Knoche: "Zweitligisten können gefährlich sein"

Er ist einer der zweikampfstärksten Abwehrspieler der Liga, kaum einer spielt so wenig Fehlpässe wie er - Robin Knoche hat sich mit starken Leistungen in die Stammformation des VfL Wolfsburg gespielt. Dem 21 Jahre alten Eigengewächs, Knoche spielt seit 2005 für den VfL, wird von vielen in Wolfsburg eine große Zukunft vorausgesagt.

Mitspieler Naldo bezeichnet ihn als eine "sehr positive Überraschung". Manager Klaus Allofs sieht ihn langfristig sogar als Kandidat für die A-Nationalmannschaft. Über solche Themen macht sich der U 21-Nationalspieler nicht allzu viele Gedanken. Er hat sich zwar über die Bestätigung gefreut, konzentriert sich aber lieber auf die bevorstehenden Aufgaben. So zum Beispiel auf das Pokalspiel gegen den FC Ingolstadt (heute, ab 19 Uhr, live auf Sky).

Robin Knoche spricht im exklusiven DFB.de-Interview mit Oliver Jensen über das Aufeinandertreffen mit dem Zweitligisten, über die erfolgreiche Saison des VfL Wolfsburg und über seine Entwicklung zum Stammspieler.

DFB.de: Herr Knoche, der Zweitligist FC Ingolstadt wird im Pokal zu Gast sein. Ist das ein leichtes oder einfach nur ein leicht zu unterschätzendes Los?

Robin Knoche: Für uns ist es zunächst einmal positiv, ein Heimspiel zu haben. Die Zuschauer werden voll hinter uns stehen. Natürlich sind wir gegen Ingolstadt Favorit. Aber trotzdem unterschätzen wir diese Mannschaft nicht. Bei unserer Mannschaft mache ich mir da auch keine Sorgen. Schließlich trafen wir im Pokal bereits auf zwei Zweitligisten.

DFB.de: In der ersten Runde auf den Karlsruher SC, danach auf den VfR Aalen.

Knoche: Ganz genau. Wir wissen also, dass auch diese Gegner sehr gefährlich sein können.

DFB.de: Welche Aufgabe kommt auf Sie in der Verteidigung zu? Ingolstadt wird als Gast und Außenseiter vermutlich eher defensiv agieren.

Knoche: Wir Innenverteidiger müssen dafür sorgen, dass die eigene Defensive niemals vernachlässigt wird. Wir dürfen nicht ohne Kopf spielen und hinten auf keinen Fall zu offen stehen.

DFB.de: Sind Spiele gegen Zweitligisten völlig anders als gegen einen Bundesligisten?

Knoche: Natürlich steht man als Bundesligist noch mehr unter Druck. Ansonsten geht man das Spiel nicht anders an. Es geht einfach darum, das Spiel zu gewinnen und in die nächste Runde einzuziehen. Wir wollen möglichst weit kommen.

DFB.de: Der VfL Wolfsburg zählt zu den Gewinnern der bisherigen Vorrunde. Warum läuft es so viel besser als in der vergangenen Spielzeit?

Knoche: Es hat einfach etwas gedauert, bis sich die Mannschaft richtig kennengelernt hat. Die Vorgaben vom Trainer sind uns mittlerweile absolut klar. Wir sind mit den Abläufen und den Laufwegen der Mitspieler nun viel besser vertraut.

DFB.de: Beim Nordderby gegen Eintracht Braunschweig hat das nicht viel gebracht. Danach aber hat der VfL auf die Erfolgsspur gefunden.

Knoche: Natürlich tat uns die Niederlage weh. Aber wir haben unsere Lehren daraus gezogen. Wir sind seitdem noch enger zusammengerückt. Das ist auch ein Grund für die erfolgreichen Spiele danach. Wir spielen seitdem besser, obwohl uns mit Christian Träsch, Ja-Cheol Koo und phasenweise auch Diego sehr wichtige Spieler gefehlt haben oder immer noch fehlen.

DFB.de: Sie haben sich nun in dieser Saison als Stammspieler etabliert. Sind Sie soviel stärker als in der vergangenen Saison oder wurden Sie zuvor einfach nur unterschätzt?

Knoche: Natürlich hat sich innerhalb des letzten Jahres sehr viel verändert. Die Aufregung und Anspannung, in der Bundesliga zu spielen, nehme ich nun ganz anders wahr. Als junger Spieler braucht man einige Partien, bis man speziell in brenzligen Situationen eine gewisse Ruhe auf dem Platz hat.

DFB.de: Sind Sie mittlerweile nicht mehr aufgeregt, wenn Sie in das Stadion einlaufen?

