Klinsmann: "Wir haben sehr wichtige Erkenntnisse gewonnen"

Die Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat am Samstag den ersten Auftritt im Iran gegen die Gastgeber mit 2:0 (1:0) gewonnen. Bundestrainer Jürgen Klinsmann äußert sich in einem Interview unter anderem zur Leistung seiner Mannschaft und zu den Erlebnissen rund um das Spiel.

Frage: Was ist Ihre wichtigste Erkenntnis aus der Reise in den Iran?

Jürgen Klinsmann: Natürlich war es schön, dass wir gewonnen haben. Aber noch wichtiger war das Gesamterlebnis. Wir haben sehr, sehr wichtige Erkenntnisse gewonnen. Wie unsere junge Mannschaft in dieser unvergleichlichen Atmosphäre vor mehr als 100.000 Zuschauern zurechtgekommen ist, das verdient höchsten Respekt. Es war sehr, sehr wichtig zu sehen, wie sich die Mannschaft in einem solchen Rahmen verhält, wie sie mit den Umständen klarkommt. Das hat mir alles sehr imponiert.

Frage: Diese Reise stand aber sicher nicht nur im Zeichen des Sportlichen?

Klinsmann: Nein. Wichtig war, dass diese Reise jedem Mitglied der Mannschaft die Möglichkeit gegeben hat, persönliche Erfahrungen zu sammeln - das Spiel vor mehr als 100.000 Zuschauern, eine andere Kultur, andere Lebensumstände. Für die persönliche Entwicklung jedes Einzelnen war diese Reise ein prägendes Erlebnis. Für jeden Spieler, Trainer, Betreuer oder Journalist wird diese Reise unvergesslich bleiben. Ich muss mich noch einmal bei der iranischen Bevölkerung für die herzliche Aufnahme während der gesamten Reise bedanken. Respekt und Achtung sind das Wichtigste in einer funktionierenden Gesellschaft, das haben wir alle mal wieder lernen können.

Frage: Sportlich lief bei Ihrer Mannschaft aber nicht alles rund ...?

Klinsmann: Sicher sind wir nicht so aufgetreten wie gegen Brasilien, waren vor allem in der Anfangsphase sehr nervös. Aber man muss auch den Iranern ein großes Kompliment machen, wie sie das Spiel angegangen sind. Bei uns gab es vielleicht auch durch die Kulisse zu Beginn einige Konzentrationsfehler, die wir aber im Laufe der Partie abgestellt haben. Nach unserem 1:0 hatten die Iraner viele gute Chancen, da hat uns Jens Lehmann in einigen brenzligen Situationen vor dem Ausgleich bewahrt. Nach dem 2:0 waren wir aber dem 3:0 näher als die Iraner dem Ausgleich.

Frage: Apropos Jens Lehmann. Wie bewerten Sie seine Leistung?

Klinsmann: Lehmann hat hervorragend gehalten. Er ist ein Weltklassetorhüter und hat seine Chance genutzt. Es ist ja kein Zufall, dass er mit Arsenal London seit ewigen Zeiten ungeschlagen ist. Ich habe ihm gleich nach dem Spiel zu seiner Leistung gratuliert.

Frage: Glauben Sie wirklich, dass nach der Trennung von Maier der Dauerstreit zwischen den beiden Torleuten beigelegt werden kann?

Klinsmann: Wir haben nun mal das Luxusproblem, über zwei Weltklassetorhüter zu verfügen. Der Konkurrenzkampf zwischen Oliver Kahn und Jens Lehmann wird bis zur WM 2006 anhalten. Wichtig bei diesem Zweikampf sind der nötige Respekt und die Achtung voreinander.

Frage: Was hatte Sie dazu bewogen, Thomas Brdaric im Sturm den Vorzug vor Gerald Asamoah zu geben.

