Korb: "Es gab schon größere Fußballwunder"

Vor fast neun Jahren wechselte Julian Korb in das Nachwuchszentrum von Borussia Mönchengladbach. Sein Weg verlief seitdem erfolgreich: In der vergangenen Saison schaffte er bei den Profis endgültig den Durchbruch und ist inzwischen mit ein Garant für den sportlichen Erfolg des fünfmaligen Deutschen Meisters.

Nachdem er beim DFB alle U-Nationalmannschaften durchlief, wartet im Sommer mit der U 21-Europameisterschaft in Tschechien (17. bis 30. Juni) ein weiterer Höhepunkt auf den Rechtsverteidiger. Im exklusiven DFB.de-Interview spricht der 22-Jährige mit Mitarbeiter Andreas Reiners über die Chancen im Europa-League-Rückspiel heute (ab 19 Uhr, live auf Sky) gegen den Titelverteidiger FC Sevilla, die Nachwuchsarbeit beim DFB und bei der Borussia sowie die Ziele bei der U 21-EM.

DFB.de: Julian Korb, Lucien Favre rotiert gerne. Wenn Sie gespielt haben, hat die Borussia in der Rückrunde noch nicht verloren. Haben Sie den Trainer mal darauf aufmerksam gemacht?

Julian Korb: (lacht) Nein, das nicht. Für mich ist es natürlich nicht das schlechteste Zeichen und ein gutes Feedback. Ich versuche aber einfach immer Gas und mein Bestes zu geben. Und ich freue mich, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann.

DFB.de: Was hält man als Spieler grundsätzlich von Rotation?

Korb: Als Spieler will man natürlich immer spielen. Aber wenn man mit klarerem Kopf an die Sache rangehen kann, ist das auf jeden Fall förderlicher. Vor allem wenn in einigen Situationen die Kraft fehlen oder die Konzentration leiden kann. Für den Trainer ist es eine sehr gute Ausgangsposition, dass er so gut durchwechseln kann, ohne einen Qualitätsverlust zu haben.

DFB.de: Wie kommen Sie mit der Belastung der Englischen Wochen zurecht? Was macht man als Profi anders?

Korb: Man geht ab und zu schon mal ins Eisbecken, bekommt Massagen oder Behandlungen. Ansonsten geht man nicht zu spät schlafen, achtet auf die Ernährung und regeneriert so viel wie möglich.

DFB.de: Das Rückspiel gegen Sevilla steht jetzt an: Was stimmt Sie optimistisch, dass es für das Achtelfinale reicht?

Korb: Es gab schon größere Fußballwunder, als ein 0:1 aufzuholen. Wir haben schon im Hinspiel eine ganz gute Partie geliefert, aber leider das Tor nicht gemacht. Wir haben aber gezeigt, dass Sevilla schlagbar ist. Natürlich ist das 0:1 gefährlich. Aber es wäre jetzt unklug, von der ersten Minute an Harakiri zu spielen. Dafür kann in den 90 Minuten zu viel passieren. Deshalb sollten wir das Spiel mit kühlem Kopf angehen.

DFB.de: Für das Weiterkommen sind mindestens zwei Tore nötig. Bislang hat die Borussia in der Rückrunde aber maximal ein Tor pro Spiel geschossen. Woran liegt Ihrer Meinung nach die mangelnde Chancenverwertung?

Korb: Das ist schwer zu sagen. Manchmal gibt es eben solche Phasen. Dann hat man, wie zuletzt in Hamburg, auch noch Pech mit einem Pfostenschuss. Obwohl wir weniger Tore geschossen haben, haben wir aber zumindest viele Punkte geholt.

DFB.de: Damit liegt die Mannschaft auf Platz drei. Borussia denkt grundsätzlich nur von Spiel zu Spiel. Wie sehr denkt man als Spieler insgeheim an die Champions League?

Korb: Man weiß schon, dass Platz drei der Champions-League-Platz ist. Und es wäre schön, wenn wir den halten könnten. Aber ich bin auch lange genug dabei, um zu wissen, dass es eng genug ist, dass sich in der Tabelle noch viel ändern kann. Wenn wir jetzt sagen, "wir kommen auf jeden Fall in die Champions League", wäre das kontraproduktiv. Wir tun gut daran, alle Kräfte immer für das nächste Spiel zu bündeln. Damit sind wir bisher auch immer gut gefahren.