Knoche: Eine gewisse Anspannung ist natürlich schon noch vorhanden. Aber es ist bei weitem nicht mehr so wie in den ersten Spielen.

DFB.de: Der einzige Spieler, der sich vielleicht nicht so sehr über Ihre Stammposition freut, ist Neuzugang Timm Klose, den Sie auf die Bank verdrängt haben.

Knoche: Es war bereits in der Vorbereitung klar, dass es einen offenen Zweikampf zwischen uns geben wird. Die Konkurrenzsituation ist uns beiden bewusst und wir pushen uns auch gegenseitig. Ich denke nicht, dass unser spielerisches Niveau ein völlig anderes ist. Aber ich freue mich natürlich, wenn sich der Trainer für mich entscheidet.

DFB.de: Ihr Partner in der Innenverteidigung ist der fast zehn Jahre ältere Naldo. Können Sie uns die Zusammenarbeit ein bisschen beschreiben?

Knoche: Mir persönlich hilft es sehr, einen erfahrenen Spieler an meiner Seite zu haben, der eine so große Ruhe ausstrahlt. Er hat schon vieles im Fußball erlebt.

DFB.de: Gibt er Ihnen während des Spiels Tipps?

Knoche: Es geht nicht darum, dass er mich auf die einzelnen Stärken der Gegner hinweist. Darauf werden wir vor dem Spiel vom Trainer bereits aufmerksam gemacht. Aber mit seiner Präsenz gibt er auch mir ein Gefühl von Sicherheit.

DFB.de: Sie und Maximilian Arnold gelten als die neuen Gesichter des VfL Wolfsburg, weil Sie aus der eigenen Jugend kommen. Spüren Sie dadurch eine besondere Zuneigung der Fans oder eher einen besonderen Druck?

Knoche: Einen besonderen Druck eher weniger. Aber es ist schon festzustellen, dass die Fans meine Leistung und die von Maxi honorieren.

DFB.de: Werden Sie auf den Straßen von Wolfsburg bereits häufig von Fans erkannt?

Knoche: Nein, das ist bis jetzt nicht der Fall. Aber das ist auch nicht wichtig für mich.

DFB.de: Bei Maximilian Arnold, der in den Medien noch präsenter ist, dürfte das anders sein.

Knoche: Möglicherweise ist das so, das kann ich nicht beurteilen. Es ist ja auch ganz normal, dass Offensivspieler mehr Aufmerksamkeit bekommen. Im Fußball geht es um Tore. Und die zu machen, gelingt Maxi derzeit gut. Er hat zuletzt wichtige Treffer für uns erzielt.

DFB.de: Und Sie bedauern nicht, etwas weniger populär zu sein?

Knoche: Nein. Überhaupt nicht. Ich glaube auch nicht, dass Maxi solche Dinge wichtig sind.

DFB.de: In den vergangenen Spielzeiten war der VfL Wolfsburg nicht unbedingt dafür bekannt, auf die eigene Jugend zu setzen - eher für die vielen Transfers. Sind Sie nicht selber überrascht, dass mit dem neuen Führungsduo Klaus Allofs und Dieter Hecking nun eine neue Philosophie eingekehrt ist?

Knoche: Ich finde es selbstverständlich gut, dass der VfL jetzt noch stärker auf uns junge Spieler setzt. Aber ich durfte auch vorher bereits bei den Profis mittrainieren, habe außerdem viel Spielpraxis in der zweiten Mannschaft gesammelt. So konnte ich mich gut weiterentwickeln. Ich habe darauf gewartet, bis meine Chance kommen wird. Auch in der letzten Spielzeit habe ich einige Male in der Bundesliga gespielt. Dass ich nun regelmäßig spiele, ist natürlich sehr schön.

DFB.de: Eine weitere Neuerung beim VfL Wolfsburg ist der verkleinerte Kader. Hat sich das auch auf die Stimmung in der Mannschaft ausgewirkt?

Knoche: Natürlich. Die meisten Spieler kennen sich mittlerweile schon länger. Dadurch ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft besser als in der vergangenen Saison und wir treten sehr geschlossen auf. Die guten Ergebnisse haben natürlich auch einen großen Anteil daran. Je erfolgreicher man ist, desto mehr Spaß macht das auch.

DFB.de: In der Öffentlichkeit wird viel darüber spekuliert, wie der Kader in der nächsten Saison aussehen wird. Besonders über den Verbleib von Diego und Ivica Olic. Beschäftigt das nicht auch die Mannschaft ein wenig?

