Koch: "Ein ganz wichtiges Jahr für den Amateurfußball"

Es war ein besonderes Jahr für den deutschen Fußball – nicht nur wegen des Triumphs der Nationalmannschaft bei der WM in Brasilien. Noch nie hat der DFB mehr für den Amateurfußball getan als 2014. Rund 30 Millionen Euro an Zuschüssen und Dienstleistungen sind dieses Jahr in den Amateurbereich geflossen, sechs Millionen Euro davon über die DFL. Der Masterplan und die Amateurfußballkampagne laufen. Dr. Rainer Koch, 1. DFB-Vizepräsident für Amateure, Recht und Satzungsfragen, sieht "große Schritte in die richtige Richtung".

Am 18. Dezember feiert der Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) seinen 56. Geburtstag. Zuvor redet Rainer Koch im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Jochen Breideband über große Projekte, verbesserten Service, ein neues Bewusstsein, die Einzigartigkeit von FUSSBALL.DE - und darüber, warum der WM-Titel auch ein Erfolg der Amateure ist.

DFB.de: Herr Dr. Koch, der vierte Stern des WM-Titels überstrahlt alles im Fußballjahr 2014. Inwiefern war es auch das Jahr des Amateurfußballs in Deutschland?

Dr. Rainer Koch: Der Gewinn der Weltmeisterschaft ist auch ein Erfolg des deutschen Amateurfußballs. Das hat Bundestrainer Joachim Löw unmittelbar nach dem Turnier zu Recht deutlich gemacht, indem er den Triumph als große Gesamtleistung bezeichnet hat. Damit hat er auch die Fans und die Fußball-Basis in Deutschland gemeint. Mit Ausnahme von zwei Akteuren haben alle Spieler aus dem WM-Kader in Amateurvereinen angefangen. Das zeigt, wie wichtig das Mitwirken aller ist - von den kleinen Klubs über die Stützpunkte bis zu den Eliteschulen und den Nachwuchsleistungszentren der Landesverbände und Profivereine. Der Gewinn des WM-Titels gibt vor allem dem Jugendfußball frischen Schwung. Aber nicht nur deshalb war es ein ganz wichtiges Jahr für den Amateurfußball.

DFB.de: Weshalb noch?

Koch: Da war vor allem der Neustart von FUSSBALL.DE, das nun komplett vom DFB betreut und betrieben wird. Es ist jetzt ein echtes Portal für den Amateurfußball, das neben den Ergebnissen viele weitere Daten und jede Menge Geschichten rund um den Amateurfußball bietet. Diese positive Darstellung macht in Verbindung mit der Amateurfußballkampagne deutlich, dass Fußball ein begeisternder Sport mit Zukunft ist, dass Fußball attraktiv und modern ist. Nach den ersten vier Monaten kann man festhalten: Uns ist in diesem Bereich der Startschuss in ein neues digitales Zeitalter gelungen. In diesem Zuge haben wir auch im Servicebereich einen großen Sprung nach vorne gemacht.

DFB.de: Inwiefern?

Koch: Der gesamte Bereich Training und Service auf FUSSBALL.DE ist ein herausragendes Dienstleistungsangebot. Er bietet den Vereinen, Trainern und Mitarbeitern nicht nur Hilfestellungen, er sorgt auch für eine klare Qualitätssteigerung der Arbeit.



Es war ein besonderes Jahr für den deutschen Fußball – nicht nur wegen des Triumphs der Nationalmannschaft bei der WM in Brasilien. Noch nie hat der DFB mehr für den Amateurfußball getan als 2014. Rund 30 Millionen Euro an Zuschüssen und Dienstleistungen sind dieses Jahr in den Amateurbereich geflossen, sechs Millionen Euro davon über die DFL. Der Masterplan und die Amateurfußballkampagne laufen. Dr. Rainer Koch, 1. DFB-Vizepräsident für Amateure, Recht und Satzungsfragen, sieht "große Schritte in die richtige Richtung".

Am 18. Dezember feiert der Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) seinen 56. Geburtstag. Zuvor redet Rainer Koch im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Jochen Breideband über große Projekte, verbesserten Service, ein neues Bewusstsein, die Einzigartigkeit von FUSSBALL.DE - und darüber, warum der WM-Titel auch ein Erfolg der Amateure ist.

DFB.de: Herr Dr. Koch, der vierte Stern des WM-Titels überstrahlt alles im Fußballjahr 2014. Inwiefern war es auch das Jahr des Amateurfußballs in Deutschland?

Dr. Rainer Koch: Der Gewinn der Weltmeisterschaft ist auch ein Erfolg des deutschen Amateurfußballs. Das hat Bundestrainer Joachim Löw unmittelbar nach dem Turnier zu Recht deutlich gemacht, indem er den Triumph als große Gesamtleistung bezeichnet hat. Damit hat er auch die Fans und die Fußball-Basis in Deutschland gemeint. Mit Ausnahme von zwei Akteuren haben alle Spieler aus dem WM-Kader in Amateurvereinen angefangen. Das zeigt, wie wichtig das Mitwirken aller ist - von den kleinen Klubs über die Stützpunkte bis zu den Eliteschulen und den Nachwuchsleistungszentren der Landesverbände und Profivereine. Der Gewinn des WM-Titels gibt vor allem dem Jugendfußball frischen Schwung. Aber nicht nur deshalb war es ein ganz wichtiges Jahr für den Amateurfußball.

DFB.de: Weshalb noch?