Klinsmann: Thomas hat sich durch gute Leistungen in der Bundesliga und seine vorbildliche Einstellung bei den Länderspielen in Österreich und gegen Brasilien seinen Einsatz verdient. Er war einfach mal dran. Ich war mit ihm sehr zufrieden. Wenn man seine Leistung mit einem Tor krönt, hat man alle Argumente für sich. [ar]


[bild1]Die Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat am Samstag den ersten Auftritt im Iran gegen die Gastgeber mit 2:0 (1:0) gewonnen. Bundestrainer Jürgen Klinsmann äußert sich in einem Interview unter anderem zur Leistung seiner Mannschaft und zu den Erlebnissen rund um das Spiel.



Frage: Was ist Ihre wichtigste Erkenntnis aus der Reise in den Iran?



Jürgen Klinsmann: Natürlich war es schön, dass wir gewonnen haben. Aber noch wichtiger war das Gesamterlebnis. Wir haben sehr, sehr wichtige Erkenntnisse gewonnen. Wie unsere junge Mannschaft in dieser unvergleichlichen Atmosphäre vor mehr als 100.000 Zuschauern zurechtgekommen ist, das verdient höchsten Respekt. Es war sehr, sehr wichtig zu sehen, wie sich die Mannschaft in einem solchen Rahmen verhält, wie sie mit den Umständen klarkommt. Das hat mir alles sehr imponiert.



Frage: Diese Reise stand aber sicher nicht nur im Zeichen des Sportlichen?



Klinsmann: Nein. Wichtig war, dass diese Reise jedem Mitglied der Mannschaft die Möglichkeit gegeben hat, persönliche Erfahrungen zu sammeln - das Spiel vor mehr als 100.000 Zuschauern, eine andere Kultur, andere Lebensumstände. Für die persönliche Entwicklung jedes Einzelnen war diese Reise ein prägendes Erlebnis. Für jeden Spieler, Trainer, Betreuer oder Journalist wird diese Reise unvergesslich bleiben. Ich muss mich noch einmal bei der iranischen Bevölkerung für die herzliche Aufnahme während der gesamten Reise bedanken. Respekt und Achtung sind das Wichtigste in einer funktionierenden Gesellschaft, das haben wir alle mal wieder lernen können.



Frage: Sportlich lief bei Ihrer Mannschaft aber nicht alles rund ...?



Klinsmann: Sicher sind wir nicht so aufgetreten wie gegen
Brasilien, waren vor allem in der Anfangsphase sehr nervös. Aber
man muss auch den Iranern ein großes Kompliment machen, wie sie das Spiel angegangen sind. Bei uns gab es vielleicht auch durch die Kulisse zu Beginn einige Konzentrationsfehler, die wir aber im Laufe der Partie abgestellt haben. Nach unserem 1:0 hatten die Iraner viele gute Chancen, da hat uns Jens Lehmann in einigen brenzligen Situationen vor dem Ausgleich bewahrt. Nach dem 2:0 waren wir aber dem 3:0 näher als die Iraner dem Ausgleich.



Frage: Apropos Jens Lehmann. Wie bewerten Sie seine Leistung?



Klinsmann: Lehmann hat hervorragend gehalten. Er ist ein
Weltklassetorhüter und hat seine Chance genutzt. Es ist ja kein
Zufall, dass er mit Arsenal London seit ewigen Zeiten ungeschlagen ist. Ich habe ihm gleich nach dem Spiel zu seiner Leistung gratuliert.



Frage: Glauben Sie wirklich, dass nach der Trennung von Maier der Dauerstreit zwischen den beiden Torleuten beigelegt werden kann?



[bild2]Klinsmann: Wir haben nun mal das Luxusproblem, über zwei Weltklassetorhüter zu verfügen. Der Konkurrenzkampf zwischen Oliver Kahn und Jens Lehmann wird bis zur WM 2006 anhalten. Wichtig bei diesem Zweikampf sind der nötige Respekt und die Achtung voreinander.



Frage: Was hatte Sie dazu bewogen, Thomas Brdaric im Sturm den Vorzug vor Gerald Asamoah zu geben.



Klinsmann: Thomas hat sich durch gute Leistungen in der
Bundesliga und seine vorbildliche Einstellung bei den Länderspielen in Österreich und gegen Brasilien seinen Einsatz verdient. Er war einfach mal dran. Ich war mit ihm sehr zufrieden. Wenn man seine Leistung mit einem Tor krönt, hat man alle Argumente für sich.