Knoche: Darüber machen wir anderen Spieler uns keine großen Gedanken. Es würde uns nur ablenken, sich damit allzu sehr zu beschäftigen. Wir werden ja irgendwann sehen, wie es weitergeht. [oj]


Er ist einer der zweikampfstärksten Abwehrspieler der Liga, kaum einer spielt so wenig Fehlpässe wie er - Robin Knoche hat sich mit starken Leistungen in die Stammformation des VfL Wolfsburg gespielt. Dem 21 Jahre alten Eigengewächs, Knoche spielt seit 2005 für den VfL, wird von vielen in Wolfsburg eine große Zukunft vorausgesagt.

Mitspieler Naldo bezeichnet ihn als eine "sehr positive Überraschung". Manager Klaus Allofs sieht ihn langfristig sogar als Kandidat für die A-Nationalmannschaft. Über solche Themen macht sich der U 21-Nationalspieler nicht allzu viele Gedanken. Er hat sich zwar über die Bestätigung gefreut, konzentriert sich aber lieber auf die bevorstehenden Aufgaben. So zum Beispiel auf das Pokalspiel gegen den FC Ingolstadt (heute, ab 19 Uhr, live auf Sky).

Robin Knoche spricht im exklusiven DFB.de-Interview mit Oliver Jensen über das Aufeinandertreffen mit dem Zweitligisten, über die erfolgreiche Saison des VfL Wolfsburg und über seine Entwicklung zum Stammspieler.

DFB.de: Herr Knoche, der Zweitligist FC Ingolstadt wird im Pokal zu Gast sein. Ist das ein leichtes oder einfach nur ein leicht zu unterschätzendes Los?

Robin Knoche: Für uns ist es zunächst einmal positiv, ein Heimspiel zu haben. Die Zuschauer werden voll hinter uns stehen. Natürlich sind wir gegen Ingolstadt Favorit. Aber trotzdem unterschätzen wir diese Mannschaft nicht. Bei unserer Mannschaft mache ich mir da auch keine Sorgen. Schließlich trafen wir im Pokal bereits auf zwei Zweitligisten.

DFB.de: In der ersten Runde auf den Karlsruher SC, danach auf den VfR Aalen.

Knoche: Ganz genau. Wir wissen also, dass auch diese Gegner sehr gefährlich sein können.

DFB.de: Welche Aufgabe kommt auf Sie in der Verteidigung zu? Ingolstadt wird als Gast und Außenseiter vermutlich eher defensiv agieren.

Knoche: Wir Innenverteidiger müssen dafür sorgen, dass die eigene Defensive niemals vernachlässigt wird. Wir dürfen nicht ohne Kopf spielen und hinten auf keinen Fall zu offen stehen.

DFB.de: Sind Spiele gegen Zweitligisten völlig anders als gegen einen Bundesligisten?

Knoche: Natürlich steht man als Bundesligist noch mehr unter Druck. Ansonsten geht man das Spiel nicht anders an. Es geht einfach darum, das Spiel zu gewinnen und in die nächste Runde einzuziehen. Wir wollen möglichst weit kommen.

DFB.de: Der VfL Wolfsburg zählt zu den Gewinnern der bisherigen Vorrunde. Warum läuft es so viel besser als in der vergangenen Spielzeit?

Knoche: Es hat einfach etwas gedauert, bis sich die Mannschaft richtig kennengelernt hat. Die Vorgaben vom Trainer sind uns mittlerweile absolut klar. Wir sind mit den Abläufen und den Laufwegen der Mitspieler nun viel besser vertraut.

DFB.de: Beim Nordderby gegen Eintracht Braunschweig hat das nicht viel gebracht. Danach aber hat der VfL auf die Erfolgsspur gefunden.

Knoche: Natürlich tat uns die Niederlage weh. Aber wir haben unsere Lehren daraus gezogen. Wir sind seitdem noch enger zusammengerückt. Das ist auch ein Grund für die erfolgreichen Spiele danach. Wir spielen seitdem besser, obwohl uns mit Christian Träsch, Ja-Cheol Koo und phasenweise auch Diego sehr wichtige Spieler gefehlt haben oder immer noch fehlen.

DFB.de: Sie haben sich nun in dieser Saison als Stammspieler etabliert. Sind Sie soviel stärker als in der vergangenen Saison oder wurden Sie zuvor einfach nur unterschätzt?

Knoche: Natürlich hat sich innerhalb des letzten Jahres sehr viel verändert. Die Aufregung und Anspannung, in der Bundesliga zu spielen, nehme ich nun ganz anders wahr. Als junger Spieler braucht man einige Partien, bis man speziell in brenzligen Situationen eine gewisse Ruhe auf dem Platz hat.

DFB.de: Sind Sie mittlerweile nicht mehr aufgeregt, wenn Sie in das Stadion einlaufen?

