Kirchhoff: "Bayern war die logische Entscheidung"

Bayern, Dortmund oder Schalke - Jan Kirchhoff hatte die Wahl und entschied sich für den Rekordmeister. Spätestens im Sommer wird der 22 Jahre alte Innenverteidiger ablösefrei von Mainz nach München wechseln. Es sei denn, die Vereine verständigen sich noch in der Winter-Transferperiode auf einen vorzeitigen Wechsel des 17-maligen U 21-Nationalspielers.

Nach Stationen bei Kickers 16 Frankfurt (bis 1999) und Eintracht Frankfurt (1999 bis 2007) entschied sich Kirchhoff vor sechs Jahren für Mainz 05. Mit den Rheinhessen gewann er 2009 unter Trainer Thomas Tuchel die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft, stieg am Bruchweg zum Profi und U 21-Nationalspieler auf. Im Team von DFB-Trainer Rainer Adrion ist der 1,95 Meter große Verteidiger inzwischen ein absoluter Leistungsträger.

Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn spricht Jan Kirchhoff vor dem Rückrundenstart am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky und LigaTotal!) gegen den SC Freiburg über seine Beweggründe für den Wechsel zum Rekordmeister, Lob vom Bundestrainer und die EM-Endrunde mit der U 21-Nationalmannschaft in Israel vom 5. bis 18. Juni.

DFB.de: Herr Kirchhoff, gehen Sie davon aus, auch in der Rückrunde für Mainz 05 aufzulaufen?

Jan Kirchhoff: Das sind momentan die Fakten. Deswegen beschäftige ich mich mit nichts anderem. Ich versuche immer, mein Bestes zu geben - und das ist zurzeit in Mainz.

DFB.de: Es gab zahlreiche Interessenten, unter anderem Dortmund und Schalke. Was hat den Ausschlag für Bayern gegeben?

Kirchhoff: Bayern ist der größte Verein in Deutschland und einer der größten in Europa. Für so einen Klub spielen zu dürfen, ist etwas ganz Besonderes. Und wenn ich ein gutes Gefühl dabei habe, ist es für mich die logische Entscheidung.

DFB.de: Hat Ihnen auch Ihr näheres Umfeld dazu geraten?

Kirchhoff: Natürlich gab es viele Gespräche, in denen ich mir Ratschläge abgeholt und Meinungen eingeholt habe. Aber im Endeffekt war es meine Entscheidung.

DFB.de: Mainz musste schon Neven Subotic, Lewis Holtby oder André Schürrle ziehen lassen. Gehört es zum Schicksal des Vereins, dass die besten Spieler abgeworben werden?

Kirchhoff: Ein bisschen schon. Der Verein hat es sich aber auch auf die Fahne geschrieben, dass es eine gute Jugendausbildung und eine hohe Durchlässigkeit zwischen den Jugendteams und der Profiabteilung gibt. Letztlich kann der Verein auf diesem Weg auch Geld verdienen und hat sich über die Jahre finanziell in eine gute Lage gebracht.

DFB.de: Sie sind seit der B-Jugend ein Nullfünfer. Was haben Sie dem Verein zu verdanken?

Kirchhoff: Eine ganze Menge. Von der fußballerischen Ausbildung über die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft 2009 bis hin zum Sprung in die Profimannschaft. Ich habe ganz viele Sachen mitgenommen, für die ich einfach nur dankbar sein kann. Ich hatte und habe eine wunderschöne Zeit hier.

DFB.de: Sie werden gerne als Defensivallrounder beschrieben. Auf welcher Position fühlen Sie sich am wohlsten?

Kirchhoff: Ich kann sowohl in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld spielen. Um noch besser zu werden, bin ich auf der Innenverteidigerposition am besten aufgehoben. Dort kann ich meine größte Leistungsstärke entfalten. Auf der Sechs bin ich einfach eingeschränkter, aber es ist nicht so, dass ich mich da unwohl fühle.

DFB.de: Das haben Sie auch schon in der U 21 unter Beweis gestellt. Was erhoffen Sie sich mit dem Team dieses Jahr?

Kirchhoff: Wir haben eine wirklich starke Mannschaft zusammen und müssen uns jetzt gut auf die EM-Endrunde in Israel vorbereiten. Es ist ein sehr kurzes und knackiges Turnier, in dem es vom ersten Spiel an richtig zur Sache gehen wird. Wir wollen uns dort mit den Besten messen und versuchen, auch zu den Besten zu gehören.

DFB.de: Die Kollegen müssen keine Angst haben, dass Sie dann schon bei Bundestrainer Joachim Löw im A-Team dabei sind?

