Köln gegen Dortmund: Weißes Ballett, frühe Meister, Bombenfund

Am Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) steigt am 17. Bundesliga-Spieltag im Rheinenergiestadion das Duell zwischen dem 1. FC Köln und dem Borussia Dortmund. DFB.de blickt auf die Geschichte des Spiels zurück, das bisher 84 Auflagen erlebt hat.

Das erste Duell

Der 1. FC Köln wird erst am 13. Februar 1948 gegründet, darf ab 1949/1950 in der Oberliga West mitspielen. Dort steigt am 8. Januar 1950 in Dortmund die Premiere. Vor 22.000 Zuschauern dreht der BVB einen 1:3-Pausenrückstand binnen 15 Minuten noch in einen 5:3-Sieg um. Zwei Treffer gelingen Adi Preißler. "Kölns Kraft reichte nur für eine Halbzeit", stellt das Sport Magazin fest.

Die Bundesliga-Premiere

Am 30. November 1963 kommt es am 13. Spieltag der neuen Bundesliga zum Spitzenspiel in Dortmund. Der Zweite empfängt den Ersten, unter Flutlicht wird erst um 20 Uhr angestoßen - damals ein Novum. 42.000 Zuschauer sehen ein denkwürdiges Spiel, in dem alle fünf Tore noch vor der Halbzeit fallen. Dabei hat die Borussia den viel besseren Start, Timo Konietzka glücken zwei frühe Tore (7., 14.). Köln erholt sich schnell von dem Schock und profitiert auch von der schwachen Leistung des BVB-Keepers Bernhard Wessel. Gegen Hansi Sturms Freistoß (23.) ist er noch machtlos, aber dessen 20-Meter-Schuss zum 2:2 (33.) fällt in die Kategorie "haltbar". Auch beim 2:3 von Weltmeister Hans Schäfer (36.) macht Wessel eine schlechte Figur. Pech auch für Schäfer, der bei dem Schuss in den Boden tritt und mit Muskelfaserriss ausscheidet. In Unterzahl muss der 1. FC das dramatische Spiel noch fast eine Stunde lang überstehen, Wechsel sind noch verboten. Nach der Pause verriegeln die Kölner ihren Strafraum, der BVB stürmt wild an. Als Toni Regh seinem Torwart zu Hilfe kommt und im Strafraum Hand spielt, gibt es Elfmeter - aber Lothar Emmerich scheitert am überragenden Fritz Ewert (73.). So gehen die Kölner als glücklicher Sieger vom Platz.

Der höchste Heimsieg

Am 29. September 1984 fertigt der 1. FC die Borussia mit 6:1 ab. Timo Konietzka ist wieder mit von der Partie, nun als BVB-Trainer. Gleich drei Elfmeter werden verhängt und verwandelt, zwei für die Kölner, einer für den BVB, den Marcel Raducanu zum 1:1 (14.) nutzt. Pierre Littbarski (10.) und Klaus Allofs (20.) treffen vor der Halbzeit, nach Wiederbeginn wird es deftig für die Gäste. Nun gibt es die zwei Elfmeter, die Allofs (51.) und Stephan Engels (55.) binnen vier Minuten verwandeln. Allofs' Torhunger ist noch lange nicht gestillt, er kommt zu weiteren Treffern (67., 76.) gegen Nationaltorwart Eike Immel. Das Spektakel sehen nur 11.000 Zuschauer.



Am Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) steigt am 17. Bundesliga-Spieltag im Rheinenergiestadion das Duell zwischen dem 1. FC Köln und dem Borussia Dortmund. DFB.de blickt auf die Geschichte des Spiels zurück, das bisher 84 Auflagen erlebt hat.

Das erste Duell

Der 1. FC Köln wird erst am 13. Februar 1948 gegründet, darf ab 1949/1950 in der Oberliga West mitspielen. Dort steigt am 8. Januar 1950 in Dortmund die Premiere. Vor 22.000 Zuschauern dreht der BVB einen 1:3-Pausenrückstand binnen 15 Minuten noch in einen 5:3-Sieg um. Zwei Treffer gelingen Adi Preißler. "Kölns Kraft reichte nur für eine Halbzeit", stellt das Sport Magazin fest.

