Klaus gegen Künnemann: Wer wird zum Held, der alles hält?

Beide sind erst 19 Jahre jung, kennen sich aus der abgelaufenen Saison gut und greifen jeweils in ihrem ersten Jahr im Verein nach der Krone im deutschen Nachwuchsbereich: Im 44. Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft zwischen dem FC Hansa Rostock und dem VfL Wolfsburg kommt es am heutigen Sonntag (ab 13.15 Uhr, live auf Sport1) auch zum Aufeinandertreffen zweier exzellenter Torhüter - Rostocks Fabian Künnemann gegen Wolfsburg Carl Klaus.

Im Halbfinale (2:0/1:1 gegen den FC Bayern München) kassierte Künnemann, erst im Juli 2012 von Tennis Borussia Berlin an die Ostsee gewechselt, nur ein einziges Gegentor. Klaus, der vor Saisonbeginn vom VfB Stuttgart zu den "Wölfen" gewechselt war, hielt in den Partien gegen Titelverteidiger FC Schalke 04 (2:0/2:0) sogar zweimal die Null. Beide überzeugten neben ihren Paraden auch durch Übersicht und Spielverständnis.

Im DFB.de-Doppelinterview sprechen Fabian Künnemann und Carl Klaus über die Titelchancen, Spiele vor großer Kulisse und die Bedeutung des A-Junioren-Finales.

DFB.de: In den beiden Halbfinalpartien konnten Sie sich beide mit einigen starken Paraden auszeichnen. Wie gut sind Hansa Rostock und der VfL Wolfsburg für das große Endspiel am Sonntag gerüstet, Herr Künnemann und Herr Klaus?

Fabian Künnemann: Wir haben im Halbfinale gegen den favorisierten FC Bayern besonders unsere große mannschaftliche Geschlossenheit demonstriert. Auch Drucksituationen können wir standhalten. Wenn wir so auftreten, dann ist es schwer, uns zu schlagen.

Carl Klaus: Dass wir in beiden Partien gegen die starke Schalker Offensivabteilung ohne Gegentreffer geblieben sind, war schon starke Vorbereitung auf das Endspiel. Wir haben vielleicht sogar noch einen Tick besser und aggressiver verteidigt als in der regulären Saison. Was von Schalke trotzdem auf unser Tor kam, konnte ich ganz gut halten.

DFB.de: Was war für Rostock und Wolfsburg der Schlüssel, um bis in das Finale vorzudringen?

Künnemann: Dass sich bei uns keiner für einen Zweikampf zu schade ist. Daher ist der Finaleinzug nicht nur ein Verdienst unserer Defensivabteilung, sondern auch unserer Angreifer. Nur so konnten wir den FC Bayern in mehreren Phasen fast zur Verzweiflung treiben. In der regulären Saison hatten wir die sechstbeste Abwehr der Staffel Nord/Nordost. Im Halbfinale haben wir noch etwas souveräner gespielt.



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Beide sind erst 19 Jahre jung, kennen sich aus der abgelaufenen Saison gut und greifen jeweils in ihrem ersten Jahr im Verein nach der Krone im deutschen Nachwuchsbereich: Im 44. Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft zwischen dem FC Hansa Rostock und dem VfL Wolfsburg kommt es am heutigen Sonntag (ab 13.15 Uhr, live auf Sport1) auch zum Aufeinandertreffen zweier exzellenter Torhüter - Rostocks Fabian Künnemann gegen Wolfsburg Carl Klaus.

Im Halbfinale (2:0/1:1 gegen den FC Bayern München) kassierte Künnemann, erst im Juli 2012 von Tennis Borussia Berlin an die Ostsee gewechselt, nur ein einziges Gegentor. Klaus, der vor Saisonbeginn vom VfB Stuttgart zu den "Wölfen" gewechselt war, hielt in den Partien gegen Titelverteidiger FC Schalke 04 (2:0/2:0) sogar zweimal die Null. Beide überzeugten neben ihren Paraden auch durch Übersicht und Spielverständnis.

Im DFB.de-Doppelinterview sprechen Fabian Künnemann und Carl Klaus über die Titelchancen, Spiele vor großer Kulisse und die Bedeutung des A-Junioren-Finales.