Kirchhoff: Was heißt Angst haben? Das wäre für mich ja toll. Aber natürlich will ich das Turnier mit der U 21 sehr, sehr gerne spielen. Und ich glaube, dass sich daran so schnell auch nichts ändern wird. Wir werden mit dem Kader, der schon lange so zusammenspielt, als eingeschworene Truppe zur Endrunde fahren. Dieses funktionierende Teamgefüge soll ein Bestandteil für ein erfolgreiches Turnier sein.

DFB.de: Der Bundestrainer hat Sie im vergangenen Jahr ausgiebig gelobt, Bayerns Sportdirektor Matthias Sammer bezeichnete Sie kürzlich als "Rohdiamanten". Wie gehen Sie mit so viel Lob um?

Kirchhoff: Das nehme ich gar nicht so bewusst wahr, und es hat für mich nicht so eine große Bedeutung, wie das für die Öffentlichkeit der Fall ist. Wichtiger ist mir das Lob, das ich aus meinem direkten Umfeld bekomme, also von meinem Mainzer Trainer Thomas Tuchel oder meinen Mitspielern.

DFB.de: Mit denen steht nun der Rückrundenstart bevor: Wie schätzen Sie die nicht ganz einfache Aufgabe gegen die punktgleichen Freiburger ein?

Kirchhoff: Einfach ist für uns kein Spiel in der Bundesliga. Wir wollen gut in die zweite Hälfte der Saison kommen. Wir haben in letzter Zeit eine gute Heimserie hingelegt, da wollen wir dranbleiben. Im direkten Duell um die Europapokalplätze wollen wir gleich Punkte gutmachen und die Konkurrenten auf Abstand halten.

DFB.de: Was wünschen Sie sich fürs neue Jahr? Vielleicht mehr Spielzeit?

Kirchhoff: Ich möchte immer so lange wie möglich auf dem Platz stehen. Aber das ist kein neuer Wunsch. Den gibt es, so lange wie ich Fußball spiele.

DFB.de: Welche guten Vorsätze haben Sie für 2013?

Kirchhoff: Gesund zu bleiben und die Zeit mit der Familie zu nutzen. Außerdem möchte ich den maximalen sportlichen Erfolg erreichen und meinen eingeschlagenen Weg weitergehen. Und dann spiele ich hoffentlich mit der U 21 mein erstes großes Turnier, die EM-Endrunde in Israel. Das ist ein Highlight für mich.

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Bayern, Dortmund oder Schalke - Jan Kirchhoff hatte die Wahl und entschied sich für den Rekordmeister. Spätestens im Sommer wird der 22 Jahre alte Innenverteidiger ablösefrei von Mainz nach München wechseln. Es sei denn, die Vereine verständigen sich noch in der Winter-Transferperiode auf einen vorzeitigen Wechsel des 17-maligen U 21-Nationalspielers.

Nach Stationen bei Kickers 16 Frankfurt (bis 1999) und Eintracht Frankfurt (1999 bis 2007) entschied sich Kirchhoff vor sechs Jahren für Mainz 05. Mit den Rheinhessen gewann er 2009 unter Trainer Thomas Tuchel die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft, stieg am Bruchweg zum Profi und U 21-Nationalspieler auf. Im Team von DFB-Trainer Rainer Adrion ist der 1,95 Meter große Verteidiger inzwischen ein absoluter Leistungsträger.

Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn spricht Jan Kirchhoff vor dem Rückrundenstart am Samstag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky und LigaTotal!) gegen den SC Freiburg über seine Beweggründe für den Wechsel zum Rekordmeister, Lob vom Bundestrainer und die EM-Endrunde mit der U 21-Nationalmannschaft in Israel vom 5. bis 18. Juni.

DFB.de: Herr Kirchhoff, gehen Sie davon aus, auch in der Rückrunde für Mainz 05 aufzulaufen?

Jan Kirchhoff: Das sind momentan die Fakten. Deswegen beschäftige ich mich mit nichts anderem. Ich versuche immer, mein Bestes zu geben - und das ist zurzeit in Mainz.

DFB.de: Es gab zahlreiche Interessenten, unter anderem Dortmund und Schalke. Was hat den Ausschlag für Bayern gegeben?

Kirchhoff: Bayern ist der größte Verein in Deutschland und einer der größten in Europa. Für so einen Klub spielen zu dürfen, ist etwas ganz Besonderes. Und wenn ich ein gutes Gefühl dabei habe, ist es für mich die logische Entscheidung.

DFB.de: Hat Ihnen auch Ihr näheres Umfeld dazu geraten?

Kirchhoff: Natürlich gab es viele Gespräche, in denen ich mir Ratschläge abgeholt und Meinungen eingeholt habe. Aber im Endeffekt war es meine Entscheidung.

