Kickers-Coach Stipic: "Mannschaft ist ein Spiegelbild des Trainerteams"

Erleichterung bei den Stuttgarter Kickers: Erstmals seit November vergangenen Jahres stehen die Schwaben nicht mehr auf einem Abstiegsplatz in der 3. Liga. Aus den vergangenen sieben Begegnungen hat der frühere Bundesligist 14 von 21 möglichen Punkten geholt. Am Samstag (ab 14 Uhr, live im SWR) wartet auf die Kickers das Baden-Württemberg-Derby bei der SG Sonnenhof Großaspach.

Im DFB.de-Interview spricht Kickers-Trainer Tomislav Stipic über die Gründe für den Aufschwung und die schwierige Anfangszeit unter seiner Leitung. "Die 3. Liga ist für mich eine der verrücktesten Spielklassen der Welt", sagt er.

DFB.de: Herr Stipic, erstmals seit November vergangenen Jahres stehen die Stuttgarter Kickers auf einem Tabellenplatz, der den Klassenverbleib bedeuten würde. Wie groß ist die Erleichterung?

Tomislav Stipic: Es tut natürlich gut, jetzt auf die Tabelle zu schauen. Nicht mehr alle haben an uns geglaubt, die Mannschaft hat die richtige Antwort gegeben. Wir sind auf einem guten Weg. Wir haben zum Beispiel bei Dynamo Dresden völlig verdient ein 1:1 erkämpft. Aber es stehen noch acht unglaublich herausfordernde und wichtige Partien auf dem Programm. Wir müssen alles raushauen, was wir haben – mutig und ohne Rücksicht auf Verluste. Dann werden wir am Ende über dem Strich stehen. Davon bin ich überzeugt.

DFB.de: Nun geht es im Derby zur SG Sonnenhof Großaspach. Ein besonderes Spiel?

Stipic: In unserer Situation ist jedes Spiel besonders, jeder Punkt, vielleicht sogar jedes Tor könnte entscheidend werden. Wenn wir es genau nehmen, lassen sich an jedem Wochenende Argumente dafür finden, dass das nächste Spiel ein besonderes ist. Letzte Woche haben wir gegen Preußen Münster gespielt, die heute vom ehemaligen Kickers-Trainer Horst Steffen trainiert werden. Davor waren wir beim Spitzenreiter Dynamo Dresden zu Gast. Das war ebenfalls außergewöhnlich. So könnte ich die Liste ständig erweitern. Wir müssen zusehen, dass wir unseren Aufwärtstrend fortsetzen. Alles andere spielt keine Rolle.

DFB.de: Was ist möglich bei der SG Sonnenhof Großaspach?

Stipic: Die Ausgangslage ist ja klar. Die SG Sonnenhof Großaspach hat noch alle Chancen auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Wir kämpfen um den Klassenverbleib in der 3. Liga. Die Favoritenrolle dürfte damit geklärt sein. Ich bin beeindruckt, was Sonnenhof Großaspach in dieser Saison zeigt. Zuletzt das 2:2 beim VfL Osnabrück war wirklich stark. Die Mannschaft der SG hat große Qualität im Kader. Gleichzeitig bin ich von meinem Team überzeugt, wir wollen und werden dagegenhalten. Ich bin optimistisch.

DFB.de: Spüren Sie, dass die Stimmung in der Mannschaft und im Umfeld wieder besser ist?

Stipic: Auch als wir die Negativserie hatten, war hier nicht alles schlecht. Wir sind nicht jeden Tag mit hängenden Köpfen auf den Platz gekommen. Eine Mannschaft ist immer auch ein Spiegelbild des Trainerteams. Wir haben ständig versucht, unsere positive Ausstrahlung auf die Jungs zu übertragen. Das Trainerteam ist vorangegangen und hat sich der Verantwortung gestellt. Gerade dann, wenn es nicht so gut läuft. Das haben wir gemacht.



Erleichterung bei den Stuttgarter Kickers: Erstmals seit November vergangenen Jahres stehen die Schwaben nicht mehr auf einem Abstiegsplatz in der 3. Liga. Aus den vergangenen sieben Begegnungen hat der frühere Bundesligist 14 von 21 möglichen Punkten geholt. Am Samstag (ab 14 Uhr, live im SWR) wartet auf die Kickers das Baden-Württemberg-Derby bei der SG Sonnenhof Großaspach.

Im DFB.de-Interview spricht Kickers-Trainer Tomislav Stipic über die Gründe für den Aufschwung und die schwierige Anfangszeit unter seiner Leitung. "Die 3. Liga ist für mich eine der verrücktesten Spielklassen der Welt", sagt er.

DFB.de: Herr Stipic, erstmals seit November vergangenen Jahres stehen die Stuttgarter Kickers auf einem Tabellenplatz, der den Klassenverbleib bedeuten würde. Wie groß ist die Erleichterung?

Tomislav Stipic: Es tut natürlich gut, jetzt auf die Tabelle zu schauen. Nicht mehr alle haben an uns geglaubt, die Mannschaft hat die richtige Antwort gegeben. Wir sind auf einem guten Weg. Wir haben zum Beispiel bei Dynamo Dresden völlig verdient ein 1:1 erkämpft. Aber es stehen noch acht unglaublich herausfordernde und wichtige Partien auf dem Programm. Wir müssen alles raushauen, was wir haben – mutig und ohne Rücksicht auf Verluste. Dann werden wir am Ende über dem Strich stehen. Davon bin ich überzeugt.

