Kriesch: Anwesenheitspflicht bei Pflichtspielen

Der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola ist mittlerweile auf über 55.000 Mitglieder angewachsen. In der Rubrik "Mitglieder im Portrait" stellen wir sie vor. Heute: Klaus Kriesch aus Fürth.

Zehnmal trat die Mannschaft in den vergangenen gut anderthalb Jahren in der EM-Qualifikation an, zehnmal war Klaus Kriesch dabei. Live. Im Stadion. „Ich habe immer alle Pflichtspiele auf der Rechnung“, sagt der 57 Jahre alte Fürther. Der Grund ist simpel: Über viele Jahre hat sich ein inniger Bezug zur DFB-Auswahl entwickelt.

Schon früh kommt er mit dem Fußball in Berührung. Mit acht Jahren „erlebt“ Klaus Kriesch die Weltmeisterschaft 1966 in England mit. „Da kann ich mich aber nur noch ans Finale erinnern“, erzählt er. Es reichte, um seine Leidenschaft und Begeisterung zu wecken. Schon bei der WM 1970 in Mexiko ist er dann richtig dabei. Nicht vor Ort, dennoch live. Am Radio. Der damals Elfjährige hängt in den Nächten am Radio, um den Übertragungen von den Spielen mit Seeler, Müller, Overath und Co. zu lauschen.

Zur Premiere nach Wales gereist

Es kam, was kommen musste. Allerdings erst neun Jahre später. Klaus Kriesch besuchte im Mai 1979 sein erstes Länderspiel. Dafür reiste er mit einem Kumpel nach Wales. Das Qualifikationsspiel für die EM in Italien hatte sich das Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola für seine Premiere ausgesucht. Die DFB-Auswahl gewann 2:0. Und Klaus Kriesch erlebte Sepp Maier in einem seiner letzten Auftritte im DFB-Trikot.

Es war die Initialzündung. Auch bei der EM ein Jahr später war Klaus Kriesch mit von der Partie. Mehr als das. Er zeigte vollen Einsatz. Schonte sich in Italien nicht. Zum Vorrundenspiel gegen die Niederlande in Neapel reiste der Student mit der Bahn aus Deutschland an. Weil er einen Anschlusszug verpasste, kam er etwas zu spät zum Spiel, aber immer noch rechtzeitig, um den ersten Einsatz von Lothar Matthäus zu erleben, der in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. Nach dem 3:2-Sieg stieg Klaus in den Zug, reiste zu einigen Vorlesungen nach Hause und war genau eine Woche später wieder in Neapel, um sich das Spiel um Platz 3 zwischen der Tschechoslowakei und Italien anzuschauen. Einen Tag darauf, am 22. Juni 1980, war er auch beim Finale zwischen der DFB-Auswahl und Belgien in Rom dabei – mit bekanntem Ausgang: Er erlebte den Gewinn des zweiten EM-Titels live mit.

Bloß nicht in Gruppe C landen

Die zweite große Leidenschaft von Klaus Kiersch ist die Spielvereinigung Greuther Fürth. Im März 1972 besuchte er das erste Spiel der „Kleeblätter“ und seit etwa zehn Jahren hat der Franke kein Pflichtspiel der Franken mehr verpasst. Um seine Reiselust ein Stückchen zu dokumentieren, sammelt er die Anstecknadeln der Gegner und die Eintrittskarten von allen besuchten Spielen. Wie viele Tickets er schon in seinem Besitz hat, weiß er nicht. „Es müssen mehr als 1.000 sein“, schätzt er.

In den vergangenen Monaten kamen zehn Tickets dazu. Am besten gefallen hat Klaus Kiersch aus sportlicher Sicht das Heimspiel gegen Polen und stimmungstechnisch das Auswärtsspiel in Schottland. „Viele Schotten haben gesagt, das sei der beste Away-Support der Qualifikation gewesen“, berichtet Klaus Kiersch. Als Reiseziel hat ihn Georgien am meisten überrascht. Vor allem die friedliche Koexistenz der Religionen. „In Tiflis steht die Moschee 500 Meter neben der Synagoge und alle respektieren sich“, sagt er.

Jetzt richtet er den Blick nach vorne und hofft auf Tickets für alle deutschen Spiele bei der EURO in Frankreich. Wie er das Abenteuer EM 2016 angehen wird, plant er im Moment noch. „Ich würde gerne eine Hälfte mit Fan Club-Betreuer André Heindl und eine Hälfte auf eigene Faust machen.“ Klaus Kiersch hat ziemlich konkrete Vorstellungen, welche Städte und Regionen er sich anschauen will. Eine Weinprobe in Bordeaux oder einen Abstecher in die Bretagne würde er gerne unternehmen. Wunschgegner für die Gruppenauslosung hat er nicht: „Es kommt ja eh anders.“ Er hofft nur, dass wir nicht in Gruppe C landen, denn dann würde er das erste Gruppenspiel verpassen, weil er an diesem Tag, dem 12. Juni, in Fürth den Metropolmarathon mitläuft. Und das darf eigentlich nicht sein. Ist ja ein Pflichtspiel.

