Klinsmann: "Der große Schritt kommt in der Vorbereitung"

Bundestrainer Jürgen Klinsmann stand nach dem Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die USA (4:1) in Dortmund am Mittwoch in einem Gespräch Rede und Antwort.

Frage: Wie bewerten Sie den letzten Aufritt Ihrer Mannschaft vor dem Nominierungsschluss der 23 WM-Spieler am 15. Mai?

Jürgen Klinsmann: Wir haben sehr gut begonnen, dann aber den Rhythmus verloren, weil die Amerikaner gut dagegengehalten haben. In der Halbzeit haben wir darauf hingewiesen, dass wir dranbleiben müssen und zudem von 4-3-3 auf 4-4-2 umgestellt, da unsere drei Stürmer nicht wie erwünscht die Räume erhalten haben. Nach dem 1:0 war der Knoten geplatzt. Insgesamt war es ein schönes Resultat. Es hat auch Spaß gemacht, die Entstehung der Tore zu beobachten.

Frage: Wie wichtig war der klare Sieg nach dem 1:4 in Italien?

Klinsmann: Enorm wichtig. Denn jetzt können wir mit der Mannschaft, die sich nach wie vor im Umbruch befindet, hoffentlich in Ruhe weiterarbeiten. Die Spieler haben Selbstvertrauen getankt und können mit einem guten Gefühl zu ihren Vereinen zurückfahren. Wir werden dann noch drei Testspiele haben, ein zusätzliches wohl am 27. Mai, sowie eine intensive dreiwöchige Vorbereitung. Nachdem wir die Mannschaft 2006 gerade mal acht Tage zusammen hatten, in denen man nicht viel machen kann, werden wir in der Vorbereitungszeit hart arbeiten. Wir wissen, wo wir stehen. Das 4:1 ist kein Grund für Enthusiasmus, aber wir haben einen kleinen Schritt nach vorne gemacht. Der große wird erst in der Vorbereitung kommen, wo wir die Mannschaft noch enger zusammenschweißen werden. Wir haben seit 20 Monaten sehr gezielt und konzentriert gearbeitet.

Frage: Was hat Ihnen denn an Ihrer Mannschaft nach der Kritik der vergangenen Wochen besonders gefallen?

Klinsmann: Die Mannschaft hat Teamgeist und Charakter gezeigt. Es ist eine Identifikation da, man spürt, dass wir für unser Land auftreten. Die Reaktion nach dem Italien-Spiel war sehr, sehr gut.

Frage: Bastian Schweinsteiger, um den es zuletzt viel Wirbel gegeben hat, sorgte nach der Pause für viel Schwung. Wie sind Sie mit ihm in den Tagen vor dem Spiel umgegangen?

Klinsmann: Die Gruppe hat sich sehr um Schweinsteiger gekümmert. Wir haben ihm gesagt: Fühl dich wie ein 20-Jähriger und verhalte dich auch so. Wir haben ihn bewusst nicht von Anfang an gebracht. Er sollte sich das Spiel anschauen und in Ruhe reinfinden. Wir haben unglaublich viel Talente in diesem Land. Wir müssen aber aufpassen, dass wir unsere eigenen Talente nicht kaputtmachen.

Frage: Auch für Sie dürften die vergangenen Wochen nicht einfach gewesen sein ...

Klinsmann: Natürlich waren die vergangenen Wochen nicht angenehm. Aber ich habe viel Spaß an der Arbeit und zudem in Kalifornien eine wunderbare Familie, bei der ich immer wieder auftanken kann. Die Freude und den Elan kann mir ohnehin keiner nehmen. Ich bin nach wie vor stolz darauf, die deutsche Mannschaft auf die WM vorzubereiten. Das empfinde ich als eine große Ehre. Italien war sicherlich eine Lektion. Die sportliche Kritik war in Ordnung. Für uns war das ein Erfahrungsprozess und wir werden sicherlich die richtigen Konsequenzen daraus ziehen.

Frage: Hat Ihnen das Spiel Aufschlüsse für Ihre Entscheidung in der Torwartfrage gegeben?

Klinsmann: Oliver Kahn hat bravourös gehalten. Die Entscheidung über die Nummer eins im deutschen Tor ist für uns keine einfache Konstellation. Deutschland hat nun mal zwei Weltklasse-Torhüter.

