Kühn nach Traumeinstand in Köln: "Müssen jetzt weitermachen"

Besser hätte die Premiere für Marcus Kühn kaum laufen können. In seinem ersten Spiel als neuer Trainer der Fußballerinnen des 1. FC Köln hat er den Klub direkt mit einem 2:0 in Jena zum ersten Sieg in der Allianz Frauen-Bundesliga in der Vereinsgeschichte geführt. War das der Start zur Aufholjagd?

"Ich hätte das Amt sicher nicht übernommen, wenn es nur darum gehen würde, einen Neuaufbau für die 2. Bundesliga zu beginnen", sagt Kühn im DFB.de-Interview. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt lebt also weiter.

Allerdings steht an diesem Wochenende eine riesige Herausforderung auf dem Programm. Der FC erwartet am Sonntag (ab 14 Uhr) als Tabellenschlusslicht im Südstadion den VfL Wolfsburg. "Das wird ein fantastisches Spiel", sagt Kühn. "Wir freuen uns darauf. Wir wollen Wolfsburg gerne etwas ärgern."

DFB.de: Herr Kühn, Sie sind wieder Trainer der Fußballerinnen des 1. Köln. Bei Ihrer Premiere haben Sie ein 2:0 beim FF USV Jena gefeiert. Es war der erste Sieg des FC in der Geschichte der Allianz Frauen-Bundesliga. Kein schlechter Einstand, oder?

Marcus Kühn: Diese drei Punkte tun uns gut. Ich persönlich bin natürlich glücklich und zufrieden, dass es so gelaufen ist. Wir haben ordentlich gespielt. Darauf lässt sich aufbauen. Aber wir müssen jetzt weitermachen. Es wäre schön, wenn wir in den beiden bis Weihnachten noch ausstehenden Begegnungen den Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze halten könnten.

DFB.de: Erst kommt Wolfsburg, dann Bremen. Sind drei Punkte aus den beiden Begegnungen Pflicht?

Kühn: Ich bin weit davon entfernt, hier jetzt irgendwelche Rechnungen aufzustellen. Es ist doch so, dass die Spielerinnen auch die Tabelle lesen und die Situation sehr genau einschätzen können. Da muss ich gar nichts großartig vorgeben. Es kann auch eine Blockade auslösen, wenn man immer nur müssen, müssen, müssen sagt. Es bringt nichts, jetzt Druck aufzubauen. Den macht sich jeder schon selbst. Wir sind alle nur Menschen, und Menschen machen Fehler. Wichtig ist es, danach wieder aufzustehen und weiterzumachen. Auf dem Platz dürfen wir aber generell nicht die Ordnung verlieren, sonst bekommen wir Probleme.

DFB.de: Überwiegt also vor dem Duell mit Wolfsburg die Vorfreude?

Kühn: Ich freue mich darauf. Vor ein paar Wochen habe ich den VfL noch auf Eurosport in der Champions League gegen Chelsea spielen sehen. Jetzt erwarten wir die bei uns im Stadion. Was will man mehr? Wir können uns mit einer der besten Frauen-Mannschaften der Welt messen. Die haben in den vergangen zwei, drei Jahren alles gewonnen, was man gewinnen kann. Mehr geht nicht. Ich brauche die nicht stark zu reden. Jeder weiß, was die können. Aber jetzt wollen wir sie ärgern. Wir wollen an dieser Aufgabe wachsen.

DFB.de: Welche Chancen sehen Sie?

Kühn: Wolfsburg ist auf allen Positionen doppelt besetzt. Wir werden unseren Gegner aber nicht in den Mittelpunkt unserer Vorbereitung stellen, sondern wir werden uns auf uns konzentrieren. Ich habe den Frauenfußball über ein Jahr aus der Entfernung betrachtet, jetzt bin ich als Trainer wieder mittendrin. Ich richte den Fokus voll auf meine Mannschaft. Alles andere können wir sowieso nicht beeinflussen.

DFB.de: Beim 2:0 gegen Jena zuletzt hat auch Lise Munk wieder getroffen, die vorher kaum noch eine Rolle gespielt hat. Setzen Sie wieder auf die Tortorjägerin?

