Komet Blankenese: 276 Tore in fünf Monaten

Der 30-jährige Übungsleiter betrachtet seine Trainertätigkeit in Blankenese als langfristiges Projekt. Wenn der Kern seines Teams in drei beziehungsweise vier Jahren in die B-Jugend aufrückt, wollen sie sich für die höchste deutsche Spielklasse qualifizieren und in der Bundesliga antreten.

Squash, Klettern und Skifahren im Trainingsprogramm

Wenn die sportliche Entwicklung der Mädchen in den kommenden Jahren weiterhin eine so kontinuierliche Entwicklung erfährt, dürfte dies kein Wunschtraum bleiben. Das Training ist vom Trainer, der an der Universität Hamburg Sport studiert, breit angelegt. Basketball und Squash gehören genauso zum Programm wie Klettern oder Skifahren. Dreimal in der Woche trainieren die Mädchen und erfahren jede Menge Abwechslung. Laut Trainer richtet sich die Ausbildung "nach den neuesten Erkenntnissen der Sportpädagogik und Trainingslehre".

Nicht zuletzt deshalb sind die Mädchen von Komet die Probanden einer zweieinhalbjährigen wissenschaftlichen Studie unter der Leitung von Professor Dr. Klaus Mattes über die Auswirkungen von Sprinttechniktraining auf die Schnelligkeit. "Wenn es gut läuft, dann könnte diese Studie zu neuen Trainingsempfehlungen führen", sagt er. Die Kombination aus guter Technik und einer dynamischen Athletik gehört zu den größten Stärken der Mädchen.

Gleichberechtigung als Grundlage des Erfolgs

"Ein großer Vorteil, den wir hier bei Blankenese genießen und der für den sportlichen Erfolg ganz erheblich ist, ist die Tatsache, dass die Teams der Mädchen und Jungen in Fragen der Platzbelegung absolut gleichberechtigt sind", sagt Starckjohann. Zudem verfügt der Klub seit vergangenem Winter über einen Kunstrasenplatz, der optimale Bedingungen bietet.

Organisierten Mädchenfußball gibt es bei Komet seit 2005. "Was sich seitdem hier entwickelt hat, ist schon erstaunlich", erzählt der Trainer. "Nicht zuletzt verdanken wir das auch der Tatsache, dass wir mit Heidi Schmidt, unserer Abteilungsleiterin Fußball, einen Glücksgriff gelandet haben. Sie ist hauptverantwortlich für den Bau der Kunstrasenanlage und hat im Dezember für ihr Engagement den Ehrenamtspreis des Hamburger Fußball-Verbandes verliehen bekommen."

Inzwischen werden bei Komet vier Spielerinnen regelmäßig für regionale Auswahlmannschaften nominiert, neun nehmen am DFB-Stützpunkttraining teil. Der Großteil der Spielerinnen hat bei Blankenese zum ersten Mal die Stiefel geschnürt.



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Der kleine Fußball ist in Deutschland riesengroß. In fast 26.000 Vereinen wird unter dem Dach des DFB Fußball gespielt. Das Rampenlicht gehört normalerweise den Stars aus der Bundesliga und der Nationalmannschaft. Die heimlichen Helden aber spielen und engagieren sich woanders, in der Verbands-, Bezirks- oder Kreisliga, auf kleinen Sportplätzen.

Ihnen widmet sich DFB.de jeden Dienstag in seiner Serie. Sie zeigt, wie besonders der deutsche Fußballalltag ist. Heute: die Komet-Mädchen aus Blankenese.

Das Ziel: die B-Juniorinnen-Bundesliga

Denkt man an die Stadt Hamburg und Fußball, kommt jedem Sportinteressierten sofort der traditionsreiche Hamburger SV in den Sinn. Auch Zweitligist FC St. Pauli ist den Fans bundesweit bekannt. Komet Blankenese konnte sich überregional noch keinen Namen machen. Das könnte sich bald ändern - in Hamburg wird die Entwicklung der Jugendarbeit bei Komet längst wahrgenommen.

Insbesondere die D-Juniorinnen haben sich ins Rampenlicht gespielt. Sie brechen in dieser Saison reihenweise Torrekorde und wollen in wenigen Jahren in der B-Juniorinnen-Bundesliga mitmischen. "Dieses Ziel haben wir uns ganz klar gesteckt und halten es für realistisch", sagt Dennis Starckjohann, Trainer der weiblichen D-Jugend. Seit inzwischen drei Jahren begleitet der C-Lizenz-Inhaber die elf- bis zwölfjährigen Mädchen auf ihrem Weg.

