Koch: "Nur aufgeschoben, nicht aufgehoben"

Der vorläufige Verzicht auf die Kandidatur für den FIFA-Rat: Dr. Rainer Koch, 1. DFB-Vizepräsident, erläutert im DFB.de-Interview die Gründe und den neuen Kurs des DFB - und er erklärt, warum die Ansprüche unverändert bleiben.

DFB.de: Herr Dr. Koch, die Nachricht von Ihrem Verzicht auf die Kandidatur für den FIFA-Rat kommt überraschend. Wie kam es zu dieser Wendung?

Dr. Rainer Koch: Als Reinhard Grindel im April seinen Platz im FIFA- Rat geräumt hat, wurde im UEFA-Exekutivkomitee entschieden, dass der Präsident des Französischen Fußballverbands, Noël Le Graët, als Ersatz nachrückt. Dies war ursprünglich als Interimslösung gedacht. Nun aber hat Noël Le Graët entschieden, dieses Mandat gerne weiter ausüben zu wollen und für die Wahl zu kandidieren. Den DFB und den französischen Verband verbindet ein exzellentes Verhältnis. Daher war für uns schnell klar, dass ich meine geplante Kandidatur für den FIFA-Rat zurückziehe und mich zunächst auf die Wahl für das UEFA-Exekutivkomitee konzentriere.

DFB.de: Man könnte dahinter atmosphärische Störungen oder die Furcht vor einer Kampfkandidatur vermuten.

Koch: Das könnte man - aber man würde damit völlig falsch liegen. Uns eint eine enge Verbundenheit mit dem FFF und Noël Le Graët. Eine Kampfkandidatur und ein doppelter Wahlkampf würden vor diesem Hintergrund überhaupt keinen Sinn machen, weder persönlich noch inhaltlich.

DFB.de: Was bedeutet das für die Vertretung der deutschen Interessen in der FIFA - auch perspektivisch?

Koch: Die Linie ist klar. Wir sind uns im DFB einig, dass unser Bestreben, wieder einen Sitz im FIFA-Rat zu haben, nur aufgeschoben und nicht aufgehoben ist. Das hat auch Fritz Keller bereits unterstrichen. Als größter Mitgliedsverband hat der DFB den Anspruch und Auftrag, in der FIFA stark vertreten zu sein. Auch in den FIFA-Kommissionen möchten wir uns noch stärker einbringen, wobei ich selbst ja schon jetzt einer der beiden europäischen Vertreter im FIFA Governance Committee bin. Wichtig ist für uns, vernünftig, sachlich und mit Weitblick aufzutreten. In den vergangenen Jahren ist nicht alles rund gelaufen. Wir haben nun einen veränderten Kurs eingeschlagen. Wir setzen vor der nächsten Kandidatur auf den Ausbau sehr guter bestehender und den Aufbau neuer, vertrauensvoller Kontakte. Dazu gehört auch, dass wir für die Wahlen im März den Kollegen aus Frankreich, dem Land des Weltmeisters, unterstützen.

DFB.de: Haben die aktuellen Ereignisse Auswirkungen auf Ihre Kandidatur für das UEFA-Exekutivkomitee?

Koch: Nein - außer dass ich mich noch intensiver darauf fokussieren kann. In der UEFA wartet eine ganz wichtige Aufgabe. Wir wollen das Zusammenspiel zwischen Basis und Spitze auf internationaler Ebene stärken. Wir als DFB und auch ich ganz persönlich haben bereits einen sehr engen Austausch mit UEFA-Präsident Aleksander Čeferin. Mit Blick auf die EURO 2024 kann und soll Deutschland eine treibende Rolle einnehmen.

[jb]

Der vorläufige Verzicht auf die Kandidatur für den FIFA-Rat: Dr. Rainer Koch, 1. DFB-Vizepräsident, erläutert im DFB.de-Interview die Gründe und den neuen Kurs des DFB - und er erklärt, warum die Ansprüche unverändert bleiben.

DFB.de: Herr Dr. Koch, die Nachricht von Ihrem Verzicht auf die Kandidatur für den FIFA-Rat kommt überraschend. Wie kam es zu dieser Wendung?

Dr. Rainer Koch: Als Reinhard Grindel im April seinen Platz im FIFA- Rat geräumt hat, wurde im UEFA-Exekutivkomitee entschieden, dass der Präsident des Französischen Fußballverbands, Noël Le Graët, als Ersatz nachrückt. Dies war ursprünglich als Interimslösung gedacht. Nun aber hat Noël Le Graët entschieden, dieses Mandat gerne weiter ausüben zu wollen und für die Wahl zu kandidieren. Den DFB und den französischen Verband verbindet ein exzellentes Verhältnis. Daher war für uns schnell klar, dass ich meine geplante Kandidatur für den FIFA-Rat zurückziehe und mich zunächst auf die Wahl für das UEFA-Exekutivkomitee konzentriere.

DFB.de: Man könnte dahinter atmosphärische Störungen oder die Furcht vor einer Kampfkandidatur vermuten.

Koch: Das könnte man - aber man würde damit völlig falsch liegen. Uns eint eine enge Verbundenheit mit dem FFF und Noël Le Graët. Eine Kampfkandidatur und ein doppelter Wahlkampf würden vor diesem Hintergrund überhaupt keinen Sinn machen, weder persönlich noch inhaltlich.

DFB.de: Was bedeutet das für die Vertretung der deutschen Interessen in der FIFA - auch perspektivisch?

Koch: Die Linie ist klar. Wir sind uns im DFB einig, dass unser Bestreben, wieder einen Sitz im FIFA-Rat zu haben, nur aufgeschoben und nicht aufgehoben ist. Das hat auch Fritz Keller bereits unterstrichen. Als größter Mitgliedsverband hat der DFB den Anspruch und Auftrag, in der FIFA stark vertreten zu sein. Auch in den FIFA-Kommissionen möchten wir uns noch stärker einbringen, wobei ich selbst ja schon jetzt einer der beiden europäischen Vertreter im FIFA Governance Committee bin. Wichtig ist für uns, vernünftig, sachlich und mit Weitblick aufzutreten. In den vergangenen Jahren ist nicht alles rund gelaufen. Wir haben nun einen veränderten Kurs eingeschlagen. Wir setzen vor der nächsten Kandidatur auf den Ausbau sehr guter bestehender und den Aufbau neuer, vertrauensvoller Kontakte. Dazu gehört auch, dass wir für die Wahlen im März den Kollegen aus Frankreich, dem Land des Weltmeisters, unterstützen.

DFB.de: Haben die aktuellen Ereignisse Auswirkungen auf Ihre Kandidatur für das UEFA-Exekutivkomitee?

Koch: Nein - außer dass ich mich noch intensiver darauf fokussieren kann. In der UEFA wartet eine ganz wichtige Aufgabe. Wir wollen das Zusammenspiel zwischen Basis und Spitze auf internationaler Ebene stärken. Wir als DFB und auch ich ganz persönlich haben bereits einen sehr engen Austausch mit UEFA-Präsident Aleksander Čeferin. Mit Blick auf die EURO 2024 kann und soll Deutschland eine treibende Rolle einnehmen.

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