DFB.de: Borussia tanzt noch auf drei Hochzeiten. Hat man als Spieler einen Lieblingswettbewerb?

Korb: Eigentlich nicht. Die Bundesliga ist der ehrlichste Wettbewerb und der, für den man die ganze Zeit arbeitet. Im DFB-Pokal kann es mit einem Titel natürlich sehr schnell gehen, mit ein wenig Losglück und der richtigen Leistung zum richtigen Zeitpunkt kann man weit kommen. In der Europa League ist es vor allem das internationale Flair bei den typischen Abendspielen, die man früher als Kind immer im Fernsehen gesehen hat.

DFB.de: Von Lucien Favre sagt man, dass er die Spieler besser macht. Wo hat er Sie besser gemacht?

Korb: Ich habe von ihm sehr viel im taktischen Bereich gelernt: Ballannahme, Ballmitnahme, Zweikämpfe oder wie man Flanken verhindert. Das sind alles kleine Details, die ihm auffallen. Ein Beispiel: Wir sollen bei Flanken im richtigen Winkel stehen, und ich als Rechtsverteidiger soll nicht mit dem linken Fuß abwehren, sondern mit dem rechten Fuß. Denn falls der Gegner eine Finte macht, kann ich so noch schnell reagieren.

DFB.de: Wann klappt es denn mal mit einem eigenen Tor?

Korb: (lacht) Ich war schon einige Male nah dran. Ich hoffe, dass ich bald mal das Quäntchen Glück habe, der Ball mal reinfällt und der Bann dann gebrochen ist. Der Trainer hat aber natürlich auch klare Anforderungen an uns Spieler. Wenn er fordern würde, dass ich nur nach vorne stürmen und in jedem zweiten Spiel ein Tor machen soll, dann würde ich wohl nicht mehr spielen. Wir haben aber die zweitbeste Abwehr der Liga, von daher machen wir in der Defensive nicht so viel verkehrt.

DFB.de: Sie haben auch bei der Karriereplanung nicht so viel verkehrt gemacht. Seit fast neun Jahren sind Sie im Verein. Erst als Jugendspieler, dann standen Sie kurz vor einem Wechsel, ehe Sie zum Stammspieler gereift sind. Was würden Sie anderen Talenten mit auf den Weg geben?

Korb: Im Fußball kann so viel passieren. Da ist es schwer, ein Patentrezept zu haben. Das ist bei jedem unterschiedlich. Es war schon schwer, geduldig zu bleiben, weil man immer spielen und den nächsten Schritt machen möchte. Ich bin froh, dass es bei mir dann doch bei den Gladbacher Profis geklappt hat. Es ist dann aber schwer zu sagen: "Bleib so und so lange im Verein, oder geh früher weg." Das kommt immer auf den Einzelfall an. Wichtig ist es, dass man ein gutes Umfeld hat, das einen berät. In erster Linie gehören Geduld, aber auch ein wenig Glück dazu.

DFB.de: Borussias Nachwuchsarbeit wird regelmäßig ausgezeichnet. Wie haben Sie die Zeit erlebt?

Korb: Als ich damals zur Borussia gekommen bin (2006; Anm. d. Red.), war hier noch alles relativ neu. Von der Jugendarbeit her gehört Borussia inzwischen mit zu den besten Klubs in Deutschland. Man sieht es an der Durchlässigkeit in die Profimannschaft und auch am Interesse der Klubs, wie zuletzt beim Wechsel von Marc-André ter Stegen nach Barcelona. Im Kabinengang hängen die Fotos von den Spielern, die es aus der Jugend zu den Profis geschafft haben. Es gab viele Momente, in denen ich gedacht habe: "Da willst du auch mal hängen." Ich habe auf jeden Fall sehr viel gelernt in meiner Jugend und bin dafür sehr dankbar.

DFB.de: Sie haben parallel alle U-Nationalmannschaften durchlaufen. Wie hat die Nachwuchsförderung des DFB bei Ihrer Entwicklung geholfen, und wie hat sie sich verändert?

Korb: Es wurde dort sehr früh viel Wert auf Taktik gelegt. Die Lehrgänge mit den Länderspielen und dass wir uns in dem Alter schon international messen konnten - das waren super Erfahrungen für mich, die mich definitiv weitergebracht haben. Man hat aber auch gemerkt, dass sich die Arbeit weiterentwickelt hat, immer professioneller geworden ist, sei es im medizinischen Bereich oder durch Videoanalysen. Je höher man gekommen ist, desto ausgeprägter waren die Taktikarbeiten, desto schneller wurde auch gespielt.

