Klinsmann, Löw und Rutemöller besuchten UEFA-Kongress

Jürgen Klinsmann und Joachim Löw waren zu Besuch bei der Trainer-Tagung der Europäischen Fußball-Union (UEFA), die am Mittwoch in Stockholm endete. In der schwedischen Hauptstadt ging es für den neuen Bundestrainer und seinen Assistenztrainer unter anderem darum, sich den Kollegen aus anderen europäischen Ländern vorzustellen und mit ihnen auszutauschen. Die beiden neuen Angestellten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wurden dabei von Erich Rutemöller, dem DFB-Chefausbilder und zweiten Assistenztrainer der Nationalmannschaft, begleitet.

Im Anschluss an die Veranstaltung zog Klinsmann ein positives Fazit. "Da sieht man mal, wie die anderen Länder arbeiten. Für mich ist es wichtig, den Blickwinkel von außen zu bewahren. Ich werde mir demnächst auch Spiele in Nord-, Mittel- und Südamerika und in Asien ansehen. Es ist wichtig, auch mal diese Länder zu sehen. Gegen die spielen wir ja auch bei der WM. Das wird ja keine Bundesliga-Weltmeisterschaft. Aus dieser Distanz erhoffe ich mir eine klare Übersicht zu bewahren", meinte der Bundestrainer.

In Stockholm hatten Nationaltrainer wie Sven-Göran Eriksson (England), Morten Olsen (Dänemark), Jakob Kuhn (Schweiz) oder Karel Brückner (Tschechische Republik) über ihre Erkenntnisse von der EURO 2004 in Portugal diskutiert – den Kongress eröffneten die Trainer der beiden Finalisten: der Brasilianer Luis Felipe Scolari, der mit den Gastgebern den von Otto Rehhagel betreuten Griechen 0:1 unterlag. Gemeinsam mit den prominenten Vertretern untersuchten die Trainer und Technischen Direktoren aus allen 52 UEFA-Mitgliedsverbänden den Einfluss der EM auf den europäischen Fußball in der Spitze und an der Basis, die Ausbildung von Spielern und Trainern sowie die Trends für die Zukunft.

Manndeckung, Disziplin und blitzartige Konter Erfolgsrezept der Griechen

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) kam zudem in ihrer am Rande der Trainer-Tagung veröffentlichten Analyse der EM-Endrunde in Portugal zu dem Ergebnis, dass Manndeckung, Disziplin und blitzartige Konter die Gründe für den griechischen Überraschungserfolg gewesen seien. Allerdings sei diese Spielweise keineswegs eine Neuerung gewesen, so die UEFA weiter. Die Rehhagel-Truppe kam im Schnitt mit 3,5 Schüssen auf das gegnerische Tor aus. Die höchsten Werte erreichten Italien (8,7), Niederlande (8,4) und England (8,2).

"Der Abwehrriegel wird nicht verschwinden. Es liegt an den Spielern und Trainern, ein Mittel dagegen zu finden", bilanzierte die UEFA: "Die Griechen kreierten eine große Überraschung, indem sie die Fußball-Uhr zurückstellten und eine verlorene Kunst wieder salonfähig machten." Allerdings sah die UEFA auch vielversprechende Ansätze einiger Mannschaften gegen gut organisierte Defensivsysteme.

Larssons Treffer schönstes Tor der EM

Als schönstes Tor der EM wertete die Technische Kommission der UEFA den Flugkopfball des Schweden Henrik Larsson nach einem mustergültigen Konter beim 5:0-Sieg in der Vorrunde gegen Bulgarien. Bester Treffer nach einer Standardsituation war das 2:1 von Maniche im Halbfinale des Gastgebers Portugal gegen die Niederlande nach einer Ecke.

Nicht glücklich waren die Spielbeobachter der UEFA offenbar mit der Auslegung des "passiven Abseits". "Wir müssen etwas unternehmen", kündigte der ehemalige schottische Nationaltrainer Andy Roxburgh an, der die Technische Kommission der UEFA leitet.

Ihr gehört auch der ehemalige DFB-Trainer Holger Osieck an, der ebenso wie der ehemalige Bundestrainer Berti Vogts – inzwischen schottischer Nationaltrainer – erstmals als Kollege mit den Landsleuten Klinsmann, Löw und Rutemöller zusammen traf. Das galt auch für FIFA-Schiedsrichter Dr. Markus Merk, der das Endspiel in Lissabon geleitet hatte und nun in Stockholm über seine Erfahrungen berichtete. Weitere Referenten waren der Franzose Gérard Houllier, der Rumäne Anghel Iordanescu, der Engländer Roy Hodgson, der Slowake Dr. Jozef Venglos und der Ungar György Mezey. [cm]


[bild1]Jürgen Klinsmann und Joachim Löw waren zu Besuch bei der Trainer-Tagung der Europäischen Fußball-Union (UEFA), die am Mittwoch in Stockholm endete. In der schwedischen Hauptstadt ging es für den neuen Bundestrainer und seinen Assistenztrainer unter anderem darum, sich den Kollegen aus anderen europäischen Ländern vorzustellen und mit ihnen auszutauschen. Die beiden neuen Angestellten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wurden dabei von Erich Rutemöller, dem DFB-Chefausbilder und zweiten Assistenztrainer der Nationalmannschaft, begleitet.