DFB.de: In den beiden Halbfinalpartien konnten Sie sich beide mit einigen starken Paraden auszeichnen. Wie gut sind Hansa Rostock und der VfL Wolfsburg für das große Endspiel am Sonntag gerüstet, Herr Künnemann und Herr Klaus?

Fabian Künnemann: Wir haben im Halbfinale gegen den favorisierten FC Bayern besonders unsere große mannschaftliche Geschlossenheit demonstriert. Auch Drucksituationen können wir standhalten. Wenn wir so auftreten, dann ist es schwer, uns zu schlagen.

Carl Klaus: Dass wir in beiden Partien gegen die starke Schalker Offensivabteilung ohne Gegentreffer geblieben sind, war schon starke Vorbereitung auf das Endspiel. Wir haben vielleicht sogar noch einen Tick besser und aggressiver verteidigt als in der regulären Saison. Was von Schalke trotzdem auf unser Tor kam, konnte ich ganz gut halten.

DFB.de: Was war für Rostock und Wolfsburg der Schlüssel, um bis in das Finale vorzudringen?

Künnemann: Dass sich bei uns keiner für einen Zweikampf zu schade ist. Daher ist der Finaleinzug nicht nur ein Verdienst unserer Defensivabteilung, sondern auch unserer Angreifer. Nur so konnten wir den FC Bayern in mehreren Phasen fast zur Verzweiflung treiben. In der regulären Saison hatten wir die sechstbeste Abwehr der Staffel Nord/Nordost. Im Halbfinale haben wir noch etwas souveräner gespielt.

Klaus: Unsere Offensive wurde während der regulären Saison etwas mehr hervorgehoben, weil 100 Tore in 26 Partien schon ein besonderer Wert ist. Doch das ist es nicht alleine. Lediglich 26 Gegentreffer sind im Jugendfußball auch eine mehr als ordentliche Bilanz. Ingesamt haben wir eine Mannschaft, die auch menschlich zueinander passt und sich super entwickelt hat. Als uns im Herbst zwei 6:0-Siege gegen Hertha BSC und den Hamburger SV gelungen waren, konnte schon jeder sehen, welches Potenzial in dieser Truppe steckt.

DFB.de: Die beiden Duelle in der regulären Saison gingen klar an den VfL (4:1/5:1). Wie stehen vor diesem Hintergrund die Titelchancen?

Künnemann: Beide Wolfsburger Siege waren unter dem Strich verdient. Gerade das 1:5 im Rückspiel, als der VfL drei Tore in etwas mehr als fünf Minuten erzielt hatte, zeigt die große Qualität dieser Mannschaft. Über die gesamte Saison gesehen gab es kaum eine Schwächephase. Bei uns muss also eine ähnliche Leistung her wie im Halbfinale, um auch gegen die Wolfsburger bestehen zu können. Der zweite wichtige Faktor ist die große Kulisse, die ein Faustpfand für uns werden kann.

Klaus: Ein Finale ist etwas ganz anderes als ein normales Punktspiel. Diesmal geht es um Alles oder Nichts. Trotzdem sind wir wegen der Ergebnisse in der Liga leicht favorisiert und werden alles tun, um den Titel nach Wolfsburg zu holen. Allerdings spielen wir im großen Stadion des FC Hansa. Da werden wie im Halbfinalrückspiel gegen den FC Bayern München mit Sicherheit wieder mehrere tausende Zuschauer kommen. Das ist ein Vorteil für Rostock.

DFB.de: Mit großen Kulissen dürften Sie nach dem Halbfinale aber schon erprobt sein, oder?

Künnemann: Wir sind definitiv gewappnet. Unsere Fans haben uns im Halbfinale großartig angefeuert. So etwas setzt bei einer jungen Mannschaft noch einmal zusätzlich Kräfte frei und motiviert auch jeden einzelnen Spieler noch einen Tick mehr.

Klaus: Die Partie beim FC Schalke 04 in der großen Arena vor über 11.000 Zuschauern war schon eine Hausnummer. Nun treffen wir auf eine Mannschaft, die ebenfalls super Fans hat. Unter solchen Rahmenbedingungen zu spielen, ist schon etwas Besonderes. Klar ist aber auch: Alle Jungs wollen doch solche Spiele später im Profibereich häufiger erleben. Gefragt sind Typen, die eine solche Atmosphäre noch zusätzlich pusht und nicht negativ beeinträchtigt.

