"Kleeblätter" und Weigelt auf dem Weg in eine glückliche Zukunft

In die Versuchung, sich zu sehr über den überraschend guten Tabellenplatz in der Regionalliga West zu freuen, kann Benjamin Weigelt vom Traditionsverein Rot-Weiß Oberhausen aktuell fast gar nicht kommen. Mehrere Arzttermine, sein Sportmanagement-Studium und auch sein 31. Geburtstag am heutigen Mittwoch nehmen abseits des Fußballplatzes aktuell den Tag des ehemaligen Bundesligaprofis vom FSV Mainz 05 zu großen Teilen ein.

"Große Euphorie muss auch nicht sein. Wir können uns nach jedem Sieg kurz freuen, danach analysieren was nicht so gut gelaufen ist und dann gleich wieder den Fokus auf die nächste Aufgabe legen", betont RWO-Kapitän Weigelt im Gespräch mit DFB.de und erklärt damit auch die Oberhausener Erfolgsformel.

Das schönste Geburtstagsgeschenk bekam Benny Weigelt bereits am vergangenen Wochenende. Beim Comeback nach einer komplizierten Beckenprellung gab es einen 2:0-Derbysieg gegen seinen Ex-Klub Rot-Weiss Essen. Ein Prestigeerfolg, der die "Kleeblätter" nicht nur stolze sieben Punkte vor den ambitionierten Reviernachbarn auf Rang zwei brachte. Vielmehr darf der Traditionsklub aus dem Herzen des Ruhrgebiets, der in der vergangenen Saison lange um das Überleben gekämpft hatte, plötzlich wieder von einer besseren Zukunft träumen.

"In Oberhausen wächst etwas Neues mit Perspektive"

Kurzer Rückblick: Noch vor einem halben Jahr stand der ehemalige Bundesligist, der einst mit Lothar Kobluhn (24 Treffer in der Saison 1970/71) sogar den Torschützenkönig in der Bundesliga stellte, am Scheideweg: Nach einer Achterbahnfahrt von der Regionalliga in die 2. Bundesliga und wieder zurück kämpfte RWO sowohl gegen das sportliche als auch gegen das finanzielle Aus. Die Mannschaft krebste nach zwei Abstiegen in Serie erneut im Tabellenkeller herum, außerdem musste kurzfristig eine Liquiditätslücke in Höhe von rund 200.000 Euro geschlossen werden. Ein weiterer Abstieg hätte wohl das Aus bedeutet. Auch für die erfolgreiche Nachwuchsabteilung, die mit der U 19 und U 17 jeweils in der Junioren-Bundesliga vertreten ist.

Durch eine starke Restrunde (30 Punkte) unter Trainer Peter Kunkel, seit knapp einem Jahr im Amt, konnten die "Kleeblätter" den erneuten Absturz verhindern und kämpften fortan für eine bessere Zukunft. "In Oberhausen rücken alle mehr zusammen. Hier wächst etwas Neues mit Perspektive. Doch wir sind mit unserer blutjungen Mannschaft noch immer in der Entwicklung", beschreibt Benjamin Weigelt.

Volltreffer Fleßers gibt junger Defensive Sicherheit

Von dieser Entwicklung wurden die Oberhausener aber zum Saisonstart fast schon überrollt. Mit einer nur auf wenigen Positionen veränderten Mannschaft sorgt RWO wöchentlich für Überraschungen und ist als eines von lediglich drei Teams noch ungeschlagen. 14 Zähler aus sechs Partien bedeuten Rang zwei, punktgleich mit Spitzenreiter und Meister Sportfreunde Lotte. "Das ist ein Verdienst der gesamten Mannschaft. Einige Spieler haben wohl ihren Rucksack aus der vergangenen Saison abgelegt. Auch im Derby gegen RWE war die totale Konzentration zu spüren. Jeder Spieler kann adäquat ersetzt werden und gleicht die Fehler anderer aus", so der RWO-Kapitän.



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In die Versuchung, sich zu sehr über den überraschend guten Tabellenplatz in der Regionalliga West zu freuen, kann Benjamin Weigelt vom Traditionsverein Rot-Weiß Oberhausen aktuell fast gar nicht kommen. Mehrere Arzttermine, sein Sportmanagement-Studium und auch sein 31. Geburtstag am heutigen Mittwoch nehmen abseits des Fußballplatzes aktuell den Tag des ehemaligen Bundesligaprofis vom FSV Mainz 05 zu großen Teilen ein.

"Große Euphorie muss auch nicht sein. Wir können uns nach jedem Sieg kurz freuen, danach analysieren was nicht so gut gelaufen ist und dann gleich wieder den Fokus auf die nächste Aufgabe legen", betont RWO-Kapitän Weigelt im Gespräch mit DFB.de und erklärt damit auch die Oberhausener Erfolgsformel.

Das schönste Geburtstagsgeschenk bekam Benny Weigelt bereits am vergangenen Wochenende. Beim Comeback nach einer komplizierten Beckenprellung gab es einen 2:0-Derbysieg gegen seinen Ex-Klub Rot-Weiss Essen. Ein Prestigeerfolg, der die "Kleeblätter" nicht nur stolze sieben Punkte vor den ambitionierten Reviernachbarn auf Rang zwei brachte. Vielmehr darf der Traditionsklub aus dem Herzen des Ruhrgebiets, der in der vergangenen Saison lange um das Überleben gekämpft hatte, plötzlich wieder von einer besseren Zukunft träumen.

