Köpke: "Neuer ist voll belastbar"

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Am vierten Tag auf südamerikanischen Boden stellten sich Bundestorwarttrainer Andreas Köpke und Teampsychologe Dr. Hans-Dieter Hermann im deutschen Lager Campo Bahia den Fragen der Medienvertreter. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen zusammengefasst.

ANDREAS KÖPKE ÜBER...

... den gesundheitlichen Zustand von Manuel Neuer: Manuel ist auf einem richtig guten Weg. Wir sind absichtlich kein überhöhtes Risiko eingegangen - was das Armenien-Spiel betrifft und beide Trainingseinheiten in München. Wir haben immer Rücksprache mit Doktor Müller-Wohlfahrt gehalten. Im Nachhinein haben wir alles richtig gemacht. Manuel wird heute ins Mannschaftstraining einsteigen. So sind wir guter Dinge für unser erstes WM-Spiel. Neuer ist voll belastbar.

... die Erwartungshaltung von Manuel Neuer an sich selbst: Manuel ist erfahren genug. Wir waren ständig im Austausch und bemüht, dass er wieder Vertrauen in seine Schulter bekommt. Er will die WM in jedem Fall spielen, aber er ist auch so realistisch, dass er es sagen würde, sollte es nicht gehen. Wir haben noch ein paar Tage Zeit. Unser Augenmerk liegt auf nächsten Montag und bis dahin bekommen wir das hin.

... die Alternative Roman Weidenfeller: Wir würden kein Risiko eingehen. Wenn Manuel spielt, ist er 100-prozentig fit und belastbar. Wir hätten aber auch keine Bedenken bei einem Einsatz von Roman Weidenfeller. Es ist ein Toptorwart, der jederzeit einspringen könnte. Auch bei ihm hätte ich keine Bedenken. Roman trainiert sensationell. Aber er kennt unsere Gesamtsituation und Denkweise. Manuel hat schon Turniere gespielt und hat uns nie enttäuscht. Deshalb hat er die Nase vorn.

... das Verhältnis der drei Torleute untereinander: Die Atmosphäre zwischen den drei Jungs ist hervorragend. Roman hat es selbst gesagt, es macht keinen Sinn einen Torwartstreit vom Zaun zu brechen. Sie treiben sich täglich zu Höchstleistungen an - mit einem respektvollen Umgang untereinander.

... mögliche Ähnlichkeiten zum Erfolgsteam von 1990: Bei solch Turnieren kann es nur über den guten Teamgeist gehen. Es werden nur elf Spieler in der Aufstellung stehen. Es gibt lauter Topstars, die ihr Ego zurückstecken müssen. 1990 hatten wir viele Topleute dabei, das wird auch dieses Jahr auf uns zu kommen. Wenn es nicht funktioniert, wird es schwer sein, den Titel zu holen. Aber ich denke, dass wir dazu in der Lage sind, damit klarzukommen.

... den überzeugenden Testspielsieg Portugals: Vorbereitungsspiele darf man nicht überbewerten. Es legt vorher keiner richtig die Karten auf den Tisch. Unser Hauptaugenmerk liegt auf dem Montag. Wir werden sie bis dahin nochmal analysieren und auf alles vorbereitet sein. Es wird eine schwere Aufgabe, aber wir wissen auch, wie stark wir sind.

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DR. HANS-DIETER HERMANN ÜBER...

... Manuel Neuer: Manuel ist stabil und heiß darauf zu trainieren. Er braucht keine psychologische Intervention.

... die klimatischen Bedingungen und die frühe Anstoßzeit: Der Kopf spielt eine große Rolle. Man darf die Bedingungen nicht fokussieren. Wir haben aber 23 junge, gesunde Athleten, die das ganze Jahr über trainieren. Sie sind in der Lage, auch unter schwierigen Bedingungen ihre körperliche Leistungsfähigkeit abzurufen. Deswegen mache ich mir um Wetter und Klima wenig Gedanken. Für die frühe Anstoßzeit gibt es gibt einen Rhythmus, auf den sich jeder Einzelne für sich einlassen muss. Wir haben nicht nur eine Trainingseinheit, in der wir das simulieren. Jeder muss selbst merken, wie er mit seinem Körper umgehen muss, um um 13 Uhr das Beste leisten zu können.

