"Killer" Khedira im Derby d'Italia gefordert

Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den Außergewöhnliches ansteht. Heute: Weltmeister Sami Khedira, der am Sonntag (ab 18 Uhr) mit Juventus Turin im traditionsreichen Derby d'Italia bei Inter Mailand antritt.

Um das Derby d'Italia ranken sich viele Erzählungen, große Momente, große Spiele und große Dramen gab es zuhauf. Ganz Italien ist elektrisiert, wenn Inter Mailand gegen Juventus Turin antritt. Das Derby hat eine mehr als 100-jährige Tradition, es hat Helden und Versager produziert, es hat Meisterschaften entschieden und Fußballgeschichte geschrieben. In den Worten von Inters Ehrenvorsitzendem Massimo Moratti liest sich die Bedeutung des Derbys so: "Zwischen Juve und Inter besteht eine pathologische Rivalität, die schon immer existiert hat und immer existieren wird. Das Derby, das ist der Fußball, die Erinnerungen, die Emotionen und Ängste, die Freude und der Schmerz. Es ist ein Zauber und ein Spektakel. Das alles ist das Derby."

Spielt Khedira, gewinnt Juve

Im vergangenen Jahr war wenig Zauber und noch weniger Spektakel. Das Italien-Derby in Mailand endete mit dem trostlosesten aller Resultate, Inter und Juve trennten sich torlos. Eine mittlere Sensation hielt die Partie dennoch parat, damals war sie allerdings schwer zu erkennen. Die Partie am achten Spieltag war Spiel zwei für Weltmeister Sami Khedira in der Serie A. Bei seinem Debüt in der Vorwoche hatte der Deutsche im Spiel gegen Bologna gleich für die Alte Dame getroffen. Und auch gegen Inter wäre Khedira beinahe zum Helden geworden. Khedira hatte die beste Möglichkeit des Spiels, sein Schuss aus acht Metern landete am Pfosten.

Heute weiß die Menschheit: Inter hat mit dem Punkt gegen Juve Unmögliches geschafft. Denn in den italienischen Fußball zog mit Khedira ein neues Gesetz sein. Sein Wortlaut ist unmissverständlich: Spielt Khedira, gewinnt Juve. In der vergangenen Saison wirkte der Weltmeister 20-mal mit, in der laufenden Spielzeit dreimal. Seine Bilanz ist nicht ohne Brillanz: 23 Spiele, 22 Siege.

Khedira in der Serie A treffsicher

Nur eben dieses eine Spiel in Mailand wurde nicht gewonnen. Es blieb dabei: Das Giuseppe-Meazza-Stadion und Sami Khedira müssen noch Freundschaft schließen. Auf einen Sieg wartet Khedira noch. Mit Real Madrid hat er in der Champions League in Mailand 2:2 gespielt, mit der deutschen Nationalmannschaft im November 2013 1:1. Diese Partie ist der Ursprung des getrübten Verhältnisses zwischen Stadion und Spieler. Nicht des Resultats wegen, sondern wegen seiner Verletzung. 208 Tage vor Beginn der WM in Brasilien zog sich Khedira in Mailand einen Kreuzbandriss zu. Zur WM hat er es dennoch geschafft, er hat seine Leidensfähigkeit bewiesen, seine Leidenschaft, seinen Willen und sein Herz.

Nur Khedira weiß, wieviel Vergangenheit bei seiner neuerlichen Rückkehr ins Giuseppe-Meazza-Stadion mitspielt. Am Sonntag ist es wieder soweit – das Derby d'Italia steht an (ab 18 Uhr). Die Rollen sind verteilt, Juve ist national überzeugend in die Saison gestartet, anders als Inter. Nach drei Spieltagen haben Khedira und Co. die maximale Ausbeute eingefahren. Auch dank ungewohnter Qualitäten Khediras – schon zwei Treffer stehen in seiner Statistik. In Inters Statistik steht hinter Siegen, Unentschieden und Niederlagen jeweils eine 1. So empfängt am Sonntag der Elfte den Ersten, und der Druck liegt bei den Gastgebern.