Koch: Da war vor allem der Neustart von FUSSBALL.DE, das nun komplett vom DFB betreut und betrieben wird. Es ist jetzt ein echtes Portal für den Amateurfußball, das neben den Ergebnissen viele weitere Daten und jede Menge Geschichten rund um den Amateurfußball bietet. Diese positive Darstellung macht in Verbindung mit der Amateurfußballkampagne deutlich, dass Fußball ein begeisternder Sport mit Zukunft ist, dass Fußball attraktiv und modern ist. Nach den ersten vier Monaten kann man festhalten: Uns ist in diesem Bereich der Startschuss in ein neues digitales Zeitalter gelungen. In diesem Zuge haben wir auch im Servicebereich einen großen Sprung nach vorne gemacht.

DFB.de: Inwiefern?

Koch: Der gesamte Bereich Training und Service auf FUSSBALL.DE ist ein herausragendes Dienstleistungsangebot. Er bietet den Vereinen, Trainern und Mitarbeitern nicht nur Hilfestellungen, er sorgt auch für eine klare Qualitätssteigerung der Arbeit.

DFB.de: Was war für Sie der wichtigste Fortschritt in diesem Jahr?

Koch: Dass die Verbände und Vereine enger zusammengerückt sind. Auch die Zusammenarbeit zwischen dem DFB sowie den Regional- und Landesverbänden ist noch enger und besser geworden. Die Erkenntnis, dass Verbände nicht abgehoben agieren dürfen, ist mittlerweile auf allen Ebenen unbestritten. Das zeigt sich nicht zuletzt im Masterplan und der Amateurfußballkampagne. Wichtig ist: Die Verbände müssen häufiger erklären und direkter auf die Basis zugehen, aber die Vereine müssen auch Anregungen an- und aufnehmen. Der DFB hat noch nie so viel für den Amateurfußball getan wie 2014. Dazu passt, dass auf Initiative von Präsident Wolfgang Niersbach und Schatzmeister Reinhard Grindel vom Jahresüberschuss zusätzliche drei Millionen Euro an die Landesverbände weitergegeben werden. Das ist eine Anerkennung für die geleistete Arbeit.

DFB.de: Ein Jahr Masterplan, mehr als ein Jahr Amateurfußballkampagne - wie lautet Ihr Zwischenfazit?

Koch: Wir haben große Schritte in die richtige Richtung gemacht. Viele Projekte sind aufgesetzt worden, nun befinden wir uns in den Umsetzungsphasen. Zum Beispiel wird das DFB-Mobil künftig nicht nur Vereine, sondern auch Schulen besuchen, um neuen Nachwuchs für den Fußball zu gewinnen. Die Herausforderung der Ganztagsschule für den Fußball und das Vereinsangebot ist eines der zentralen Themen für die nahe Zukunft. Insgesamt stelle ich fest, dass wir intensivere Diskussionen über amateurfußballspezifische Themen haben. Auch das ist ein Effekt aus der Arbeit und den Maßnahmen der vergangenen Monate. Der Amateurfußball ist wieder stärker ins Bewusstsein gerückt.

DFB.de: Hinter Schlagworten wie Masterplan wittert die breite Öffentlichkeit oft viele Worte, aber wenig Taten. Was ist am jetzigen Konzept anders?

Koch: Es ist kein Plan auf dem Papier, es ist ein gelebter Plan. Das sieht man an Beispielen wie dem DFB-Mobil, dem vollzogenenen Relaunch von FUSSBALL.DE oder Features wie dem Liveticker. Wir bieten unzählige Qualifizierungsmöglichkeiten an. Außerdem beinhaltet der Masterplan ein Controling. Alle 21 Landesverbände haben gemeinsam konkrete Zielvereinbarungen getroffen und lassen sich evaluieren.

DFB.de: Was sind die wichtigsten Baustellen für 2015?

Koch: Über allem steht, kontinuierlich an den Projekten der Amateurfußballkampagne weiterzuarbeiten. Wir müssen dafür sorgen, dass die Maßnahmen tatsächlich an der Basis ankommen. Wichtige Punkte sind dabei die Qualifizierung von Vereins- und Verbandsmitarbeitern, technische Hilfeleistungen, der Vereinsdialog und die Sicherung des flächendeckenden Spielbetriebs.

DFB.de: Sie sind seit Oktober 2013 als DFB-Vizepräsident für den Amateurfußball zuständig. Was macht für Sie den Reiz dieser Funktion aus?

Koch: Ich habe in erster Linie eine moderierende Funktion. Die Aufgabe ist, gemeinsame Positionen zu entwickeln. Das ist wichtig, und es ist spannend, weil die 21 Landesverbände und fünf Regionalverbände in ihrer Größe und Struktur zum Teil völlig unterschiedlich sind. Darum ist die Arbeit gewiss nicht immer einfach. (lacht) Ich habe aber, das möchte ich betonen, keine alleinige Zuständigkeit für alle Themen rund um den Amateurfußball. Wir reden hier immer von Teamarbeit. Das sieht man unter anderem daran, dass die Steuerungsgruppe Amateurfußball von meinen DFB-Präsidiumskollegen Peter Frymuth und Ronny Zimmermann geleitet wird.

DFB.de: Verfolgen Sie eigentlich noch das Geschehen bei Ihren Heimatklubs Kirchheimer SC und TSV Poing?

Koch: Natürlich. Ich bin überzeugter Poinger, ein Leben lang. Der TSV ist für mich ein bemerkenswertes Beispiel für Amateurfußball. Der Verein verfolgt keinen riesigen sportlichen Leistungsgedanken, die erste Mannschaft spielt in der A-Klasse. Aber der Klub hat sehr viele Jugendmannschaften mit einer Menge engagierter Ehrenamtler. Der Bayerische Fußball-Verband hat zuletzt in Zusammenarbeit mit dem TSV Poing einen dezentralen C-Lizenz-Lehrgang angeboten, an dem mehr als 20 Jugendtrainer des Vereins teilgenommen haben. Das ist eine beeindruckende Zahl.