Kühn: Ich gehe die Sache völlig unvoreingenommen an. Wer mich im Training überzeugt, steht am Wochenende auf dem Platz. Dass Lise Munk Qualität hat, ist doch unbestritten. Wenn sie das jetzt wieder regelmäßig abrufen kann, sind wir alle glücklich. Es steht aber noch nicht fest, wer am Wochenende spielt.

DFB.de: Sie haben Sie Frauen des 1. FC Köln bereits in den Saisons 2010/2011 und 2011/2012 betreut. Was hat sich seitdem verändert?

Kühn: Ich bin überrascht, wie ausgeglichen die Allianz Frauen-Bundesliga geworden ist. Für den Frauenfußball in Deutschland ist das toll. Fast jedes Wochenende gibt es irgendwelche Überraschungen. Der Abstand zwischen den vermeintlichen Topteams und dem Rest der Liga ist nicht mehr so riesig. Früher gab es häufiger 0:7- oder 0:8-Niederlagen. Das ist heute höchstens noch die Ausnahme.

DFB.de: Sind diese zahlreichen Überraschungen gut oder schlecht für eine Mannschaft wie den 1. FC Köln, der als Aufsteiger logischerweise nur um den Klassenerhalt spielt?

Kühn: Das ist schwer zu sagen. Gut wäre es natürlich, wenn wir davon auch profitieren würden und auch mal die eine oder andere Überraschung landen könnten.

DFB.de: Also ist die Hoffnung auf den Klassenerhalt trotz der weiterhin kritischen Tabellenkonstellation noch vorhanden?

Kühn: Ja, natürlich. Ich hätte das Amt nicht übernommen, wenn das einzige Ziel der Neuaufbau für die 2. Bundesliga wäre. Wir wollen jetzt den Anschluss halten und im neuen Jahr die Aufholjagd starten. Mit dem Sieg in Jena haben wir den Grundstein gelegt. Es ist wichtig, dass die Spielerinnen gemerkt haben, dass sie auch auf diesem Niveau Spiele gewinnen können. Daran müssen wir anknüpfen.

[sw]

Besser hätte die Premiere für Marcus Kühn kaum laufen können. In seinem ersten Spiel als neuer Trainer der Fußballerinnen des 1. FC Köln hat er den Klub direkt mit einem 2:0 in Jena zum ersten Sieg in der Allianz Frauen-Bundesliga in der Vereinsgeschichte geführt. War das der Start zur Aufholjagd?

"Ich hätte das Amt sicher nicht übernommen, wenn es nur darum gehen würde, einen Neuaufbau für die 2. Bundesliga zu beginnen", sagt Kühn im DFB.de-Interview. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt lebt also weiter.

Allerdings steht an diesem Wochenende eine riesige Herausforderung auf dem Programm. Der FC erwartet am Sonntag (ab 14 Uhr) als Tabellenschlusslicht im Südstadion den VfL Wolfsburg. "Das wird ein fantastisches Spiel", sagt Kühn. "Wir freuen uns darauf. Wir wollen Wolfsburg gerne etwas ärgern."

DFB.de: Herr Kühn, Sie sind wieder Trainer der Fußballerinnen des 1. Köln. Bei Ihrer Premiere haben Sie ein 2:0 beim FF USV Jena gefeiert. Es war der erste Sieg des FC in der Geschichte der Allianz Frauen-Bundesliga. Kein schlechter Einstand, oder?

Marcus Kühn: Diese drei Punkte tun uns gut. Ich persönlich bin natürlich glücklich und zufrieden, dass es so gelaufen ist. Wir haben ordentlich gespielt. Darauf lässt sich aufbauen. Aber wir müssen jetzt weitermachen. Es wäre schön, wenn wir in den beiden bis Weihnachten noch ausstehenden Begegnungen den Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze halten könnten.

DFB.de: Erst kommt Wolfsburg, dann Bremen. Sind drei Punkte aus den beiden Begegnungen Pflicht?