... den Geist von Campo Bahia: Das ist eine ganz wunderbare Geschichte. Wir wohnen alle in Häusern und müssen uns selbst organisieren. Auf dem Campo ist immer Rhythmus, wir hören immer Musik. Wir sind hier wirklich mitten in Brasilien. Es ist ein großes Teambuildingscamp. Es kommte für uns nicht besser sein.

... Druck: Es gibt keine veränderte Drucksituation. Eine WM ist in Deutschland immer mit der Erwartung verbunden, dass wir alles geben und womöglich den Titel holen. Die Jungs haben viel internationale Erfahrung, mit Druck können sie wirklich umgehen. Das ist hier auch eine ganz andere Sichtweise von Druck: Nicht wie werde ich mit dem Problem fertig, sondern wie gehe ich mit der Energie um, sie bei einem Turnier richtig einzusetzen.

... Psychologie im Sport: Sportpsychologie ist Training im Kopf und für den Kopf. Man spricht mal über das eine oder das andere, beim Salatbüffet oder beim Joggen. Man darf sich das nicht so klinisch vorstellen. 2004 haben noch alle komisch geguckt, heute ist das ein Stück Normalität. Bei uns hat niemand ein Kopfproblem, wir nutzen die Psychologie zur Leistungssteigerung.

... die Verbindung von deutschen Tugenden und dem brasilianischen Lebensgefühl: Ich glaube, wir müssen den Rhythmus hier aufnehmen, aber auch mit den Dingen punkten, die uns starkmachen. Wir müssen eine Mischung daraus finden. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Mannschaft das gelingt.

[sid/bt]

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Am vierten Tag auf südamerikanischen Boden stellten sich Bundestorwarttrainer Andreas Köpke und Teampsychologe Dr. Hans-Dieter Hermann im deutschen Lager Campo Bahia den Fragen der Medienvertreter. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen zusammengefasst.

ANDREAS KÖPKE ÜBER...

... den gesundheitlichen Zustand von Manuel Neuer: Manuel ist auf einem richtig guten Weg. Wir sind absichtlich kein überhöhtes Risiko eingegangen - was das Armenien-Spiel betrifft und beide Trainingseinheiten in München. Wir haben immer Rücksprache mit Doktor Müller-Wohlfahrt gehalten. Im Nachhinein haben wir alles richtig gemacht. Manuel wird heute ins Mannschaftstraining einsteigen. So sind wir guter Dinge für unser erstes WM-Spiel. Neuer ist voll belastbar.

... die Erwartungshaltung von Manuel Neuer an sich selbst: Manuel ist erfahren genug. Wir waren ständig im Austausch und bemüht, dass er wieder Vertrauen in seine Schulter bekommt. Er will die WM in jedem Fall spielen, aber er ist auch so realistisch, dass er es sagen würde, sollte es nicht gehen. Wir haben noch ein paar Tage Zeit. Unser Augenmerk liegt auf nächsten Montag und bis dahin bekommen wir das hin.

... die Alternative Roman Weidenfeller: Wir würden kein Risiko eingehen. Wenn Manuel spielt, ist er 100-prozentig fit und belastbar. Wir hätten aber auch keine Bedenken bei einem Einsatz von Roman Weidenfeller. Es ist ein Toptorwart, der jederzeit einspringen könnte. Auch bei ihm hätte ich keine Bedenken. Roman trainiert sensationell. Aber er kennt unsere Gesamtsituation und Denkweise. Manuel hat schon Turniere gespielt und hat uns nie enttäuscht. Deshalb hat er die Nase vorn.

