Kunert: "Die Ligasiege haben mit dem Endspiel nichts zu tun"

Kunert: Er hat sich voll in den Dienst der Mannschaft gestellt. Das sagt schon einiges über seinen Charakter aus. Über seine große fußballerische Qualität müssen wir ohnehin nicht sprechen.

DFB.de: Von Ihrem Schalker Kollegen Norbert Elgert gab es nach dem Spiel zahlreiche Komplimente für Ihre spielstarke und abgeklärte Mannschaft, aber auch für Ihre Arbeit als Trainer. Was bedeutet Ihnen das?

Kunert: Es ist sehr angenehm, solche Worte zu hören, noch dazu von einem so erfahrenen Trainerkollegen.

DFB.de: Norbert Elgert sprach von Wolfsburg auch vom "kommenden Deutschen Meister". Sehen sie Ihre Mannschaft am Sonntag beim Finale in Rostock ebenfalls in der Favoritenrolle?

Kunert: Davon kann überhaupt keine Rede sein.

DFB.de: Der VfL beendete die reguläre Saison in der Staffel Nord/Nordost aber als Meister mit sieben Punkten Vorsprung vor dem FC Hansa. Die beiden Spiele gingen 4:1 und 5:1 an Ihre Wolfsburger. Das hört sich doch eindeutig an, oder?

Kunert: Mag sein, hat aber mit dem Endspiel absolut nichts mehr zu tun. Ligaspiele und ein solches Finale, noch dazu auswärts in einer großen Arena, sind völlig verschiedene Paar Schuhe. Wir wissen um die Stärken der Rostocker, beide Mannschaften kennen sich aus dem Effeff. Fest steht: In einem Spiel ist alles möglich. Versichern kann ich Ihnen allerdings, dass wir alles getan haben, um bestens vorbereitet zu sein. Und wir werden alles dafür geben, um den Titel nach Wolfsburg zu holen.

DFB.de: In der Rostocker Arena haben Sie bereits 2005 mit den B-Junioren von Hertha BSC die Meisterschaft gefeiert. Welche Erinnerungen haben Sie noch daran?



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Für Dirk Kunert, U 19-Trainer beim VfL Wolfsburg, schließt sich am Sonntag (ab 13.15 Uhr, live bei Sport1) beim Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft ein Kreis. Genau wie 2005, damals mit der U 17 von Hertha BSC, muss der heute 45-Jährige auch diesmal im Kampf um die nationale Junioren-Krone mit seiner Mannschaft bei Hansa Rostock antreten. Gespielt wird erneut in der großen DKB-Arena.

Keine Frage, dass Kunert auch gegen eine Wiederholung des damaligen Ergebnisses - ein 2:0 für seine Mannschaft - nichts einzuwenden hätte. Es wäre für den Fußball-Lehrer insgesamt bereits der dritte Meistertitel nach 2003 und 2005, jeweils mit Herthas B-Junioren. Für den VfL wäre es die zweite Meisterschaft nach 2011.

Im exklusiven DFB.de-Interview mit dem Journalisten Ralf Debat spricht Dirk Kunert über das Wiedersehen mit Hansa-Trainer Roland Kroos, die Favoritenrolle und die hohe Qualität in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga.

DFB.de: Durch zwei 2:0-Siege gegen den West-Meister FC Schalke 04, darunter auch im Rückspiel vor mehr als 11.000 Zuschauern in der Gelsenkirchener Arena, hatte sich Ihre Mannschaft für das Finale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft qualifiziert. Roch das schon nach "großem Fußball", Herr Kunert?

Dirk Kunert: Die Atmosphäre auf Schalke war einmalig und mit Sicherheit für beide Mannschaften ein tolles Erlebnis. Dass wir uns unter diesen Bedingungen so gut präsentiert haben, bringt die Jungs in ihrer Entwicklung weiter.

DFB.de: Unter dem Strich hat der VfL gegen den Titelverteidiger in zwei Spielen keinen Gegentreffer kassiert. Lag dort der Schlüssel zum Erfolg?

Kunert: Eines vorweg: Beide Spiele hatten für U 19-Verhältnisse ein sehr hohes Niveau. Im Hinspiel hat uns der frühe Führungstreffer sicher ein wenig in die Karten gespielt, Schalke war aber immer gefährlich. Vor dem Rückspiel hatten wir wegen unseres 2:0-Vorsprungs die etwas bessere Ausgangsposition und konnten etwas abwartender spielen. Unter dem Strich haben die Jungs die Aufgabe jedoch ausgezeichnet gelöst und gegen eine sehr starke Schalker Mannschaft nur wenige hochkarätige Chancen zugelassen. Das war die Basis, und dabei haben alle - vom Torwart bis zu den Stürmern - mitgeholfen. In der einen oder anderen Situation hatten wir aber auch das Glück des Tüchtigen auf unserer Seite.