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[bild1]Bundestrainer Jürgen Klinsmann stand nach dem Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die USA (4:1) in Dortmund am Mittwoch in einem Gespräch Rede und Antwort.



Frage: Wie bewerten Sie den letzten Aufritt Ihrer Mannschaft vor dem Nominierungsschluss der 23 WM-Spieler am 15. Mai?



Jürgen Klinsmann: Wir haben sehr gut begonnen, dann aber den Rhythmus verloren, weil die Amerikaner gut dagegengehalten haben. In der Halbzeit haben wir darauf hingewiesen, dass wir dranbleiben müssen und zudem von 4-3-3 auf 4-4-2 umgestellt, da unsere drei Stürmer nicht wie erwünscht die Räume erhalten haben. Nach dem 1:0 war der Knoten geplatzt. Insgesamt war es ein schönes Resultat. Es hat auch Spaß gemacht, die Entstehung der Tore zu beobachten.



Frage: Wie wichtig war der klare Sieg nach dem 1:4 in Italien?



Klinsmann: Enorm wichtig. Denn jetzt können wir mit der
Mannschaft, die sich nach wie vor im Umbruch befindet, hoffentlich in Ruhe weiterarbeiten. Die Spieler haben Selbstvertrauen getankt und können mit einem guten Gefühl zu ihren Vereinen zurückfahren. Wir werden dann noch drei Testspiele haben, ein zusätzliches wohl am 27. Mai, sowie eine intensive dreiwöchige Vorbereitung. Nachdem wir die Mannschaft 2006 gerade mal acht Tage zusammen hatten, in denen man nicht viel machen kann, werden wir in der Vorbereitungszeit hart arbeiten. Wir wissen, wo wir stehen. Das 4:1 ist kein Grund für Enthusiasmus, aber wir haben einen kleinen Schritt nach vorne gemacht. Der große wird erst in der Vorbereitung kommen, wo wir die Mannschaft noch enger zusammenschweißen werden. Wir haben seit 20 Monaten sehr gezielt und konzentriert gearbeitet.



Frage: Was hat Ihnen denn an Ihrer Mannschaft nach der Kritik der vergangenen Wochen besonders gefallen?



Klinsmann: Die Mannschaft hat Teamgeist und Charakter gezeigt. Es ist eine Identifikation da, man spürt, dass wir für unser Land auftreten. Die Reaktion nach dem Italien-Spiel war sehr, sehr gut.



Frage: Bastian Schweinsteiger, um den es zuletzt viel Wirbel gegeben hat, sorgte nach der Pause für viel Schwung. Wie
sind Sie mit ihm in den Tagen vor dem Spiel umgegangen?



Klinsmann: Die Gruppe hat sich sehr um Schweinsteiger
gekümmert. Wir haben ihm gesagt: Fühl dich wie ein 20-Jähriger und verhalte dich auch so. Wir haben ihn bewusst nicht von Anfang an gebracht. Er sollte sich das Spiel anschauen und in Ruhe
reinfinden. Wir haben unglaublich viel Talente in diesem Land. Wir müssen aber aufpassen, dass wir unsere eigenen Talente nicht
kaputtmachen.



Frage: Auch für Sie dürften die vergangenen Wochen nicht einfach gewesen sein ...



Klinsmann: Natürlich waren die vergangenen Wochen nicht angenehm. Aber ich habe viel Spaß an der Arbeit und zudem in Kalifornien eine wunderbare Familie, bei der ich immer wieder auftanken kann. Die Freude und den Elan kann mir ohnehin keiner nehmen. Ich bin nach wie vor stolz darauf, die deutsche Mannschaft auf die WM vorzubereiten. Das empfinde ich als eine große Ehre. Italien war sicherlich eine Lektion. Die sportliche Kritik war in Ordnung. Für uns war das ein Erfahrungsprozess und wir werden sicherlich die richtigen Konsequenzen daraus ziehen.



Frage: Hat Ihnen das Spiel Aufschlüsse für Ihre Entscheidung in der Torwartfrage gegeben?



Klinsmann: Oliver Kahn hat bravourös gehalten. Die
Entscheidung über die Nummer eins im deutschen Tor ist für uns
keine einfache Konstellation. Deutschland hat nun mal zwei
Weltklasse-Torhüter.