Klinsmann: "Das war ein schönes Fußball-Fest"

Nach dem 4:3 gegen Deutschland weiß US-Coach Jürgen Klinsmann den Erfolg seines Teams richtig einzuschätzen. "Natürlich ist der Sieg schön für uns, aber die Punkte müssen wir in der WM-Quali holen", sagt der 48-jährige frühere Bundestrainer. Die USA treffen in der WM-Qualifikation am 7. Juni auf Jamaika, am 11. Juni auf Panama und am 18. Juni auf Honduras.

Frage: Herr Klinsmann, welche Bedeutung hat der 4:3-Heimsieg gegen Deutschland für Sie als Ex-Bundestrainer?

Jürgen Klinsmann: Wir können das schon richtig einschätzen. Jogi (Bundestrainer Joachim Löw; Anm. d. Red.) haben viele Spieler gefehlt. Natürlich ist der Sieg schön für uns, aber die Punkte müssen wir in der WM-Quali holen.

Frage: Nach dem 4:1 ist Ihr Team noch einmal ins Wanken geraten...

Klinsmann: Wir hätten die beiden Tore gerne verhindert. Aber in den letzten 15 bis 20 Minuten wurden die Beine schwer. Aber das ist normal. Dennoch war es ein verdienter Sieg. Wichtig ist, dass wir Rhythmus aufgenommen haben. Das war die positive Erkenntnis, und das wäre sie auch gewesen, wenn es am Ende noch 4:4 ausgegangen wäre.

Frage: Alles in allem war es aber das perfekte Jubiläumsspiel für den US-Verband, oder?

Klinsmann: Absolut. Das war ein schönes Fußball-Fest. Wir sind stolz, dass wir zum 100. Geburtstag gegen einen solchen Gegner spielen durften, dass es ein unterhaltsames Spiel war mit sieben Toren - und dass wir es am Ende auch noch gewinnen durften. Und ich bin Deutschland sehr dankbar, dass sie gekommen sind, trotz all dem Stress und obwohl viele Spieler gefehlt haben.

Die USA-Reise in Bildern

Frage: War es für Sie ein komisches Gefühl, gegen Deutschland zu spielen?

Klinsmann: Beim Warmmachen habe ich gedacht, das sind doch unsere Jungs auf der anderen Seite. Am Freitag habe ich Jogi und seinen Stab eingeladen, und wir hatten einen sehr schönen Abend. Es hat mich riesig gefreut, alle wiederzusehen.

Frage: Was hat Ihnen Löw nach dem Abpfiff ins Ohr geflüstert?

Klinsmann: Er hat mir viel Glück gewünscht für die drei Qualispiele. Der Jogi kennt sich aus im Weltfußball. Er weiß, dass das ganz schöne Brocken für uns werden. Das hat mit Fußball teilweise nichts mehr zu tun. In Jamaika zu spielen, ist zum Beispiel brutal. Die meisten unserer Spieler sind aus Europa ein ganz anderes Umfeld gewohnt. Sie haben dort gute Stadien und gute Schiedsrichter, und dann kommst du nach Jamaika, und dort geht's rund.

Frage: Was haben Sie beim Eigentor von Marc-André ter Stegen zum 2:0 für Ihr Team gedacht?

Klinsmann: Da fühlt man einfach nur mit dem armen Kerl. Man wünscht ihm, dass er es schnell vergessen kann. Es sind schon viel schlimmere Dinge im Leben passiert. Ter Stegen ist ein Klassetorwart, er hat eine große Zukunft vor sich.

Frage: In Ihrer Mannschaft ist vor allem der zweimalige Torschütze Clint Dempsey aufgefallen. Ist er Ihr wichtigster Spieler?

Klinsmann: Einen Spieler wie Dempsey im Team zu haben, ist ein Privileg. Er ist immer hungrig und nie zufrieden. Selbst nach zwei Toren gegen Deutschland schaut er schon wieder nach neuen Aufgaben. Das ist seine Art. Deshalb habe ich ihn auch zum Kapitän gemacht. Die Spieler schauen zu ihm auf. Er sendet auf dem Platz Signale an seine Kollegen, aber auch an den Gegner. Er ist einer der besten Spieler in der Geschichte der USA.

