:5 zum Auftakt gegen RB Leipzig hatte gleich für Ernüchterung gesorgt. Aus den drei folgenden Spielen haben wir dann sieben Zähler geholt, danach ging plötzlich nicht mehr viel. Es ist nach wie vor nicht einfach für uns, die Balance zwischen Offensive und Defensive zu finden.

DFB.de: Mit Florian Krüger stellt der FCM auch einen Junioren-Nationalspieler!

Kurth: Mit Dean Müller, Philipp Harant und Nils Schätzle gehören drei weitere Jung-Jahrgänge zu unserer Stammformation. Sie alle verfügen über eine hohe Qualität. Was Florian Krüger momentan von ihnen abhebt, ist seine beachtliche Treffersicherheit seit Beginn der Rückrunde. Allerdings bekommt er in der Spitze auch gute Zuspiele. Er muss jetzt dranbleiben und seine Entwicklung weiter so positiv vorantreiben. Luft nach oben sehe ich unter anderem in der Aktivität gegen den Ball.

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DFB.de: Die erste Mannschaft steht in der Regionalliga Nordost auf Rang eins, die U 19 spielt um den Bundesliga-Aufstieg. Die Stimmung im Verein dürfte hervorragend sein, oder?

Kurth: Im Verein herrscht eine Aufbruchsstimmung. Dafür sorgen in erster Linie die Erfolge. Das Gefühl ist aktuell sehr gut. Meine Jungs bekommen das selbstverständlich mit und ich denke, dass sie ein Stück davon auch mitnehmen.

DFB.de: Welche Rolle spielt das Nachwuchsleistungszentrum für den 1. FC Magdeburg?

Kurth: Die Bedingungen in Magdeburg sind herausragend. Es kommt für uns jetzt darauf an, uns als Verein zu positionieren. Wir wollen Spielern bei uns ermöglichen, den Sprung in den Seniorenbereich zu schaffen. Sollte die erste Mannschaft in die 3. Liga aufsteigen, hätten wir das optimale Sprungbrett, damit Spieler vielleicht sogar noch weiter nach oben kommen. Unser Ziel ist es, die Durchlässigkeit kontinuierlich zu erhöhen.

DFB.de: Wie bewerten Sie das Restprogramm mit den beiden Partien bei Werder Bremen und gegen den feststehenden Absteiger Holstein Kiel?

Kurth: Unser Fokus muss auf dem Bremen-Spiel bleiben. Wir wollen alles in die Waagschale werfen, um etwas Zählbares mitzunehmen. Für uns ist es eine weitere Gelegenheit, gegen einen der etablieren Bundesligisten einen Sieg einzufahren. Wir dürfen nicht den Fehler machen und denken, dass wir den Klassenverbleib gegen Kiel schon irgendwie einfahren werden.

DFB.de: Hilft Ihnen Ihre eigene Profi-Erfahrung in der aktuellen Situation?

Kurth: Es ging für mich als Spieler schon einige Male um den Ligaverbleib. Als Trainer ist es schon ein wenig anders. Ich versuche, den Spielern vor allem eines mit auf den Weg zu geben: Das größte Talent nützt nichts, wenn man nicht hart daran arbeitet, seine Ziele zu erreichen.

DFB.de: Was macht die Arbeit als U 17-Trainer für Sie aus?

Kurth: Die Arbeit mit jungen Spielern hat mir schon zu meiner aktiven Zeit viel Freude gemacht. Sie hören sehr genau zu und ihre Entwicklung mit zu verfolgen und zu beeinflussen, macht großen Spaß.

DFB.de: Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Trainertätigkeit gesteckt?

Kurth: Das kurzfristige Ziel ist ganz klar der Klassenverbleib. Danach geht es darum, kontinuierlich etwas aufzubauen. Ich bin dabei, eine Idee auszuarbeiten, wie meine Mannschaft Fußball spielen soll. Man muss sich als Trainer immer auch an der Qualität innerhalb des Kaders orientieren und sein System anpassen. Einige grundsätzliche Merkmale sollen aber permanent zu sehen sein. Der nächste Schritt wäre für mich die Teilnahme an der Ausbildung zum Fußball-Lehrer. Zusammen mit Cheftrainer Jens Härtel und U 19-Trainer Thomas Hoßmang hätten wir dann drei Fußball-Lehrer im Verein.