Knoche: Eine gewisse Anspannung ist natürlich schon noch vorhanden. Aber es ist bei weitem nicht mehr so wie in den ersten Spielen.

DFB.de: Der einzige Spieler, der sich vielleicht nicht so sehr über Ihre Stammposition freut, ist Neuzugang Timm Klose, den Sie auf die Bank verdrängt haben.

Knoche: Es war bereits in der Vorbereitung klar, dass es einen offenen Zweikampf zwischen uns geben wird. Die Konkurrenzsituation ist uns beiden bewusst und wir pushen uns auch gegenseitig. Ich denke nicht, dass unser spielerisches Niveau ein völlig anderes ist. Aber ich freue mich natürlich, wenn sich der Trainer für mich entscheidet.

DFB.de: Ihr Partner in der Innenverteidigung ist der fast zehn Jahre ältere Naldo. Können Sie uns die Zusammenarbeit ein bisschen beschreiben?

Knoche: Mir persönlich hilft es sehr, einen erfahrenen Spieler an meiner Seite zu haben, der eine so große Ruhe ausstrahlt. Er hat schon vieles im Fußball erlebt.

DFB.de: Gibt er Ihnen während des Spiels Tipps?

Knoche: Es geht nicht darum, dass er mich auf die einzelnen Stärken der Gegner hinweist. Darauf werden wir vor dem Spiel vom Trainer bereits aufmerksam gemacht. Aber mit seiner Präsenz gibt er auch mir ein Gefühl von Sicherheit.

DFB.de: Sie und Maximilian Arnold gelten als die neuen Gesichter des VfL Wolfsburg, weil Sie aus der eigenen Jugend kommen. Spüren Sie dadurch eine besondere Zuneigung der Fans oder eher einen besonderen Druck?

Knoche: Einen besonderen Druck eher weniger. Aber es ist schon festzustellen, dass die Fans meine Leistung und die von Maxi honorieren.

DFB.de: Werden Sie auf den Straßen von Wolfsburg bereits häufig von Fans erkannt?

Knoche: Nein, das ist bis jetzt nicht der Fall. Aber das ist auch nicht wichtig für mich.

DFB.de: Bei Maximilian Arnold, der in den Medien noch präsenter ist, dürfte das anders sein.

Knoche: Möglicherweise ist das so, das kann ich nicht beurteilen. Es ist ja auch ganz normal, dass Offensivspieler mehr Aufmerksamkeit bekommen. Im Fußball geht es um Tore. Und die zu machen, gelingt Maxi derzeit gut. Er hat zuletzt wichtige Treffer für uns erzielt.

DFB.de: Und Sie bedauern nicht, etwas weniger populär zu sein?

Knoche: Nein. Überhaupt nicht. Ich glaube auch nicht, dass Maxi solche Dinge wichtig sind.

DFB.de: In den vergangenen Spielzeiten war der VfL Wolfsburg nicht unbedingt dafür bekannt, auf die eigene Jugend zu setzen - eher für die vielen Transfers. Sind Sie nicht selber überrascht, dass mit dem neuen Führungsduo Klaus Allofs und Dieter Hecking nun eine neue Philosophie eingekehrt ist?

Knoche: Ich finde es selbstverständlich gut, dass der VfL jetzt noch stärker auf uns junge Spieler setzt. Aber ich durfte auch vorher bereits bei den Profis mittrainieren, habe außerdem viel Spielpraxis in der zweiten Mannschaft gesammelt. So konnte ich mich gut weiterentwickeln. Ich habe darauf gewartet, bis meine Chance kommen wird. Auch in der letzten Spielzeit habe ich einige Male in der Bundesliga gespielt. Dass ich nun regelmäßig spiele, ist natürlich sehr schön.

DFB.de: Eine weitere Neuerung beim VfL Wolfsburg ist der verkleinerte Kader. Hat sich das auch auf die Stimmung in der Mannschaft ausgewirkt?

Knoche: Natürlich. Die meisten Spieler kennen sich mittlerweile schon länger. Dadurch ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft besser als in der vergangenen Saison und wir treten sehr geschlossen auf. Die guten Ergebnisse haben natürlich auch einen großen Anteil daran. Je erfolgreicher man ist, desto mehr Spaß macht das auch.

DFB.de: In der Öffentlichkeit wird viel darüber spekuliert, wie der Kader in der nächsten Saison aussehen wird. Besonders über den Verbleib von Diego und Ivica Olic. Beschäftigt das nicht auch die Mannschaft ein wenig?

Knoche: Darüber machen wir anderen Spieler uns keine großen Gedanken. Es würde uns nur ablenken, sich damit allzu sehr zu beschäftigen. Wir werden ja irgendwann sehen, wie es weitergeht.