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Nach dem 4:3 gegen Deutschland weiß US-Coach Jürgen Klinsmann den Erfolg seines Teams richtig einzuschätzen. "Natürlich ist der Sieg schön für uns, aber die Punkte müssen wir in der WM-Quali holen", sagt der 48-jährige frühere Bundestrainer. Die USA treffen in der WM-Qualifikation am 7. Juni auf Jamaika, am 11. Juni auf Panama und am 18. Juni auf Honduras.

Frage: Herr Klinsmann, welche Bedeutung hat der 4:3-Heimsieg gegen Deutschland für Sie als Ex-Bundestrainer?

Jürgen Klinsmann: Wir können das schon richtig einschätzen. Jogi (Bundestrainer Joachim Löw; Anm. d. Red.) haben viele Spieler gefehlt. Natürlich ist der Sieg schön für uns, aber die Punkte müssen wir in der WM-Quali holen.

Frage: Nach dem 4:1 ist Ihr Team noch einmal ins Wanken geraten...

Klinsmann: Wir hätten die beiden Tore gerne verhindert. Aber in den letzten 15 bis 20 Minuten wurden die Beine schwer. Aber das ist normal. Dennoch war es ein verdienter Sieg. Wichtig ist, dass wir Rhythmus aufgenommen haben. Das war die positive Erkenntnis, und das wäre sie auch gewesen, wenn es am Ende noch 4:4 ausgegangen wäre.

Frage: Alles in allem war es aber das perfekte Jubiläumsspiel für den US-Verband, oder?

Klinsmann: Absolut. Das war ein schönes Fußball-Fest. Wir sind stolz, dass wir zum 100. Geburtstag gegen einen solchen Gegner spielen durften, dass es ein unterhaltsames Spiel war mit sieben Toren - und dass wir es am Ende auch noch gewinnen durften. Und ich bin Deutschland sehr dankbar, dass sie gekommen sind, trotz all dem Stress und obwohl viele Spieler gefehlt haben.

Die USA-Reise in Bildern

Frage: War es für Sie ein komisches Gefühl, gegen Deutschland zu spielen?

Klinsmann: Beim Warmmachen habe ich gedacht, das sind doch unsere Jungs auf der anderen Seite. Am Freitag habe ich Jogi und seinen Stab eingeladen, und wir hatten einen sehr schönen Abend. Es hat mich riesig gefreut, alle wiederzusehen.

Frage: Was hat Ihnen Löw nach dem Abpfiff ins Ohr geflüstert?

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Klinsmann: Er hat mir viel Glück gewünscht für die drei Qualispiele. Der Jogi kennt sich aus im Weltfußball. Er weiß, dass das ganz schöne Brocken für uns werden. Das hat mit Fußball teilweise nichts mehr zu tun. In Jamaika zu spielen, ist zum Beispiel brutal. Die meisten unserer Spieler sind aus Europa ein ganz anderes Umfeld gewohnt. Sie haben dort gute Stadien und gute Schiedsrichter, und dann kommst du nach Jamaika, und dort geht's rund.

Frage: Was haben Sie beim Eigentor von Marc-André ter Stegen zum 2:0 für Ihr Team gedacht?

Klinsmann: Da fühlt man einfach nur mit dem armen Kerl. Man wünscht ihm, dass er es schnell vergessen kann. Es sind schon viel schlimmere Dinge im Leben passiert. Ter Stegen ist ein Klassetorwart, er hat eine große Zukunft vor sich.

Frage: In Ihrer Mannschaft ist vor allem der zweimalige Torschütze Clint Dempsey aufgefallen. Ist er Ihr wichtigster Spieler?

Klinsmann: Einen Spieler wie Dempsey im Team zu haben, ist ein Privileg. Er ist immer hungrig und nie zufrieden. Selbst nach zwei Toren gegen Deutschland schaut er schon wieder nach neuen Aufgaben. Das ist seine Art. Deshalb habe ich ihn auch zum Kapitän gemacht. Die Spieler schauen zu ihm auf. Er sendet auf dem Platz Signale an seine Kollegen, aber auch an den Gegner. Er ist einer der besten Spieler in der Geschichte der USA.