DFB.de: Mit der U 21 steht im Sommer die EM an. Was ist für Deutschland drin?

Korb: Wenn wir als deutsche U 21-Nationalmannschaft zu einer EM fahren, wollen wir die auch gewinnen. Natürlich wissen wir, dass dort auch andere starke Mannschaften mitspielen. Der erste Schritt ist das Halbfinale, was gleichbedeutend mit der Olympiateilnahme wäre. Und dann ist es ja auch nicht mehr weit bis zum Turniersieg. Wir haben eine Truppe zusammen, mit der dieses Ziel realisierbar ist.

DFB.de: Was zeichnet das DFB-Team aus?

Korb: Auf jeden Fall ein guter Teamgeist, wir verstehen uns alle gut untereinander und sind ja auch etwa im gleichen Alter. Wenn neue Spieler dazukommen, werden sie gut aufgenommen. Das ist ein guter Charakterzug der Mannschaft.

DFB.de: Wie würden Sie Trainer Horst Hrubesch charakterisieren?

Korb: Horst Hrubesch spricht sehr viel mit den Spielern, setzt auf Kommunikation und sagt uns klar, wenn ihm was nicht passt. Umgekehrt will er dann aber auch von uns hören, wenn uns etwas nicht passt. Er hat klare Vorstellungen davon, wie wir spielen sollen - und auch klare Regeln, die einzuhalten sind. Trotzdem haben wir ein enges Verhältnis. Er findet eine gute Mischung.

DFB.de: Wie sehr denkt man in der U 21 schon an die A-Nationalmannschaft?

Korb: Wenn man einmal in der U 21 ist und dazu alle U-Mannschaften durchlaufen hat, ist die A-Nationalmannschaft natürlich ein Traum. Wie eigentlich für alle, die in der U 21 spielen. Aktuell ist es aber kein Thema, denn ich denke erst einmal an die EM im Sommer. Wenn es irgendwann mal so kommen sollte, würde ich mich natürlich nicht dagegen wehren.

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Vor fast neun Jahren wechselte Julian Korb in das Nachwuchszentrum von Borussia Mönchengladbach. Sein Weg verlief seitdem erfolgreich: In der vergangenen Saison schaffte er bei den Profis endgültig den Durchbruch und ist inzwischen mit ein Garant für den sportlichen Erfolg des fünfmaligen Deutschen Meisters.

Nachdem er beim DFB alle U-Nationalmannschaften durchlief, wartet im Sommer mit der U 21-Europameisterschaft in Tschechien (17. bis 30. Juni) ein weiterer Höhepunkt auf den Rechtsverteidiger. Im exklusiven DFB.de-Interview spricht der 22-Jährige mit Mitarbeiter Andreas Reiners über die Chancen im Europa-League-Rückspiel heute (ab 19 Uhr, live auf Sky) gegen den Titelverteidiger FC Sevilla, die Nachwuchsarbeit beim DFB und bei der Borussia sowie die Ziele bei der U 21-EM.

DFB.de: Julian Korb, Lucien Favre rotiert gerne. Wenn Sie gespielt haben, hat die Borussia in der Rückrunde noch nicht verloren. Haben Sie den Trainer mal darauf aufmerksam gemacht?

Julian Korb: (lacht) Nein, das nicht. Für mich ist es natürlich nicht das schlechteste Zeichen und ein gutes Feedback. Ich versuche aber einfach immer Gas und mein Bestes zu geben. Und ich freue mich, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann.

DFB.de: Was hält man als Spieler grundsätzlich von Rotation?

Korb: Als Spieler will man natürlich immer spielen. Aber wenn man mit klarerem Kopf an die Sache rangehen kann, ist das auf jeden Fall förderlicher. Vor allem wenn in einigen Situationen die Kraft fehlen oder die Konzentration leiden kann. Für den Trainer ist es eine sehr gute Ausgangsposition, dass er so gut durchwechseln kann, ohne einen Qualitätsverlust zu haben.

DFB.de: Wie kommen Sie mit der Belastung der Englischen Wochen zurecht? Was macht man als Profi anders?

