Krug: "Mit uns ist in jedem Spiel zu rechnen"

Das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt heute (ab 18.30 Uhr, live bei DAZN und MagentaSport) ist für Neuling RB Leipzig das erste von drei Duellen in Folge mit den Topteams der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Kapitänin Victoria Krug traut ihrem Team eine Überraschung zu. Im DFB.de-Interview spricht die 26 Jahre alte Abwehrspielerin mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über ihre Rolle und den Klassenverbleib.

DFB.de: Haben Sie sich über das turbulente 4:4 bei der SGS Essen mehr gefreut oder mehr geärgert, Frau Krug?

Victoria Krug: Das war ein bittersüßes Ergebnis. Anhand der ersten Halbzeit wäre es möglich gewesen, als Siegerinnen vom Feld zu gehen. Genauso hätte uns das Spiel im zweiten Durchgang aber auch noch komplett aus der Hand rutschen können. Das Unentschieden ging in Ordnung. Wichtig war, dass wir nach dem Sieg gegen den 1. FC Köln nachlegen konnten.

DFB.de: Immerhin wurde ja auch der Abstand zu einem Abstiegsplatz auf zwei Punkte vergrößert. Wie bewerten Sie die aktuelle Situation im Kampf um den Klassenverbleib?

Krug: Wir haben alles in der eigenen Hand. Es kommt nur darauf an, was wir auf dem Platz leisten. Wir können uns ganz auf uns konzentrieren. Das Potenzial zum Klassenverbleib haben wir, das ist auf jeden Fall auch das Ziel.

DFB.de: Obwohl RB Leipzig die erste Bundesligasaison der Vereinsgeschichte absolviert, war das Team von vielen Beobachtern eher im gesicherten Mittelfeld der Tabelle erwartet worden. Von Ihnen auch?

Krug: Das würde ich so nicht sagen. Wir sind die Bundesliga ganz offen angegangen. Der Sprung aus der 2. Frauen-Bundesliga ist relativ groß, dazu hatten wir noch einen mittelgroßen Umbruch im Kader. Daher haben wir einige Zeit benötigt. Mittlerweile sind wir komplett in der neuen Spielklasse angekommen.

DFB.de: Wenn Sie auf den Saisonverlauf zurückschauen: Was hat vielleicht gefehlt, um noch besser dazustehen?

Krug: Die Konstanz - auch innerhalb der Spiele. Wir haben über weite Strecken guten Fußball gezeigt. Allerdings haben wir hin und wieder die Ergebnisse hintenraus nicht halten können. In Essen ist uns das gelungen. Wir können allerdings als Team noch besser verteidigen. Bei vier Auswärtstoren sollte die Wahrscheinlichkeit eigentlich hoch sein, auch die drei Punkte einzufahren.

DFB.de: Sie kennen den Abstiegskampf aus Ihrer Saison beim SV Meppen. Sind diese Erfahrungen jetzt hilfreich?

Krug: Definitiv. Ich versuche auch, diese Eindrücke einfließen zu lassen. In der Situation ist es wichtig, ein Spiel nach dem anderen anzugehen. Ein guter Teamgeist ist dabei essenziell, um die Leistung und das Potenzial auf den Platz bringen zu können.

DFB.de: Sehen Sie sich als Kapitänin des Teams in dieser Situation besonders gefordert?

Krug: Als Spielführerin will ich da Vorbild sein und meinen Mitspielerinnen zur Seite stehen. Ich bin eine kommunikative Person und versuche das Team auf dem Platz zu leiten. Wenn es notwendig ist, finde ich da auch schon mal klare Worte. Ich nehme die Rolle gerne an.

DFB.de: Drei Jahre lang waren Sie aus Studiengründen in den USA am Ball. Was haben Sie aus dieser Zeit vor allem mitgenommen?

Krug: Vor allem für die Entwicklung meiner Persönlichkeit war das eine wertvolle Erfahrung. Dadurch bin ich der Mensch geworden, der ich heute bin. Ich habe eine neue Perspektive kennengelernt und weiß, dass der Kopf im Fußball eine ganz entscheidende Rolle spielt.

DFB.de: Welche persönlichen Ziele haben Sie sich für Ihre Karriere gesteckt?

Krug: Meine Konzentration liegt ganz darauf, weiterhin in der Bundesliga spielen zu können. Über alles Weitere mache ich mir zum aktuellen Zeitpunkt keine großen Gedanken. Das wird man dann sehen.

