Klaus und Monika Trog: Daumen drücken in der zweiten Heimat

Überhaupt sind die beiden in Brasilien mittlerweile gut vernetzt und engagiert. Vor acht Jahren gründeten sie in Deutschland mit Gleichgesinnten den Verein „Kinderhorizonte“, vermitteln Patenschaften und sammeln Spenden für bedürftige Kinder. Der eingetragene, gemeinnützige Verein dem Monika Trog vorsteht, unterstützt eine Kindertagesstätte in einem der größten Armenviertel in Belo Horizonte.

Die Trogs werden die WM nutzen, um für dieses Projekt Werbung zu machen. Dass sie viel herum kommen werden, darauf hoffen sie natürlich. Mit dem „Heimspiel“ im Halbfinale soll nicht Schluss sein. Das Finale im Maracana mit der deutschen Mannschaft zu sehen, wäre ein Traum für sie. Aber das ist nur ein Wunsch, ein Hoffnung. Indes wissen sie schon ganz genau, dass mit dem Ende der WM, ihre Zeit in Brasilien nicht abgelaufen ist. Wenn die Fans aus aller Welt die Heimreise antreten, ist für Klaus und Monika Trog noch lange nicht Schluss. Erst im August, wenn in Brasilien schon längst wieder der Alltag eingekehrt ist, wird Klaus Trog seine Fahne vom Balkon holen und nach Deutschland zurückkehren.

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Luis Fabiano ist einer der berühmtesten Söhne der Stadt Campinas. Sollte der 48-malige brasilianische Nationalspieler während der Weltmeisterschaft in seiner Geburtsstadt sein, könnte es passieren, dass sein Augenmerk auf einer große deutsche Fahne fällt. Damit werden Monika und Klaus Trog ihren Balkon schmücken. Die beiden haben nahe der Millionenmetropole, die rund 100 Kilometer nördlich von Sao Paolo liegt, ihre zweite Heimat. Natürlich werden sie während der WM vor Ort sein.

Vor 13 Jahren waren Klaus und Monika Trog erstmals in Brasilien. Sie waren sofort angetan von dem, was sie sahen und erlebten. Gerade die Mentalität und Lebensfreude der Brasilianer vereinfachte die Entscheidung. 2003 fassten die beiden Mitglieder im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola den Entschluss, sich in Brasilien ein Domizil zu kaufen. In diesem Jahren werden sie drei Monate rund um die WM vor Ort verbringen.

„Der Nachbar wird eine italienische Fahne raushängen“

Dass sie dann auch Farbe bekennen, ist selbstverständlich. Und auch ein bisschen dem Konkurrenzgedanken geschuldet. So zumindest in Sachen deutsche Fahne. „Das muss ich schon machen, weil der Nachbar eine italienische Fahne raushängen wird“, sagt Klaus Trog.

Aber nicht nur auf dem Balkon, sondern auch auf der Tribüne wird seine Flagge wehen. Anders als 2006. Bei der WM im eigenen Land hatte Klaus Trog noch Pech bei der Kartenbestellung. „Da habe ich nur ein Trostticket für die Partie Spanien gegen Saudi Arabien bekommen“, erzählt er. 2008 waren Klaus und Monika Trog in Klagenfurt beim Spiel der deutschen Mannschaft gegen Kroatien dabei. „Da haben wir dann prompt verloren.“ Doch davon lässt sich Klaus Trog nicht schrecken. Bei dieser WM soll alles anders und jedes deutsche Spiel mitgenommen werden.

Bereits seinen 60. Geburtstag Anfang Juni feiert er in Brasilien. Eine richtig große Party würde es wohl geben, wenn Deutschland das Halbfinale in Belo Horizonte erreicht. Die Stadt liegt zwar rund 600 Kilometer von Campinas entfernt - aber das ist für brasilianische Verhältnisse ein Katzensprung. „Da würde die riesige deutsch-brasilianische Gemeinde in Belo Horizonte wohl drei Tage davor und drei Tage danach feiern“, ist sich Klaus Trog sicher. Der Ort der Feier ist schon auserkoren. Matthias Bergmann, ein Freund von Klaus Trog, hat ein kleines Anwesen in Stadionnähe.

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Trogs unterstützen Kindertagesstätte in Belo Horizonte

Aber auch weitere Entfernungen zu Spielorten, in denen die deutsche Mannschaft antritt, schreckt das Ehepaar aus Wiesbaden nicht. So werden sich die beiden Teilzeit-Brasilianer die Städte anschauen, in denen sie noch nicht waren. Sie sind jeweils fünf Tage in Salvador und fünf Tage in der Nähe von Fortaleza. Die Unterkunft in Salvador hat ihnen ihre Portugiesisch-Lehrerin an der Volkshochschule in Wiesbaden besorgt, die aus Salvador stammt.

Überhaupt sind die beiden in Brasilien mittlerweile gut vernetzt und engagiert. Vor acht Jahren gründeten sie in Deutschland mit Gleichgesinnten den Verein „Kinderhorizonte“, vermitteln Patenschaften und sammeln Spenden für bedürftige Kinder. Der eingetragene, gemeinnützige Verein dem Monika Trog vorsteht, unterstützt eine Kindertagesstätte in einem der größten Armenviertel in Belo Horizonte.

Die Trogs werden die WM nutzen, um für dieses Projekt Werbung zu machen. Dass sie viel herum kommen werden, darauf hoffen sie natürlich. Mit dem „Heimspiel“ im Halbfinale soll nicht Schluss sein. Das Finale im Maracana mit der deutschen Mannschaft zu sehen, wäre ein Traum für sie. Aber das ist nur ein Wunsch, ein Hoffnung. Indes wissen sie schon ganz genau, dass mit dem Ende der WM, ihre Zeit in Brasilien nicht abgelaufen ist. Wenn die Fans aus aller Welt die Heimreise antreten, ist für Klaus und Monika Trog noch lange nicht Schluss. Erst im August, wenn in Brasilien schon längst wieder der Alltag eingekehrt ist, wird Klaus Trog seine Fahne vom Balkon holen und nach Deutschland zurückkehren.