Gazzetta: Khedira "in der Meisterschaft ein Killer"

Inter muss einen mäßigen Saisonstart beschönigen – und eine negative Serie brechen. Denn seit geraumer Zeit verkommt der Klassiker zu einer einseitigen Angelegenheit: Zum letzten Mal erfolgreich gegen Juve war Inter am 3. November 2012, damals wurde in Turin binnen 30 Minuten aus einem 0:1 ein 3:1. In der Folge gab es in sieben Serie-A-Spielen vier Niederlagen und drei Remis.

Beide Teams gehen mit frischen Misserfolgserlebnissen in das Spiel. Inter blamierte sich unter der Woche in der Europa League mit einem 0:2 zu Hause gegen Hapoel Beer Sheva aus Israel, Juve kam in der Champions League zu Hause nicht über ein 0:0 gegen den FC Sevilla hinaus. Für Leonardo Bonucci ein Grund mehr, warum der Sieger am Sonntag nur Juve heißen kann. Er sagt: "Das Derby d'Italia ist das Derby d'Italia, und da wir am Mittwoch den Sieg verpasst haben, werden wir hungriger denn je sein, am Wochenende den Sieg zu holen."

Außerdem gibt es da ja noch dieses Gesetz, demzufolge Juve in der Serie A immer gewinnt, wenn Khedira auf dem Rasen steht. Nach dem Spiel in der Königsklasse musste sich der frühere Königliche in den Medien Kritik gefallen lassen. Die Gazzetta dello Sport schrieb: "In der Champions League vergibt er seine Chancen." Die schlechte Nachricht für Inter: Am Sonntag ist nicht Champions League, am Sonntag ist Serie A. Und da gilt für Khedira auch laut Gazzetta: "In der Meisterschaft ist er ein Killer."

[sl]

Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den Außergewöhnliches ansteht. Heute: Weltmeister Sami Khedira, der am Sonntag (ab 18 Uhr) mit Juventus Turin im traditionsreichen Derby d'Italia bei Inter Mailand antritt.

Um das Derby d'Italia ranken sich viele Erzählungen, große Momente, große Spiele und große Dramen gab es zuhauf. Ganz Italien ist elektrisiert, wenn Inter Mailand gegen Juventus Turin antritt. Das Derby hat eine mehr als 100-jährige Tradition, es hat Helden und Versager produziert, es hat Meisterschaften entschieden und Fußballgeschichte geschrieben. In den Worten von Inters Ehrenvorsitzendem Massimo Moratti liest sich die Bedeutung des Derbys so: "Zwischen Juve und Inter besteht eine pathologische Rivalität, die schon immer existiert hat und immer existieren wird. Das Derby, das ist der Fußball, die Erinnerungen, die Emotionen und Ängste, die Freude und der Schmerz. Es ist ein Zauber und ein Spektakel. Das alles ist das Derby."

Spielt Khedira, gewinnt Juve

Im vergangenen Jahr war wenig Zauber und noch weniger Spektakel. Das Italien-Derby in Mailand endete mit dem trostlosesten aller Resultate, Inter und Juve trennten sich torlos. Eine mittlere Sensation hielt die Partie dennoch parat, damals war sie allerdings schwer zu erkennen. Die Partie am achten Spieltag war Spiel zwei für Weltmeister Sami Khedira in der Serie A. Bei seinem Debüt in der Vorwoche hatte der Deutsche im Spiel gegen Bologna gleich für die Alte Dame getroffen. Und auch gegen Inter wäre Khedira beinahe zum Helden geworden. Khedira hatte die beste Möglichkeit des Spiels, sein Schuss aus acht Metern landete am Pfosten.