DFB.de: Nun geht es im Derby zur SG Sonnenhof Großaspach. Ein besonderes Spiel?

Stipic: In unserer Situation ist jedes Spiel besonders, jeder Punkt, vielleicht sogar jedes Tor könnte entscheidend werden. Wenn wir es genau nehmen, lassen sich an jedem Wochenende Argumente dafür finden, dass das nächste Spiel ein besonderes ist. Letzte Woche haben wir gegen Preußen Münster gespielt, die heute vom ehemaligen Kickers-Trainer Horst Steffen trainiert werden. Davor waren wir beim Spitzenreiter Dynamo Dresden zu Gast. Das war ebenfalls außergewöhnlich. So könnte ich die Liste ständig erweitern. Wir müssen zusehen, dass wir unseren Aufwärtstrend fortsetzen. Alles andere spielt keine Rolle.

DFB.de: Was ist möglich bei der SG Sonnenhof Großaspach?

Stipic: Die Ausgangslage ist ja klar. Die SG Sonnenhof Großaspach hat noch alle Chancen auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Wir kämpfen um den Klassenverbleib in der 3. Liga. Die Favoritenrolle dürfte damit geklärt sein. Ich bin beeindruckt, was Sonnenhof Großaspach in dieser Saison zeigt. Zuletzt das 2:2 beim VfL Osnabrück war wirklich stark. Die Mannschaft der SG hat große Qualität im Kader. Gleichzeitig bin ich von meinem Team überzeugt, wir wollen und werden dagegenhalten. Ich bin optimistisch.

DFB.de: Spüren Sie, dass die Stimmung in der Mannschaft und im Umfeld wieder besser ist?

Stipic: Auch als wir die Negativserie hatten, war hier nicht alles schlecht. Wir sind nicht jeden Tag mit hängenden Köpfen auf den Platz gekommen. Eine Mannschaft ist immer auch ein Spiegelbild des Trainerteams. Wir haben ständig versucht, unsere positive Ausstrahlung auf die Jungs zu übertragen. Das Trainerteam ist vorangegangen und hat sich der Verantwortung gestellt. Gerade dann, wenn es nicht so gut läuft. Das haben wir gemacht.

###more###

DFB.de: Als Sie im November 2015 zu den Stuttgarter Kickers gekommen sind, haben Sie in einem Interview auf DFB.de gesagt, dass ein wichtiger Faktor Vertrauen ist und dass es Zeit braucht, um das aufzubauen. Die ersten sieben Spiele unter Ihrer Leitung hat die Mannschaft nicht gewonnen. Haben Sie damit gerechnet, dass es so lange dauern würde?

Stipic: Da haben Sie Recht, das war eine harte und schwierige Phase. Das Dilemma war und ist, dass wir in unserer speziellen Situation kaum Zeit haben. Wir brauchen Ergebnisse, wir brauchen Punkte – und zwar nicht irgendwann, sondern jetzt. Ich habe den Eindruck, dass meine Mannschaft verinnerlicht hat, worum es mir geht. Und unsere Serie hat dabei sicherlich geholfen.

DFB.de: Dann kam Anfang Februar das 2:0 gegen Hansa Rostock. Was das rückblickend der Knotenlöser?

Stipic: Es war auf jeden Fall ein ganz, ganz wichtiger Sieg. Wir haben dieses Erfolgserlebnis einfach gebraucht.

DFB.de: Seitdem hat Ihre Mannschaft nur noch einmal verloren. Was ist anders?

Stipic: Die defensive Stabilität ist sicherlich ein ganz entscheidender Faktor. Wir stehen jetzt einfach viel gefestigter und sicherer, verhindern deutlich mehr Gegentreffer. An unserer eigenen Chancenverwertung allerdings wollen wir weiter arbeiten. Da sehe ich noch Verbesserungspotenzial.

DFB.de: Aber ist es nicht dennoch fast unbegreiflich, warum die Mannschaft unter Ihrer Regie zunächst in sieben Begegnungen nicht gewinnen kann und dann in den nächsten sieben Partien 14 von 21 möglichen Punkten holt?

Stipic: Schauen Sie sich doch die 3. Liga einmal an. Das ist sicherlich eine der kuriosesten Spielklassen, vielleicht sogar auf der ganzen Welt. Jetzt stehen plötzlich Chemnitz und Wehen Wiesbaden auf den Abstiegsplätzen. Die haben zu Beginn der Saison zum Kreis der Aufstiegskandidaten gezählt. Auf der anderen Seite stehen die Würzburger Kickers als Aufsteiger auf dem sechsten Rang und können vielleicht sogar noch den Sprung in die 2. Bundesliga schaffen und haben in 30 Begegnungen erst 29 Tore erzielt – genauso wie wir. Aber die Würzburger Kickers haben damit 44 Punkte geholt, wir haben erst 33 Zähler auf dem Konto. Wir können froh sein, dass diese Liga in diesem Jahr so kuriose Geschichten schreibt.

DFB.de: Warum?

Stipic: Weil die Stuttgarter Kickers 15 Spiele hintereinander hatten, in denen sie nicht gewinnen konnten. Noch schlimmer: Während dieser Serie hat die Mannschaft sage und schreibe nur vier Punkte geholt. Ich bin absolut davon überzeugt, dass wir in jeder anderen Spielklasse nicht mehr so viele Chancen auf den Klassenverbleib hätten. Nach unserer kleinen Serie, die wir am Wochenende ausbauen wollen, haben wir jetzt selbst wieder alles in der Hand.

###more###