Kühn: Ich bin weit davon entfernt, hier jetzt irgendwelche Rechnungen aufzustellen. Es ist doch so, dass die Spielerinnen auch die Tabelle lesen und die Situation sehr genau einschätzen können. Da muss ich gar nichts großartig vorgeben. Es kann auch eine Blockade auslösen, wenn man immer nur müssen, müssen, müssen sagt. Es bringt nichts, jetzt Druck aufzubauen. Den macht sich jeder schon selbst. Wir sind alle nur Menschen, und Menschen machen Fehler. Wichtig ist es, danach wieder aufzustehen und weiterzumachen. Auf dem Platz dürfen wir aber generell nicht die Ordnung verlieren, sonst bekommen wir Probleme.

DFB.de: Überwiegt also vor dem Duell mit Wolfsburg die Vorfreude?

Kühn: Ich freue mich darauf. Vor ein paar Wochen habe ich den VfL noch auf Eurosport in der Champions League gegen Chelsea spielen sehen. Jetzt erwarten wir die bei uns im Stadion. Was will man mehr? Wir können uns mit einer der besten Frauen-Mannschaften der Welt messen. Die haben in den vergangen zwei, drei Jahren alles gewonnen, was man gewinnen kann. Mehr geht nicht. Ich brauche die nicht stark zu reden. Jeder weiß, was die können. Aber jetzt wollen wir sie ärgern. Wir wollen an dieser Aufgabe wachsen.

DFB.de: Welche Chancen sehen Sie?

Kühn: Wolfsburg ist auf allen Positionen doppelt besetzt. Wir werden unseren Gegner aber nicht in den Mittelpunkt unserer Vorbereitung stellen, sondern wir werden uns auf uns konzentrieren. Ich habe den Frauenfußball über ein Jahr aus der Entfernung betrachtet, jetzt bin ich als Trainer wieder mittendrin. Ich richte den Fokus voll auf meine Mannschaft. Alles andere können wir sowieso nicht beeinflussen.

DFB.de: Beim 2:0 gegen Jena zuletzt hat auch Lise Munk wieder getroffen, die vorher kaum noch eine Rolle gespielt hat. Setzen Sie wieder auf die Tortorjägerin?

Kühn: Ich gehe die Sache völlig unvoreingenommen an. Wer mich im Training überzeugt, steht am Wochenende auf dem Platz. Dass Lise Munk Qualität hat, ist doch unbestritten. Wenn sie das jetzt wieder regelmäßig abrufen kann, sind wir alle glücklich. Es steht aber noch nicht fest, wer am Wochenende spielt.

DFB.de: Sie haben Sie Frauen des 1. FC Köln bereits in den Saisons 2010/2011 und 2011/2012 betreut. Was hat sich seitdem verändert?

Kühn: Ich bin überrascht, wie ausgeglichen die Allianz Frauen-Bundesliga geworden ist. Für den Frauenfußball in Deutschland ist das toll. Fast jedes Wochenende gibt es irgendwelche Überraschungen. Der Abstand zwischen den vermeintlichen Topteams und dem Rest der Liga ist nicht mehr so riesig. Früher gab es häufiger 0:7- oder 0:8-Niederlagen. Das ist heute höchstens noch die Ausnahme.

DFB.de: Sind diese zahlreichen Überraschungen gut oder schlecht für eine Mannschaft wie den 1. FC Köln, der als Aufsteiger logischerweise nur um den Klassenerhalt spielt?

Kühn: Das ist schwer zu sagen. Gut wäre es natürlich, wenn wir davon auch profitieren würden und auch mal die eine oder andere Überraschung landen könnten.

DFB.de: Also ist die Hoffnung auf den Klassenerhalt trotz der weiterhin kritischen Tabellenkonstellation noch vorhanden?

Kühn: Ja, natürlich. Ich hätte das Amt nicht übernommen, wenn das einzige Ziel der Neuaufbau für die 2. Bundesliga wäre. Wir wollen jetzt den Anschluss halten und im neuen Jahr die Aufholjagd starten. Mit dem Sieg in Jena haben wir den Grundstein gelegt. Es ist wichtig, dass die Spielerinnen gemerkt haben, dass sie auch auf diesem Niveau Spiele gewinnen können. Daran müssen wir anknüpfen.