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Der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola ist mittlerweile auf über 55.000 Mitglieder angewachsen. In der Rubrik "Mitglieder im Portrait" stellen wir sie vor. Heute: Klaus Kriesch aus Fürth.

Zehnmal trat die Mannschaft in den vergangenen gut anderthalb Jahren in der EM-Qualifikation an, zehnmal war Klaus Kriesch dabei. Live. Im Stadion. „Ich habe immer alle Pflichtspiele auf der Rechnung“, sagt der 57 Jahre alte Fürther. Der Grund ist simpel: Über viele Jahre hat sich ein inniger Bezug zur DFB-Auswahl entwickelt.

Schon früh kommt er mit dem Fußball in Berührung. Mit acht Jahren „erlebt“ Klaus Kriesch die Weltmeisterschaft 1966 in England mit. „Da kann ich mich aber nur noch ans Finale erinnern“, erzählt er. Es reichte, um seine Leidenschaft und Begeisterung zu wecken. Schon bei der WM 1970 in Mexiko ist er dann richtig dabei. Nicht vor Ort, dennoch live. Am Radio. Der damals Elfjährige hängt in den Nächten am Radio, um den Übertragungen von den Spielen mit Seeler, Müller, Overath und Co. zu lauschen.

Zur Premiere nach Wales gereist

Es kam, was kommen musste. Allerdings erst neun Jahre später. Klaus Kriesch besuchte im Mai 1979 sein erstes Länderspiel. Dafür reiste er mit einem Kumpel nach Wales. Das Qualifikationsspiel für die EM in Italien hatte sich das Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola für seine Premiere ausgesucht. Die DFB-Auswahl gewann 2:0. Und Klaus Kriesch erlebte Sepp Maier in einem seiner letzten Auftritte im DFB-Trikot.

Es war die Initialzündung. Auch bei der EM ein Jahr später war Klaus Kriesch mit von der Partie. Mehr als das. Er zeigte vollen Einsatz. Schonte sich in Italien nicht. Zum Vorrundenspiel gegen die Niederlande in Neapel reiste der Student mit der Bahn aus Deutschland an. Weil er einen Anschlusszug verpasste, kam er etwas zu spät zum Spiel, aber immer noch rechtzeitig, um den ersten Einsatz von Lothar Matthäus zu erleben, der in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. Nach dem 3:2-Sieg stieg Klaus in den Zug, reiste zu einigen Vorlesungen nach Hause und war genau eine Woche später wieder in Neapel, um sich das Spiel um Platz 3 zwischen der Tschechoslowakei und Italien anzuschauen. Einen Tag darauf, am 22. Juni 1980, war er auch beim Finale zwischen der DFB-Auswahl und Belgien in Rom dabei – mit bekanntem Ausgang: Er erlebte den Gewinn des zweiten EM-Titels live mit.

Bloß nicht in Gruppe C landen

Die zweite große Leidenschaft von Klaus Kiersch ist die Spielvereinigung Greuther Fürth. Im März 1972 besuchte er das erste Spiel der „Kleeblätter“ und seit etwa zehn Jahren hat der Franke kein Pflichtspiel der Franken mehr verpasst. Um seine Reiselust ein Stückchen zu dokumentieren, sammelt er die Anstecknadeln der Gegner und die Eintrittskarten von allen besuchten Spielen. Wie viele Tickets er schon in seinem Besitz hat, weiß er nicht. „Es müssen mehr als 1.000 sein“, schätzt er.

In den vergangenen Monaten kamen zehn Tickets dazu. Am besten gefallen hat Klaus Kiersch aus sportlicher Sicht das Heimspiel gegen Polen und stimmungstechnisch das Auswärtsspiel in Schottland. „Viele Schotten haben gesagt, das sei der beste Away-Support der Qualifikation gewesen“, berichtet Klaus Kiersch. Als Reiseziel hat ihn Georgien am meisten überrascht. Vor allem die friedliche Koexistenz der Religionen. „In Tiflis steht die Moschee 500 Meter neben der Synagoge und alle respektieren sich“, sagt er.

Jetzt richtet er den Blick nach vorne und hofft auf Tickets für alle deutschen Spiele bei der EURO in Frankreich. Wie er das Abenteuer EM 2016 angehen wird, plant er im Moment noch. „Ich würde gerne eine Hälfte mit Fan Club-Betreuer André Heindl und eine Hälfte auf eigene Faust machen.“ Klaus Kiersch hat ziemlich konkrete Vorstellungen, welche Städte und Regionen er sich anschauen will. Eine Weinprobe in Bordeaux oder einen Abstecher in die Bretagne würde er gerne unternehmen. Wunschgegner für die Gruppenauslosung hat er nicht: „Es kommt ja eh anders.“ Er hofft nur, dass wir nicht in Gruppe C landen, denn dann würde er das erste Gruppenspiel verpassen, weil er an diesem Tag, dem 12. Juni, in Fürth den Metropolmarathon mitläuft. Und das darf eigentlich nicht sein. Ist ja ein Pflichtspiel.