DFB.de: Zurück zum Finale: Wo liegen die Stärken des jeweiligen Gegners?

Künnemann: Die vielen deutlichen Siege des VfL Wolfsburg in der Saison sagen fast alles aus. Der VfL verfügt nicht nur über einen Torjäger, sondern gleich über mehrere brandgefährliche Spieler. Wir müssen versuchen, auf unsere stabile Defensive zu bauen. Es gilt, immer schnell hinter den Ball zu kommen und vor allem keine Überzahlsituation für den Gegner zuzulassen.

Klaus: Hansa Rostock hat in den beiden Spielen gegen Bayern München defensiv sehr gut gearbeitet und in beiden Partien nur wenig zugelassen. Vorne ist Hansa vor allem dank Nils Quaschner eiskalt. Quaschner ist ein bulliger Stürmer mit starkem Abschluss und hat nicht umsonst schon einige Einsätze in der 3. Liga absolviert. Im Endeffekt ist er eine große Verstärkung für eine U 19-Mannschaft. Doch wir haben auch die Möglichkeiten, solche Torjäger in den Griff zu bekommen.

DFB.de: Wie schätzen Sie sich gegenseitig als Torwart ein?

Künnemann: Soweit ich das beurteilen kann, spielt Carl Klaus eine stabile Saison mit sehr wenigen Gegentreffern. Vor allem im Rückspiel von Wolfsburg beim FC Schalke 04 hat er viele wichtige Bälle gehalten und seiner Mannschaft damit Sicherheit gegeben.

Klaus: Ich habe das Rückspiel zwischen Rostock und Bayern gesehen. Da hat Fabian Künnemann einen starken Eindruck hinterlassen.

DFB.de: Wie sieht Ihre Perspektive in den kommenden Jahren aus?

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Künnemann: Ab der kommenden Saison gehöre ich zum Profikader von Hansa Rostock. Da es mein erstes Jahr in der 3. Liga ist, kann und will ich keine großen Ansprüche stellen. Mit Jörg Hahnel und Johannes Brinkies sind zwei routinierte Torhüter vor mir. Da stelle ich mich gerne hinten an und hole mir gegebenenfalls Spielpraxis in der U 23-Mannschaft.

Klaus: Ich besitze noch einen Vertrag beim VfL und werde wohl in Zukunft zunächst für die U 23-Mannschaft in der Regionalliga spielen. Gegen Ende der Saison war ich aber schon regelmäßig bei den Profis dabei und habe auch positive Signale bekommen. Seit Cheftrainer Dieter Hecking und Manager Klaus Allofs beim VfL tätig sind, gibt es für junge Spieler viel mehr Kontakt zu den Profis. Ich versuche, im Training und selbstverständlich auch in den Endrundenspielen bei den Verantwortlichen einen guten Eindruck zu hinterlassen, so dass es für mich möglichst hoch geht.

DFB.de: Was bedeutet für den Verein und Sie persönlich der Titel Deutscher A-Junioren-Meister?

Künnemann: Es wäre für alle ein überragendes Gefühl, wenn wir das Finale gewinnen sollten. Da schließe ich auch die Fans mit ein. In Rostock sehnen sich alle nach solchen Erfolgen. Schon mit dem Titelgewinn 2010 konnte der Verein seine hervorragende Arbeit unter Beweis stellen. Als Nachwuchsleistungszentrum eines Drittligisten haben wir dieses eigentlich schon mit dem Einzug ins Endspiel geschafft. Nun geben wir alles, um der Saison die Krone aufzusetzen.

Klaus: Es ist das Größte, was wir als Jugendliche erreichen können. Wenn man wie ich von einem vor allem im Nachwuchsbereich sehr erfolgreichen Klub wie dem VfB Stuttgart zum VfL Wolfsburg wechselt, dann schauen dich auch Leute an und fragen: Warum gehst du 500 Kilometer in den Norden? Für mich wäre der Titel also auch eine Bestätigung dafür, dass ich mir den richtigen Verein ausgesucht habe. Für den VfL wäre es eine besonders Auszeichnung für die gesamte Nachwuchsabteilung. Mehr als Deutscher A-Junioren-Meister geht schließlich nicht.