DFB.de: Mainz musste schon Neven Subotic, Lewis Holtby oder André Schürrle ziehen lassen. Gehört es zum Schicksal des Vereins, dass die besten Spieler abgeworben werden?

Kirchhoff: Ein bisschen schon. Der Verein hat es sich aber auch auf die Fahne geschrieben, dass es eine gute Jugendausbildung und eine hohe Durchlässigkeit zwischen den Jugendteams und der Profiabteilung gibt. Letztlich kann der Verein auf diesem Weg auch Geld verdienen und hat sich über die Jahre finanziell in eine gute Lage gebracht.

DFB.de: Sie sind seit der B-Jugend ein Nullfünfer. Was haben Sie dem Verein zu verdanken?

Kirchhoff: Eine ganze Menge. Von der fußballerischen Ausbildung über die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft 2009 bis hin zum Sprung in die Profimannschaft. Ich habe ganz viele Sachen mitgenommen, für die ich einfach nur dankbar sein kann. Ich hatte und habe eine wunderschöne Zeit hier.

DFB.de: Sie werden gerne als Defensivallrounder beschrieben. Auf welcher Position fühlen Sie sich am wohlsten?

Kirchhoff: Ich kann sowohl in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld spielen. Um noch besser zu werden, bin ich auf der Innenverteidigerposition am besten aufgehoben. Dort kann ich meine größte Leistungsstärke entfalten. Auf der Sechs bin ich einfach eingeschränkter, aber es ist nicht so, dass ich mich da unwohl fühle.

DFB.de: Das haben Sie auch schon in der U 21 unter Beweis gestellt. Was erhoffen Sie sich mit dem Team dieses Jahr?

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Kirchhoff: Wir haben eine wirklich starke Mannschaft zusammen und müssen uns jetzt gut auf die EM-Endrunde in Israel vorbereiten. Es ist ein sehr kurzes und knackiges Turnier, in dem es vom ersten Spiel an richtig zur Sache gehen wird. Wir wollen uns dort mit den Besten messen und versuchen, auch zu den Besten zu gehören.

DFB.de: Die Kollegen müssen keine Angst haben, dass Sie dann schon bei Bundestrainer Joachim Löw im A-Team dabei sind?

Kirchhoff: Was heißt Angst haben? Das wäre für mich ja toll. Aber natürlich will ich das Turnier mit der U 21 sehr, sehr gerne spielen. Und ich glaube, dass sich daran so schnell auch nichts ändern wird. Wir werden mit dem Kader, der schon lange so zusammenspielt, als eingeschworene Truppe zur Endrunde fahren. Dieses funktionierende Teamgefüge soll ein Bestandteil für ein erfolgreiches Turnier sein.

DFB.de: Der Bundestrainer hat Sie im vergangenen Jahr ausgiebig gelobt, Bayerns Sportdirektor Matthias Sammer bezeichnete Sie kürzlich als "Rohdiamanten". Wie gehen Sie mit so viel Lob um?

Kirchhoff: Das nehme ich gar nicht so bewusst wahr, und es hat für mich nicht so eine große Bedeutung, wie das für die Öffentlichkeit der Fall ist. Wichtiger ist mir das Lob, das ich aus meinem direkten Umfeld bekomme, also von meinem Mainzer Trainer Thomas Tuchel oder meinen Mitspielern.

DFB.de: Mit denen steht nun der Rückrundenstart bevor: Wie schätzen Sie die nicht ganz einfache Aufgabe gegen die punktgleichen Freiburger ein?

Kirchhoff: Einfach ist für uns kein Spiel in der Bundesliga. Wir wollen gut in die zweite Hälfte der Saison kommen. Wir haben in letzter Zeit eine gute Heimserie hingelegt, da wollen wir dranbleiben. Im direkten Duell um die Europapokalplätze wollen wir gleich Punkte gutmachen und die Konkurrenten auf Abstand halten.

DFB.de: Was wünschen Sie sich fürs neue Jahr? Vielleicht mehr Spielzeit?

Kirchhoff: Ich möchte immer so lange wie möglich auf dem Platz stehen. Aber das ist kein neuer Wunsch. Den gibt es, so lange wie ich Fußball spiele.

DFB.de: Welche guten Vorsätze haben Sie für 2013?

Kirchhoff: Gesund zu bleiben und die Zeit mit der Familie zu nutzen. Außerdem möchte ich den maximalen sportlichen Erfolg erreichen und meinen eingeschlagenen Weg weitergehen. Und dann spiele ich hoffentlich mit der U 21 mein erstes großes Turnier, die EM-Endrunde in Israel. Das ist ein Highlight für mich.