Die Bundesliga-Premiere

Am 30. November 1963 kommt es am 13. Spieltag der neuen Bundesliga zum Spitzenspiel in Dortmund. Der Zweite empfängt den Ersten, unter Flutlicht wird erst um 20 Uhr angestoßen - damals ein Novum. 42.000 Zuschauer sehen ein denkwürdiges Spiel, in dem alle fünf Tore noch vor der Halbzeit fallen. Dabei hat die Borussia den viel besseren Start, Timo Konietzka glücken zwei frühe Tore (7., 14.). Köln erholt sich schnell von dem Schock und profitiert auch von der schwachen Leistung des BVB-Keepers Bernhard Wessel. Gegen Hansi Sturms Freistoß (23.) ist er noch machtlos, aber dessen 20-Meter-Schuss zum 2:2 (33.) fällt in die Kategorie "haltbar". Auch beim 2:3 von Weltmeister Hans Schäfer (36.) macht Wessel eine schlechte Figur. Pech auch für Schäfer, der bei dem Schuss in den Boden tritt und mit Muskelfaserriss ausscheidet. In Unterzahl muss der 1. FC das dramatische Spiel noch fast eine Stunde lang überstehen, Wechsel sind noch verboten. Nach der Pause verriegeln die Kölner ihren Strafraum, der BVB stürmt wild an. Als Toni Regh seinem Torwart zu Hilfe kommt und im Strafraum Hand spielt, gibt es Elfmeter - aber Lothar Emmerich scheitert am überragenden Fritz Ewert (73.). So gehen die Kölner als glücklicher Sieger vom Platz.

Der höchste Heimsieg

Am 29. September 1984 fertigt der 1. FC die Borussia mit 6:1 ab. Timo Konietzka ist wieder mit von der Partie, nun als BVB-Trainer. Gleich drei Elfmeter werden verhängt und verwandelt, zwei für die Kölner, einer für den BVB, den Marcel Raducanu zum 1:1 (14.) nutzt. Pierre Littbarski (10.) und Klaus Allofs (20.) treffen vor der Halbzeit, nach Wiederbeginn wird es deftig für die Gäste. Nun gibt es die zwei Elfmeter, die Allofs (51.) und Stephan Engels (55.) binnen vier Minuten verwandeln. Allofs' Torhunger ist noch lange nicht gestillt, er kommt zu weiteren Treffern (67., 76.) gegen Nationaltorwart Eike Immel. Das Spektakel sehen nur 11.000 Zuschauer.

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Der höchste Auswärtssieg

Gleich zweimal leuchtet ein 1:6 von der Anzeigetafel des Müngersdorfer Stadions, das beim zweiten Mal nicht mehr so heißt. Die Premiere: am 23. August 1994. Der BVB ist noch am Anfang seiner ersten Meistersaison in der Bundesliga, aber nach diesem Spiel sind Träume erlaubt. Die Mannschaft von Trainer Ottmar Hitzfeld spielt groß auf, führt schon nach 35 Minuten 3:1. Es ist eines der größten Spiele von BVB-Zugang Andreas Möller, der bis dahin alle Tore erzielt (12., 22., 35.), nur Bruno Labbadias Ausgleich (18.) verhindert einen klassischen Hattrick. Für die Entscheidung sorgt Matthias Sammer (83.); Michael Zorc (81.) und Joker Fleming Povlsen (83.) machen ein Debakel für Köln daraus. Fertig war die bis heute höchste Kölner Heimniederlage in der Bundesliga.

Die Wiederholung: Am 25. März 2012 gerät der designierte Absteiger 1. FC Köln erneut gegen den kommenden Meister mit 1:6 unter die Räder. Dabei sieht es hier bis zur Pause nicht so aus, Kölns Führung durch Milivoje Novakovic (13.) gleicht Lukasz Piszczek aus (26.). Mit 1:1 geht es in die Kabinen, wo die Ansprache von BVB-Coach Jürgen Klopp offensichtlich mehr Kräfte freilegt als die von FC-Kollege Stale Solbakken. Die (Tor-) Folge: 1:2 Shinji Kagawa (47.), 1:3 Robert Lewandowski (52.), 1:4 Ilkay Gündogan (79.), 1:5 Shinji Kagawa (80.), 1:6 Ivan Perisic (84.). Von Kagawas Traumtor aus spitzem Winkel zum 1:2 ist noch ein paar Tage die Rede. Borussia baut ihre Rekordserie auf 21 Spiele ohne Niederlage aus, und 52.000 Zuschauer haben keine Zweifel mehr: Sie haben den kommenden Meister gesehen.