DFB.de: Die nächsten drei Gegner heißen Eintracht Frankfurt, VfL Wolfsburg und FC Bayern München. In der Hinserie gab es drei Niederlagen. Ist diesmal eine Überraschung drin?

Krug: Definitiv. Wir haben es in den Hinspielen trotz der Ergebnisse schon ganz gut gemacht. In den zurückliegenden Partien hat man gemerkt, dass wir den nächsten Schritt in unserer Entwicklung gemacht haben. Mit uns ist in jedem Spiel zu rechnen.

DFB.de: In Frankfurt führte RB lange Zeit 1:0, verlor erst durch drei Treffer in der Schlussphase noch 1:3. Warum wird es diesmal anders laufen?

Krug: Im Gegensatz zum ersten Duell haben wir jetzt Erfahrungswerte in der Bundesliga gesammelt. Nun wollen wir im direkten Aufeinandertreffen zeigen, dass wir daraus gelernt haben. In Essen haben wir zum Beispiel dem langen Druck standgehalten.

DFB.de: Wie wichtig wäre es mit Blick auf den Saisonendspurt, über dem Strich zu bleiben?

Krug: Dem Ziel Klassenverbleib ordnen wir alles unter. Im besten Fall bleibt es nicht bis zum letzten Spieltag spannend. Idealerweise können wir uns in den nächsten Wochen und Monaten ein wenig nach oben orientieren.

DFB.de: Ihre beiden Ex-Vereine 1. FFC Turbine Potsdam und SV Meppen kämpfen in der 2. Frauen-Bundesliga um den Wiederaufstieg und stehen sich am Sonntag gegenüber. Auf welches Wiedersehen würden Sie sich in der nächsten Saison besonders freuen?

Krug: Gegen den 1. FFC Turbine Potsdam hatten wir hin und wieder Testspiele, was beim SV Meppen geografisch etwas schwieriger ist. Wenn ich wählen müsste, würde ich mich für den SVM entscheiden. Meine Zeit dort ist ja noch nicht allzu lange her. Einige Spielerinnen von damals sind auch noch weiterhin im Verein. Vielleicht steigen ja auch beide Teams auf. (lacht). Wichtig ist aber vor allem, dass wir drinbleiben.

[mspw]

Das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt heute (ab 18.30 Uhr, live bei DAZN und MagentaSport) ist für Neuling RB Leipzig das erste von drei Duellen in Folge mit den Topteams der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Kapitänin Victoria Krug traut ihrem Team eine Überraschung zu. Im DFB.de-Interview spricht die 26 Jahre alte Abwehrspielerin mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über ihre Rolle und den Klassenverbleib.

DFB.de: Haben Sie sich über das turbulente 4:4 bei der SGS Essen mehr gefreut oder mehr geärgert, Frau Krug?

Victoria Krug: Das war ein bittersüßes Ergebnis. Anhand der ersten Halbzeit wäre es möglich gewesen, als Siegerinnen vom Feld zu gehen. Genauso hätte uns das Spiel im zweiten Durchgang aber auch noch komplett aus der Hand rutschen können. Das Unentschieden ging in Ordnung. Wichtig war, dass wir nach dem Sieg gegen den 1. FC Köln nachlegen konnten.

DFB.de: Immerhin wurde ja auch der Abstand zu einem Abstiegsplatz auf zwei Punkte vergrößert. Wie bewerten Sie die aktuelle Situation im Kampf um den Klassenverbleib?

Krug: Wir haben alles in der eigenen Hand. Es kommt nur darauf an, was wir auf dem Platz leisten. Wir können uns ganz auf uns konzentrieren. Das Potenzial zum Klassenverbleib haben wir, das ist auf jeden Fall auch das Ziel.

DFB.de: Obwohl RB Leipzig die erste Bundesligasaison der Vereinsgeschichte absolviert, war das Team von vielen Beobachtern eher im gesicherten Mittelfeld der Tabelle erwartet worden. Von Ihnen auch?

Krug: Das würde ich so nicht sagen. Wir sind die Bundesliga ganz offen angegangen. Der Sprung aus der 2. Frauen-Bundesliga ist relativ groß, dazu hatten wir noch einen mittelgroßen Umbruch im Kader. Daher haben wir einige Zeit benötigt. Mittlerweile sind wir komplett in der neuen Spielklasse angekommen.

DFB.de: Wenn Sie auf den Saisonverlauf zurückschauen: Was hat vielleicht gefehlt, um noch besser dazustehen?