Im Anschluss an die Veranstaltung zog Klinsmann ein positives Fazit. "Da sieht man mal, wie die anderen Länder arbeiten. Für mich ist es wichtig, den Blickwinkel von außen zu bewahren. Ich werde mir demnächst auch Spiele in Nord-, Mittel- und Südamerika und in Asien ansehen. Es ist wichtig, auch mal diese Länder zu sehen. Gegen die spielen wir ja auch bei der WM. Das wird ja keine Bundesliga-Weltmeisterschaft. Aus dieser Distanz erhoffe ich mir eine klare Übersicht zu bewahren", meinte der Bundestrainer.



In Stockholm hatten Nationaltrainer wie Sven-Göran Eriksson (England), Morten Olsen (Dänemark), Jakob Kuhn (Schweiz) oder Karel Brückner (Tschechische Republik) über ihre Erkenntnisse von der EURO 2004 in Portugal diskutiert – den Kongress eröffneten die Trainer der beiden Finalisten: der Brasilianer Luis Felipe Scolari, der mit den Gastgebern den von Otto Rehhagel betreuten Griechen 0:1 unterlag. Gemeinsam mit den prominenten Vertretern untersuchten die Trainer und Technischen Direktoren aus allen 52 UEFA-Mitgliedsverbänden den Einfluss der EM auf den europäischen Fußball in der Spitze und an der Basis, die Ausbildung von Spielern und Trainern sowie die Trends für die Zukunft.



Manndeckung, Disziplin und blitzartige Konter Erfolgsrezept der Griechen



Die Europäische Fußball-Union (UEFA) kam zudem in ihrer am Rande der Trainer-Tagung veröffentlichten Analyse der EM-Endrunde in Portugal zu dem Ergebnis, dass Manndeckung, Disziplin und blitzartige Konter die Gründe für den griechischen Überraschungserfolg gewesen seien. Allerdings sei diese Spielweise keineswegs eine Neuerung gewesen, so die UEFA weiter. Die Rehhagel-Truppe kam im Schnitt mit 3,5 Schüssen auf das gegnerische Tor aus. Die höchsten Werte erreichten Italien (8,7), Niederlande (8,4) und England (8,2).



"Der Abwehrriegel wird nicht verschwinden. Es liegt an den
Spielern und Trainern, ein Mittel dagegen zu finden", bilanzierte die UEFA: "Die Griechen kreierten eine große Überraschung, indem sie die Fußball-Uhr zurückstellten und eine verlorene Kunst wieder salonfähig machten." Allerdings sah die UEFA auch vielversprechende Ansätze einiger Mannschaften gegen gut organisierte Defensivsysteme.



Larssons Treffer schönstes Tor der EM



Als schönstes Tor der EM wertete die Technische Kommission der
UEFA den Flugkopfball des Schweden Henrik Larsson nach einem
mustergültigen Konter beim 5:0-Sieg in der Vorrunde gegen
Bulgarien. Bester Treffer nach einer Standardsituation war das 2:1 von Maniche im Halbfinale des Gastgebers Portugal gegen die
Niederlande nach einer Ecke.



Nicht glücklich waren die Spielbeobachter der UEFA offenbar
mit der Auslegung des "passiven Abseits". "Wir müssen etwas
unternehmen", kündigte der ehemalige schottische Nationaltrainer Andy Roxburgh an, der die Technische Kommission der UEFA leitet.



[bild2]Ihr gehört auch der ehemalige DFB-Trainer Holger Osieck an, der ebenso wie der ehemalige Bundestrainer Berti Vogts – inzwischen schottischer Nationaltrainer – erstmals als Kollege mit den Landsleuten Klinsmann, Löw und Rutemöller zusammen traf. Das galt auch für FIFA-Schiedsrichter Dr. Markus Merk, der das Endspiel in Lissabon geleitet hatte und nun in Stockholm über seine Erfahrungen berichtete. Weitere Referenten waren der Franzose Gérard Houllier, der Rumäne Anghel Iordanescu, der Engländer Roy Hodgson, der Slowake Dr. Jozef Venglos und der Ungar György Mezey.