"In Oberhausen wächst etwas Neues mit Perspektive"

Kurzer Rückblick: Noch vor einem halben Jahr stand der ehemalige Bundesligist, der einst mit Lothar Kobluhn (24 Treffer in der Saison 1970/71) sogar den Torschützenkönig in der Bundesliga stellte, am Scheideweg: Nach einer Achterbahnfahrt von der Regionalliga in die 2. Bundesliga und wieder zurück kämpfte RWO sowohl gegen das sportliche als auch gegen das finanzielle Aus. Die Mannschaft krebste nach zwei Abstiegen in Serie erneut im Tabellenkeller herum, außerdem musste kurzfristig eine Liquiditätslücke in Höhe von rund 200.000 Euro geschlossen werden. Ein weiterer Abstieg hätte wohl das Aus bedeutet. Auch für die erfolgreiche Nachwuchsabteilung, die mit der U 19 und U 17 jeweils in der Junioren-Bundesliga vertreten ist.

Durch eine starke Restrunde (30 Punkte) unter Trainer Peter Kunkel, seit knapp einem Jahr im Amt, konnten die "Kleeblätter" den erneuten Absturz verhindern und kämpften fortan für eine bessere Zukunft. "In Oberhausen rücken alle mehr zusammen. Hier wächst etwas Neues mit Perspektive. Doch wir sind mit unserer blutjungen Mannschaft noch immer in der Entwicklung", beschreibt Benjamin Weigelt.

Volltreffer Fleßers gibt junger Defensive Sicherheit

Von dieser Entwicklung wurden die Oberhausener aber zum Saisonstart fast schon überrollt. Mit einer nur auf wenigen Positionen veränderten Mannschaft sorgt RWO wöchentlich für Überraschungen und ist als eines von lediglich drei Teams noch ungeschlagen. 14 Zähler aus sechs Partien bedeuten Rang zwei, punktgleich mit Spitzenreiter und Meister Sportfreunde Lotte. "Das ist ein Verdienst der gesamten Mannschaft. Einige Spieler haben wohl ihren Rucksack aus der vergangenen Saison abgelegt. Auch im Derby gegen RWE war die totale Konzentration zu spüren. Jeder Spieler kann adäquat ersetzt werden und gleicht die Fehler anderer aus", so der RWO-Kapitän.

Bestes Beispiel ist Benjamin Weigelt selbst. In vier Partien ohne den erfahrenen "Sechser", der 90 Erst- und Zweitligapartien für Mainz, Alemannia Aachen, St. Pauli und den 1. FC Kaiserslautern absolviert hat, kassierte der neu verpflichtete Torhüter Philipp Kühn (zuvor SV Sandhausen) trotz des Ausfalls des Kapitäns nur einen von bisher erst drei Gegentreffern. Die starke Defensive ist dabei auch ein Verdienst der ehemaligen Wuppertaler Robert Fleßers und Felix Herzenbruch, die im Sommer neu zum RWO-Aufgebot stießen.

"Unser Kader ist in der Breite ausgeglichener. Ich habe 18 bis 20 Spieler, bei denen kaum ein Qualitätsunterschied zu erkennen ist. Herzenbruch hat seine Anfangsschwierigkeiten überwunden. Fleßers ist für uns ein Volltreffer und passt ideal zu Benjamin Weigelt, der uns mit seiner Erfahrung auf und neben dem Platz gut tut", findet Trainer Peter Kunkel im Gespräch mit DFB.de nur lobende Worte.

Gelungene Nachwuchsförderung soll sich auszahlen

Die mittel- und langfristige Zukunft soll bei RWO vermehrt dem Nachwuchs gehören. "Jugend als Unterbau" nennt der langjährige Präsident Hajo Sommers das Konzept. Kevin Steuke, der aktuell verletzte Torwart Thorben Krol, Marvin Grumann oder Tobias Hötte, der zuletzt bei seinem Startelf-Debüt (2:0 gegen Essen) überzeugt hatte, sind nur einige Beispiele der gelungenen Nachwuchsförderung in Oberhausen.

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"Wir verfügen über sehr viele Talente, die in den vergangenen Monaten einen großen Schritt nach vorne gemacht haben", sagt Benny Weigelt, der selbst einen Vertrag bis 2015 besitzt und damit auch in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle in den Planungen spielen soll.

Nicht als Punktelieferant zum Titelfavoriten Viktoria Köln

Mit den beiden Auswärtsspielen beim Titelfavoriten FC Viktoria Köln am kommenden Sonntag (ab 15 Uhr) und am Freitag, 13. September, bei den Sportfreunden Lotte warten nun allerdings zwei weitere harte Bewährungsproben auf die Überraschungsmannschaft aus Oberhausen. "Als Punktelieferant fahren wir nicht zur Viktoria. Wir sind schwer zu schlagen. Solange bei uns Holz im Ofen ist, wollen wir auch in Köln etwas holen", ist auch die Zuversicht beim sonst eher zurückhaltende Peter Kunkel gestiegen.

Dennoch bleibt der zweite Tabellenplatz für die "Kleeblätter" zunächst eine Momentaufnahme. "Wenn wir so weiter spielen, können wir uns oben festbeißen. Doch wir sind gut beraten, ganz normal weiterzumachen und in jedem Training hart zu arbeiten", betont Weigelt, der mit seiner Freundin Yvonne im von Oberhausen nur wenige Autobahnminuten entfernten Duisburg-Röttgersbach lebt und heute auch auf eine große Geburtstagsfeier verzichtet. Eine Platte vom Metzger seines Vertrauens soll für seine Mannschaftskollegen (vorerst) als Motivation für die kommenden Aufgaben reichen.