... das Verhältnis der drei Torleute untereinander: Die Atmosphäre zwischen den drei Jungs ist hervorragend. Roman hat es selbst gesagt, es macht keinen Sinn einen Torwartstreit vom Zaun zu brechen. Sie treiben sich täglich zu Höchstleistungen an - mit einem respektvollen Umgang untereinander.

... mögliche Ähnlichkeiten zum Erfolgsteam von 1990: Bei solch Turnieren kann es nur über den guten Teamgeist gehen. Es werden nur elf Spieler in der Aufstellung stehen. Es gibt lauter Topstars, die ihr Ego zurückstecken müssen. 1990 hatten wir viele Topleute dabei, das wird auch dieses Jahr auf uns zu kommen. Wenn es nicht funktioniert, wird es schwer sein, den Titel zu holen. Aber ich denke, dass wir dazu in der Lage sind, damit klarzukommen.

... den überzeugenden Testspielsieg Portugals: Vorbereitungsspiele darf man nicht überbewerten. Es legt vorher keiner richtig die Karten auf den Tisch. Unser Hauptaugenmerk liegt auf dem Montag. Wir werden sie bis dahin nochmal analysieren und auf alles vorbereitet sein. Es wird eine schwere Aufgabe, aber wir wissen auch, wie stark wir sind.

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DR. HANS-DIETER HERMANN ÜBER...

... Manuel Neuer: Manuel ist stabil und heiß darauf zu trainieren. Er braucht keine psychologische Intervention.

... die klimatischen Bedingungen und die frühe Anstoßzeit: Der Kopf spielt eine große Rolle. Man darf die Bedingungen nicht fokussieren. Wir haben aber 23 junge, gesunde Athleten, die das ganze Jahr über trainieren. Sie sind in der Lage, auch unter schwierigen Bedingungen ihre körperliche Leistungsfähigkeit abzurufen. Deswegen mache ich mir um Wetter und Klima wenig Gedanken. Für die frühe Anstoßzeit gibt es gibt einen Rhythmus, auf den sich jeder Einzelne für sich einlassen muss. Wir haben nicht nur eine Trainingseinheit, in der wir das simulieren. Jeder muss selbst merken, wie er mit seinem Körper umgehen muss, um um 13 Uhr das Beste leisten zu können.

... den Geist von Campo Bahia: Das ist eine ganz wunderbare Geschichte. Wir wohnen alle in Häusern und müssen uns selbst organisieren. Auf dem Campo ist immer Rhythmus, wir hören immer Musik. Wir sind hier wirklich mitten in Brasilien. Es ist ein großes Teambuildingscamp. Es kommte für uns nicht besser sein.

... Druck: Es gibt keine veränderte Drucksituation. Eine WM ist in Deutschland immer mit der Erwartung verbunden, dass wir alles geben und womöglich den Titel holen. Die Jungs haben viel internationale Erfahrung, mit Druck können sie wirklich umgehen. Das ist hier auch eine ganz andere Sichtweise von Druck: Nicht wie werde ich mit dem Problem fertig, sondern wie gehe ich mit der Energie um, sie bei einem Turnier richtig einzusetzen.

... Psychologie im Sport: Sportpsychologie ist Training im Kopf und für den Kopf. Man spricht mal über das eine oder das andere, beim Salatbüffet oder beim Joggen. Man darf sich das nicht so klinisch vorstellen. 2004 haben noch alle komisch geguckt, heute ist das ein Stück Normalität. Bei uns hat niemand ein Kopfproblem, wir nutzen die Psychologie zur Leistungssteigerung.

... die Verbindung von deutschen Tugenden und dem brasilianischen Lebensgefühl: Ich glaube, wir müssen den Rhythmus hier aufnehmen, aber auch mit den Dingen punkten, die uns starkmachen. Wir müssen eine Mischung daraus finden. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Mannschaft das gelingt.