Heute weiß die Menschheit: Inter hat mit dem Punkt gegen Juve Unmögliches geschafft. Denn in den italienischen Fußball zog mit Khedira ein neues Gesetz sein. Sein Wortlaut ist unmissverständlich: Spielt Khedira, gewinnt Juve. In der vergangenen Saison wirkte der Weltmeister 20-mal mit, in der laufenden Spielzeit dreimal. Seine Bilanz ist nicht ohne Brillanz: 23 Spiele, 22 Siege.

Khedira in der Serie A treffsicher

Nur eben dieses eine Spiel in Mailand wurde nicht gewonnen. Es blieb dabei: Das Giuseppe-Meazza-Stadion und Sami Khedira müssen noch Freundschaft schließen. Auf einen Sieg wartet Khedira noch. Mit Real Madrid hat er in der Champions League in Mailand 2:2 gespielt, mit der deutschen Nationalmannschaft im November 2013 1:1. Diese Partie ist der Ursprung des getrübten Verhältnisses zwischen Stadion und Spieler. Nicht des Resultats wegen, sondern wegen seiner Verletzung. 208 Tage vor Beginn der WM in Brasilien zog sich Khedira in Mailand einen Kreuzbandriss zu. Zur WM hat er es dennoch geschafft, er hat seine Leidensfähigkeit bewiesen, seine Leidenschaft, seinen Willen und sein Herz.

Nur Khedira weiß, wieviel Vergangenheit bei seiner neuerlichen Rückkehr ins Giuseppe-Meazza-Stadion mitspielt. Am Sonntag ist es wieder soweit – das Derby d'Italia steht an (ab 18 Uhr). Die Rollen sind verteilt, Juve ist national überzeugend in die Saison gestartet, anders als Inter. Nach drei Spieltagen haben Khedira und Co. die maximale Ausbeute eingefahren. Auch dank ungewohnter Qualitäten Khediras – schon zwei Treffer stehen in seiner Statistik. In Inters Statistik steht hinter Siegen, Unentschieden und Niederlagen jeweils eine 1. So empfängt am Sonntag der Elfte den Ersten, und der Druck liegt bei den Gastgebern.

Gazzetta: Khedira "in der Meisterschaft ein Killer"

Inter muss einen mäßigen Saisonstart beschönigen – und eine negative Serie brechen. Denn seit geraumer Zeit verkommt der Klassiker zu einer einseitigen Angelegenheit: Zum letzten Mal erfolgreich gegen Juve war Inter am 3. November 2012, damals wurde in Turin binnen 30 Minuten aus einem 0:1 ein 3:1. In der Folge gab es in sieben Serie-A-Spielen vier Niederlagen und drei Remis.

Beide Teams gehen mit frischen Misserfolgserlebnissen in das Spiel. Inter blamierte sich unter der Woche in der Europa League mit einem 0:2 zu Hause gegen Hapoel Beer Sheva aus Israel, Juve kam in der Champions League zu Hause nicht über ein 0:0 gegen den FC Sevilla hinaus. Für Leonardo Bonucci ein Grund mehr, warum der Sieger am Sonntag nur Juve heißen kann. Er sagt: "Das Derby d'Italia ist das Derby d'Italia, und da wir am Mittwoch den Sieg verpasst haben, werden wir hungriger denn je sein, am Wochenende den Sieg zu holen."

Außerdem gibt es da ja noch dieses Gesetz, demzufolge Juve in der Serie A immer gewinnt, wenn Khedira auf dem Rasen steht. Nach dem Spiel in der Königsklasse musste sich der frühere Königliche in den Medien Kritik gefallen lassen. Die Gazzetta dello Sport schrieb: "In der Champions League vergibt er seine Chancen." Die schlechte Nachricht für Inter: Am Sonntag ist nicht Champions League, am Sonntag ist Serie A. Und da gilt für Khedira auch laut Gazzetta: "In der Meisterschaft ist er ein Killer."

###more###