Korb: Man geht ab und zu schon mal ins Eisbecken, bekommt Massagen oder Behandlungen. Ansonsten geht man nicht zu spät schlafen, achtet auf die Ernährung und regeneriert so viel wie möglich.

DFB.de: Das Rückspiel gegen Sevilla steht jetzt an: Was stimmt Sie optimistisch, dass es für das Achtelfinale reicht?

Korb: Es gab schon größere Fußballwunder, als ein 0:1 aufzuholen. Wir haben schon im Hinspiel eine ganz gute Partie geliefert, aber leider das Tor nicht gemacht. Wir haben aber gezeigt, dass Sevilla schlagbar ist. Natürlich ist das 0:1 gefährlich. Aber es wäre jetzt unklug, von der ersten Minute an Harakiri zu spielen. Dafür kann in den 90 Minuten zu viel passieren. Deshalb sollten wir das Spiel mit kühlem Kopf angehen.

DFB.de: Für das Weiterkommen sind mindestens zwei Tore nötig. Bislang hat die Borussia in der Rückrunde aber maximal ein Tor pro Spiel geschossen. Woran liegt Ihrer Meinung nach die mangelnde Chancenverwertung?

Korb: Das ist schwer zu sagen. Manchmal gibt es eben solche Phasen. Dann hat man, wie zuletzt in Hamburg, auch noch Pech mit einem Pfostenschuss. Obwohl wir weniger Tore geschossen haben, haben wir aber zumindest viele Punkte geholt.

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DFB.de: Damit liegt die Mannschaft auf Platz drei. Borussia denkt grundsätzlich nur von Spiel zu Spiel. Wie sehr denkt man als Spieler insgeheim an die Champions League?

Korb: Man weiß schon, dass Platz drei der Champions-League-Platz ist. Und es wäre schön, wenn wir den halten könnten. Aber ich bin auch lange genug dabei, um zu wissen, dass es eng genug ist, dass sich in der Tabelle noch viel ändern kann. Wenn wir jetzt sagen, "wir kommen auf jeden Fall in die Champions League", wäre das kontraproduktiv. Wir tun gut daran, alle Kräfte immer für das nächste Spiel zu bündeln. Damit sind wir bisher auch immer gut gefahren.

DFB.de: Borussia tanzt noch auf drei Hochzeiten. Hat man als Spieler einen Lieblingswettbewerb?

Korb: Eigentlich nicht. Die Bundesliga ist der ehrlichste Wettbewerb und der, für den man die ganze Zeit arbeitet. Im DFB-Pokal kann es mit einem Titel natürlich sehr schnell gehen, mit ein wenig Losglück und der richtigen Leistung zum richtigen Zeitpunkt kann man weit kommen. In der Europa League ist es vor allem das internationale Flair bei den typischen Abendspielen, die man früher als Kind immer im Fernsehen gesehen hat.

DFB.de: Von Lucien Favre sagt man, dass er die Spieler besser macht. Wo hat er Sie besser gemacht?

Korb: Ich habe von ihm sehr viel im taktischen Bereich gelernt: Ballannahme, Ballmitnahme, Zweikämpfe oder wie man Flanken verhindert. Das sind alles kleine Details, die ihm auffallen. Ein Beispiel: Wir sollen bei Flanken im richtigen Winkel stehen, und ich als Rechtsverteidiger soll nicht mit dem linken Fuß abwehren, sondern mit dem rechten Fuß. Denn falls der Gegner eine Finte macht, kann ich so noch schnell reagieren.

DFB.de: Wann klappt es denn mal mit einem eigenen Tor?

Korb: (lacht) Ich war schon einige Male nah dran. Ich hoffe, dass ich bald mal das Quäntchen Glück habe, der Ball mal reinfällt und der Bann dann gebrochen ist. Der Trainer hat aber natürlich auch klare Anforderungen an uns Spieler. Wenn er fordern würde, dass ich nur nach vorne stürmen und in jedem zweiten Spiel ein Tor machen soll, dann würde ich wohl nicht mehr spielen. Wir haben aber die zweitbeste Abwehr der Liga, von daher machen wir in der Defensive nicht so viel verkehrt.

DFB.de: Sie haben auch bei der Karriereplanung nicht so viel verkehrt gemacht. Seit fast neun Jahren sind Sie im Verein. Erst als Jugendspieler, dann standen Sie kurz vor einem Wechsel, ehe Sie zum Stammspieler gereift sind. Was würden Sie anderen Talenten mit auf den Weg geben?

