„Konsequente und schnelle Klärung“

In den vergangenen Tagen wurde in den Medien viel über das Thema Manfred Amerell geschrieben. DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch gab seine Zuständigkeit für den Schiedsrichterbereich ab, weil er sich zu spät informiert fühlte. Im Interview mit dfb.de spricht DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger über die Chronologie der Ereignisse und die Anstrengungen des DFB für eine konsequente und schnelle Aufklärung.

DFB.de: Herr Dr. Zwanziger, in der Öffentlichkeit wird derzeit viel über das Thema Manfred Amerell spekuliert. Was unternimmt der DFB zur Aufklärung der Vorgänge?

Dr. Theo Zwanziger: Für den DFB geht es jetzt erst einmal um eine sehr sorgfältige Klärung des Sachverhalts. Durch unseren Chef-Justiziar Dr. Englisch haben erste Anhörungen stattgefunden, weitere werden folgen. Wir werden niemanden vorverurteilen, aber ganz sicher auch nichts verharmlosen. Wir wissen um unsere hohe Verantwortung und werden sie mit allem Nachdruck wahrnehmen.

DFB.de: Als Reaktion auf den Fall hat Dr. Rainer Koch die Zuständigkeit für den Schiedsrichterbereich abgegeben. Als Grund nannte der DFB-Vizepräsident, dass der Vorsitzende des Schiedsrichterausschusses, Volker Roth, bereits am 17. Dezember von den Vorgängen gewusst und ihn zu spät darüber informiert habe. Können Sie diese Entscheidung nachvollziehen?

Zwanziger: Ich kann durchaus akzeptieren, dass Rainer Koch den Vorgang für sich so bewertet, aber bei mir hat der Ablauf zu keinem Vertrauensverlust geführt. Ich kann nachvollziehen, dass Herr Roth in diesem Fall zunächst einmal Rücksprache mit den beteiligten Personen halten wollte und dass dieser Vorgang auch durch die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel bei ihm eine gewisse Zeit in Anspruch genommen hat.

DFB.de: Wann wurden Sie selbst über den Vorgang informiert?

Zwanziger: Ich war erstmals nach dem Urlaub am 11. Januar im Büro und bin in dieser Woche von Volker Roth telefonisch darüber informiert worden, dass sich ein Schiedsrichter mit der Bitte um Hilfe an ihn gewendet hat. Nach weiteren hausinternen Hinweisen habe ich am 19. Januar ein bereits anberaumtes Gespräch genutzt, um noch einmal mit Volker Roth die Angelegenheit zu erörtern. Am Ende dieses Gesprächs übergab er mir eine an ihn zu dieser Thematik gefertigte Email. Ich habe mich dann mit Wolfgang Niersbach und Stefan Hans beraten und veranlasst, dass ein Gespräch mit dem betreffenden Schiedsrichter schnell gesucht werden muss. Da Termine in Frankfurt nicht machbar waren, kam es zu einer intensiven Telefonkonferenz am 29. Januar, an der auch Wolfgang Niersbach und Stefan Hans teilgenommen haben.

DFB.de: Was passierte dann?



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In den vergangenen Tagen wurde in den Medien viel über das Thema Manfred Amerell geschrieben. DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch gab seine Zuständigkeit für den Schiedsrichterbereich ab, weil er sich zu spät informiert fühlte. Im Interview mit dfb.de spricht DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger über die Chronologie der Ereignisse und die Anstrengungen des DFB für eine konsequente und schnelle Aufklärung.

DFB.de: Herr Dr. Zwanziger, in der Öffentlichkeit wird derzeit viel über das Thema Manfred Amerell spekuliert. Was unternimmt der DFB zur Aufklärung der Vorgänge?

Dr. Theo Zwanziger: Für den DFB geht es jetzt erst einmal um eine sehr sorgfältige Klärung des Sachverhalts. Durch unseren Chef-Justiziar Dr. Englisch haben erste Anhörungen stattgefunden, weitere werden folgen. Wir werden niemanden vorverurteilen, aber ganz sicher auch nichts verharmlosen. Wir wissen um unsere hohe Verantwortung und werden sie mit allem Nachdruck wahrnehmen.

DFB.de: Als Reaktion auf den Fall hat Dr. Rainer Koch die Zuständigkeit für den Schiedsrichterbereich abgegeben. Als Grund nannte der DFB-Vizepräsident, dass der Vorsitzende des Schiedsrichterausschusses, Volker Roth, bereits am 17. Dezember von den Vorgängen gewusst und ihn zu spät darüber informiert habe. Können Sie diese Entscheidung nachvollziehen?

Zwanziger: Ich kann durchaus akzeptieren, dass Rainer Koch den Vorgang für sich so bewertet, aber bei mir hat der Ablauf zu keinem Vertrauensverlust geführt. Ich kann nachvollziehen, dass Herr Roth in diesem Fall zunächst einmal Rücksprache mit den beteiligten Personen halten wollte und dass dieser Vorgang auch durch die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel bei ihm eine gewisse Zeit in Anspruch genommen hat.

DFB.de: Wann wurden Sie selbst über den Vorgang informiert?

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Zwanziger: Ich war erstmals nach dem Urlaub am 11. Januar im Büro und bin in dieser Woche von Volker Roth telefonisch darüber informiert worden, dass sich ein Schiedsrichter mit der Bitte um Hilfe an ihn gewendet hat. Nach weiteren hausinternen Hinweisen habe ich am 19. Januar ein bereits anberaumtes Gespräch genutzt, um noch einmal mit Volker Roth die Angelegenheit zu erörtern. Am Ende dieses Gesprächs übergab er mir eine an ihn zu dieser Thematik gefertigte Email. Ich habe mich dann mit Wolfgang Niersbach und Stefan Hans beraten und veranlasst, dass ein Gespräch mit dem betreffenden Schiedsrichter schnell gesucht werden muss. Da Termine in Frankfurt nicht machbar waren, kam es zu einer intensiven Telefonkonferenz am 29. Januar, an der auch Wolfgang Niersbach und Stefan Hans teilgenommen haben.

DFB.de: Was passierte dann?

Zwanziger: Wir veranlassten danach die Einladung zu einer kurzfristigen Präsidiumssitzung für den 4. Februar und baten Herrn Amerell zu einer Unterredung am 1. Februar. Das Präsidium wurde am 4. Februar unterrichtet, der zuständige Vizepräsident Dr. Rainer Koch wurde von mir ausführlich am 3. Februar telefonisch informiert, da er sich zu der Zeit – wie ich wusste – bereits seit einigen Tagen in Amerika aufhielt.

DFB.de: Und wie geht es jetzt weiter?

Zwanziger: Wir werden unsere Linie mit der gebotenen Diskretion konsequent weiter verfolgen: Schnell und umfassend alles prüfen und auf Grundlage dieser Ergebnisse die entsprechenden Maßnahmen ergreifen. Und ich kann bis dahin nur an jeden appellieren, im Sinne der Personen verantwortungsbewusst mit dem Thema umzugehen.