Krug: Die Konstanz - auch innerhalb der Spiele. Wir haben über weite Strecken guten Fußball gezeigt. Allerdings haben wir hin und wieder die Ergebnisse hintenraus nicht halten können. In Essen ist uns das gelungen. Wir können allerdings als Team noch besser verteidigen. Bei vier Auswärtstoren sollte die Wahrscheinlichkeit eigentlich hoch sein, auch die drei Punkte einzufahren.

DFB.de: Sie kennen den Abstiegskampf aus Ihrer Saison beim SV Meppen. Sind diese Erfahrungen jetzt hilfreich?

Krug: Definitiv. Ich versuche auch, diese Eindrücke einfließen zu lassen. In der Situation ist es wichtig, ein Spiel nach dem anderen anzugehen. Ein guter Teamgeist ist dabei essenziell, um die Leistung und das Potenzial auf den Platz bringen zu können.

DFB.de: Sehen Sie sich als Kapitänin des Teams in dieser Situation besonders gefordert?

Krug: Als Spielführerin will ich da Vorbild sein und meinen Mitspielerinnen zur Seite stehen. Ich bin eine kommunikative Person und versuche das Team auf dem Platz zu leiten. Wenn es notwendig ist, finde ich da auch schon mal klare Worte. Ich nehme die Rolle gerne an.

DFB.de: Drei Jahre lang waren Sie aus Studiengründen in den USA am Ball. Was haben Sie aus dieser Zeit vor allem mitgenommen?

Krug: Vor allem für die Entwicklung meiner Persönlichkeit war das eine wertvolle Erfahrung. Dadurch bin ich der Mensch geworden, der ich heute bin. Ich habe eine neue Perspektive kennengelernt und weiß, dass der Kopf im Fußball eine ganz entscheidende Rolle spielt.

DFB.de: Welche persönlichen Ziele haben Sie sich für Ihre Karriere gesteckt?

Krug: Meine Konzentration liegt ganz darauf, weiterhin in der Bundesliga spielen zu können. Über alles Weitere mache ich mir zum aktuellen Zeitpunkt keine großen Gedanken. Das wird man dann sehen.

DFB.de: Die nächsten drei Gegner heißen Eintracht Frankfurt, VfL Wolfsburg und FC Bayern München. In der Hinserie gab es drei Niederlagen. Ist diesmal eine Überraschung drin?

Krug: Definitiv. Wir haben es in den Hinspielen trotz der Ergebnisse schon ganz gut gemacht. In den zurückliegenden Partien hat man gemerkt, dass wir den nächsten Schritt in unserer Entwicklung gemacht haben. Mit uns ist in jedem Spiel zu rechnen.

DFB.de: In Frankfurt führte RB lange Zeit 1:0, verlor erst durch drei Treffer in der Schlussphase noch 1:3. Warum wird es diesmal anders laufen?

Krug: Im Gegensatz zum ersten Duell haben wir jetzt Erfahrungswerte in der Bundesliga gesammelt. Nun wollen wir im direkten Aufeinandertreffen zeigen, dass wir daraus gelernt haben. In Essen haben wir zum Beispiel dem langen Druck standgehalten.

DFB.de: Wie wichtig wäre es mit Blick auf den Saisonendspurt, über dem Strich zu bleiben?

Krug: Dem Ziel Klassenverbleib ordnen wir alles unter. Im besten Fall bleibt es nicht bis zum letzten Spieltag spannend. Idealerweise können wir uns in den nächsten Wochen und Monaten ein wenig nach oben orientieren.

DFB.de: Ihre beiden Ex-Vereine 1. FFC Turbine Potsdam und SV Meppen kämpfen in der 2. Frauen-Bundesliga um den Wiederaufstieg und stehen sich am Sonntag gegenüber. Auf welches Wiedersehen würden Sie sich in der nächsten Saison besonders freuen?

Krug: Gegen den 1. FFC Turbine Potsdam hatten wir hin und wieder Testspiele, was beim SV Meppen geografisch etwas schwieriger ist. Wenn ich wählen müsste, würde ich mich für den SVM entscheiden. Meine Zeit dort ist ja noch nicht allzu lange her. Einige Spielerinnen von damals sind auch noch weiterhin im Verein. Vielleicht steigen ja auch beide Teams auf. (lacht). Wichtig ist aber vor allem, dass wir drinbleiben.

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