Durchschnittlich 16 Treffer pro Spiel

Derzeit erlebt die Mannschaft ihre bislang erfolgreichste Saison. Seit Rundenbeginn hat sie in Punkt- und Pokalspielen sowie der Hallenrunde beeindruckende 276 Tore geschossen. 163 Treffer erzielte sie auf dem Hallenparkett. Der alte Rekord des Hamburger SV lag bei 135 Toren in einer Hallenrunde. "Wir sind aber nach wie vor hungrig und wollen am letzten Spieltag die 200er-Marke erreichen. Das treibt uns an", sagt Starckjohann.

Auf dem Feld gelangen in sieben Begegnungen 113 Treffer. Insgesamt liegt der Komet-Schnitt bei mehr als 16 Toren pro Spiel. Die Torgefährlichkeit kommt nicht von ungefähr: Starckjohann legt im Training besonderes Augenmerk auf die Offensive, denn in der Vorsaison verpasste das Team das Endspiel um die Meisterschaft, weil es sechs Treffer zu wenig erzielt hatte.

Der 30-jährige Übungsleiter betrachtet seine Trainertätigkeit in Blankenese als langfristiges Projekt. Wenn der Kern seines Teams in drei beziehungsweise vier Jahren in die B-Jugend aufrückt, wollen sie sich für die höchste deutsche Spielklasse qualifizieren und in der Bundesliga antreten.

Squash, Klettern und Skifahren im Trainingsprogramm

Wenn die sportliche Entwicklung der Mädchen in den kommenden Jahren weiterhin eine so kontinuierliche Entwicklung erfährt, dürfte dies kein Wunschtraum bleiben. Das Training ist vom Trainer, der an der Universität Hamburg Sport studiert, breit angelegt. Basketball und Squash gehören genauso zum Programm wie Klettern oder Skifahren. Dreimal in der Woche trainieren die Mädchen und erfahren jede Menge Abwechslung. Laut Trainer richtet sich die Ausbildung "nach den neuesten Erkenntnissen der Sportpädagogik und Trainingslehre".

Nicht zuletzt deshalb sind die Mädchen von Komet die Probanden einer zweieinhalbjährigen wissenschaftlichen Studie unter der Leitung von Professor Dr. Klaus Mattes über die Auswirkungen von Sprinttechniktraining auf die Schnelligkeit. "Wenn es gut läuft, dann könnte diese Studie zu neuen Trainingsempfehlungen führen", sagt er. Die Kombination aus guter Technik und einer dynamischen Athletik gehört zu den größten Stärken der Mädchen.

Gleichberechtigung als Grundlage des Erfolgs

"Ein großer Vorteil, den wir hier bei Blankenese genießen und der für den sportlichen Erfolg ganz erheblich ist, ist die Tatsache, dass die Teams der Mädchen und Jungen in Fragen der Platzbelegung absolut gleichberechtigt sind", sagt Starckjohann. Zudem verfügt der Klub seit vergangenem Winter über einen Kunstrasenplatz, der optimale Bedingungen bietet.

Organisierten Mädchenfußball gibt es bei Komet seit 2005. "Was sich seitdem hier entwickelt hat, ist schon erstaunlich", erzählt der Trainer. "Nicht zuletzt verdanken wir das auch der Tatsache, dass wir mit Heidi Schmidt, unserer Abteilungsleiterin Fußball, einen Glücksgriff gelandet haben. Sie ist hauptverantwortlich für den Bau der Kunstrasenanlage und hat im Dezember für ihr Engagement den Ehrenamtspreis des Hamburger Fußball-Verbandes verliehen bekommen."

Inzwischen werden bei Komet vier Spielerinnen regelmäßig für regionale Auswahlmannschaften nominiert, neun nehmen am DFB-Stützpunkttraining teil. Der Großteil der Spielerinnen hat bei Blankenese zum ersten Mal die Stiefel geschnürt.

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Pokal aus den Händen von Uwe Seeler

Da der Umstieg vom Klein- aufs Großfeld in den nächsten Jahren bevorsteht, ist Starckjohann immer auf der Suche nach neuen Talenten aus dem Hamburger Raum. Insbesondere Mädchen der Jahrgänge 1999 bis 2001 werden gesucht, um personell aufzurüsten, wenn anstelle von sieben bald elf Spielerinnen auf dem Feld stehen müssen.

Scouting betreibt Starckjohann, wann immer es geht. "Besonders gute Beziehungen haben wir zu den umliegenden Schulen", so Starckjohann. Vergangenen Sommer hat das Marion-Dönhoff-Gymnasium den prestigeträchtigen Schulfußballwettbewerb "Uwe Seeler Cup" gewonnen und den Preis vom Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft persönlich überreicht bekommen.

"Die Schulmannschaft bestand zu zwei Dritteln aus unseren Spielerinnen", berichtet Starckjohann stolz. "Nach dem Gewinn des Cups sind die anderen Mädchen auch noch bei uns eingetreten." Und jeder begabte Zugang erhöht die Wahrscheinlichkeit, weiter erfolgreich zu sein - und sich vielleicht den Traum von der Bundesliga zu erfüllen.