Korb: Im Fußball kann so viel passieren. Da ist es schwer, ein Patentrezept zu haben. Das ist bei jedem unterschiedlich. Es war schon schwer, geduldig zu bleiben, weil man immer spielen und den nächsten Schritt machen möchte. Ich bin froh, dass es bei mir dann doch bei den Gladbacher Profis geklappt hat. Es ist dann aber schwer zu sagen: "Bleib so und so lange im Verein, oder geh früher weg." Das kommt immer auf den Einzelfall an. Wichtig ist es, dass man ein gutes Umfeld hat, das einen berät. In erster Linie gehören Geduld, aber auch ein wenig Glück dazu.

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DFB.de: Borussias Nachwuchsarbeit wird regelmäßig ausgezeichnet. Wie haben Sie die Zeit erlebt?

Korb: Als ich damals zur Borussia gekommen bin (2006; Anm. d. Red.), war hier noch alles relativ neu. Von der Jugendarbeit her gehört Borussia inzwischen mit zu den besten Klubs in Deutschland. Man sieht es an der Durchlässigkeit in die Profimannschaft und auch am Interesse der Klubs, wie zuletzt beim Wechsel von Marc-André ter Stegen nach Barcelona. Im Kabinengang hängen die Fotos von den Spielern, die es aus der Jugend zu den Profis geschafft haben. Es gab viele Momente, in denen ich gedacht habe: "Da willst du auch mal hängen." Ich habe auf jeden Fall sehr viel gelernt in meiner Jugend und bin dafür sehr dankbar.

DFB.de: Sie haben parallel alle U-Nationalmannschaften durchlaufen. Wie hat die Nachwuchsförderung des DFB bei Ihrer Entwicklung geholfen, und wie hat sie sich verändert?

Korb: Es wurde dort sehr früh viel Wert auf Taktik gelegt. Die Lehrgänge mit den Länderspielen und dass wir uns in dem Alter schon international messen konnten - das waren super Erfahrungen für mich, die mich definitiv weitergebracht haben. Man hat aber auch gemerkt, dass sich die Arbeit weiterentwickelt hat, immer professioneller geworden ist, sei es im medizinischen Bereich oder durch Videoanalysen. Je höher man gekommen ist, desto ausgeprägter waren die Taktikarbeiten, desto schneller wurde auch gespielt.

DFB.de: Mit der U 21 steht im Sommer die EM an. Was ist für Deutschland drin?

Korb: Wenn wir als deutsche U 21-Nationalmannschaft zu einer EM fahren, wollen wir die auch gewinnen. Natürlich wissen wir, dass dort auch andere starke Mannschaften mitspielen. Der erste Schritt ist das Halbfinale, was gleichbedeutend mit der Olympiateilnahme wäre. Und dann ist es ja auch nicht mehr weit bis zum Turniersieg. Wir haben eine Truppe zusammen, mit der dieses Ziel realisierbar ist.

DFB.de: Was zeichnet das DFB-Team aus?

Korb: Auf jeden Fall ein guter Teamgeist, wir verstehen uns alle gut untereinander und sind ja auch etwa im gleichen Alter. Wenn neue Spieler dazukommen, werden sie gut aufgenommen. Das ist ein guter Charakterzug der Mannschaft.

DFB.de: Wie würden Sie Trainer Horst Hrubesch charakterisieren?

Korb: Horst Hrubesch spricht sehr viel mit den Spielern, setzt auf Kommunikation und sagt uns klar, wenn ihm was nicht passt. Umgekehrt will er dann aber auch von uns hören, wenn uns etwas nicht passt. Er hat klare Vorstellungen davon, wie wir spielen sollen - und auch klare Regeln, die einzuhalten sind. Trotzdem haben wir ein enges Verhältnis. Er findet eine gute Mischung.

DFB.de: Wie sehr denkt man in der U 21 schon an die A-Nationalmannschaft?

Korb: Wenn man einmal in der U 21 ist und dazu alle U-Mannschaften durchlaufen hat, ist die A-Nationalmannschaft natürlich ein Traum. Wie eigentlich für alle, die in der U 21 spielen. Aktuell ist es aber kein Thema, denn ich denke erst einmal an die EM im Sommer. Wenn es irgendwann mal so kommen sollte, würde ich mich natürlich nicht dagegen wehren.