Der besondere Moment

Er bezieht sich nicht auf ein Spiel, sondern auf einen Spielausfall. Der 8. Februar 1972: Erstmals in der Bundesliga-Historie fällt ein Spiel wegen eines Bombenfunds aus. Drei Tage wurde im Dortmunder Stadion Rote Erde nach Blindgängern aus dem Krieg gebuddelt, ehe einer gefunden wird. Das Risiko war den Stadtvätern jedenfalls zu hoch, sieben Wochen später kommt es zur Nachholpartie. Auch die wird ein Blindgänger - Endstand 0:0.

Das wichtigste Spiel

Am 18. April 1964 kann der 1. FC Köln erster Bundesliga-Meister werden. Dazu nötig ist nur noch ein Punkt im Heimspiel gegen Titelverteidiger BVB, der selbst bei neun Punkten Rückstand längst aus dem Rennen ist. Auf der Borussia ruhen lediglich die theoretischen Hoffnungen des Meidericher SV, aber die platzen an diesem Samstag. Die Geißböcke nehmen Revanche für die Finalniederlage von 1963 und gewinnen souverän mit 5:2. Zweifel am Titel nährt zunächst das 0:1 durch "Aki" Schmidt (22.), das BVB-Schreck Hansi Sturm aus 16 Metern mit dem Pausenpfiff egalisiert. Mit noch mehr Elan kommt das "weiße Ballett" der Kölner aus der Kabine, ein Kopfball von Karl-Heinz Thielen (58.) und ein erdribbeltes Tor von Heinz Hornig (60.) stellen die Weichen auf Meisterschaft. Noch ist der BVB nicht geschlagen, Franz Brungs verkürzt per Kopf (62.), dann riskiert Karl-Heinz Thielen einen Heber (69.), der hinter Hans Tilkowski einschlägt. Der Torjubel zum 5:2 von Leo Wilden (87.) unterbricht die Meistergesänge der 46.000 nur kurz.

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Das wichtigste Spiel außerhalb der Bundesliga

Das letzte Finale um die Deutsche Meisterschaft ist ein Westduell. In Stuttgart treffen der BVB und Titelverteidiger 1. FC am 29. Juni 1963 aufeinander. Das Neckarstadion füllen 75.000 Zuschauer. Es ist ein glühend heißer Tag. So mag es nicht verwundern, dass Getränke auch in die Fangesänge Eingang finden: "Dortmund hat zwar gutes Bier, aber Meister werden wir", singen die Kölner. Die BVB-Fans beweisen weltpolitisches Interesse: "Kennedy sprach zu Adenauer, Borussia spielt die Kölner sauer."

Sauer sind die Kölner schon vor dem Anpfiff, weil ihr Torjäger Christian Müller kurz vor Anpfiff noch ausfällt. Kein guter Tag für den 1. FC, das wird schnell deutlich. Der BVB, in beiden Oberligaspielen 1962/1963 noch unterlegen, geht mit Hilfe der gleißenden Sonne nach neun Minuten in Führung. FC-Keeper Ewert wird bei Dieter Kurrats Schuss stark geblendet - 1:0. Bis zur Halbzeit haben die Kölner nur eine Chance, die Wessel vereitelt. Nach 57 Minuten unterläuft Nationalspieler Karl-Heinz Schnellinger ein Fehler, den Reinhold Wosab zum 2:0 nutzt (57.). Alle spüren, es ist die Vorentscheidung bei dieser Hitze. Nach Aki Schmidts 3:0 (65.) ist alles klar, Schnellinger verkürzt noch auf 3:1 (73.) und rettet die FC-Ehre. Mit blutigem Turban übernimmt Kapitän Wilhelm Burgsmüller unter dem Beifall der meisten Zuschauer die Schale für die dritte deutsche Meisterschaft des BVB. "Der Meister fand seinen Meister", schreibt der Kicker. Und Borusse Helmut "Jockel" Bracht versichert: "Nicht nur Dortmund, das ganze Ruhrgebiet jubelte mit dem BVB."

Serien und Fakten

Die Bundesliga-Bilanz spricht für den BVB (34-20-26).

In Köln ist der 1. FC noch im Plus (20-9-11).

In Köln gab es in 40 Partien noch keinen Platzverweis.

Im Vorjahr blieb der FC gegen den BVB ungeschlagen (2:1; 0:0).

Nur ein Kölner Sieg in den letzten 13 Duellen (2:1 am 18. Oktober 2014).