DFB.de: Ihr Mittelfeldspieler Maximilian Arnold, der schon in der Bundesliga für Furore gesorgt hat, glänzte diesmal nicht in der Offensive, war sich dafür aber auch für keine Abwehrarbeit zu schade.

Kunert: Er hat sich voll in den Dienst der Mannschaft gestellt. Das sagt schon einiges über seinen Charakter aus. Über seine große fußballerische Qualität müssen wir ohnehin nicht sprechen.

DFB.de: Von Ihrem Schalker Kollegen Norbert Elgert gab es nach dem Spiel zahlreiche Komplimente für Ihre spielstarke und abgeklärte Mannschaft, aber auch für Ihre Arbeit als Trainer. Was bedeutet Ihnen das?

Kunert: Es ist sehr angenehm, solche Worte zu hören, noch dazu von einem so erfahrenen Trainerkollegen.

DFB.de: Norbert Elgert sprach von Wolfsburg auch vom "kommenden Deutschen Meister". Sehen sie Ihre Mannschaft am Sonntag beim Finale in Rostock ebenfalls in der Favoritenrolle?

Kunert: Davon kann überhaupt keine Rede sein.

DFB.de: Der VfL beendete die reguläre Saison in der Staffel Nord/Nordost aber als Meister mit sieben Punkten Vorsprung vor dem FC Hansa. Die beiden Spiele gingen 4:1 und 5:1 an Ihre Wolfsburger. Das hört sich doch eindeutig an, oder?

Kunert: Mag sein, hat aber mit dem Endspiel absolut nichts mehr zu tun. Ligaspiele und ein solches Finale, noch dazu auswärts in einer großen Arena, sind völlig verschiedene Paar Schuhe. Wir wissen um die Stärken der Rostocker, beide Mannschaften kennen sich aus dem Effeff. Fest steht: In einem Spiel ist alles möglich. Versichern kann ich Ihnen allerdings, dass wir alles getan haben, um bestens vorbereitet zu sein. Und wir werden alles dafür geben, um den Titel nach Wolfsburg zu holen.

DFB.de: In der Rostocker Arena haben Sie bereits 2005 mit den B-Junioren von Hertha BSC die Meisterschaft gefeiert. Welche Erinnerungen haben Sie noch daran?

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Kunert: Es ist schon etwas Besonderes, acht Jahre nach diesem Erfolg jetzt erneut in Rostock die Chance auf den Titel zu haben. Bei Hansa war damals unter anderem Toni Kroos dabei, bei uns Jerome Boateng. Die Rostocker Mannschaft wurde von Thomas Finck trainiert, mit dem mich ein freundschaftliches Verhältnis verbindet. Das sind sehr schöne Erinnerungen.

DFB.de: Diesmal geht es gegen Tonis Vater Roland Kroos. Wie ist der Kontakt?

Kunert: Wir kennen uns ebenfalls schon sehr lange, waren vor einigen Jahren schon gleichzeitig U 17-Trainer. Jetzt treffen wir zum dritten Mal mit unseren U 19-Teams aufeinander. Wir haben einen sehr guten Draht, und daran wird sich durch dieses Endspiel ganz sicher nichts ändern.

DFB.de: Mit der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga steht ein Gewinner schon vor dem Anpfiff fest. Denn durch das Erreichen des Endspiels haben Hansa und der VfL der Spielklasse auch für die nächste Saison zwei Endrundenplätze gesichert.

Kunert: Das freut mich sehr, zumal unsere Staffel aus meiner Wahrnehmung bundesweit oft ein wenig belächelt wird. Dabei spielen auch im Norden und Nordosten zahlreiche Nachwuchsleistungszentren mit. Wir müssen regelmäßig weite Fahrten auf uns nehmen und werden auch gegen vermeintlich kleinere Vereine stark gefordert. Uns wird nichts geschenkt.

DFB.de: Zum Abschluss: Welche Rolle spielt der sportliche Erfolg bei der Ausbildung Ihrer jungen Spieler?

Kunert: Erfolg ist meiner Meinung nach ein wichtiger Baustein für die Ausbildung junger Talente. Schließlich geht es für die Spieler auch später bei ihrer möglichen Karriere als Profi darum, nicht nur gut zu spielen, sondern auch Punkte und möglichst Titel einzufahren.